Schostakowitsch - Klavier Trio Nr. 1 op. 8

  • Hallo !


    Ich habe fest gestellt, daß es zwar einen eigenen Thread für das zweite Klaviertrio von Schostakowitsch gibt, allerdings noch keinen für das erst.


    Das Werk enstand im Jahre 1923 während eines Genesungsurlaubes auf der Krim und wurde am 20. März 1925 in Moskau, mit Schostakowitsch am Klavier, uraufgeführt.


    Die Widmungsträgerin ist Tatjana Glivenko, eine Jugendliebe.


    Im Druck wurde es allerdings erst nach dem Tode des Komponisten veröffentlicht.


    Schostakowitsch war zur Zeit der Entstehung 17 Jahre jung.


    Es handelt sich dabei um ein rhapsodisches, kompaktes einsätziges Werk.
    Man merkt sicherlich, daß der Komponist noch an verschiedenen musikalischen Ansätzen experimentierte.
    Das Trio sollte man auch u.a. als eine Vorbereitung ( Sammelbecken ) für die erste Sinfonie sehen.


    Es beginnt mit einem intonierten chromatisch absteigenden Dreitonmotiv.


    Das Motiv wird lyrisch, grotesk, virtuos als auch pathetisch behandelt.
    Für mich ist das Trio ein erfrischendes Werk und auch sicherlich für den Einsteiger zum Kammermusik Werk von Schstakowitsch geeignet.


    Meine Lieblingsaufnahme des Werkes wird vom
    Beaux Arts Trio gespielt :




    Was ist Eure Meinung dazu ?


    :hello:


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Hallo Holger,


    ich höre das Werk recht selten. Ich kenne nur die von Dir genannte Aufnahme mit dem Beaux Arts Trio. Allerdings die wenigen male, die ich es gehört habe, gefiel es mir so, dass ich es auch immer gleich ein zweites mal hörte. (So auch heute wieder!) Ein schönes, noch sehr an der romantischen Tradition orientiertes Jugendwerk. Es steht natürlich im Schatten des berühmten 2. Trios. Ich kenne es wohl nur deshalb, weil es auf der CD mit dem 2. Trio ist. Diese CD (mit dem Beaux Arts Trio) mag ich übrigens ausgesprochen gerne, aber meist höre ich nur eins der beiden anderen Werke.


    maticus

  • ich kann dazu auch die Aufnahme des Trio Wanderer wärmstens empfehlen. Darauf eingespielt auch das grosse Trio op. 67 und Copland's Trio "Vitebsk":



    Produktinfo
    www. klassik-heute. com


    Schostakowitschs Klaviertrios gehören fraglos zu den Höhepunkten der Gattung. Sein in der Kammermusik untrüglicher Sinn für formale und musikdramaturgische Proportionen entwickelt hier einen Sog, dem sich der Hörer nur schwer zu entziehen vermag. Das Trio Wanderer präsentiert sich dabei als ein Ensemble, das die düsteren Komplexe mit diskreter Zurückhaltung offen legt, Schostakowitsch also nicht mit einem Übermaß an Extrovertiertheit beizukommen sucht. Davon profitiert nicht nur das einsätzige Frühwerk op. 8, dessen chromatische Spannung sich bis zum Ende hin durchzieht. Als fragiles Lamento definieren die drei Franzosen das e-Moll-Trio, bei dem sich selbst die kraftvolle Scherzo-Dynamik als Thomas Mannsche „Sympathie mit dem Tode“ geriert. Auch das markante Dur / Moll-Universum des Copland-Trios sieht sich bei den „Wanderern“ in berufenen Händen: Ein Klagelied, das keine Tränen kennt.
    Norbert Rüdell (13.05.2004)


    Künstlerische Qualität: 10
    Klangualität: 10
    Gesamteindruck: 10


    Pressestimmen

    Stereo 06 / 04: "Das Trio Wanderer überzeugt durch ein sehr diskretes, authentisches Klangbild. Optimal ausgewogen erscheint die Balance dieser Einspielung."




    Viele Grüsse
    Pianomania

    "Die Welt ward ihm Klavier. In Terzen, Quinten, Oktaven sprang sein Denken, Dur und Moll spannte sein Herz."
    Carl Sternheim