Ich habe es nicht glauben wollen, aber es gibt keinen Thread über Ruggero Raimondi,
dabei hat dieser großartige Bassbiriton doch nicht "nur" den Don Giovanni gesungen, obwohl er mit dieser Partie, der Nachfolger von Cesare Siepi wurde.
Ruggero Raimondi wurde im Jahr 1941 in Bologna geboren und studierte in Mailand Gesang.
Nach Wien, an die Staatsoper kam er, relativ spät, da da noch Cesare Siepi sein Fach sang, aber in München war er der erkorene Liebling des Publikums.
Sein Escamillo in "Carmen", sein Thomas Beckett im "Mord in der Kathedrale" sind wahrhaft einzigartig gestaltet.
Ruggero Raimondi gastierte an allen Opernhäusern der Welt, an der Wiener Staatsoper, an der Scala in Mailand, an der MET in New York, an der Covent Garden in London, in München weiterhin wie in Berlin, vor allem mit "seinem" Don Giovanni und Escamillo, wie den Scarpia.
Jedoch auch in komischen Rollen, wie als Mustafa in der "Italienerin in Algier" oder im "Barbier von Sevilla" oder im "Don Pasquale".
Jedoch auch unvergesslich ist sein Scarpia, den er mit Placido Domingo und Catherine Malfitano, auch in der Verfilmung darstellte.
Auch als Don Profondo in "Il Vaggio a Reims" in der Wiener Staatsoper war er mit Montserrat Caballé, für mich unvergesslich.
Wenn man mich heute fragen würde, wer der ideale Nachfolger von Cesare Siepe geworden ist, dann kann ich nur Ruggero Raimondi nennen.
Seine Schauspielkunst, seine immer wieder anders gestaltete Persönlichkeit, sei es als Mephisto in der früheren Staatsopern - Inszenierung des "Faust" von Gounod, wo er hervorstach, sein Jago im "Otello" oder sein König Philipp im "Don Carlos", den vier Bösewichtern im "Hoffmann",
hinter jeder Rollengestaltung steht er hundertprozentig, was man ja nicht immer von einem Künstler erwarten kann.
Nicht vergessen will ich aber, die Eispielungen der frühen Verdi - Opern, in denen er mir auch lieb und wert geworden ist.