Aufnahmen, die ich nie wieder hören möchte

  • Salut,


    analog Bettina und Wilfrieds Thread Bücher, die ich nie wieder lesen würde hier der Thread


    Aufnahmen, die ich nie wieder hören möchte.


    Gibt es soetwas?


    Bei mir schon: Manche werde meinen Unmut über die kürzlich gewesene Zauberflötendarbietung in der Met gelesen haben... Die Drei Damen haben gejault, wie eine Horde Wölfe kurz vor dem Hungertod, das "Wie? Wie? Wie? Ihr an diesem Schreckensort?" hatte beinahe dreifaches Tempo - unerträglich! Die Königin der Nacht sollte sich vor der Hölle Rache künftig in Acht nehmen! Es war aber auch rein gar nichts an dieser Aufführung, was mich im geringsten hätte bei der Stange halten können. Dazu kommt noch [was man nicht sah], dass laut Bericht zwei oder drei überdimensionale Bären und ein paar Stoffpelikane - knallrosa versteht sich - auf der Bühne zur Musik tanzten...


    Cordialement,
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Es gibt nur recht wenig Aufnahmen, die ich mit Sicherheit nie wieder hören werde. Spitzenreiter ist eine total verpfuschte Doppel-CD, die ich bei 2001 für wenig Geld gekauft habe. Ein Aida-Mitschnitt mit Maria Callas, Mexico City, live, 3.6.1951. Label: SAKKARIS records. Nabucco mit Callas beim gleichen Label ist genau so schlecht. auf keinen fall kaufen!
    Von der Musik ist so gut wie nichts zu hören, die Ouvertüre klingt schon wie mit einem billigen Keyboard gespielt, total verzerrtes Klangbild! Die größte Frechheit sind die wohl rein zufällig und vollkommen idiotisch gesetzten Tracks! (mit den Angaben im Booklet stimmen sie natürlich auch nicht überein.) Absolute Frechheit, auch von 2001.
    Mag sein, daß der Mitschnitt dieser Aufführung berühmt sein soll, aber sicher nicht in dieser unfassbar schlampigen Veröffentlichung.


    Gruß, Markus

  • Salut,


    ähnliches "Problem" habe ich mit meiner Callas-Aufnahme der Medea von Cherubini. Irgendetwas ist mit der CD 2 schiefgelaufen: Hier zeigt der Player lediglich [und stets] N° 1 an, die angeblichen Tracks lassen sich nicht einzeln aufrufen... ?(


    Grüße,
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo Ulli


    ja, ich habe Deine Medea-CD in Deinem Medea-thread gesehen. Das ist einfach ein erbärmliches Label das unverschämten pfusch verkauft!!


    Es gibt bei EMI noch eine Medea-Live-Aufnahme mit Bernstein (!) und Callas aus der Scala, die dürfte zwar technisch schlecht genug aber im Vergleich zu der anderen Aufnahme um Welten besser klingen.


    gruß, Markus

  • Die absolut grausamste Aufnahme, die ich mir jemals zulegte, war eine "Capriccio"-Aufnahme des "Otello".


    Es war, glaube ich, eine Live-Aufnahme aus den 90ern. Ein Corneliu Murgu brüllte den Otello, Renato Bruson, der auch in "guten Tagen" ein viel zu helles, leichtgewichtiges Timbre für den Jago hatte, stammelt sich nur noch mit Stimmfragmenten (besonders bemerkbar in den Höhen) durch seine Partie. Lediglich die Desdemona (es war entweder Daniela Dessi oder Maria Guleghina) genügte höheren Ansprüchen.


    Ich hatte damals zugesehen, die Aufnahme so schnell wie möglich wieder loszuwerden.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Hallo miteinander,


    Ich schaute ganz oben im Treaddirectory und fand nur zwei Beiträge mit dem Wort "schlecht". Aber das war nicht was ich meinte.


    Soeben hörte ich über den Rundfunk das Papagenoduett von Quasthoff mit Caballé. Was Madame in dieses Duett prestiert, ist Anti-Werbung für klassische Musik.
    Ich bin ja so empört, daß ich nicht auflisten will, was ich dagegen habe. Das wäre diese Ausführung zuviel Ehre gewidmet.


    Sofort nahm ich als Antidotum die Bartoli mit diesem Duett und konnte ich mich wieder entspannen.
    Aber unbedingt bleibt für mich auf einsame Höhe Renate Holm für diese Rolle, genau wie bei Christel (Vogelhändler) oder Adele (Fledermaus). Sie stellt nicht solche Rollen dar, sondern ist die Person.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil


    Sofort nahm ich als Antidotum die Bartoli mit diesem Duett und konnte ich mich wieder entspannen.


    Aber nicht das mit Thomas Gottschalk, oder?


    :D


    LG
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Leider nein,


    Denn als ich das ins Fernsehen sah, mußte ich ja sooo lachen. Das war ja ein richtiges Antidotum gewesen.
    Am Ende sang sie sogar manchmal Teile seiner Partie. :D :jubel:


    Aber das war keine Musik, sondern Unterhaltung. Nein, mit unser Welshman.
    Seid froh, daß Du die Caballé nicht gehört hast. :kotz:


    LG, Paul

  • Hallo!!!


    Nachdem ich mir gestern eine Cenerentola mit Enzo Dara, Luigi Alva uvm angehört habe kam mir die Idee zu dem Thread.


    Ich möcht wissen welche Arie, welche Aufnahme, welchen Interpreten ihr nie wieder hören möchtet, weil ihr es einfach nur grauenhaft findet, was er/sie tut.


    Mir fällt im Momemt nur Luigi Alva in der Cenerentola (Unter Ferro in der Fenice 1980) ein. Einfach grauenhaft!!! In der Arie des Ramiro im 2. Akt in der Passage "la vanderemo.. sollte der Tenor Koloraturen singen und strahlende Höhe beweisen. Was tut er??? Er heult als wenn man ihm auf die Zehen und in die Ei.r gestiegen wäre. Den Ton hält er nicht sondern er hört auf, wie man einen Satz beendet.


    Einfach nur grauenhaft!!!


    Wie siehts mit euren grauenhaftesten Interpretationen aus???


    LG Joschi

  • Hallo,
    niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiie mehr höre ich mir eine Wagner-Oper an,bei der Placido Domingo als Sänger mitwirkt. :kotz:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Hallo Siegfried!
    Würdest Du Dir Deine Domingo Aversion verkneifen und den Thielemann-"Parsifal" hören, kämest Du drauf, dass es neben Domingo noch vier andere Gründe (Bankl, Meier, Thielemann, Orchester) gibt, diese Aufnahme nie wieder in den CD-Player zu legen.
    Aber Du hast schon recht: Domingo allein reicht da auch schon als Grund!
    LG

    ...

  • die schlimmste Aufnahme die ich habe ist folgende:



    Leonardo Vinci: Arie d'Opera



    die Sängerin ist mit "abscheulich" noch freundlich beschrieben, einfach blechern, ältlich und mit dem Repertoire vollkommen überfordert - jede Arie verhunzt.


    Das Orchester schießt aber den Vogel ab, da ist manches Schulorchester besser. Sowas auf CD zu verkaufen ist eigentlich eine Frechheit oder ein Scherz. Jedenfalls ist es mehr als Bedauerlich, da die Opern von Vinci ja kaum auf dem Plattenmarkt vertreten sind, seine ernsten Opern schon gar nicht.
    Deshalb ist diese Aufnahme nur vom Repertoire her interessant, aber auch nur einmal erträglich


    :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:



    die zweite Aufnahme die bei mir auf dem Index steht ist diese:



    Händel: Rinaldo


    auch vom gleichen Label und genauso schlecht gemacht, ganz schrecklich - diese Aufnahme habe ich aus meinem Bestand "entfernt"



    nichtnur das die Oper gekürzt ist - das ist einfach nur schlecht.
    Ich halte mich mit negativ Äußerungen über künstlerische Leistungen eigentlich immer sehr zurück, da ich alles als persönlichen künstlerischen Ansatz anerkenne - aber das da, nö tut mir leid :kotz:



    jedenfalls überlege ich mir das 10 - 20 mal ob ich von diesem Label Aufnahmen kaufe, die Tonqualität ist immer das allerletzte - da hören sich meine überspieltne Schallplatten um Längen besser an. der Schriftzug "Digital" kann nur ein schlechter Witz sein....
    Das der Laden nicht pleite geht ist mir ein Rätsel, er hätte es verdient.

  • Hallo,


    ich habe Thielemann bislang immer nur live erlebt und war in zwei von drei Fällen froh und glücklich, dem von ihm dirigierten Werk ("Palestrina") überhaupt auf der Bühne zu begegnen .


    Zuletzt allerdings (es ist gerade mal zwe Monate her) habe ich ein Konzert mit ihm und den Wiener Philharmonikern in der Kölner Philharmonie besucht und war schwer enttäuscht. Das Orchester spielte teilweise sehr mäßig (die Holzbläser fand ich schwächer als die Aachener!), und ingesamt hatte man Mühe, bei Beethovens Pastorale und Schumanns Frühlingssinfonie nicht einzuschlafen. Die 45 Euro Eintrittsgeld hätte ich wirklich genussvoller verbraten können.


    Frage an die Experten: Kann das an Thielemann gelegen haben? Gibt es auch gute CD-Einspielungen mit ihm?


    Ach so, ein paar Aufnahmen, die ich mir nie wieder anhören werde, habe ich natürlich auch. Dazu zählen z.b. die Brandenburgischen Konzerte mit den Berlinern unter Karajan...


    Viele Grüße


    Bernd

  • Ich hab auch noch so eine Kostbarkeit vom Label Nuova Era:


    Domenico Mazzocchi: Dialogo I (Dido Furens) & Dialogo IV (Nisus et Euryalus)
    Gruppo Recitar Cantando unter Fausto Razzi
    kein cover gefunden


    :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:


    Miese Interpretation, miese Aufnahme, stellenweise stark übersteuert.

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Das der Laden nicht pleite geht ist mir ein Rätsel, er hätte es verdient.


    Hallo Matthias,


    Laut meinem Händler ist Nuova Era pleite.


    LG, Paul

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  • Stimmt, ich kann mich dunkel erinnern, das auch schon gehört zu haben. In der letzten Zeit wurden überall Restbestände verhökert, ja fast verschenkt. Die von mir gegeißelte CD gab es bei jpc für 2 oder 3 Euro.


    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hatte sich NuovaEra nicht schon seit jeher weitgehend auf die Veröffentlichungen mehr oder weniger obskurer oder historischer Mitschnitte, meist aus italienischen Opernhäusern beschränkt? Manche davon mögen selten und für Sammler interessant gewesen sein, wirklich qualitativ hochwertig wohl aber nur wenig...


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Auf dem Opernsector scheit es ja einiges zu geben, das nicht überzeugt.
    Wie sieht es auf den sinfonischen Gebiet aus ?


    :evil: Hier das was ich nie wieder hören möchte und nie wieder hören werde:


    1.) Ende der 70er-Jahre hatte ich eine Philips - LP erworben, die das abschreckenste Beispiel alller Zeiten für mich war:
    Andre Previn Dirigiert mit dem LSO Beethovens Sinfonie Nr.5 und auf der 2.LP-Seite draufgequescht das Klavierkonzert Nr.5 in rasender Geschwindigkeit, damit es auf die LP passt !?!
    Bei so vielen patzern im Orchester wundert mich wie so eine Produktion zum Verkauf freigegegeben werden kann.


    Von dieser Zeit an war ich mit Previn sehr vorsichtig, aber ich wurde nur selten wurde von ihm positiv überzeugt - bei den Klavierkonzerten von Rachmaninoff und Prokofieff (mit Ashkenazy).


    2.) Die Klavierkonzerte von Saint-Saens mit Pascal Roge:
    Hier sieht es anders aus. Pianistisch und vom Orchesterspile unter Dutoit wird alles perfekt und klanglich fast audiophil dargeboten(Decca); bester Klavierklang.
    Leider ist die Interpretation so laaaaaaaagatmig in die Länge gezogen und langweilig, dass man sich nur wundern kann. Wer die Aufnahmen mit Entremont/Ormandy kennt, kann dies vielleicht nachvollziehen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo,
    grausamste Aufnahme - da fällt mir sofort eine ein, die ich eigentlich schon bei "Unverschämtheit" beschreiben wollte...


    Ich habe für 18 Euro eine Aufnahme der Messe von Saint-Saens gekauft --> :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:
    Eben die Messe, von der mal jemand gesagt hat, sie wäre eine Kathedrale, in der Bach seine Kapelle haben könnte...
    Aaaalso: Typisch französische Aufnahme - die Orgel ist 1a, dem Organisten kann man mit Fug und Recht Talent unterstellen :jubel:
    aber der Chor: widerlich!!! kein homogener Chorklang, was man schon auf dem Cover sehen kann, die Tenöre verrecken, sobald es höher als e geht, die Alte sind nicht zu hören, die Bässe legen ein Zeugnis ihres Nichtkönnens ab und die Soprane sind die Höhe! Ok, um jetzt keine falschen Assoziationen zu erwecken: sie sind's eben nicht. Schwachbrüstig und pures Tremolo. Und schlimmer als viele Laienchöre, die ich kenne.
    Und zu diesem total überteuerten Preis ist es schlichtweg eine Frechheit, eine solche Aufnahme zu verkaufen!


    Bis bald,
    momo

    "Orgel spielen heißt, einem mit dem Schauen der Ewigkeit erfüllten Willen offenbaren!"
    Charles-Marie Widor

  • Salut,


    ich habe selten soviele Kotzies an einem Flecken hier gesehen... :D


    :hello: an sagitt.


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • Karajan bei DG - Mozart Requiem, ich glaube eine Aufnahme aus den 60ern (habe sie zum Glück nicht mehr).
    Ich habe noch nie ein so schlechtes Mozart Requiem gehört. Der Chor klingt schlimmer als mancher Dorfchor. Das Orchester ist ich glaube in 3-4 Takten sogar im Tempo des Chores :D. Die restliche Zeit gibts ein fröhliches Gegeneinander zu hören... :kotz:

  • Zitat

    Original von MatthiasR
    Karajan bei DG - Mozart Requiem ... Ich habe noch nie ein so schlechtes Mozart Requiem gehört :kotz:


    Meiner Meinung nach konnte Karajan Mozart nicht dirigieren.
    Ich bin zwar subjektiv, aber muß jetzt denken an der Anekdote von Tatjana Nikolajewa.


    Wenn ich eine Aufnahme von Karajan und Mozart sehe, denke ich IMMER :kotz:


    LG, Paul

  • Das mit Mozart werde ich mir nie anhören, aber sein Bach ist auch
    verseucht. Wie kann man nur so einen Schreisound exponieren und eine
    so grottenschlechte Tempiwahl an den Tag legen, bei dem sogar eines der
    größten Werke der Musikgeschichte zum Langweiler gerät. Zum Weinen. ;(


    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Für mich eine der traurigsten Aufnahmen meines Bestandes:



    Menuhin offensichtlich mit dem Konzert gnadenlos überfordert, das Orchester klingt katastrophal für eine Studioaufnahme, ne, nichtmal live dürfte es so klingen.
    Der einzige Grund warum ich die Aufnahme noch habe sind die Beethoven-Sonaten die brauchbar genug sind um sie mal anzuhören wenn mich die Muse küsst.


    LG




  • laaaaangweilig!

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

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  • Hi,


    die beiden ersten Beispiele glaube ich dir ohne Vorbehalt, aber die dritte Aufnahme hat zumindest viele Befürworter....

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ähh, und was hast du an Elisabeth Schwartzkopf, Rita Streich, Irmgard Seefried, etc so auszusetzen?


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • In allen drei Fällen das gleiche: Maniriert.
    Aber: Wenn man das ganze als Oper in der Oper nimmt, hat die Schwarzkopf natürlich das Recht, die Zicke aus dem Vorspiel durchzuziehen.
    Rita Streichs Zerbinetta hingegen halte ich für zu nur-virtuos ("schaut her, was ich alles kann") und Irmgard Seefrieds gekünsteltem Schöngesang kaufe ich den enthusiastischen jungen Komponisten nicht ab.
    Allerdings muß ich dazu sagen, daß ich keine einzige wirklich befriedigende "Ariadne" kenne.
    Übrigens ginge selbst ich nicht so weit, diese Aufnahme, die sooooo schlecht nicht ist, auf eine Stufe mit der hundsmiserablen, geradezu an eine Frechheit grenzenden Provinzoperettenvorstellung des Herrn Kollo in der armen "Winterreise" zu stellen. Diese "Winterreise" hat nicht Schubert komponiert, das war wirklich der "Schwammerl"...!
    :hello:

    ...

  • Mmh, ich glaube, mit den zusätzlichen Erläuterungen kann ich leben. ;)


    Ohne jetzt ein Spezialist in Sachen Ariadne zu sein, glaube ich aber, dass sich bei dieser Oper die Betrachtungsweise im letzten halben Jahrhundert merklich gewandelt hat. Karajans Einspielung dürfte damals so ziemlich das Non-Plus-Ultra dessen gewesen sein, was man sich unter dieser Oper vorgestellt hat (allerdings hatte auch damals Karl Böhm eine durchaus differenzierte Vorstellung dazu).
    Die gelegentlich von deutschsprachigen Kritikern vernommene "Künstlichkeit" der Figuren dürfte so beabsichtigt gewesen sein - und ist für mich bis zu einem gewissen Grad ein zulässiger Interpretationsansatz. Diese Aufnahme besitzt daher einen gewissen "Domingo-Effekt": im deutschsprachigen Raum differenziert aufgenommen, im Rest der Welt zumeist hymnisch bejubelt (ich kann mich schon gar nicht mehr all der Listen der Top-100 der Schallplattengeschichte erinnern, wo diese Aufnahme vorkommt).


    Dass die Ariadne mehr ist als nur ein Spiel-im-Spiel, und damit sozusagen eine dritte Ebene bekommt, ist eher eine neuere Errungenschaft. Insbesondere, dass Zerbinetta mehr ist als nur eine Kunstfigur, und dass sie förmlich als Charakter aus der Oper in der Oper heraustritt, könnte man als Erfindung von Edita Gruberova bezeichnen.



    Wie auch immer, die Aufnahme kann mehr oder weniger gefallen, aber in diesem Thread hat sie schon ein hartes Los getroffen...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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