Mauricio Kagel - Mare nostrum

  • Leider habe ich keinen anderen Thread gefunden, wo ich das posten kann:


    bei uns wird in dieser Saison "Mare nostrum" von Mauricio Kagel in einem Jugendstil-Schwimmbad ( heute ein Museum) aufgeführt.
    Als Sänger sind nur ein Counter und ein Bariton genannt, dazu aber eine sehr interessante Instrumentalbesetzung.
    Ist das eine Oper?
    Kennt jemand diese Musik?
    Ist das eher etwas zum Ab- oder zum Angewöhnen? ?(


    Es dirigiert Jean-Claude Malgoire- er ist anscheinend ausserordentlich vielseitig in dieser Saison, denn neben Offenbach, Roussel und massenweise Haydn (200Jahrestag) gibt es auch Puccinis Tosca..... 8o


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Ist das eher etwas zum Ab- oder zum Angewöhnen? ?(


    Da ich Mauricio Kagel am Wochenende in Frankfurt treffe, werde ich ihn das mal fragen. :hahahaha:


    Es handelt sich übrigens um ein Musiktheater mit instrumentalem Schwerpunkt. Es behandelt die Frage, wie es eigentlich geworden wäre, wenn nicht die Europäer Amerika, sondern die Ur-Amerikaner Europa "entdeckt" hätten. Zu hören sind viele orientalische und südamerikanische Instrumente.


    Da Kagel unangefochten die originellste (und nicht selten witzigste) Ideenmaschine am heutigen Komponistenhimmel ist, ist dieses Stück, wie ausnahmslos ALLES von Kagel, unbedingt zu empfehlen.


    Loge

  • Liebe Fairy,
    Dieses Werk habe ich leider noch nicht hören können, aber Kagel-Aufführungen live fand ich eigentlich immer auch von großem Unterhaltungswert. Die Musik und häufig auch die szenischen Anweisungen haben wirklich Witz. Seine Musik ist in den letzten 20 Jahren auch geradezu " konventioneller" geworden, naja - für seine Verhältnisse :D. Die Zeit der Fluxus-Happenings, mit Spielanweisungen, wie, die Streicher haben mit dicken Winterhandschuhen zu spielen, sind lange vorbei. Du hast sicherlich keine "Geräuschaneinanderreihungen" zu erwarten. Sein letztes Streichquartett fand ich einfach nur schön. Seine Musik zu Bunuels/Dalis Le chien andalou ist äußerst passend und seine "Duodramen", ein orchestraler Zyklus für 2 Singstimmen aus den späten 90ern, hat sogar etwas von Mahler, zugegeben, auch von Wagner, aber sehr ironisch gebrochen.


    :hello: Matthias

  • Ich habe lieber noch einmal nachgeschlagen. Mare nostrum ist von 1975, also noch aus der besonders stark "szenischen" Phase. Gesten und szenische Situationen spielen neben der Musik eine wesentliche Rolle. Was ich aus der Zeit von ihm kenne ist schon rauher als die späteren Werke, aber nie so dicht, dass es allzu schwer ist, dem zu folgen und hat auch manchmal etwas dadaistisches, wohl auch Lehrstück-haftes, ist dabei aber wirklich komisch, vor allem, wenn man es live erleben kann. Zum Thema hat Loge ja schon etwas gesagt.


    :hello: Matthias

  • Danke-das klingt in jedem Fall spannend.
    Da das Ganze ausserdem in einem wunderschönen Jugenstil Bad stattfindet, lohnt allein der Ort schon..... :D
    DAS, lieber Loge, musst Du aber nun nicht weitersagen.......


    F.Q.