Die wichtigsten Komponistinnen

  • Weil's so schön ist und hier ein Thread immer wieder einen anderen gebiert, greife ich gerne DIOs Anregung auf und bitte um Nominierungen der wichtigsten komponierenden Frauen.


    Ich fürchte, hier können und müssen wir auf Zeit- und Ländergrenzen verzichten und uns auf zehn Nominierungen beschränken. Mangels einschlägigem Wissen biete ich (mit Dank an Fairy Queen für einige Hinweise aus dem Nationalmanschaftsthread) hier mal nur eine mögliche Vorauswahl von Namen an, die mir denkbar erscheinen und nominiere selbst erst, wenn ich mich ein bisschen mehr damit beschäftigt habe. Natürlich dürfen und sollen auch Komponistinnen genannt werden, die ich aus Unwissen oder welchen Gründen auch immer nicht berücksichtigt habe, solange wir im weiteren Bereich der klassischen Musik bleiben.


    HIldegard von Bingen (ca. 1098 - 1179)
    Lili Boulanger (1893 - 1918 )
    Nadia Boulanger (1887 - 1979)
    Cecile Chaminade (1854 - 1944)
    Louise Farrenc (1804 - 1875)
    Silvia Fine (1913 - 1991)
    Sophie Gail (1775 - 1819)
    Peggy Glanville-Hicks (1912 - 1990)
    Sofia Gubaidulina (* 1931 )
    Fanny Hensel (1805 - 1847)
    Marie Jaëll (1846 - 1925)
    Marguerite Monnot (1903 - 1961)
    Thea_Musgrave (* 1928 )
    Rachel Portman (* 1960 )
    Mary Rogers (*1961)
    Clara Schumann (1819 - 1896)
    Lucy Simon (* 1943 )
    Germaine Tailleferre (1892 - 1983)
    Pauline Viardot-Garcia (1821 - 1910)


    Nun hoffe ich im Interesse einer engagierten Debatte und unser aller Wissenserweiterung, dass ich sehr viele wichtige Namen ausgelassen habe, die Ihr unbedingt nominieren möchtet.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Lieber JR II,


    Zitat

    Original von Jacques Rideamus
    Nun hoffe ich im Interesse einer engagierten Debatte, dass ich sehr viele wichtige Namen ausgelassen habe


    da kann ich - während ich Deiner schönen Liste insbesondere bezüglich der beiden Boulangers, der Tailleferre and last but not least der guten alten Hilde von Bingen voll und ganz zustimme - doch gleich ergänzend in Erscheinung treten mit der Nominierung einer bedeutenden englischen Musikdramatikerin ("The Wreckers") und Frauenrechtlerin, nämlich:


    Dame Ethel Smyth (1858-1944)


    die unbedingt mit aufgenommen werden muß! :yes:


    :hello:
    Johannes

  • Lieber JR II,


    besten Dank für die umgehende Umsetzung! Ich persönlich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich diesen Thread vornehmlich angestoßen habe, um etwas Wissen zu schmarotzen ( :untertauch:), denn persönlich kann ich nur etwas mit Clara Schumann und Rachel Portman anfangen (nochmals :untertauch:). Letztere liegt mir als Liebhaber von Filmmusik natürlich besonders am Herzen, speziell ihre Musik zu den Filmen "Gottes Werk & Teufels Beitrag" (The Cider House Rules) und "Chocolat" haben es mir angetan. Leider scheint Portman weiterhin alleinig die weibliche Flagge bei den Filmkomponisten hochzuhalten. Die heute vor fast genau 2 Jahren (30. November 2006) verstorbene Film- und TV-Komponistin Shirley Walker hat es ja leider nie wirklich zum Durchbruch geschafft :(


    Best, DiO :beatnik:

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  • Unser JR ist ja wirklich schneller als ich schlafen kann....... :jubel:


    Hier ist also nun der Abseits-Thread für die internationale Damenmannschaft.
    Viele wichtgie Spielerinnen sind bereits genannt- hier nun meine (wenig ergänzende)
    Aufstellung:


    Donna Barbara Strozzi als Libera (gegen alle nur denkbaren Herrenmannschaften eingesetzt haben wir damit schon gewonnen!)


    Alma Mahler-Werfel im Tor (die hält sie Alle, ob sie wollen oder nicht)


    ein anglophoner Allewetter-Sturm:


    Ethel Smyth


    Rebecca Clarke (ich kenne nur ihr klaviertrio, das reicht aber zur Qualitäts-überzeugung)


    ein hochelegantes frz. Mittelfeld,dem keiner, widerstehen kann:


    Lili Boulanger
    Cecile Chaminade
    Pauline Viardot
    Germaine Tailleferre


    die Verteidigung müssen deutsche Liederdamen übernehmen, denn davor werden am Ende auch die letzten Gegner schwach, die bis hierher durchdringen konnten



    Clara Schumann
    Fanny Hensel
    Johanna Kinkel


    Trainerin: Hildegard von Bingen-
    die hat nicht nur die ausreichende saeculare Erfahrung sondern ist gleichzeitig auch Mannschaftsärztin, studiert die "Schalchtgesänge " mit uns ein und wenn sich tatsächlich noch eine Herrenmannschaft an uns heranwagen sollte, sorgt sie dafïur , dass die Alle am Ende in der wohlverdienten Hölle landen.


    Wenn sie aber gerade mal ihre Visionen und Absencen hat oder den Papst besuchen muss, spielen wir heimlich gegen die Franzosen und Italiener.......... :pfeif:



    F.Q.





    Eine Ersatzbank brauchen wir nicht, wir sind es gewohnt, immer und unter allen Umständen anzutreten und allen Widirigkeiten zu trotzen.
    In alt gewohnter Frauensolidarität wechseln wir uns einfach mit den hier noch nciht genannten Kolleginnen ab.

  • Elisabeth Jacquet de la Guerre (1665 - 1729)



    die erste Frau, die eine Oper in Frankreich komponierte und aufgeführt hat.




    dann Maria Antonia Walpurgis von Bayern (1724 - 1780)


    diese Frau konnte Opern schreiben, dagegen sieht Hasse etwas blass aus


  • Davon gibts übrigens auch Aufnahmen:

    Maria Antonia Walpurgis von Bayern
    Talestri, Regina della Amazoni


    Elisabeth Jacquet de la Guerre, die auch Kantaten, Sonaten und Klavierstücke schrieb

    Cephale & Procris



    Pieces de la Clavecin (1687)



    Sonaten für Violine & Bc in d & G;Sonate Nr. 1 für Violine, Oboe, Gambe, Bc;Sonate Nr. 2 für 2 Violinen, Cello, Bc;Sonate Nr. 3 für Violine, Flöte, Gambe, Bc;Suite Nr. 3 für Cembalo



    LG Joschi


  • Danke für diesen Hinweis auf den eigentlich wichtigen Thread, in dem man unbedingt weiterhin posten sollte, was einem zu den genannten Damen (und weiteren) einfällt. Der erinnerte mich übrigens daran, dass ich auch Sappho von Lesbos (612 + X - 570 v. Chr.) übersehen habe.


    Hier geht es aber um die wichtigsten.


    @ Fairy


    danke für die schöne Mannschaftsaufstellung, aber die Turniere finden in einem anderen Stadion statt. Die Komponistinnen haben ja leider keine hinreichende Zahl für ein Turnier.


    EDIT: Weitere mögliche Nominierungen gibt es übrigens auch hier: Komponistsein - eine Männerdomäne?


    :hello: Jacques Rideamus

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  • Zitat

    Original von Diabolus in Opera
    Rachel Portman ... liegt mir als Liebhaber von Filmmusik natürlich besonders am Herzen, speziell ihre Musik zu den Filmen "Gottes Werk & Teufels Beitrag" (The Cider House Rules) und "Chocolat" haben es mir angetan. Leider scheint Portman weiterhin alleinig die weibliche Flagge bei den Filmkomponisten hochzuhalten. Die heute vor fast genau 2 Jahren (30. November 2006) verstorbene Film- und TV-Komponistin Shirley Walker hat es ja leider nie wirklich zum Durchbruch geschafft :(


    Best, DiO :beatnik:


    Lieber DiO,


    da Du ohnehin gerade in Kanada weilst, solltest Du Dich mal für die Filme von Patricia Rozema interessieren, für die Lesley Barber (*1968 ) sehr schöne Musiken geschrieben hat: WHEN NIGHT IS FALLING und MANSFIELD PARK.


    Die habe ich nur nicht genannt, weil sie wohl noch keine Chancen hat, (jetzt schon) unter den wichtigsten Komponistinnen aller Zeiten geführt zu werden.


    :hello: Jacques Rideamus

  • Ich würde noch folgende Komponistin für die Liste nominieren:


    Isabel Mundry (* 1963), bei den Donaueschinger Musiktagen dieses Jahr mit "Ich und Du" vertreten.


    Viele Grüße


    Sinfonie


    :hello:

  • merkwürdig, dass diese Komponistin noch keiner nannte :


    Gloria Coates, geb. 1938


    Immerhin hat sie schon 15 Symphonien geschrieben ...

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Dank Eurer findigen Nominierungen haben wir jetzt folgende Vorschläge:


    Raffaella Vittoria Aleotti (1573 - ~1646 )
    Caterina Assandra (~1590 - ~ 1618 )
    Lesley Barber (*1968 )
    Amy Marcy Cheney Beach (1867-1944)
    Hildegard von Bingen (~ 1098 - 1179)
    Lili Boulanger (1893 - 1918 )
    Nadia Boulanger (1887 - 1979)
    Francesca Caccini (1587 - 1640)
    Cecile Chaminade (1854 - 1944)
    Rebecca Clarke (1889 - 1976)
    Gloria Coates (* 1938 )
    Chiara Margaita Cozzalani (1602 - 1677)
    Louise Farrenc (1804 - 1875)
    Silvia Fine (1913 - 1991)
    Sophie Gail (1775 - 1819)
    Peggy Glanville-Hicks (1912 - 1990)
    Sofia Gubaidulina (* 1931 )
    Fanny Hensel (1805 - 1847)
    Louise Héritte-Viardot (1841 - 1914)
    Marie Jaëll (1846 - 1925)
    Elisabeth Jacquet de la Guerre (1665 - 1729)
    Johanna KInkel (1810 - 1856)
    Isabella Leonarda ( 1620 - 1704 )
    Alma Mahler-Werfel (1879-1964)
    Marianne Martinez (1744 - 1812)
    Marguerite Monnot (1903 - 1961)
    Isabel Mundry (* 1963),
    Thea_Musgrave (* 1928 )
    Olga Neuwirth (* 1968 )
    Rachel Portman (*1960)
    Mary Rogers (*1961)
    Sappho von Lesbos (612 + X - 570 v. Chr.) - die dürfte wohl eher außer Konkurrenz laufen
    Clara Schumann (1819 - 1896)
    Lucy Simon (* 1943 )
    Ethel Smyth (1858-1944)
    Barbara Strozzi (1619 - 1677)
    Germaine Tailleferre (1892 - 1983)
    Galina Ustvolskaja (1919 - 2006)
    Pauline Viardot-Garcia (1821 - 1910)
    Donna Lucretia Orsini Vizzana (1590 - 1662 )
    Maria Antonia Walpurgis von Bayern (1724 - 1780)
    Grace Willians (1906-1977)
    Maria Wolowska-Szymanowska (1789-1831)


    Das ist doch schon mal eine stattliche Basis. Die fettgedruckten wären bei mir bis auf Weiteres gesetzt.


    Wer traut sich als Erste(r) eine Zehnerliste?
    :hello: Jacques Rideamus[/quote]

  • Zitat

    Original von Jacques Rideamus


    Wer traut sich als Erste(r) eine Zehnerliste?


    Abwarten, vielleicht sollten wir erst noch etwas sammeln...


    Hier noch einige wichtige Damen:


    Elena Firsowa (*1950)
    Jacqueline Fontyn (*1930)
    Alexandra Hölsky (*1953)
    Meredith Monk (*1942)
    Younghi Pagh-Paan (*1945)
    Ruth Zechlin (1926-2007)
    Grete von Zieritz (1899-2001)


    Viele Grüße,
    Medard

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  • Hier meine internationale Top-Auswahl. Ein junges Team, komplett aus dem 20.Jahrhundert, das es mit jeder Herrenmannschaft aufnehmen kann. Eure alten Damen schicke ich in die Reserve. Die Suffragette Ethel Smyth sorgt als Trainerin für die richtige mentale Einstellung, assistiert von Nadia Boulanger - Wen hat die nicht trainiert?


    Jetzt aber zum Team:


    Mein Top-Sturm, der es mit jeder Herrenmannschaft aufnehmen kann, kommt ganz aus Uruguay:


    Graciela Paraskevaídis (*1940) hochaggressive Angreiferin (von Xenakis trainiert, mit Tupamaro-Vergangenheit und viel Auslandserfahrung im Exil)
    Beatriz Lockhart (*1944) einfallsreiche und zuverlässige Abstauberin in Standardsituationen


    Beide mit perfekter Beherrschung des Handwerks und allen Vorzügen lateinamerikanischer Spielkultur wie jede Menge Spielwitz, gutem Rhythmusgefühl und genialen Dribblingkünsten ausgestattet, die jede Abwehr matt setzen.


    Meine offensive Kreativabteilung im Mittelfeld:


    Olga Neuwirth (*1968 ), Östereich
    Kaija Saariaho (*1952), Finnland
    Grete von Zieritz (1926-2001), Deutschland
    Adriana Hölszky (*1953), Rumänien/Deutschland


    Meine erstklassige Verteidigung:


    Ruth Crawford-Seeger (1901-1953), USA
    Gloria Coates (*1938 ), USA
    Ruth Zechlin (*1926-2007), DDR
    Jacqueline Fontyn (*1930), Belgien (erst neulich, dank Medard, in meine Frauschaft gekommen, aber hat sich schon bewährt)


    Als Schlußfrau, bei der die Bälle nur so prasseln können, wie in ihren Percussion-Kompositionen - alles wird glücklich zurück ins Spiel gebracht:


    Keiko Abe (*1937), Japan


    Als Joker, deren Einsatz eigentlich klar ist, sind doch einige der Damen auch nicht mehr ganz die Jüngsten:


    Lili Boulanger (1893-1918 ), Frankreisch
    Myriam Marbe (1931-1997), Rumänien
    Gabriela Ortiz-Torres (*1964), Mexiko


    In meiner Reserve (nach Einwechselpräferenz):


    Fanny Hensel-Mendelssohn
    Clara Schumann
    Rebecca Clarke (1886-1979)
    Germaine Tailleferre (1892-1983)
    Cécile Chaminade (1854-1944)
    Johanna Kinkel (1810-1858 )
    Elisabeth Maconaly (1907-1994)
    Peggy Granville-Hicks (1912-1990)
    Amy Beach (1867-1944)
    Eleni Karaindrou (*1939)
    Alma Mahler-Werfel


    Sofia Gobaidulina und Galina Ustvolskaya sind leider nicht einsetzbar, weil sie den Kopf zu sehr im Himmel haben - können mit Hildegard von Bingen für den Erfolg der Frauschaft beten.


    Alle anderen genannten höre ich zuweilen gerne und haben m.E. mindestens einige gute bis sehr gute Werke geschrieben.


    Andere, im Thread genannte, sind mir entweder nur dem Namen nach oder gar nicht bekannt.


    :hello:Matthias

  • Hallo,
    hier noch ein Vorschlag von mir:


    Augusta Read Thomas (geb. 1964)


    zwar kenne ich noch nicht genügend Werke, um ihr diesen Platz hier eindeutig zuzugestehen, aber was ich kenne ist sehr gut!


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Alle hier im Thread genannten Komponistinnen, schätze ich - soweit ich denn wirklich einige ihre Werke kenne - durchaus. Allein: Die komponierenden Damen der Jahrhunderte vor dem letzthin vergangenen halte ich allesamt nicht für wirklich wichtig – außer wenn es nicht um die Geschichte der Musik geht, sondern um eine Geschichte komponierender Frauen und dies ganz losgelöst von dem, was drumherum so gerade state of the art war. Die Gründe dafür sind – das ist ja wohl mal klar und ich erwähne das auch nur, weil in diesem Thread ernsthaft darüber diskutiert wird – weder in der Frau an sich und als solcher noch in den jeweils spezifischen komponierenden Exemplaren begründet, sondern in den je zeitgenössischen begrenzenden Bedingungsfeldern weiblicher Kreativität, die keineswegs natürlicher sondern ausschließlich soziokultureller Art gewesen sind.
    Somit konzentriert sich meine Liste eben auf Komponistinnen des 20. Jahrhunderts und zwar auf solche, die IMO eine eigenständige Position im Kontext der Neuen Musik seit Mitte jenes Jahrhunderts einnehmen:



    Grete von Zieritz (1899-2001)
    habe ich erst kürzlich auf Hinweis von Matthias Oberg kennengelernt – und ich muß zugeben: ich kenne bisher auch nur die Kassandra-Rufe. Aber diese Werk reicht bereits, um ihr einen Platz unter den wichtigsten zu reservieren. Eine Komponistin, mit der ich mich in jedem Fall in Zukunft intensiver beschäftigen werden und dabei noch einige Heureka-Erlebnisse zu machen sicher bin.


    Ruth Zechlin (1926-2007)
    Ruth Zechlin ist sicherlich fraglos eine gesetzte Größe unter den Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrunderts. Die Qualität ihres Werks, die kontrapunktische Exzellenz ihrer Kompositionsweise bei gleichzeitiger – wenn auch gebändigter – emotionaler Spannkraft, zudem auch ihre Bedeutung als Pädagogin lassen wohl kaum einen Zweifel daran zu, daß sie hier in die allererste Linie gehört.


    Sofia Gubaidulina (*1930)
    Es stimmt schon, daß sie, wie Matthias Oberg schreibt, ihren Kopf ziemlich im Himmel hat – mich stört das nicht so sehr und der Qualität ihrer Werke ist das auch nicht abträglich. Manche ihrer Kompositionen sind in der Tendenz ein wenig kulinarisch (etwa »Offertorium«) aber anderes hat eine ungeheure und keineswegs vordergründige expressive Wucht, die zudem auch mit einem Verlust an musikalischer Substanz erkauft wird (ich denke u.a. an das Orchesterwerk »Pro et Contra« oder die Streichquartette). Und ihr explizit sakrales Werk ist – soweit ich es kenne – von einer spirituellen Kraft, die durchaus berührend ist. Nebenher sind diese Werke (etwa die »Johannes-Passion« oder die »Sieben Worte«) auch gut gemacht.


    Jacqueline Fontyn (*1930)
    Die Belgierin Jacqueline Fontyn – leider nicht besonders bekannt bei uns – steht IMO für eine überaus materialbewußte und dabei absolut ausdrucksstarke und unmittelbare Tonsprache, farbig und suggestiv. Ihre Musik hat dabei keine Nähe zu neoromantischen Posen, einer gesteigerten oder gar vordergründigen Expressivität, sondern die Ausdrucksstärke ihrer Musik wird ganz organisch und durchaus strukturalistisch aus den Gegebenheiten des Materials abgeleitet. Besonders faszinierend ist IMO ihre Meisterschaft im Umgang mit der Farbpalette des Orchesterklangs, dem sie bei aller Schärfe, derer sie sich durchaus auch befleißigt, eine geradezu pastellene Sinnlichkeit zu entlocken weiß.


    Meredith Monk (*1942)
    Ihre Musik mag ich persönlich nicht besonders – aber die Verbindung von Improvisation und Konstruktivität, Esoterik und Struktur, Ethnotouch und radikaler Modernität hat sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal in der Musik der zweiten Jahrhunderthälfte.


    Elena Firsowa (*1950)
    ist die geerdete Variante von Gubaidulina und Ustvolskaya. Sie markiert für mich eine ganz wichtige Position in der osteuropäischen Musik der Gegenwart – leider wird ihr Werk gegenüber den beiden anderen genannten Damen arg vernachlässigt. Firsowa ist eine durchaus auf Expression und Zugänglichkeit zielende Komponistin, die sich keineswegs tonale Passagen in Werk zu integrieren. Meditatives, an der Grenze zur Stille geformte Passagen werden in Ihrem Werk mit harschen Ausbrüchen konfrontiert. Zum Einstieg empfehle ich ihre Orchesterkomposition »Kassandra«.


    Adriana Hölszky (*1953)
    ist wahrscheinlich eine der avancierteste Komponistinnen hier im Feld - und zudem eine überaus produktive. Aus ihrem umfangreichen Werk kenne ich bisher nur eine Auswahl an Orchester- und Kammermusikwerken, die aber zum interessantesten gehören, was mir aus dem Umfeld der postseriellen aber explizit materialreflexiven Musik (deutlich etwa in der Auseinandersetzung mit Schubert oder Liszt) bekannt ist. Am liebsten mag ich ihre Werke mit massivem Schlagwerk, etwa »Jagt die Wölfe zurück!« für sechs Schlagzeuger oder »Vampirabile« für fünf Vokalisten und Percussion.


    Magret Wolf (*1960)
    Magret Wolfs Musik ist eine ebenso seltsame wie überwältigende Mischung aus strengen Serialismen und folkloristischer Lockerheit. Eine Musik, die ihren radikalen Konstruktivismus nicht zur Schau sondern in den Dienst von Gehalt und Ausdruck stellt (grandios gelungen ist dies in dem Orchesterwerk "Studies in Sound and Breath", dessen Aufführung im Rahmen der musica viva 2001 vom BR übertragen wurde). Leider ist ihr Orchesterwerk auf dem Tonträgermarkt bisher nicht dokumentiert. Aber auch ihre Oper Kirisk (2000; bei Arte Nova gelabled [2003]) ist ein repräsentatives Beispiel für Wolfs bemerkenswerten Personalstil.


    Olga Neuwirth (*1968 )
    ist soetwas wie die personifizierte Reanimation der europäischen Avantgarden. Ihre »Katastrophenmusik« ist sicherlich nicht jederManns Sache – aber wenn in den letzten Jahren gesellschaftliches Engagement und ätzende Kritik am Status Quo mit einer gleichermaßen avancierten wie schneidend intensiven Musiksprache gekoppelt worden ist, dann von ihr.



    Viele Grüße,
    Medard

  • Ich frage mich, warum man mit aller Gewalt mittelmäßige Kompositionen zu Meisterwerken hochstilisieren will - bloß weil sie von Frauen sind ?


    Die Wahrheit ist doch - es wurde elegant angedeuetet, aber nicht explizit ausgesprochen - daß eigentlich kein einziges Wark einer Frau je im Bewusstsein der "allgemeinen Klassikwelt" verankert war, bzw ist.


    Allenfalls zeigt ein Insiderkreis "Respekt! - Ohne daß die Werke jedoch wirklich geliebt werden. Irgendwo wurd Luise Farrencs Werke als "erstklassig" und als " französische Spielart der Wiener Klassik" apostrophiert - Mich haben sie eher gelangweilt. Ähnliches ist auch Zu Fanny Hensels und Clara Schumanns Werken zu sagen: Eher belanglos.
    Mich würden Kompositionen von Maria Theresia von Paradis interessieren, aber leider nimmt die Tonrägerindustrie keine Notiz von ihr (allerdings hat man in Wien eine Gasse nach ihr benannt...)


    Zeitgenössische Komponistinnen kann ich nicht beurteilen, weil ich ja nicht einmal die Werke ihrer männlichen Kollegen für anhörbar halte...


    Man sollte einen Thread schaffen: "10 unverzichtbare Werke aus weiblicher Hand" (nein ich meine hier keinen Apfelstrudel, sonderen eine Sinfonie , ein Klavierkonzert, eine Oper - oder sonst ein großartiges, allgemein anerkanntes Werk.....und das 10 mal !!!)


    Ich habe mich - meine Tonträgersammlung - bestätigt das - doch einige Male mit "weiblichen Kompositionen" befasst - WIRKLICH HÖRENSWERTES war bis jetzt IMO nicht dabei.....


    (Hingegen betrachte ich Frauen als die wesentlich besseren Krimi-Autoren als Männer.....diese scheinbare Abkehr vom Thema, erfolft nur, um zu betonen, daß es mir a priori egal ist WER ein Buch oder ein Klavierkonzert schreibt - es muß mich beeindrucken..


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Lieber Medard,


    deine kommentierte Aufstellung finde ich sehr gut und hilfreich. Sie macht mich neugierig auf die, die ich noch nicht kenne.


    Nur die Dame, die die tollen Werke »Jagt die Wölfe zurück!« für sechs Schlagzeuger oder »Vampirabile« für fünf Vokalisten und Percussion geschrieben hat, heißt Adriana Hölszky. Ich habe extra noch einmal nachgeschaut, weil ich vermutlich im Forum selbst schon berühmt-berüchtigt bin für meine häufigen Namensverdreher.


    Sofia Gubaidulina halte ich teilweise auch für sehr gut, nur sie ist weniger mein Geschmack, aber ich kenne vielleicht zu wenig. War der an Fairy Queens Posting orientierten Form nach ja auch nicht so ernst.


    -------------------


    Lieber Alfred,


    sehr ernst war es mir aber damit, dass ich die in meinem "Team" genannten Komponistinnen für absolut erstklassig halte.


    Ich bin wohl auch so verdreht, dass mich viele ihrer Werke nicht nur faszinieren, sondern ich einige auch "liebe". - Also mehr als bloß "Respekt".


    Auch einige Werke von Clara Schumann und Fanny Hensel-Mendelssohn halte ich für sehr gut. Vielleicht werden wir noch Gelegenheit finden, dies an einigen Werken zu diskutieren.


    Beste Grüße, Matthias

  • Zitat

    Original von Matthias Oberg
    Nur die Dame, die die tollen Werke »Jagt die Wölfe zurück!« für sechs Schlagzeuger oder »Vampirabile« für fünf Vokalisten und Percussion geschrieben hat, heißt Adriana Hölszky.


    Lieber Matthias,


    vielen Dank für den Hinweis auf das vergessene »z« und den verdrehten Vornamen! Man soll sich doch nie auf sein verwaschenes Gedächtnis verlassen...


    Ich hab's oben korrigiert.


    Danke nochmals!


    Viele Grüße,
    Medard

  • Zitat

    Verstehe ich euch also richtig , dass - pointiert formuliert-am Anfang der Menschheitsgeschihte, als es nur die nackte Biologie und Physiologie gab, die Vorraussetzungen des Musik -Komponierens wie auc hfür alles anderen geistigen Aktivitäten für Mann und Frau vollkommen gleich gewesen sein müssen?



    absolut :yes::yes::yes:




    Zitat

    Ich habe mich - meine Tonträgersammlung - bestätigt das - doch einige Male mit "weiblichen Kompositionen" befasst - WIRKLICH HÖRENSWERTES war bis jetzt IMO nicht dabei.....


    Hallo Alfred,


    schaff Dir die Oper "Cephale et Procris" von de la Guerre an. :D


    die Oper ist damals zwar durchgefallen, aber das lag ausschließlich am Libretto.
    Von der musikalischen Form ist diese Oper den Meisterwerken Lullys absolut ebenbürtig, Cephale steht für mich (musikalisch) in einer Reihe mit Charpentiers "Medee" oder Marais "Alcyone"
    Man hat es damals schon bedauert, das Elisabeth keinen Librettisten fand, der mehr Talent als Beziehungen hatte....


    Oder von Barbara Strozzi das "Lamenti del Marche Cinq Mars" - das ist eines der bedeutendsten Lamenti Kompositionen neben der Arianna von Monteverdi und ebenso ergreifend und schön.

  • Liebe Leute,


    ich erlaube mir eine Nachnominierung:


    von Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté (1901-1974) kenne ich nur die Klaviersonaten in der Einspielung von Marc-André Hamelin. Prima Musik, die Lust macht auf mehr.


    Eckhardt-Gramatté wurde als Sonia Fridman-Kotschewskaja in Moskau geboren, studierte in Paris Klavier, Violine und Komposition (letztere u.a. bei Vincent d'Indy) und trat sowohl als Violin- als auch als Klaviervirtuosin vornehmlich mit eigenen Werken auf. Sie lebte in Berlin, Wien und Kanada, komponierte eine Sinfonie, ein Orchesterkonzert, ein Fagottkonzert, ein Trompetenkonzert, zwei Violin- und drei Klavierkonzerte (von denen eines unter Stokowskis Dirigat uraufgeführt wurde) und einiges an Kammermusik, insgesamt 175 opi. Eine einsame CD mit Capricen für Violine solo ist bei jpc verzeichnet.


    Zum Thema "Komponistinnen und ihre Ehemänner" - die Eckhardt-Gramatté-Foundation teilt auf ihrer Website mit: Ihre Ehe mit dem deutschen Maler Walter Gramatté "brought the freedom to devote herself full-time to composing and to giving recitals." So kann's eben auch kommen, wenn frau an den Richtigen gerät...


    Grüße,
    Micha

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Die Wahrheit ist doch - es wurde elegant angedeuetet, aber nicht explizit ausgesprochen - daß eigentlich kein einziges Wark einer Frau je im Bewusstsein der "allgemeinen Klassikwelt" verankert war, bzw ist.


    Naja, aber man muss auch fragen, warum das so ist. Wohl kaum weil Frauen minder talentiert als ihre männlichen Kollegen sind, eher weil sie in der damaligen Gesellschaft kaum eine Chance hatten, sich Anerkennung zu verschaffen. Ich gehe davon aus, dass sie unter gleichen Voraussetzungen gleiches geleistet hätten. Aber gut. Ich denke, dass die Sinfonie (leider die einzige) von Marianne Martinez in C sich mit vielen männlichen Komponisten ihrer Zeit messen konnte. Sicher muss man nicht jedes Werk zu einem Meisterwerk hochstilisieren, aber zumindest anerkennen was unter höchst schwierigen Ausgangsbedingungen geleistet wurde.

    HERNEN

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  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Mich würden Kompositionen von Maria Theresia von Paradis interessieren, aber leider nimmt die Tonrägerindustrie keine Notiz von ihr (allerdings hat man in Wien eine Gasse nach ihr benannt...)


    Was gäbe es da auch großartig einzuspielen? Das Werk, welches mein größtes Interesse hervorgerufen hat - ein Klavierkonzert in g-moll - ist leider, wie so vieles, verschollen. Namentlich bekannt sind folgende Werke der blinden Künstlerin:


    Ariadne und Bacchus, Oper, [J. Riedinger], UA 1791/92 k.k. Nationaltheater]
    Der Schulkandidat, Singspiel, UA 1792 Wien, Marinellitheater
    Rinaldo und Alcina, Zauberoper, [L. Baczko], UA 1798 Prag


    2 Kantaten, 12 Lieder,
    Klavierkonzert in g-moll
    Klavierkonzert in C-Dur
    Klavierwerke


    Bis auf eine Kantate mit Klavierbegleitung und ein paar Lieder sind die Werke m. W. alle verschollen. Und die Kantate, welche ich im Nachdruck besitze... naja :rolleyes:


    Mit etwas Glück wird man vielleich auf ein paar Lieder-Samplern fündig, aber das war's auch schon.


    Und das immerhin ziemlich berühmte "Siciliano" scheint nach nach dem Stand der Dinge nicht so ganz "echt" zu sein...


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Alfred_SchmidtIch frage mich, warum man mit aller Gewalt mittelmäßige Kompositionen zu Meisterwerken hochstilisieren will - bloß weil sie von Frauen sind ?


    Die Wahrheit ist doch - es wurde elegant angedeuetet, aber nicht explizit ausgesprochen - daß eigentlich kein einziges Wark einer Frau je im Bewusstsein der "allgemeinen Klassikwelt" verankert war, bzw ist.


    Da wäre ja erst einmal zu fragen, wer denn eigentlich für das "Bewusstsein der 'allgemeinen Klassikwelt'" sorgt bzw. gesorgt hat. Die Komponisten und ihre Werke? Sicher, auch die. Aber genau so auch die Musik-Rezeption durch Fachpublikum und -publikationen. Wenn einer wie Robert Schumann seinen Artikel über Chopin mit "Hut ab, ihr Herren, ein Genie!" überschreibt, dann bleibt das in seiner Zeit nicht ohne Wirkung und rückt Chopin unweigerlich in den Fokus der interessierten Öffentlichkeit. Und genau so wenig bleibt es für das "Bewusstsein der 'allgemeinen Klassikwelt'" ohne Wirkung, wenn eine Größe wie Hans von Bülow den Signalen für die musikalische Welt äußert:


    "Ich glaube nicht an das Femininum des Begriffes: Schöpfer. In den Tod verhaßt ist mir ferner Alles, was nach Frauenemancipation schmeckt. Damen, die componiren, halte ich für noch bedenklicher, als solche, die zu Deputirten gewählt werden möchten. [...] Dahingegen verspreche ich Ihnen [gemeint ist Alfred Jaell] feierlichst am lendemain desjenigen Tages, an welchem Sie mir Ihre (eigne) glückliche Entbindung von einem gesunden Baby angezeigt haben werden - da will ich den ersten ernsthaften Versuch anstellen, mich zum Glauben an den Beruf des weiblichen Geschlechtes zur musikalischen Production zu bekehren. Bis dahin auf Wiedersehen!' " (Signale 1880, S. 244).


    Was ich damit sagen will? Dass die Entwicklungschancen für Komponistinnen schon deshalb eingeschränkt waren, weil sie kaum einer ernst nahm, weil ihnen kaum einer Aufführungsmöglichkeiten einräumte, weil ihnen kaum einer Kompositionsaufträge oder andere Möglichkeiten zum musikalischen Broterwerb einräumte. Es gibt auch nicht viele Komponisten im 19. Jahrhundert, die heute anerkannte Werke verfassten, obwohl sie zeitlebens ignoriert und verspottet wurden. Dazu kommen die schwierigen Ausbildungsmöglichkeiten: Studentinnen - zumal im Fach Komposition - waren an den deutschsprachigen Konservatorien ganz lange die ganz große Ausnahme. Dass viele Komponistinnen in dieser Zeit schließlich leichte, wenig tiefgängige Werke verfasst haben, lag an ihrer Suche nach der Nische: Broterwerb war eben eher möglich, wenn sich Frauen nicht den ihnen ohehin abgesprochenen großen Formen widmeten, sondern den in dieser Zeit immensen Bedarf an leichter, salonhafter Musik und Bearbeitungen bedienten.


    Für das heutige "Bewusstsein der 'allgemeinen Klassikwelt'" kommt noch hinzu, dass die Erinnerungskultur an vergangene Musik und Musiker über lange Zeit männlich geprägt war. Ein Lully war zumindest Interessierten immer bekannt. Dass aber eine Élisabeth-Claude Jacquet de la Guerre in ihrer Zeit ähnlich anerkannt war wie Lully, war schon im 19. Jahrhundert vergessen. Welche Rolle würden ihre Werke wohl heute spielen, wenn sie ein Mann gewesen wäre?



    Zitat

    Original von Alfred_SchmidtMan sollte einen Thread schaffen: "10 unverzichtbare Werke aus weiblicher Hand" (nein ich meine hier keinen Apfelstrudel, sonderen eine Sinfonie , ein Klavierkonzert, eine Oper - oder sonst ein großartiges, allgemein anerkanntes Werk.....und das 10 mal !!!)


    Ich fange gerne an: Lili Boulanger, "Morceau pour piano: Thème et variations" (1914) ist für mich eines der beeindruckendsten Klavierwerke des 20. Jahrhunderts. Wirklich großartige Musik.

  • Hallo liebe Stimme,


    das ist ein ganz hervorragender Beitrag, dem es kaum etwas beizufügen gibt.
    Uneingeschränkte Uebereinstimmung und Anerkennung!


    Zu den 10 "Unverzichtbaren Weiblichen" möchte ich zwei Werke beifügen:


    Amy Beach: Sinfonie e-moll, op.32
    Grete von Zieritz: Concertino 1982


    Mit freundlichem Gruss aus Bern


    Walter

  • Zitat

    Original von Diabolus in Opera
    Lieber JR II,


    denn persönlich kann ich nur etwas mit Clara Schumann und Rachel Portman anfangen (nochmals :untertauch:). Letztere liegt mir als Liebhaber von Filmmusik natürlich besonders am Herzen, speziell ihre Musik zu den Filmen "Gottes Werk & Teufels Beitrag" (The Cider House Rules) und "Chocolat" haben es mir angetan. Leider scheint Portman weiterhin alleinig die weibliche Flagge bei den Filmkomponisten hochzuhalten.
    Best, DiO :beatnik:


    ... da möchte ich Dir doch glatt mal den Score zu Spielbergs SciFi-Telenovela "Taken" empfehlen:


    Der stammt von Laura Karpman.


    Nicht nur ihr Kompositionsstil, nein ein in diesem Werk auftretendes Zitat zum Choral "Ein feste Burg ist unser Herr" hat es mir sehr angetan.


    Leider kenne ich von dieser Komponistin noch nichts anderes. Aber da gibt es bestimmt noch mehr...


    Ansonsten möchte ich an dieser Stelle auch auf die weiter oben schon erwähnte Gloria Coates - in meinen Augen der "Meisterin des Glissandos" hinweisen.


    Auch die Independent - Musikerin Björk Gudmundsdottir hat - insbesondere mit dem Vorspiel zu - "Dancer In The Dark" schon auffällige musikalische Grösse gezeigt. Sie bewegt sich damit gekonnt in den Fusstapfen der unnahbaren "Pop"-Grösse Kate Bush (die ich hiermit gerechterweise mal auch schon als "Komponistin" mit dazuzählen möchte).


    Ansonsten kenne ich namentlich leider auch kaum weitere Komponistinnen, wenn man mal von Clara Schumann absieht.

    alle Menschen werden Brüder ...

  • Danke Fairy Queen,
    dein Beitrag Nr. 6 in diesem Thread hat Humor und Witz. Es gefällt mir, wie du deine weibliche Fussball"mann"Schaft zusammenzustellst. :) Mal was anderes als eine Liste.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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