• Guten Tag / Abend,


    heute möchte ich eine, vielleicht nicht nur für mich, wichtige Frage stellen.


    Wozu Musik ?
    Warum benötigen wir dies ?
    Und wenn JA, in welcher Form und welcher Menge ?


    Vielleicht könnt ihr mir helfen eine vernünftige Begründung zu finden.
    Dankbar bin ich für einfache und auch weitreichende Erklärungen.


    Gruß Siegfried

    ASA-Lautsprecherboxen
    für die anspruchsvollsten Hörer.

  • Zitat

    vernünftige Begründung


    etwas schwierig bei einer solchen Frage ;)



    Musik ist eine Form der Kunst, daher Ausdrucksmittel der Seele und der Gefühle.
    Sie erhebt uns über das Tier, im Grunde ist die Kunst in jeglicher Form (was alles darunter fällt sei jedem selbst überlassen) das einzige was den Menschen rechtfertigt.



    Deshalb kann es niemals eine Mengenbegrenzung geben - warum auch.
    Auch die Form spielt keine Rolle, denn die Musik hat sich im Lauf der Jahrtausende so gewandelt, jede Zeit bringt von ganz alleine die Form von Musik zu Tage sie sie benötigt, das ist das Wesen der Kunst.



    Die Musik selbst erfüllt seit der Urzeit eine besondere Aufgabe, sie bringt die Menschen friedlich zusammen, bewirkt eine Veränderung des Bewustseins und letztlich auch der Seele.
    Vielleicht ist das auch die einzige Sprache in der die Menschen zu Gott sprechen können, wer weiß.



    Aber wie alle Kunst stirbt sie, wenn man sie wissenschaftlich anylisiert, sie verliert ihr Geheimnis.
    Es ist genauso wie mit Zauberern, warum muss man unbedingt wissen wie die Illusionen funktionieren, kann man sich nicht einfach faszinieren lassen ?

  • Ich bin immer für einfache Erklärungen, gerade bei so einfachen Fragen :lips:


    Zitat

    Original von Siegfried Arendt
    Wozu Musik ?


    Zu gar nix. Selbstzweck.


    Zitat

    Warum benötigen wir dies ?


    Niemand benötigt dies. Wer Musik benötigt hat ein Luxusproblem.


    Zitat

    Und wenn JA, in welcher Form und welcher Menge ?


    Da bin ich geneigt zu sagen, ca. 500 Gramm pro Tag, geschnitten oder am Stück :D oder soviel er's eben verträgt...

  • Zitat

    Original von Blackadder
    Niemand benötigt dies. Wer Musik benötigt hat ein Luxusproblem.


    Dann habe ich ein großes Luxusproblem. Nein, im Ernst: Dem Luxus habe ich weitestgehend abgeschworen - bis auf widerspenstige Reste...


    Musik ist für mich Lebensinhalt - das einzige, was mich überhaupt befähigt, mein Dasein zu ertragen. Mag sein, daß dies ein anders zu betitelndes Problem ist - mit Luxus hat das m. E. wenig bis gar nichts zu tun. Außer natürlich, man betrachtet das Lebendürfen per se als Luxus. Ich jedenfalls nicht.


    Danke für die Aufmerksamkeit.


    :lips:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Blackadder
    Ich bin immer für einfache Erklärungen, gerade bei so einfachen Fragen :lips:


    Sehe ich ähnlich. Hier mein Versuch einer ebenso einfachen Antwort:


    Zitat

    Original von Siegfried Arendt
    Wozu Musik ?


    Zum Hören.


    Zitat

    Warum benötigen wir dies?


    Weil wir Ohren haben, die sonst zu wenig Gescheites mitbekommen.


    Zitat

    Und wenn JA, in welcher Form und welcher Menge ?


    Am besten live. Zur Dosierung fragen Sie Ihren Kontenführer bei der Bank oder Ihren Psychologen.


    :hello: Jacques Rideamus

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  • Hallo zusammen


    Eine einfache Antwort wäre:


    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist" (Victor Hugo)


    Und in meinen bescheidenen Worten:


    Wozu?
    Weil sie mich glücklich macht - beim Zuhören und beim Selbstspielen


    Warum benötigen wir sie?
    Gar nicht, sie ist einfach da, wie zahlreiche andere Dinge auch, die wir nicht benötigen, aber besitzen, finden, gerne haben und die uns gut tun.


    In welcher Form? ?(
    Passend für 2 Ohren


    und Menge?
    so viel wie Spaß macht


    Beste Grüße Mimi

    che gelida manina....

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Sie erhebt uns über das Tier, im Grunde ist die Kunst in jeglicher Form (was alles darunter fällt sei jedem selbst überlassen) das einzige was den Menschen rechtfertigt.


    Ach Du grüne Neune. Erst dachte ich an Drogen Matthias, dann habe ich auf die Uhrzeit gesehen, zu der Dein Artikel erstellt wurde. 7:15 - da wäre ich auch wie stoned :baeh01:


    Mal im Ernst: was verstehst Du unter "jeglicher Form"?? Ist auch Wissenschaft eine Form der Kunst? Und wenn nicht, warum ist das Forschen nicht auch Rechtfertigung für die menschliche Existenz? Bedarf es überhaupt eines solchen vom Menschen konstruierten Rechtfertigungsanspruchs???


    Zitat


    Deshalb kann es niemals eine Mengenbegrenzung geben - warum auch.


    Also ich fände nichts enervierender, wenn den ganzen Tag nur Musik laufen würde. Stille zwischen Nicht-Stille ist - zumindest für mich wie Ying und Yang oder wie das Zeug da heißt.



    Zitat


    Die Musik selbst erfüllt seit der Urzeit eine besondere Aufgabe, sie bringt die Menschen friedlich zusammen, bewirkt eine Veränderung des Bewustseins und letztlich auch der Seele.


    Ok, aber die Ursprünge liegen v.a im kultischen Bereich - Musik hat viele Parallelen auch zum Spiel. Musik ist ein Produkt des homo ludens (das wird Paul gefallen :P ).


    Zitat


    Aber wie alle Kunst stirbt sie, wenn man sie wissenschaftlich anylisiert, sie verliert ihr Geheimnis.


    Anylisieren? Wat iss dat denn? Klingtr chemisch :baeh01:


    Wenn also ein Komponist, der zwangsläufig von Struktur und musikalischen Bausteinen weiß, ein Werk schreibt, ist er doch der erste, der das Werk nicht nur in seiner Gesamtheit als solches kennt und hört, sondern es v.a. als Kompositum (im wahrsten Sinne des Wortes)wahrnimmt. Ist das Werk dann eine Totgeburt?? Nun ist wissenschaftliche Analyse nicht gleichzusetzen mit dem bloßen Aufdecken von Strukturen, aber dieses Aufdecken ist ihr Startpunkt.
    Insofern....



    Zitat


    Es ist genauso wie mit Zauberern, warum muss man unbedingt wissen wie die Illusionen funktionieren, kann man sich nicht einfach faszinieren lassen ?


    Kann man. Aber die Zauberer wissen es ja. Also ist auch ihre Kunst tot. Weil irgendwer weiß es ja immer.....


    :hello:
    Wulf

  • Das sind ja nur denkansätze nichts weiter.


    Ob man eine Rechtfertigung benötigt sei jedem selbst überlassen, ich finde zumindest den Gedanken sehr interessant.


    Und was man als Kunst ansieht, ist wieder Einstellungssache. Das Forschen kann das natürlich auch sein, warum nicht.
    Aus diesem Grund nennt sich ja die Malerei, Bildhauerei usw. "bildenden Kunst"
    oder in Frankreich "beaux Arts"
    Denn die Medizin wurde früher ja auch als "Heilkunst" bezeichnet.



    Was die Menge angeht, da hast Du mich ganz missverstanden - ich dachte eher an die Menge was geschrieben wird, nicht die Dauer der Beschallung.



    Das die Musik im kultischen bereich liegt, da sind wir uns einig, ich glaub es war wirklich noch etwas früh, sonst hätte ich das vielleicht etwas ausführlicher formuliert.
    Denn gerade bei den Medizinmännern oder Schamanen oder wie man sie auch bezeichnen will, spielte ja schon die Musik eine wichtige Rolle, als Hilfsmittel um in Trance zu gelangen.



    Analysieren ist auch etwas anderes.
    Das gleiche Problem haben wir auch als angehende Künstler in der Akademie.
    Zum einen möchten wir uns auch einfach nur verzaubern lassen wenn wir uns fremde Werke ansehen - aber wir sind nunmal auf der "Zaubererschule" und müssen verstehen wie es funktioniert - und das tötet meist die Faszination, da man eben hinter die Kulissen sehen muss.


    Aber irgendwie ist das bei eigenen Bildern wieder etwas anderes - man kennt zwar die speziellen Tricks, aber trotz allem kann man dem Werk immer noh Leben einhauchen.


    Was ich eher meine ist das wissenschaftliche Analysieren - das empfinde ich als furchtbar.

  • sie baut Brücken
    ist Balsam für die Seele
    tröstet
    macht glücklich
    ist Lebenselixier
    schenkt Gemeinsamkeiten
    ist die Sprache des Herzens


    LG

  • Gegenfrage: Wozu essen? Wozu trinken?
    Es gibt schließlich auch eine geistig-seelische Ernährung. Tja, und da kommt (wenigstens für mich) die Musik ins Spiel. Eigentlich ganz einfach.


    Florian

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  • Musik an sich scheint mr kein Luxus zu sein - eher einBedürfnis
    Bei dem was wir unter "Klassischer Musik" verstehen sieht das schon anders aus......


    Soweit wir Kulturen zurückverfolgen können hat man immer wieder Abbilungen von Musikinstrumenten gefunden. Kulturen, welche einander nie berührten sind zumeist grundverschieden im Wertesystem - aber überall fand man Musik.


    Es scheint daher ein gewisses URBEDÜRFNIS nach Musik zu geben.
    Mittels Musik kann man Menschen emotional bewegen und manipulieren.


    3 Beispiele


    a) Militärmusik schafft starre Ordnung und nimmt Ängste, si soll mitreissen, anfeuern und gleichzeitig den Feind einschüchtern - ein musikalischer Schlachtruf gewissermaßen


    b)Kirchenchor hat etwas hypnotisierendes - Orgel hingegen - wenn die tiefsten Pfeifen zum Einsatz kommen erzeugen ein eigenartiges Kribbeln in der Magengrube (durch das mitschwingende Zwerchfell verursacht)- gewissermaßen Angst und Ergriffenheit


    c)Höfische Tänze haben ebenso wie Fanfaren einen gewissen "staatlichen", feierlichen" und "repräsentativen Charakter.



    d) noch heute wird geeignete (??) Musik in der Werbung oder in der Supermarktberieselung eingsetzt um ein gewisses Wohlgefühl zu erzeugen, welches die Zielgruppe kritikloser und kaufwilliger machen soll.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von florian
    Gegenfrage: Wozu essen? Wozu trinken?
    Es gibt schließlich auch eine geistig-seelische Ernährung. Tja, und da kommt (wenigstens für mich) die Musik ins Spiel. Eigentlich ganz einfach.


    Florian


    So einfach ist das nicht. Und die Frage "Wozu Musik" ist mitnichten so schnell beantwortet.
    Essen und Trinken sind Primärbedürfnisse. Ohne Trinken überlebst Du einige Tage, ohne Essen höchstens einige Wochen. Ohne Musik wesentlich länger. So einfach sehe ich das.


    Menschen, die von Geburt an gehörlos sind, haben Musik noch überhaupt nicht wahrgenommen. Was ist mit denen? Kann jemand Musik im Kopf haben, wenn er nie Musik von außen wahrgenommen hat??? Und wenn nicht, sind diese gesitig-seelisch unterernährt?


    :hello:
    Wulf

  • Lieber Wulf,
    und schon sehe ich mit meiner kurzen Einlassung das Mißverstä#ndnis auf mich zurasen. Ich habe die Frage rein subjektiv aus meiner eigenen Erfahrungswelt beantwortet (was auch aus dem Klammersatz eigentlich ersichtlich sein sollte). Bei mir steht hinter der "Einfachheit" meiner kurzen Antwort eine jahrzehntelange tiefernste bedrohliche Lebenssituation, deren "Meisterung" mir bis heute vornehmlich durch die Musik im Sinne einer geistig-seelischen Ernährung gelang. In diesem Sinne war und ist mir Musik gleich existentiell wichtig wie essen und trinken.
    Natürlich könnte man die Frage auch generalisierend zu beantworten versuchen. Dann landet man leicht in der Soziologie, Philosophie und ähnlichem und gibt dem Thema eine allgemeine Färbung, über die sich vielleicht trefflich streiten läßt, die aber Menschen wie mich mit einem speziellen Erfahrungshintergrund leicht langweilen kann.
    Im Übrigen, um auf das Schicksal der Gehörlosen zu kommen: der Ausschluß von der Musik impliziert weiß Gott keine geistig-seelische "Unterernährung", deckt doch, was ich als bekannt voraussetzte, die Musik nur einen Teil des geistig-seelischen Aspekts ab. Bildende Kunst, Literatur, Philosophie sind andere Teilbereiche von nicht geringerer Bedeutung.


    Florian

  • Zitat

    Original von Siegfried Arendt
    Wozu Musik ?
    Warum benötigen wir dies ?
    Und wenn JA, in welcher Form und welcher Menge ?


    Falsche Fragen, Siegfried.
    Frage 2 macht Frage 1 unwichtig. Und nicht wir, sondern nur ICH kann MEINE Gründe geben.
    Und die Antwort auf Frage 3 ist für jeden vermutlich anders, je nach den Umständen (Ort, Zeit, usw).


    Ich für mich kann stellen, daß ich vor fast 40 Jahre etwa zwei Monate im Krankenhaus war. Ohne Musik. Ich wurde fast verrückt und war wirklich reif für'n Irrenanstalt.


    Ohne Musik (Definition müßen Physiker geben; hat etwas mit variablen Schallwellen zu tun :D ) kann ich, oder besser gesagt, will ich nicht leben.
    Ich habe schon öfter gesagt "Wenn ich die Wahl hätte, wäre ich lieber blind als taub".


    Musik ist aber absolut nicht eine Droge. Höchstens könnte man sagen "Musik kann unter Umständen die Stimmung beeinflußen. Positiv sowohl wie negativ. Musik kann auch trösten. Oder einen wütend machen (Wagner bei mir :motz: ).


    Sind Deine Fragen bzw ist Deine Frage also ("einfach") zu beantworten? Nein.


    LG, Paul

  • So, nachdem die Uhrzeit, zu der manche Leute angeblich ziemlich stoned sind, nur geringfügig überschritten ist, versuche ich trotzdem, etwas ins Netz zu bringen, was einigermaßen Sinn haben soll :D


    Bevor ich anfange, zu be- und umschreiben (irgendwie doch stoned), mache ich die Bedeutung der Musik vielleicht an einer kleinen Befindlichkeitsschilderung deutlich.


    Ich war letzte Woche vergrippt, konnte keinen Ton singen und hatte akut ob der körperlichen Schlappheit auch gar keine Lust dazu. Ich wollte auch nichts hören. Manchmal ist eben das Gegenteil der Musik, die Stille, ein großes Bedürfnis und, da Musik und Singen auch Alltags - Bestandteile sind, auch der kurzfristige Ausstieg daraus.


    Nachdem die Halsschmerzen weg waren, kam das Bedürfnis, zu singen und Musik zu hören, sofort wieder sowie die Fähigkeit, daraus Energie zu schöpfen. Die hinausgeschobene Freude kam irgendwie doppelt zurück.


    Luxus? Ja und Nein. Es gibt aus der Psychologie die sog. Bedürfnispyramide. Der Sockel beinhaltet die Lebensgrundlagen: Essen, Trinken, Schlafen, Sicherheit etc. Musik und Kultur rangieren ziemlich weit oben in diesem Modell. Die Inhalte stehen so in Beziehung, dass die oberen ohne die unteren Bedürfnisse vielleicht da sind, aber geringe Priorität besitzen. Insofern kann man vielleicht von Luxus sprechen, weil zuerst die Lebensfunktionen sichergestellt sein müssen, um auch den Freiraum zu haben.


    Luxus ist aber auch ein relativer Begriff. Man sieht oft in Reportagen, dass, sobald in manchen kritischen Gegenden Afrikas zumindest vorübergehend keine kriegerischen Auseinandersetzungen zu erwarten sind, die Leute anfangen, zu singen, trommeln und tanzen, obwohl man von einem Luxus, wie wir ihn kennen, mehr als weit entfernt ist.


    Noch zu ein paar Formen (rein subjektiv):


    Militärmusik:
    Schlägt mich stante pede in die Flucht. Wäre ich "der Feind", wäre der Krieg allein durch Tschingdarrassada ohne Schuss zu meinen Ungunsten beendet.


    Chor: Beruhigt oder reißt mit, je nachdem, das Schweben der Stimmen ist reiner Genuss.


    "Neutöner":
    Packe ich nicht immer, da es fordert, aber wenn ich gerade gefordert sein will, eine Bereicherung.


    Symphonien: würde ich gerne viel öfter im Konzertsaal hören


    Klaviersonaten: Bitte nicht böse sein, aber schläfern mich zuweilen etwas ein.


    Oper: Brauche ich nicht weiter erklären 8)


    Harte Beats und Gitarren - Rifs: g…(öhem: total mitreißend) :angel: :pfeif:


    LG,
    Ulrica

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  • Zitat

    Original von Ulrica
    Luxus? Ja und Nein. Es gibt aus der Psychologie die sog. Bedürfnispyramide. Der Sockel beinhaltet die Lebensgrundlagen: Essen, Trinken, Schlafen, Sicherheit etc. Musik und Kultur rangieren ziemlich weit oben in diesem Modell. Die Inhalte stehen so in Beziehung, dass die oberen ohne die unteren Bedürfnisse vielleicht da sind, aber geringe Priorität besitzen. Insofern kann man vielleicht von Luxus sprechen, weil zuerst die Lebensfunktionen sichergestellt sein müssen, um auch den Freiraum zu haben.


    Luxus ist aber auch ein relativer Begriff. Man sieht oft in Reportagen, dass, sobald in manchen kritischen Gegenden Afrikas zumindest vorübergehend keine kriegerischen Auseinandersetzungen zu erwarten sind, die Leute anfangen, zu singen, trommeln und tanzen, obwohl man von einem Luxus, wie wir ihn kennen, mehr als weit entfernt ist.


    Eben. Diese Bedürfnispyramiden sind sicher nicht verkehrt. Aber die Menschen (oder gar ihre Vorgänger *), machen seit hunderttausenden von Jahren Musik, auch ohne Wasserspülung und Masernimpfung. Auch wenn wir heute aus guten Gründen der Ansicht sein mögen, daß verglichen mit diesen Dingen Musik "Luxus" sei... (Den Luxus der Muße für derlei Zeitvertreib haben Jäger-und-Sammler-Gesellschaften in viel höherem Maße als ihre seßhaften Nachkommen.)



    *)


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    (Den Luxus der Muße für derlei Zeitvertreib haben Jäger-und-Sammler-Gesellschaften in viel höherem Maße als ihre seßhaften Nachkommen.)


    :jubel:
    (Ist jetzt kein so essentieller Beitrag, aber der Satz hat was für sich.)

  • Musik macht aus mir einen erheblich glücklicheren Menschen. Es gibts sogar Tage, da sehe ich den Sinn des Lebens sogar in der Musik. Ohne die Musik wäre ich ein weitgehend depressiver Mensch. Denn man kann sich an die Musik ranklammern, in sie fallen. Sie fängt einen auf, egal in welcher Gefühlslage.


    Musik ist das, was Gefühle sagen, wie Menschen sprechen. Sie existiert um ihrer Selbst Willen; im besten Fall wird sie deshalb auch nie vergessen.
    Wie bereits erwänt, ist Musik etwas was den Menschen auszeichnet. Gottes Gabe oder der Evolutions Ergebnis ist in dem Fall glaub ich unwichtig.


    Tiere haben ja auch einen sinn für (klassische) Musik. Selbstversuch vorort: Speile ich meiner Katze Mozart vor schläft sie gerne schlummernd und schnurrend ein. Spiel ich ihr die Morgenstimmung von Grieg fängt sie immer an zu maunzen.. :D


    Auf jeden Fall ist Musik für mich Lebensnotwendig und kaum etwas berührt mich mehr im Herzen als es.

  • Hallo,


    also soweit kann ich das eine oder andere mit unterzeichnen.
    Aber - es ist für mich noch nicht befriedigt beantwortet.


    "Wozu Musik ?
    Warum benötigen wir dies ?
    Und wenn JA, in welcher Form und welcher Menge ?


    Das Beispiel Essen und Trinken.
    Natürlich essen und trinken wir täglich mehrmals.
    Jedoch nach mehr als sieben Tage Fasten ändert sich der Geschmackssinn.
    Wir werden sinnlicher, empfänglicher. Ich möchte behaupten: dadurch genießerischer.


    Dauerberieselung oder bewußtes und zeitbegrenztes Hören.
    Quantität oder Qualität


    Selbst eine große Menge hochwertiger Musik (egal aus welcher Richtung) kann so Abstumpfen, daß nur noch ein einziger Wunsch bleibt. Stille .
    Wann tritt so etwas ein ?


    Gruß
    Siegfried

    ASA-Lautsprecherboxen
    für die anspruchsvollsten Hörer.

  • Zitat

    Original von Siegfried Arendt
    Selbst eine große Menge hochwertiger Musik (egal aus welcher Richtung) kann so Abstumpfen, daß nur noch ein einziger Wunsch bleibt. Stille .
    Wann tritt so etwas ein ?


    Falls du einen genauen Zeitpunkt dafür hören möchtest, behaupte ich mal, dass das von Person zu Person unterschiedlich ist...
    Ich erlebe es immer mal wieder, dass ich einfach keine Lust habe grade Musik zu hören und ich dann einfach mal eine Zeit lang(und lass es nur ein paar Stunden sein) Ruhe brauche...Diese Sehnsucht nach Ruhe & Stille wird natürlich erheblich durch Dauerberieselung verstärkt, der ich als Ipod-Süchtiger oft ausgesetzt bin :D Aber wieviel Musik notwendig ist um zu dem Punkt zu gelangen, an dem man im wahrsten Sinne des Wortes seine Ruhe haben will, ist meines Erachtens unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab(Allgemeine Musikbegeisterung, Stimmung, Musikart etc..)


    Falls du nach biologischen Gründen(also warum man plötzlich keine Musik mehr ertragen kann und nur der Wunsche nach Stille bleibt) suchst, kann ich dir nicht weiterhelfen... :D


    LG Christoph

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  • Ich denke auch, daß sich das nicht so pauschalisieren ist. Wie Christoph schreibt, ist es mit Sicherheit eine recht subjektive Angelegenheit - wobei ich etwas Schwierigkeiten mit dem Begriff "Allgemeine Musikbegeiseterung" habe. Was meinst Du damit genau, Christoph? Eine Art psychische Disposition??


    LG
    Wulf

  • Zitat

    Original von Wulf
    - wobei ich etwas Schwierigkeiten mit dem Begriff "Allgemeine Musikbegeiseterung" habe. Was meinst Du damit genau, Christoph? Eine Art psychische Disposition??


    Hey Wulf,


    damit wollte ich nur sagen, dass es auch darauf ankommt, wie wichtig die Musik einer Person ist...wenn jemand sich nicht viel aus Musik macht(sowas solls ja geben :D) braucht er vielleicht schneller Ruhe, als ein "Musikfreak", der am liebsten 24/7 Musik hören würde...
    Der Begriff "Allgemeine Musikbegeisterung" war also nur eine saloppe Umschreibung...zumal es ja auch durchaus sein kann, dass der "Musikfreak" schneller seine Ruhe braucht, als derjenige, dem die Musik nicht ganz so viel bedeutet...Womit wir wieder beim einzelnen Individuum wären,d.h. verallgemeinern lässt sich bei diesem Thema wohl nichts so einfach!


    LG Christoph

  • Zitat

    Original von Siegfried Arendt
    Selbst eine große Menge hochwertiger Musik (egal aus welcher Richtung) kann so abstumpfen, daß nur noch ein einziger Wunsch bleibt. Stille .
    Wann tritt so etwas ein ?
    Gruß
    Siegfried


    Hallo Namensvetter,


    "meinen" Fritz Wunderlich höre ich täglich, ohne daß in mir jemals der Wunsch nach Stille entstünde. Diese genieße ich während der Nacht, wenn ich schlafe.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Meine Lieben!


    Da kann ich Euch nur sagen, dass ich ohne Opernmusik, bei Wagner nur Holländer, Tannhäuser und eventuell noch Lohengrin,


    aber am Liebsten italienische Oper, von Bellini - Puccini,


    am Besten, für meine Prüfungen an der UNI, lernen kann.


    Aber auch auch Instrumentalmusik, hier Haydn oder Mozart eventuell noch Beethoven, regt meiibe grauen Gehirnzellen an.


    Und die Note die ich bekomme zeigt es am Erfolg an.


    Auch zum Einschlafen habe ich Opernarien sehr gern, die ich mir auf MCs aufgenommen habe.


    Liebe Grüße Euer Peter aus dem sommerlichen Wien.

  • Zitat

    aber am Liebsten italienische Oper, von Bellini - Puccini,


    am Besten, für meine Prüfungen an der UNI, lernen kann


    Hallo!


    Das geht es mir genau anders herum. Ich kann einfach, wenn eine gute Musik im Radio oder auf meinem Ipod läuft weder auf das achten, was der Lehrer sagt ( :pfeif:), noch lernen.


    Genauso fällt es mir zwar schwer, die Schostakovitsch-Symphonie, die ich gerade höre abzuschalten, aber sonst kann ich diesen Beitrag nicht schreiben...


    Für mich ist Musik mehr eine eigene Welt. Wenn ich mein "täglich Brot" hinter dem Instrument verrichte, dann bin ich meist völlig von der Umgebung abgeschotet und kann einfach nichts anderes denken.


    Genauso ist es auch beim Musik-hören. Wenn ich sie höre, dann muss ich mich auf sie konzentrieren und denke dann nur noch an sie.


    Aber wo ich gerade dabei bin: Wie kann man Musik denken? Doch nur indem man an eine bestimmte Melodie denkt, nicht wahr?
    Aber allgemein zu denken: Ich höre Musik und dann hat man die gleiche Empfindung, wie beim hören od. spielen, das geht nicht.
    Aus dem einfachen Grund, weil jede Musik bei uns eine andere Empfindung auslöst, die nicht allgemein ist.


    Musik ist eine riesige Welt aus unzählbar vielen Emotionen und Gefühlen und für dessen Beschreibung uns einfach die Begriffe fehlen.


    Der Frage "Wozu Musik" kann ich nur entgegnen: Für die Seele


    :hello:

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann...
    Das Gegenteil ist schon schwieriger. (K. Tucholsky)

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  • Hallo Peter aus Wien,


    kannst du nun mit oder ohne Musik besser lernen? ?(

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried


    Hallo Peter aus Wien,


    kannst du nun mit oder ohne Musik besser lernen? ?(


    Also, lieber Wiener Peter, egal in welcher Lebenslage, Musik und in diesem Fall die Oper ist immer gut? Ich frage mich, wie man außer bei Wagner bei einer Oper einschlafen kann. :untertauch:


    Für mich ist Musik und jetzt meine ich rein die klassische Musik, Entspannung, Spannung, aufgewühlt werden, beruhigen, abschotten, öffnen, kurz es ist ein Lebenselixier.
    Zwar höre ich ab und an auch Musik außerhalb des klassischen Bereichs, aber sie ist mir im Großen und Ganzen unwichtig.

    LG


    Maggie

  • Wozu Musik?
    Um das ausdrücken zu können, was anders nicht ausgedrückt werden kann.
    Eine Sprache für das zu finden, das keine andere Sprache hat.


    Und das ist für mich kein harmoniesüchtiges Damen-Kaffekränzchen mit "Friede Freude Eierkuchen-Balsam", sondern vor allen Dingen auch Auseinandersetzung und harte Arbeit.
    Sowohl als Zuhörer als auch als Musizierende.


    Fairy Queen