Michael Bohnen

  • Ich möchte hier im Forum an den großen Bassbariton Michael Bohnen erinnern, der am 26.4.1965 in Berlin starb.
    Seine Karriere spielte sich in Berlin, Wien und auch in New York ab...
    Wer von euch hat Aufnahmen dieses Sängers und schreibt mir ?


    Gruss Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Hallo Guido,


    Ein wirkliches Problem dürfte sein, saß nur wenige, die diesen Sänger kennen heute über Internetanschluß verfügen und daß die Jüngere Generation Bohnen heute gar nicht mehr kennt,


    Selbst ein Bild von ihm ist heute schon schwer aufzutreiben.
    M;ir selbst war bis heute lediglich sein Name bekannt.
    Aber natürlich habe ich als historisch interessierter Mensch sofort interessiert.


    Nein ich wusste offenbar doch mehr über Bohnen, nämlich daß Preiser eine Arienplatte von ihm im Programm hat. Ich hab mich also auf der Seit eingeloggt und erstmals bewusst Bohnen gehört.


    Es ist natürlich nicht gesagt, daß die Platte noch im Handel ist, aber wenn, wird sie demnöchst meine Sammlung "Verflossener Stimmen" erweitern.


    Ich weiß, nicht jeder wird das so empfinden wie ich, aber als absolutes Positivum würde ich anmerken, daß die Stimmen jener Zeit individueller und unverwechselbarer waren, als heutige.


    Der Ausschnit aus Loewes "Prinz Eugen" zeigt eine altertümliche Singtechnik und Ausdrucksweise, die heute undenkbar wäre , man höre nur das rollende RRRRR . - aber gerade das übt auf mich einen gewissen Reiz aus - Die Tonbeispielile aus Weber Freischütz jedoch "Schweig- damit Dich niemand warnt" dürften auch heute in ihrer dämonischen Wirkung kaum zu überbieten sein.


    Carmen und Figaro in deutscher Sprache sind Geschmackssache, mich störts nur wenig, man muß sich vor Augen halten, das war zuer Zeit der Aufnahme so üblich und ist daher zu respektieren



    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo


    Wie fast zu erwarten war, ist die Preiser CD nirgends erhältlich, man müsste versuchen, sie zu bestellen.


    Dennoch ist Michael Bohnen jetzt in meiner Sammlung.
    Preiser hat eine Compilation herausgegeben:
    Auf Preiser 89969
    singen 4 berühmte deutsche Baritone:
    Theodor Scheidl
    Emil Schipper
    Michael Bohnen
    Wilhelm Rode


    Bohnen singt hier zwei Arien aus dem "Figaro", eine aus den "Meistersingern", und (für mich besonders interessant), zwei weitere aus "Das goldene Kreuz" von Brüll, heute natürlich längst vom Spielplan und aus dem öffentlichen Bewußtsein verdrängt.


    Ferner wäre noch eine CD von Hänssler am Markt, wo Bohnen Wagner singt.(was ja eigentlich sein Fach war)
    Abgesehen davon daß ich nicht soo Wagner begeistert bin, hatte ich einen Sampler der hännssler Überspielungen von historischen Schallplatten zur Verfügung. Sie erschienen mir durchwegs alle überfiltert, und somit leblos und stumpf, aber das ist Geschmackssache...


    Bohnen wirkte übrigens, der Mode der Zeit entsprechend in einigen Kinofilmen mit...


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,
    die Aunahmen von M.Bohnen und anderen Sängern
    kann man leicht im Internet bestellen.


    jpc (Websuche)


    Begriff eingeben u. Rubrik: Klassik.

    Tutto nel mondo è burla.

    2 Mal editiert, zuletzt von Herbert Henn ()

  • Hallo Herbert,


    dazu muß Du wissen, daß unser Alfred den Kauf von CDs im Internet aus innerer Überzeugung verschmäht und nur im sog. Fachhandel kauft. Wegen der Atmosphäre, der schönen Verkäuferinnen, des Gefühls, die CD wirklich in der Hand zu haben und weil er das Geschäftsmodell Internet ablehnt.


    Alfred ist - um mit Asterix zu sprechen - in dieser Hinsicht zu spät geboren, in einer antiken Welt... :D ;)

  • ..nicht wegen der schönen Verkäuferinnen :P


    Glücklicherweise ist Alfred derzeit wirklich in einer antiken Welt - eine tägliche Umgebung aus Marmor und Gold umschmeichelt mich... :P


    Zum Thema:


    Inzwischen ist es mir gelungen folgende CD (bei "da Caruso" in Wien Operngasse) aufzutreiben:



    Es sind Arien aus "Die verkaufte Braut", "Carmen", "Die Jüdin", "Faust", "Die Meistersänger von Nürnberg", "Figaros Hochzeit", "Das goldene Kreuz", "der Freischütz" und zwei Balladen von Loewe drauf enthalten, Bohnens Repertoire war also weit gespannt.
    Die Überspielung ist in gewohnter Preiser -Qualität - der Preis entsprechend hoch....


    Es gibt aber auch eine zweite CD aus dieser Serie - die ich allerdings noch nicht besitze...



    Bei der Gelegenheit möchte ich auch meiner Freude darüber Ausdruck verleihen, daß der Heldenbariton sich uns wieder angeschlossen hat - und so meine Bemühungen - den Schellackbereich wieder in Schwung zu bringen - honoriert.


    LG
    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,
    toll, dass jetzt mehrere Antworten zu diesem faszienierenden Sänger, der den Ruhm kostete und in bitterer Armut starb, den Thread erweitern. Seine Bühnenpräsenz kommt auf seinen Rollenfotos (und in den Aufnahmen natürlich) zum Ausdruck. Meine Gesanglehrerin hat mehrmals (besonders in "Tosca") mit ihm auf der Bühne gestanden und schwärmte immer ganz besonders von ihm.


    Gruß Guido

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Ja man bemerkt ganz deutlich, daß er nicht nur ein hervorragender Sänger war, sondern auch ein sehr beeindruckender Schauspieler.


    Die zweite Bohnen CD steht noch aus - mir fehlt (neben den entsprechenden Summen) vor allem die Zeit das alles anzuhören......


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da der Senat von Berlin die Ehrengrabstätte des Sängers einebnen will, was mir unbegreiflich ist (jeder "hergelaufne Laffe" bekommt heutzutage ein Ehrengrab) bitte ich die Taminoianer eine Eingabe an die Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf zu senden, in der sie das Unverständnis dieser Maßnahme bekunden.


    Gruß Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Hallo heldenbariton,
    wenn dem so ist, ist es unfaßbar.
    Ich habe Bohnen sehr früh auf Platte kennengelernt.


    Auf dieser Aufnahme spricht er selber einen zauberhaften Dialog, indem er erzählt, wie er noch vorm Kaiser den Parsifal in Berlin gesungen hat und wie er den Scarpia in Tosca immer wieder anders dargestellt hat.


    Übrigens, er soll auch der ein Lehrer von Josef Metternich gewesen sein.


    Originalton Bohnen: "...1910 in Düsseldorf, ich bekam die gigantische Darstellung von 200 Mark ..."


    LG rugero


    P.S.: Warum Electrola (EMI ?) diese Aufnahmen nicht rausrückt, wie so viele, ist unbegreiflich.

    Die Stimme, das wohl vollkommenste Instrument.

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  • Hallo rugero,
    diese LP habe ich auch...
    im Deutschen Rundfunkarchiv lagern bestimmt noch unveröffentlichte Schätze...
    Man sollte das Andenken an diesen großartigen Sänger bewahren und nicht durch bürokratischen Unsinn zerstören.


    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Ich habe Bohnen in der Aufnahme des Faust mit Helge Rosvaenge. Ein großartiger Mephisto, der seine Boshaftigkeit nicht nur durch den Klang seiner Stimme sondern auch durch seinen unglaublichen Textausdruck vermittelt. Als Sänger erinnert er mich an Robert Burg, auch ein Künstler, der zu unrecht vergessen wurde.


    Gab es bei Bohnen nicht diese häßliche Geschichte mit dem Tenor Beirer, der Bohnen nach dem Zweiten Weltkrieg als Nazi denunzierte, weil Bohnen ihn in seiner Funktion als Intendant der Städtichen Oper nicht engagieren wollte?


    :hello:
    M.

  • So ist es..
    Beirer und Greindl haben Bohnen nach dem Krieg sehr zugesetzt.
    Beirer hat sich (zu spät) bei Bohnen (bühnenreifer Auftritt) entschuldigt.
    Das weiß ich von jemandem, dem es Bohnen erzählte.


    Gruß :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Ich habe meinen Beitrag vom 10. 4. 2006 nun so modifiziert, daß die Labelbilder direkt zu jpc verlinken. Leider gibt es bei der ersten CD keine Tonbeispiele, bei der zweiten ist es jedoch möglich in die einzelnen Tracks kurz hineinzuhören. Somit ist es auch allen jenen möglich, die noch keine Aufnahme dieseses Künstlers besitzen, sich davon zu überzeugen, welch unverwechselbares Timbre die Stimme dieses Sängers (und Schauspielers) hatte.
    Ich persönlich liebe Stimmen mit "Charakter" - Bohnen hatte ohne Zweifel eine solche. Und egal wie viele Gedenkstätten man ihm setzt oder zerstört: Seine Stimme (und seine Interpretation) ist und bleibt unvergessen und unvergesslich.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Heldenbariton,


    ich habe vor kurzem "meine" Bohnen-CD erstande, mit brillanten Beispielen, etwa exemplarische Aufnahmen als Pizarro (völlig außer Konkurrenz), als Kaspar oder auch als Escamillo. Ein Meistersänger schlechthin, mit nur wenigen gleichwertigen Mitstreitern in seiner speziellen Stimmlage.


    Gruß an alle,


    Christian

  • kennengelernt habe ich Michael Bohnen erst einmal durch Webers "Abu Hassan", einer Platte, der ich lange Zeit hinterherjagte. Dann kam diese Freischütz-CD und dann eben auch die Preiser-CDs. Bohnen ist für mich der Kaspar, deshalb auch noch ein Bild von Bohnen in dieser Rolle:




    LG Peter

  • Lieber Guido, liebe Bohnen-Freunde,


    ich wollte noch eines anfügen: Meine Compilation ist von Hänssler, mit zwei interessanten Bonus-Tracks. Zwei unterschiedliche Einspielungen aus Hamlet von Thomas "O vin dissipe la tristesse" (deutsch gesungen); da kann man sehen, was Bohnen auch als basse chantant vermochte. Sicher nicht in einer Liga mit Pol Plancon, aber gewiß auf dem Niveau, das Ramey oder Moll in diesem Bezug als Referenz etabliert haben.


    Bei Fischer oder Kesting (ich müßte nachschlagen) steht ja auch die schräge Anekdote, Bohnen sei für Pagliacci auf den Händen laufend auf die Bühne gekommen (man müßte sich das mal heute vorstellen!).


    Im übrigen halte ich den Chaliapin-Vergleich, der gern angestellt wird, wegen der ähnlichen Stimmcharakteristik durchaus für gerechtfertigt; Bohnens Volumen kommt mir aber wesentlich größer vor, die Variationsmöglichkeiten der schlanken Stimmführung sind wohl bei Chaliapin mannigfaltiger (?). Daß die beiden befreundet waren, hat dafür gesorgt, daß es keinen Boris von Bohnen gibt (er hat sich angeblich aus Respekt geweigert, den Boris zu singen, da sein Freund die Rolle so geprägt habe).


    Grüße an alle,



    Christian

  • Lieber Christian,
    ich schließe mich deinen Ausführungen vollends an. :jubel: :jubel: :jubel:
    Bei ihm geht es mir wie mit Schaljapin: man glaubt den Schauspieler agieren zu sehen.


    :hello:Guido

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Lieber Guido, liebe Bohnen-Diskutanten,


    eines wollte ich noch anfügen: Auch Bohnens Diktion ist mustergültig, manchmal exzentrisch. Sprache und Gesang sind hier eine seltene Symbiose eingegangen.


    Freut mich immer wieder, daß Bohnen besprochen wird, danke nochmal für die Initiative.


    Grüße,




    Christian

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  • Wow, habe gerade Michael Bohnens Mephisto gehört. Ich dachte ja bisher Hann sei unschlagbar in dieser Rolle, aber Bohnen ist ja noch mehr in der Rolle drin.


    Gibt es heute noch solche Sänger?
    Wer weiß mehr über Michael Bohnen?

  • Diese wunderbare Doppel-CD von Michael Bohnen besitze ich schon länger. Sie gibt ein gutes Bild dieses heldenhaft singenden Baß-Baritons über sein großes Repertoir von Mephisto bis Kezal ab.


    W.S.

  • Heute vor genau 50 Jahren ist Michael Bohnen gestorben. Bei mir gibt's gleich ein Wiederhören:


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Am letzten Sonntag war sein Todestag. Heute begehen wir seinen Geburtstag, zu dem ich eine Arien-CD ausgesucht habe:



    Heute ist die 128. Wiederkehr seines Geburtstages.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Bemerkenswert ist der Eintrag bei Wikipedia über Michael Bohnen. Warum? Der Tenor Hans Beirer wird darin an den Pranger gestellt und der Lüge bezichtigt, ohne dass es dazu konkrete Beweise gibt. Das halte ich auch in einer freien Enzyklopädie für sehr grenzwertig. Gerüchte darüber waren immer im Umlauf. Wenn es denn so gewesen ist, dass Bohnen nach dem Krieg sein Intendantenamt an der Städtischen Oper Berlin aufgrund einer Falschaussage von Beirer verlor, muss das doch mit belastbaren Fakten untermauert werden. Immerhin war Beirer in diesem Haus über Jahrzehnte der gefeierte Heldentenor vom Dienst.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Aus gegebenem Anlass möchte ich versuchen einige Sänger der Vergangenheit einer breiteren Öffentlichkeit näherrzubringen
    Das gelingt oft mit den kostenlosen Videoclips
    Die videclips der Fa. Preise sind gesperrt - also nehmen wir jene anderer Anbieter oder
    überhaupt freie Clips - denn die Uralt Aufnahmen sind ja frei von Copyright-Rechten obwohl manche das nicht wahrhaben wollen


    Wir sehen hier - eigenartig genug für einen Sänger - in einem Stummfim -Michael Bohnen wie er sein Publikum grüßt
    Angeblich entstand die Aufnahme zwischen 1919 und 1914 , was ich schwer galuben kann, denn die SE Filmqualität ist einfach beeindruckend


    Hier nun eine Aria aus dem Freischütz.
    En englischspracher Youtube-User bewunderte den Vortrag Bohnens, der durch sein interessantes Timbre noch aufgewertet würde



    und hier nun die berühmte Ballade von den zwei Grenadieren...



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    clck 8295

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich besitze viele Aufnahmen von Michael Bohnen. Ich mag seine kraftvolle Stimme, die allerdings in seriösen Rollen deplaziert wirkt. Hier kann man ihn als dämonischen Mephisto hören:

    W.S.

  • Die videclips der Fa. Preise sind gesperrt - also nehmen wir jene anderer Anbieter oder
    überhaupt freie Clips - denn die Uralt Aufnahmen sind ja frei von Copyright-Rechten obwohl manche das nicht wahrhaben wollen


    Eine interessante Nebenbbemerkung! Preiser tut gut daran, die unter diesem Label veröffentlichten Aufnahmen zu sperren. Damit besteht wenigesten eine ganz geringe Chance, dass die CDs noch gekauft werden. Die Alternative wäre, nichts mehr zu publizieren. Dann würde auch nichts mehr geklaut werden können. Ich habe Kontakt zu einigen Herausgebern historischer Aufnahmen. Viele haben genervt aufgegeben, weil mitunter sogsam restaurierte Einspielungen von anderen einfach eins zu eins kopiert und für noch weniger Geld auf den Markt geworfern wurden. Namen nenne ich lieber nicht. Das Geschäft ist ziemlich schmutzig geworden, auch wenn sich niemand dirket schuldig macht.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die von Wolfgang eingestellt Aufnahme ist sehr interessant, auch wegen Michael Bohnen. Allerding übertreibt er diesmal. Als würden die Pferde mit ihm durchgehen. Er zielt auf Wirkung beim Publikum ab, was etwas daneben geht. Kommt damit aber guit an. Doch auch der Mephisto hat Stil. Ich weiß nicht, ob bei dieser Veröffentlichung auf die Umstände der Produktion, die einiges erklären, eingegangen wird. Vermutlich nicht. Es gab zuvor eine Edition bei Myto, die ich angemessener finde.



    Die Aufnahme in ihrer Gesamtheit ist eines der wenigen überlieferten Beispiele aus der Sendereihe "Opern im Rundfunk" des Reichssenders Berlin aus den 1930er Jahren. Dabei wurden im noch erhaltenen Haus des Rundfunks an der Berliner Masurenallee Opern konzertant aufgeführt und live übertragen. Dafür wurden extra eigene Fassungen hergestellt, deren markantestes Zeichen die Kürzungen waren. Ein Sprecher führte durch die Handlung. Er sagt das Werk ausdrücklich als "Margarethe" an, wie damals üblich. Es gib reichlich Beifall. Dem Mitschnitt vom 6. März 1938 ist es nach meiner Beobachtung anzuhören, dass er von einem Konzert und nicht von einer Opernbühne stammt. Nummer reiht sich an Nummer. Es felt der innere Zusammenhang. Dadurch wird dieses Dokument so besonders und einzigartig. Mir sind die konkreten historischen Aspekt sehr wichtig. Sie sollten bei einer Veröffentlichung nicht weggelassen werden.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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