Sagitt meint:
Alles andere als ein Kleinmeister.
Rosenmüller begann seine musikalische Karriere als Musiklehrer und Organist in Leipzig. Mitte der 1650er-Jahre musste er Deutschland wegen des Vorwurfs der Päderastie verlassen,nachdem er rechtzeitig gewarnt worden war und baute sich in Venedig als Posaunist am Markusdom und als Komponist eine neue Existenz auf. Bald nannte er sich Giovanni Rosenmiller. Während seines 24-jährigen Aufenthaltes in Venedig wurde er ein angesehener Mann; eine Zeitlang war er Kapellmeister am Ospedale della Pietà. 1682 kehrte er nach Deutschland zurück und war bis zu seinem Tode Kapellmeister in Wolfenbüttel.
Wesentlich verdanke ich die Wiederentdeckung dieses Komponisten dem cantus cölln. Es gibt eine großartige Marienvesper von ihm, die zu sehr im Schatten von Monteverdi steht. Früher bereits hat das Ensemble Concerti eingespielt, die italienische Virtuosität mit deutscher Klangfarbe kombieren. Man hört die deutsche Herkunft und zugleich sind die Kompostionen durch die italienische Schule gegangen. Leider scheinen die sacri concerti momentan auf dem deutschen Markt nicht erwerbbar zu sein- allein wegen des beatus vir müsste man diese CD haben.
Aber ich bin sicher, dass Experten uns allen weiterhelfen ....