Josef Bohuslav Foerster (1859 - 1951)

  • Josef Bohuslav Foerster
    (* 30. Dezember 1859 in Prag; † 29. Mai 1951 in Nový Vestec)


    Foerster studierte am Prager Konservatorium. Er übersiedelte mit seiner Frau, der Opernsängerin Bertha Lauterer, nach Hamburg, wo er als Kritiker und seit 1901 als Lehrer am Konservatorium wirkte. Dort lernte er Gustav Mahler kennen, mit dem ihn bald eine enge Freundschaft verband. Von 1903 bis 1918 lebte Foerster als Kritiker und Lehrer in Wien. Dann erhielt er eine Stelle als Lehrer am Konservatorium seiner Heimatstadt. 1921 wurde er Professor für Komposition und leitete das Institut von 1922 bis 1931. Danach war er bis 1939 Leiter der Tschechischen Akademie. 1946 wurde er zum Nationalkünstler ernannt.


    Foerster komponierte Opern, fünf Sinfonien, sinfonische Dichtungen, Suiten, Ouvertüren, ein Cello- und zwei Violinkonzerte, kammermusikalische Werke, geistliche Chorwerke, Messen, Motetten und Lieder. Foersters Stil ist besonders von Antonín DvoYák beeinflusst. Später macht sich eine teilweise Annäherung an modernere Musikrichtungen bemerkbar. Sein romantisch geprägtes Musikideal hat Foerster allerdings nie verleugnet.


    Seine 1942 und 1947 in zwei Bänden herausgegebene Autobiografie "Der Pilger", ist ein bedeutendes Dokument des kulturellen Lebens der damaligen Zeit. Josef Bohuslav Foerster war auch als Maler tätig, vorrangig von Landschaftsgemälden


    (Quelle: Wikipedia)


    Werke (nicht vollständig)


    Sinfonie Nr. 1 d-Moll
    Sinfonie Nr. 2 F-Dur
    Sinfonie Nr. 3 D-Dur "Das Leben"
    Sinfonie Nr. 4 c-Moll "Osternacht", 1905
    Sinfonie Nr. 5 d-Moll


    Cyrano de Bergerac, sinfonische Dichtung
    Hymnus der Engel
    Stabat mater
    Mortius fratribus
    Missa Glagolytica
    Der heilige Wenzel, Oratorium


    Debora, Oper, 1890/91
    Eva, Oper, 1895-97
    Jessika, Oper nach William Shakespeares Kaufmann von Venedig, 1902-04
    NepYemožení (Die Unüberwundenen), Oper, 1917
    Srdce (Das Herz), 1921/22
    Bloud ( Der Tor), Oper, 1935/36


    Kammermusik
    Duos
    Sonate für Violine und Klavier h-Moll op. 10, 1889
    Prinzessin Gänseblümchen, Suite für Violine und Klavier op. 35, nach 1897
    Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 f-Moll op. 45, 1898
    Ballade für Violine und Klavier op. 92, 1914
    Fantasie für Violine und Klavier op. 128, 1925
    Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 op. 130, 1926
    2 Impromptus für Violine und Klavier op. 154, 1934
    Zbirožská suita [Zbiroh-Suite] für Viola und Klavier op. 167, 1940
    Sonata quasi fantasia für Violine und Klavier op. 177, 1943


    Klaviertrios
    Nr. 1 f-Moll op. 8, 1883
    Nr. 2 B-Dur op. 38, 1894
    Nr. 3 a-Moll op. 105, 1919-21


    Streichquartette
    Nr. 1 E-Dur op.15, 1888
    Nr. 2 D-Dur op. 39, 1893
    Nr. 3 C-Dur op. 61, 1907-13
    Nr. 4 F-Dur op. 182, 1944
    Nr. 5 "Vestecký" F-Dur, 1951


    Andere Besetzungen
    Streichquintett op. 3, 1886
    Bläserquintett (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn) D-Dur op. 95, 1909
    Klavierquintett op. 138, 1928
    Nonett (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass) F-Dur op. 147, 1931
    Elegie für Violine solo, 1945


    (Quelle: Wikipedia)



    Von den Orchesterwerken sind zur Zeit auf CD u. a. erhältlich:


    Symphonien 1 & 2




    Symphonie Nr. 4
    Festive Overture op. 70
    Meine Jugend, Symphonische Dichtung op. 44




    Violinkonzert Nr. 1 op. 88 c-Moll
    Violinkonzert Nr. 2 op. 104 d-Moll




    Violinkonzert Nr. 1 op. 88 c-Moll
    Cyrano de Bergerac-Suite op. 55


  • Hallo andythr,


    vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich mag die gesamte tschechische Musik sehr, sie hält immer wieder schöne Überraschungen bereit.
    FOERSTER war bisher nur dem Namen nach und durch ein Stück bekannt:
    seine Sonata quasi fantasia für Violine und Klavier op. 177 auf einer CD mit J. Suik/ J. Panenka mit weiteren Sonaten von JANACEK und NOVAK (rec. 1975) . Ich habe diese CD immer wegen der schönen Werke und der schönen Interpretation gerne gehört. (leider kein Cover gefunden)


    Angeregt durch Deinen Beitrag würde mich jetzt auch folgende CD interessieren:



    Klaviertrios Nr. 1 f-Moll op. 8, Nr. 2 B-Dur op. 38, Nr. 3 a-Moll op. 105
    Foerster Trio


    Wer hat Informationen zu Werk und Interpretation?



    Zitat

    Original von andythr
    Foerster studierte am Prager Konservatorium.


    Seine 1942 und 1947 in zwei Bänden herausgegebene Autobiografie "Der Pilger", ist ein bedeutendes Dokument des kulturellen Lebens der damaligen Zeit. Josef Bohuslav Foerster war auch als Maler tätig, vorrangig von Landschaftsgemälden
    (Quelle: Wikipedia)


    1. Die Angabe zu FOERSTERs Ausbildung erscheinen nicht korrekt!
    (wikipedia :rolleyes: )
    Ich habe mehrfach überprüft (z.B. Hollreiser)"... studierte Naturwissenschaft an der Technischen Hochschule und (anschl.?) Musik bei Zdenek Skuherský an der Orgelschule Prag."


    2. Hast Du die Autobiographie gelesen? Kennst Du Bilder von FOERSTER?
    Beides würde mich interessieren.


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zur Biografie muss ich dir recht geben:


    Er studierte zwei Semester Chemie, um dann 1879 an die Orgelschule überzuwechseln.



    Die Autobiographie kenne ich bisher nicht. Leider.


    An Fotos kenne ich bisher nur die wenigen Bilder in den Booklets der o. g. CDs.

  • Es muß Gedankenübertragung sein:


    Vor einigen Stunden kam mir die Idee einen Thread über Foerster zu starten, aber die magere Ausbeute an Aufnahmen ließ mich meine Entscheidung noch einmal überdenken.


    Und nun ist dieser Thread von "andythr" realisiert worden.
    Es ist zu hoffen, daß die Tonträgerindustrie den runden Geburtstag (150) gebührend mit Neuerscheinungen würdigt, war Foerster doch einer der berühmtesten Komponisten serines Heimatlandes - und wie das Reinhören in vorhandene Tonschnippsel suggerierte: Sicher nicht zu Unrecht.....


    mfg
    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Es ist zu hoffen, daß die Tontägerindustrie den runden Geburtstag (150) gebührend mit Neuerscheinungen würdigt, war Foerster doch einer der berühmtesten Komponisten serines Heimatlandes - und wie das Reinhören in vorhandene Tonschnippsel suggerierte: Sicher nicht zu Unrecht.....


    Ich denke, dass die Einspielung der Violinkonzerte ein erster und wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist.


    Die CD mit dem BBC SO unter Jiri Belohlavek und Ivan Zenaty als Solisten kann ich nur wärmstens empfehlen!


  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Es ist zu hoffen, daß die Tontägerindustrie den runden Geburtstag (150) gebührend mit Neuerscheinungen würdigt, war Foerster doch einer der berühmtesten Komponisten serines Heimatlandes - und wie das Reinhören in vorhandene Tonschnippsel suggerierte: Sicher nicht zu Unrecht.....


    Man hofft, aber ich habe gerade den Katalog 2008 von Supraphon vor mir liegen: 1 CD zu FOERSTER, und zufälliig zum Vergleich den Katalog aus dem Jahr 2001, da waren es noch 5 CDs. Wobei die Website des Labels immerhin noch 3 CD nennt.
    ?(
    Neben den bereits erwähnten Violinkonzerten und Klaviertrios immerhin noch die gesamte Musik für Violine und Klavier mit J. Suk / J. Hala:


    Supraphon ist sicher für diesen Komponisten die "erste Adresse" und es bleibt meine Frage, ob den viel zu FOERSTER in den Archiven schlummert, oder ob dann alles neu aufgenommen werden müsste? Im Katalog der Supraphon von 2001 waren noch verzeichnet:


    - Cyrano de Bergerac, sinfonische Dichtung op.55
    - Shakespeare Suite op.76
    Tschechische Philharmonie, Prager SymphonieOrchester/ V. Smetacek


    - Eva op.50
    Depoltova, Vodicka, Barova, Soucek
    Prager Radioorchester/F. Vanjar


    - Sinfonie Nr. 4 c-Moll "Osternacht", op.54
    - Springtime and Desire, symph. Dichtung op.93
    Prager SymphonieOrchester/ V. Smetacek



    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zitat

    Es ist zu hoffen, daß die Tontägerindustrie den runden Geburtstag (150) gebührend mit Neuerscheinungen würdigt, war Foerster doch einer der berühmtesten Komponisten serines Heimatlandes - und wie das Reinhören in vorhandene Tonschnippsel suggerierte: Sicher nicht zu Unrecht.....


    und schon gehts weiter:


    Die MDG bringt am 23.01.2009 eine weitere CD mit Sinfonien Foersters heraus:


    Josef Bohuslav Foerster (1859-1951)
    Symphonien Nr. 3 & 4


    Osnabrück SO, Hermann Bäumer


  • Auch die fünfte ist mittlerweile in dieser Reihe erhältlich: eine überaus hörenswerte Einspielung, wie ich finde. Die Musik wird sehr romantisch und behutsam dargeboten, der Klang entfaltet sich in verklärter, inniger, lyrischer Empfindung, um dann immer wieder dramatisch zugespitzt zu werden. Immens schön strömen die Melodien v.a. in den langsamen Passagen. In diesem Zusammenhang hat es mich überrascht, als ich las, dass er die Symphonie als (verstecktes) Requiem auf den Tod seines 16jährigen Sohn geschrieben hat, gibt es doch auch viele heitere, fast bukolisch anmutende Passagen, und die noble, feine Melancholie, die allenfalls gelegentlich zu spüren ist, bzw. die stellenweise auftretenden dramatischen Akzente sind für mein Empfinden weit entfernt von düsterer Trauer.


  • Erst 2011 entstand diese Aufnahme mit den ersten drei Klaviertrios Foersters, und seit 2012 ist sie verfügbar. So hatte ich mich entschlossen einen Thread über Foersters Kammermusik zu starten, dem zumindest ein weiterer über seine Sinfonien folgen sollte. Hier haben wir einen sehr guten Einführungsbeitrag über das Leben des Komponisten und die Erwähnung einige CDs mit Werken aller Gattungen von ihm, Spezialthreads wären also nicht schlecht. Auf Grund der mangelnden Beteilung an DIESEM Thread (8 Beiträge in ca 7 Jahren !!) und jenem über die russischen Komponisten, bin ich aber zur Auffassung gekommen, daß dies den Aufwand nicht lohnt, somit begnüge ich mich die Existenz einer weiteren CD mit Kammermusikwerken, die - ebenso wie übrigens der Komponist selbst - im sogenannten "Kammermusikführer" von Harenberg nicht enthalten sind - hier anzuzeigen.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !