Bizet: Die Perlenfischer

  • Also ich finde ja "Die Perlenfischer" weitaus besser als Carmen ....




    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Wie schön, dass es diesen Thread gibt! =)
    Auch ich oute mich als grosser Fan der Perlenfischer, die ich persönlch, wie Caesar, der Carmen vorziehe. Allerdings mag ich die Aufnahme mit Barbara Hendricks als Leila überhaupt nciht(mir gefällt ihre Stimme nicht....) und setze dagegen die für mich derzeit beste Aufnahme unter George Pretre mit Ileana Cotrubas. Auch wenn man leider bei Alain Vanzo als Nadir gewisse Abstriche machen muss, er klingt für mein stellenweise leicht erschöpft in der(wahrlich mörderischen) Rolle.


    Höhepunkte der Oper sind neben dem weltberühmten Duett Zurga/Nadir "Au fond de temple saint" noch die Duette zwischen Leila und Nadir und Leila und Zurga, sowie die zuaberische Tenor-Arie "Je crois l'entendre encore" und Leilas grosse Arie" Comme autrefois". Genau wie in der Carmen hat Bizet hier eine "exotische" Atmosphäre muskalsich eingefangen, die träumen macht. :jubel:
    Ich kann gut nachvollziehen, dass Nietzsche ihn nach seiner Katharsis Richard Wagner vorgezogen hat..... :D
    Man sollte auch nciht die Lieder vergessen, die Bizet komponiert hat. Da gibt es ebenfalls ganz entzückende Stimmungsbilder: z.B. "L'adieu de hôtesse arabe" oder" Le fou" oder "La coccinelle" Ich habe sie auf einer CD mit frz. Melodien, eingesungen von Cecilia Bartoli(und auch live von ihr in der Berliner Philharmonie gehört) und das ist so amüsant und lebensprall, dass man kliene Miniaturopern vor sich sieht.
    Den Operettenkomponisten Bizet kenne ich bislang nciht :untertauch:


    Fairy Queen

  • Wenn man über empfehlenswerte Aufnahmen der Perlenfischer spricht kommt man keineswegs um die Erwähnung der Dervaux-Aufnahme herum!


    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Theophilus, diese Aufnahme kenne ich leider noch nciht, kann mir aber aus der Besetzungsliste vorstellen, dass sie ganz wunderbar ist. Janine Micheau habe ich soeben als Juliette(Gounod) kennengelernt und Gedda ist ohnehin ein Traumtenor. :jubel: :jubel: Den Bariton und Bass kenne ich nciht.


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Theophilus, diese Aufnahme kenne ich leider noch nciht, kann mir aber aus der Besetzungsliste vorstellen, dass sie ganz wunderbar ist. Janine Micheau habe ich soeben als Juliette(Gounod) kennengelernt und Gedda ist ohnehin ein Traumtenor. :jubel::jubel: Den Bariton und Bass kenne ich nciht.


    Fairy Queen


    Liebe Fairy,


    im Gegensatz zu Dir kenne ich NUR diese Aufnahme und hatte seither nie das Bedürfnis nach einer anderen - schon wegen Gedda, der nicht nur das Duett herrlich singt.


    Die Aufnahme unter Pretre reizt mich aber schon auch. Leider ist die zur Zeit nicht auf dem Markt. Wer war da der Tenor?


    :hello: Rideamus

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  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Theophilus, diese Aufnahme kenne ich leider noch nciht, kann mir aber aus der Besetzungsliste vorstellen, dass sie ganz wunderbar ist. Janine Micheau habe ich soeben als Juliette(Gounod) kennengelernt und Gedda ist ohnehin ein Traumtenor. :jubel: :jubel: Den Bariton und Bass kenne ich nicht.


    Fairy Queen


    Du kennst mit deinem Faible für französische Opern Ernest Blanc nicht? Bemerkenswert. Er war mehr als zwei Jahrzehnte erster Heldenbariton an der Grande Opéra de Paris. Kennst du etwa auch den Cluytens-Hoffmann nicht?

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Rideamus, der Tenor ist Alain Vanzo, leider nicht so ganz einwandfrei, wie ich oben schon schrieb, da ist Gedda mit Sciherheit erste Wahl. :jubel:
    Dass es die Aufnahme derzeit nicht gibt.... ich hab sie ja! ;)


    Lieber Theophilus, meine Liebe zu allem was französisch ist, besteht erst seit wenigen Jahren und meine vorherige Ignoranz...... :untertauch: :untertauch: :untertauch:
    Nein, ich kenne den Herrn nicht, aber auch mir kann sicher geholfen werden :D
    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Rideamus, der Tenor ist Alain Vanzo, leider nicht so ganz einwandfrei, wie ich oben schon schrieb, da ist Gedda mit Sicherheit erste Wahl. :jubel:


    Ups. Heute scheint mein Tag für das Überlesen von Informationen zu sein. Tut mir Leid.


    Gedda, Dervaux und Blanc sind es jedenfalls wert, nach dieser Alternative Ausschau zu halten, und ich kann mir gut vorstellen, dass auch Dervaux sich vor Pretre nicht zu verstecken braucht.


    Kennt eigentlich irgend jemand diese DVD der Oper mit Annick Massis unter der Leitung von Viotti?




    Ich würde die Oper nämlich gerne auch mal sehen. Nur ist bei der Mehrzahl italienischer Inszenierungen das Bild überflüssig, weil langweilig, und die müsste man wohl in Amerika bestellen, was ins Geld geht.


    :hello: Rideamus

  • Lieber Rideamus, ich würde sie auch sehr gerne mal sehen!(sie wird ja fast nei und nirgends gespielt X()
    Werde mich hier mal nach der DVD umhören und wir könnten sie ja evtl teilen. Annik Massis ist sicher stimmlich nicht so lieblich wie Cotrubas oder Micheau aber eine gute Sängerin und die Namen der Herren kann ich nciht entziffern.


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Annik Massis ist sicher stimmlich nicht so lieblich wie Cotrubas oder Micheau aber eine gute Sängerin und die Namen der Herren kann ich nicht entziffern.


    Die sind auch nicht so bekannt (mir jedenfalls): Luigi di Donato, Yasu Nakashima, Luca Grassi. Die Inszenierung ist von einem Tiziano Mancini.


    Du ahnst, warum ich zurückhaltend bin. Wahrscheinlich würde ich sie mir einmal ansehen und dann im Regal verstauben lassen. Aber was tun, wenn's sonst nichts gibt?


    :hello: Rideamus

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  • Jussi Björling ist bekanntlich mein Lieblingssänger, und lange Zeit war seine Aufnahme des Perlenfischer-Duetts mit Robert Merrill auch für mich das Nonplusultra.


    Die Messlatte liegt hier wirklich sehr hoch; aus ferneren Schellack-Zeiten habe ich jedoch zwei Aufnahmen, die etwas andere Klangbilder zeigen, aber für mich an diese Aufnahme zumindest herankommen:


    1. Edmond Clément und Marcel Journet (1912)


    Die Klangfülle, die Björling und Merrill mit ihren Prachtstimmen zelebrieren, erreichen die beiden französischen Sänger vielleicht nicht ganz. Was mich an dieser Aufnahme jedoch fesselt, ist zum einen die plastische Diktion, die eine perfekte Wort-Ton-Balance zeigt und die sängerisch dargestellten Figuren für mich etwas deutlicher hervortreten lässt. Björling und Merrill verschmelzen mit ihren Stimmen, diese beiden bleiben als Einzelpersonen individueller. Was der einzelne lieber hört, ist sicherlich Geschmackssache, auch ich kann mich hier nicht definitiv entscheiden.


    2. Enrico Caruso und Mario Ancona


    Diese Aufnahme stammt aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jh.s, das genaue Datum kenne ich leider nicht, da ich sie lediglich auf einer Kassette habe.
    Es ist eine italienisch gesungene Aufnahme, leider auch etwas gekürzt, aber wenn mich jemand nach meiner ganz persönlichen Lieblingsaufnahme fragt, so ist es diese. Der Grund ist, neben der Tatsache, dass Caruso wie gewohnt prachtvoll singt, der verhaltene, fein nuanciert mit einem elegischen Unterton singende Mario Ancona.
    Den Beginn de Refrains (der hier leider nur einmal gesungen wird) singt er nicht "gerade", sondern gleitet in einer Schleife in eine tiefere Lage, der Effekt ist bewegend. Den Schluss auf "la mort" singen beide nicht mit einem feurigen Schwur, sondern leise, verhalten, fast nachdenklich, was zumindest für mich eine größere Wirkung hat als das pathetische Feuer in den beiden anderen Aufnahmen.


    :hello: Petra

  • Leider bieten die meisten älteren bzw. Schellack-Aufnahmen nur verkürzte Versionen des Duetts. Meist fehlt der Teil nach Nadirs Textzeile "La cherche en vain!" mit den Einwürfen "Elle fuit!" von Zurga und Nadir sowie der anschließende Abschnitt, in dem die Erzählung kurz unterbrochen wird und beide zweifeln, ob ihre Freundschaft nicht in Feindschaft umschlagen könnte. Stattdessen kommt meist gleich der abschließende Treueschwur "Oui, c'est elle! C'est la déesse!" usw. Ich finde das immer schade, weil die fehlende Passage abseits von der Schwelgerei noch eine dramatische Wendung in das Duett einbringt. Alternativ gibt es auch die "italienische" Variante, die den Treueschwur komplett weglässt und mit dem "Elle fuit!" respektive einem italienischen "Dispari" endet – meines Erachtens noch schlimmer, da in diesem Fall sehr abrupt Schluss ist.


    Die Aufnahme von Björling und Merrill will ich gar nicht schlechtreden. Was die Qualität der Tonproduktion und die Harmonie der beiden Stimmen angeht, ist das eine wunderbare Aufnahme und auch sicher insgesamt eine der allerbesten überhaupt. Bei vielen Aufnahmen singen Tenor und Bariton ja leider nicht ganz auf Augenhöhe, das ist hier anders. Dennoch habe ich den Eindruck, dass beiden der Text, den sie singen, nicht sonderlich wichtig ist. Es gibt bei beiden eine gewisse dynamische Gleichförmigkeit, die mich nicht wirklich stört, aber doch den Gesamteindruck geringfügig eintrübt, wenn man andere, insbesondere frankophone, Sänger gehört hat.


    Clément und Journet kenne ich nicht. Besonders schön und noch dazu im Gegensatz zu Björling / Merrill vollständig ist das Duett aber auch in der Gesamtaufnahme von Jean Fournet (1953). Der großartige feinsinnige Léopold Simoneau und René Bianco können mit der üppigen Stimmpracht von Björling und Merrill nicht mithalten, haben diesen aber doch etwas voraus: Sie erzählen tatsächlich eine Geschichte. Allein schon Simoneaus Worte "Elle fuit!" haben den ganzen Zauber von Erinnerung und Verzicht – unvergesslich. René Bianco, der Zurga dieser Aufnahme, gerade vor einigen Monaten im gesegneten Alter von 99 Jahren verstorben, klingt etwas älter als Simoneau, fällt aber gegenüber diesem nicht allzu sehr ab. Für mich eine der schönsten Aufnahmen. Sehr positiv habe ich auch Alain Vanzo und Guillermo Sarabia in der Pretre-Gesamtaufnahme in Erinnerung.


    Von der Stimmqualität Björling und Merrill ebenbürtig ist die Paarung Beniamino Gigli und Giuseppe De Luca. Es gibt von ihnen gleich zwei italienisch gesungene Aufnahmen: 1920 und 1929. Auch hier absolut großartiger Stimmklang, aber der Ausdruck der Sänger wird der melancholischen Stimmung nicht ganz gerecht. Gerade Gigli hätte sich vielleicht etwas mehr mit seinen Schluchzern (1929) zurücknehmen können. Besser gefallen mir auch Caruso und Ancona (24.03.1907). Insbesondere Caruso singt angenehm zurückgenommen und nachdenklich. Das langsame Tempo kommt der Aufnahme auch zugute.


    Außerhalb der Wertung will ich noch eine klavierbegleitete Aufnahme in italienischer Sprache vom 26.03.1945 erwähnen. Man hört einen 23jährigen noch ein wenig unfertigen Tenor, der relativ viel atmet, aber auch eine der schönsten Stimmen aller Zeiten. Es handelt sich um eine der ältesten Aufnahmen von Giuseppe Di Stefano, die er kurz vor Kriegsende in Lausanne für Radio Suisse Romande gemacht hat. Der Zurga ist der Bariton Luigi Marchiò, der nicht Di Stefanos Niveau erreicht. Dennoch liebe ich diese Aufnahme.

  • Nachdem sich schon soviele Experten zum Perlenfischer-Duett geäußert haben, möchte ich auch meine liebste Aufnahme nennen:


    C'est toi ..... Au fond du temple saint
    gesungen von
    Libero de Luca, Tenor (Nadir) und Jean Borthayre, Bariton (Zurga)
    Paris Conservatoire Orchestra
    Dirigent: Alberto Erede
    Dauer: 8:50 min.


    Aufgenommen ca. 1951 in mono.


    Das scheint die vollständige Fassung des Duettes in der Fassung von 1863 zu sein.


    Pardon, ot (hat nichts mit Jussi Björling zu tun) :stumm:


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Zauberton
    Leider bieten die meisten älteren bzw. Schellack-Aufnahmen nur verkürzte Versionen des Duetts. Meist fehlt der Teil nach Nadirs Textzeile "La cherche en vain!" mit den Einwürfen "Elle fuit!" von Zurga und Nadir sowie der anschließende Abschnitt, in dem die Erzählung kurz unterbrochen wird und beide zweifeln, ob ihre Freundschaft nicht in Feindschaft umschlagen könnte. Stattdessen kommt meist gleich der abschließende Treueschwur "Oui, c'est elle! C'est la déesse!" usw.


    Ich muß es im Textbuch meiner Oper nachsuchen. Denn habe die Urausgabe mit Ileana Cotrubas (Leïla), Roger Soyer (Nourabad), Alain Vanzo (Nadir) und Guillermo Sarabia (Zurga). Das wunderbare Dirigat kam von Georges Prêtre.


    Darin steht, dachte ich, daß dieses Duett ursprünglich (also UA !!) "gekürzt" war.


    LG, Paul


  • Danke, das wusste ich nicht.


    Dann gefällt mir eben die "verlängerte" Fassung besser. Ich bin da flexibel. :D


    :hello:

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  • Auf der EMI-CD der Perlenfischer aus Toulouse unter Plasson sind als Anhang mehrere Versionen des Duettes eingespielt:


    Originalfassung 1863, vollständig, Duett Nadir/Zurga Fassung 1893, Anhang mit Originalfassung des Duetts in der Instrum. von Arthur Hammond (9'16).


    Es singen John Aler und Gino Quilico. Leider kenne ich die Aufnahmen nicht.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Da ist ja eine ganze Menge an Aufnahmen mit hochkarätigen Sängern zusammengekommen, vielen Dank für alle Anregungen!


    Zitat

    Original von Zauberton:
    Es gibt bei beiden eine gewisse dynamische Gleichförmigkeit, die mich nicht wirklich stört, aber doch den Gesamteindruck geringfügig eintrübt, wenn man andere, insbesondere frankophone, Sänger gehört hat.


    Genau das ist für mich der Punkt, weshalb ich auch gern zu der Aufnahme mit Clément und Journet greife, weil ich da eine sehr gute Balance aus Wort und Ton höre, während Björling und Merrill das Ganze ein wenig zu instrumentell angehen.


    Leopold Simoneau war sicherlich ein intelligenter und fein nuancierender Sänger, hatte auch eine sehr schöne Stimme - eigentlich ist alles da, was mich sonst begeistert, und ich weiß selbst nicht, warum mich seine Aufnahmen im Allgemeinen nicht sonderlich berühren. Aber das Perlenfischer-Duett mit Bianco kenne ich von ihm noch nicht, vielleicht wäre das ja eine Ausnahme.


    Die frühen Aufnahmen mit Giuseppe di Stefano höre ich sehr gern, kenne diese Aufnahme allerdings noch nicht; die kommt aber auf jeden Fall auf meinen Merkzettel.


    Lieber Harald, ich vergleiche immer gern unterschiedliche Interpretationen, und Libero de Luca kenne ich bisher nur dem Namen nach. Über Tipps, die mir auf die Sprünge helfen, Namen auch mit Höreindrücken zu verbinden, freue ich mich immer.


    Cotrubas und Prètre wären allein schon ein Grund für die von Paul empfohlene Aufnahme, ich muss allerdings gestehen, dass ich die beiden männlichen Protagonisten nicht einmal dem Namen nach kenne.
    Irgendwie sind, was die Sänger angeht, die 60er und 70er Jahre bei mir immer ein wenig zu kurz gekommen :O


    Liebe Grüße
    Petra

  • Liebe Petra,


    Gut, dass das jetzt aus dem Björling-Faden herausgelöst wurde.


    Allerdings haben wir das ganze schon in einem anderen Bizet-Thread durchgekaut, und zwar hier im Klassikforum


    Eigentlich ist da schon fast alles gesagt.


    Ich habe mal eine kleine Liste mit meinen Aufnahmen der "Perlenfischer" gemacht. Hier ist sie:


    LES PECHEURS DE PERLES
    München 1950 Fehenberger, Luko, Vertritt, Wünzer – Altmann (dt.)
    Berlin 1950 Streich, Löhe, Fischer-Dieskau, Lang – Rother (dt.)
    Paris 1951 Dobbs, Seri, Borthayre, Mans – Leibowitz
    Paris 1953 Alaire, Simoneau, Bianco, Depraz – Fournet
    Paris 1959 Micheau, Vanzo, Baquier, Lovano – Rosenthal
    Paris 1961 Micheau, Gedda, Blanc, Mars – Dervaux
    Amsterdam 1963 Spoorenberg, Vanzo, Joris Hoekman – Fournet
    Paris 1977 Cotrubas, Vanzo, Sarabia, Soyer – Pretre
    Martina Franca 1990 Morino, Ruffini, Pratico, Abumradi – Piantini
    Venedig 1999 Massis, Nakajima, Grassi, Donato – Viotti (DVD)
    Gent 2006 Massis, Laho, Smits, Gysen – Fournillier (DAT)


    Das sind natürlich nur die Gesamtaufnahmen der Oper. Wenn es nur um das berühmte Duett geht, ist die Anzahl der Aufnahmen ungleich größer, fast jede Kombination Tenor/Bariton ist da vertreten!


    Bei weiteren Fragen stets gern zu Diensten,


    viele Grüße


    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    natürlich hast Du Recht: Eine Diskussionsrunde über unsere Lieblingsaufnahmen der "Perlenfischer" würde den Björling-Rahmen wirklich sprengen. Für mich war die Aufnahme des Duetts mit Björling und Merrill, die im Björling-Thread erwähnt wurde, der Anlass, in meinem Fundus zu kramen und sie mit zwei Einzelaufnahmen zu vergleichen, die ich ebenfalls gern höre.


    Da ich jedoch noch keine Gesamtaufnahme dieser Oper besitze, sind Eure Tipps natürlich eine willkommene Anregung gewesen, mich in dieser Richtung einmal umzuschauen. Wenn ich mir die Sängerbesetzung Deiner Sammlung anschaue, fällt mir sofort Janine Micheau ins Auge, die ich von einigen Einzelaufnahmen her kenne und die ich sehr gern höre. Und Gabriel Bacquier gefällt mir auch gut, also werde ich wohl zuerst nach der 1959er Aufnahme unter Rosenthal suchen ... und wieder wurde die Tamino-Merkrolle (von einem Zettel kann man bei mir wirklich nicht mehr sprechen) um ein Stück erweitert :hello: .


    Liebe Grüße
    Petra

  • Ich habe da von Melodram noch eine Gesamtaufnahme:


    Nadir - Alfredo Kraus,
    Zurga - Giuseppe Taddei,
    Nourabad - Carlo Cava,
    Leila - Pina Margarini.


    Dirigent: Armando La Rosa Parodi,


    Orchester und Chor der RAI di Milano,


    aufgenommen am 12. 10. 1960.


    Melodram MEL 026 (2)


    2 LPs


    Alfredo Kraus ist einener meiner Liebingstenöre gewesen und Pina Maragrini singt bezaubernd schön.


    Liebe Grüße sendet Euch Peter aus Wien.

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  • Zitat

    Original von Zauberton
    Von der Stimmqualität Björling und Merrill ebenbürtig ist die Paarung Beniamino Gigli und Giuseppe De Luca. Es gibt von ihnen gleich zwei italienisch gesungene Aufnahmen: 1920 und 1929.


    Ich muss meinen Beitrag von gestern korrigieren. Wie ich gerade feststelle, ist Beniamino Giglis erste Aufnahme des Perlenfischer-Duetts nicht mit Giuseppe de Luca sondern mit dem Bariton Adolfo Pacini. Giglis Ausdruck ist etwas schlichter als in der zweiten Aufnahme, also weniger Schluchzer. Bei der späteren Aufnahme, für die auch das Jahr 1927 geführt wird, ist dann aber wirklich Giuseppe de Luca dabei.



    Und wo wir schon beim Thema de Luca sind:


    Zitat

    Original von petra
    Libero de Luca kenne ich bisher nur dem Namen nach.


    Libero de Luca ist ein Tenor, den ich auch erst vor kurzem über Aufnahmen kennengelernt habe. Mich erinnert der Sänger in besseren (lyrischen) Momenten manchmal ein wenig an besagten Léopold Simoneau, besonders in der Lakmé-Gesamtaufnahme mit Mado Robin. Die Stimme gefällt mir gut, aber ich bin auch noch am Entdecken. Ich bin mir sicher, Harald ist besser informiert.

  • Lieber Peter aus Wien und lieber Zauberton,


    Ihr habt mich dazu animiert, wieder einmal etwas genauer in meine teilweise schon recht betagten Kassetten hineinzuhören, denn sowohl von Kraus als auch von Simoneau habe ich einen Teil Einzelaufnahmen, die ich aber seinerzeit nicht zu Gesamteinspielungen erweitert habe, und vielleicht sind auch Ausschnitte aus den "Perlenfischern" dabei.


    Kraus war sicherlich einer der besten Tenöre der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts und ich denke, dass er lange Zeit eher unterschätzt wurde, aber er gehört für mich zu den Sängern, die ich neben dem Hören sehen musste, um die Ausstrahlung richtig zu würdigen. Leider habe ich ihn nie live gesehen, nur im TV, aber er hatte auch in diesen Ausschnitten eine sehr starke Bühnenpräsenz. Hörte ich ihn nur, klang er mir in Studioaufnahmen oft etwas kühl, aber Geschmack kann sich ja bekanntlich ändern :yes:


    Zu Simoneau fiel mir gestern abend ein, dass die erste Aufnahme überhaupt, die ich mit diesem Sänger gehört habe, Nadirs "Je crois entendre encore" war, die mir damals von Stimme und Ausdruck her sehr gut gefallen hat und die ich zum Anlass genommen habe, nach weiteren Aufnahmen mit ihm zu suchen. Aber irgendwie sind die Sänger der 50er bis 70er Jahre mit ihren Gesamteinspielungen bei mir immer etwas zu kurz gekommen; da bin ich nicht zuletzt dank Tamino am "Wiederentdecken" und komme ja vielleicht jetzt zu ganz neuen Eindrücken.


    Liebe Grüße
    Petra


    P.S. Die Schellack-Sänger sind bei mir bisher besser vertreten; Giuseppe de Luca höre ich sehr gern, das Duett aus den "Perlenfischern" leidet aber auch meiner Meinung nach etwas unter den Übertreibungen Giglis.

  • Liebe Petra!


    Ich habe Alfredo Kraus, persönlich, in mehreren ital. und franz. Opern gesehen und gehört.


    Er hatte eine ungeheure Bühnenpräsenz und "rieß" seine jeweilige Partnerin mit, selbst in höherem Alter, habe ich nie Abnützungserscheinungen bemerkt.


    Bei Léopold Simoneau muss ich gestehen ihn nie live erlebt zu haben. Ja ich habe ihn als Tamino 2x , au LPs, daheim und mit seiner Gattin Pierrette Alarie in Arien aus dem Idomeneo, der Entführung, Cosi, La Finta Giardiniera und in Konzertarien von Mozart,


    aber in Salzburg, wo er den Tamino gesungen hat, mit Lisa della Casa als Pamina, da war ich nicht dabei, die habe ich eben in der einen Gesamtaufnahme der Zauberflöte.
    Ich weiß nicht, gegen Anton Dermota, konnte er, damals, mir nicht gefallen, und dann kam ja relativ bald Fritz Wunderlich und der war ja "außer Konkurrenz"!


    Liebe Grüße, aus dem kühl gewordenen Wien, sendet Dir Peter

  • Ich erinnere mich , vor ganz kurzer Zeit in einem Bizet-Thread schon über die Perlenfischer emsig diskutiert zu haben. Kan man diese beiden Dinge evtl verbinden?


    Ich liebe diese Oper heiss, habe sie leider noch nie live gesehen und finde sie total zu unrecht im Schatten der Carmen stehend. Die Tenorarie "Je crois l'entendre encore" ist für mich mit das Schönste, das es in diesem Genre gibt und das Duett Zurga/Nadir ein Bad in Schönklang-so man zwei passende Interpreten findet.
    Die ideale Besetzung dafür habe ich noch nciht auf Cd gefunden. Wie wäre es mit Florez und Hampson? Und Nathalie Dessay als Leila! Und René Papa als Nourabad.
    In paradisum!!!!! :angel: :angel: :angel:



    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Ich erinnere mich , vor ganz kurzer Zeit in einem Bizet-Thread schon über die Perlenfischer emsig diskutiert zu haben. Kan man diese beiden Dinge evtl verbinden?


    Ich liebe diese Oper heiss, habe sie leider noch nie live gesehen und finde sie total zu unrecht im Schatten der Carmen stehend. Die Tenorarie "Je crois l'entendre encore" ist für mich mit das Schönste, das es in diesem Genre gibt und das Duett Zurga/Nadir ein Bad in Schönklang-so man zwei passende Interpreten findet.
    Die ideale Besetzung dafür habe ich noch nciht auf Cd gefunden. Wie wäre es mit Florez und Hampson? Und Nathalie Dessay als Leila! Und René Papa als Nourabad.
    In paradisum!!!!! :angel: :angel: :angel:


    F.Q.


    Einverstanden, nur statt Hampson hätte ich lieber Keenlyside, außer man könnte Hampsons Stimme um 10 Jährchen verjüngen :pfeif:
    Wieso kommen eigentlich die CD-Produzenten nie auf so gute Ideen???? ;(
    lg Severina :hello:

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  • Danke, wem auch immer( ich nehme an einem gewissern Ritter :angel:....), dass meiner Bitte so schnell entsprochen wurde.


    Wir sollten tartsächlich eine Cd-Firma mit Traumbesetzungen gründen. :yes:
    Wegen Hamson oder Keenlyside als Zurga mûssen wir uns dann aber leider siamesisch duellieren. Oder wir lassen beide singen. Keenlyside im Duett mit Florez und Hampson im Duett mit Dessay. Bei Letzterem braucht mann eine Menge dramatischen Schmackes-da geht es einmal durch alle Liebeshölllen und zurück, 10 Minuten lang Hass-Liebe vom Feinsten.
    Wieso findest du seine Stimme zu alt für den Zurga? Ich dachte immer, ein echter Bariton hat eh kein Alter ?(


    F.Q.

  • Liebe Fairy,
    zu alt wäre Hampsons Stimme keinesfalls, ist doch ihr Besitzer erst 53 (Glaub ich zumindest ?( ), aber leider sind in letzter Zeit Abnützungserscheinungen nicht mehr zu überhören ;( . So wunderschön wie vor 10 Jahren tönt es nicht mehr, daher votiere ich also für Keenlyside, wenn es wirklich eine Traumbesetzung sein darf. Aber auch mit deiner Halbe-Halbe-Lösung kann ich mich anfreunden ;)
    lg Severina :hello: (Die jetzt ihren Wunschzettel um die Perlenfischer erweitert, die ich - Schande über mich :O - noch nicht besitze!)

  • Ich môchte hier im richtigen Thread noch einmal darauf hinweisen, dass es am 23. und 25.2. 2009 in Frankfurt eine konzertante Aufführung der Perlenfischer geben wird. Die Besetzung ist nach den Urteilen gesangskompetenter Taminos ( siehe Thread Joseph Calleja) hervorragend.


    Emotione hat sich liebenswürdigerweise bereit erklärt, Karten für interessierte Taminos vorzubestellen. Da diese Oper kaum je gegeben wird und es nur zwei Vorstellungen gibt(eine davon ist durch Abo sogarnur eingeschränkt frei), kann man da sciher nicht früh genug anfangen.


    In jedem Fall ein sehr guter Anlass für ein Tamino-Treffen ! :yes:


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von severina
    Liebe Fairy,
    zu alt wäre Hampsons Stimme keinesfalls, ist doch ihr Besitzer erst 53 (Glaub ich zumindest ?( ), aber leider sind in letzter Zeit Abnützungserscheinungen nicht mehr zu überhören ;( . So wunderschön wie vor 10 Jahren tönt es nicht mehr, daher votiere ich also für Keenlyside, wenn es wirklich eine Traumbesetzung sein darf. Aber auch mit deiner Halbe-Halbe-Lösung kann ich mich anfreunden ;)
    lg Severina :hello: (Die jetzt ihren Wunschzettel um die Perlenfischer erweitert, die ich - Schande über mich :O - noch nicht besitze!)


    Was sich dank einer liebenswerten Tamina mittlerweilen geändert hat :lips: :lips: :lips: :lips: :lips: - bin nun im Besitz der Prêtre-Aufnahme :jubel: :jubel: :jubel:
    lg Severina :hello:

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