Hallo!
Ein Dauerproblem der Sinfonik scheint das Schaffen des passenden Ausklangs zu sein. Soll das Finale ein Gegengewicht zum Kopfsatz sein, oder leichter Ausklang? Ist Raum für komplexe Lösungen, oder sollte primär das Publikum mitgerissen werden (möglicherweise als Ausgleich für einen trockeneren akademischeren Rest der Sinfonie)?
Schon Mozart und Haydn haben auf diesem Feld experimentiert. Beethoven hat mehr oder weniger neun verschiedene Lösungen in seinen Sinfonien gefunden. Für Brahms war es ein Schlüsselproblem auf dem Weg zu seiner Ersten, und Bruckner hat lange am Finale der Neunten gewerkelt, ohne es zu vollenden.
Der Aufwand seitens der Komponisten ist groß - der Anklang vieler Lösungen bei der Hörerschaft gleichwohl gemischt, wie sich z.B. in diesem Thread zeigt. Ich schließe mich da ein, würde ich doch nur bei wenigen Sinfonien das Finale als den mir wichtigsten oder liebsten Satz bewerten.
Grund genug, einmal nachzuhaken: Welche Finallösungen haltet Ihr für bemerkenswert, weil sie entweder besonders schlüssig, besonders einfallsreich oder auch besonders obskur sind?
Gruß,
Spradow.