Hallo, heute mal eine geradezu musikphilospísche Fragestellung:
ich möchte mich gerne über den "großen Bogen" unterhalten. Wir alle sprechen gelegentlich davon und haben natürlich eine vage Ahnung, was wir damit meinen, aber eigentlich ist die Definition des "grossen Bogens" ja fast so eine art "Tabuthema" - denn wer kann schon eine halbwegs obejktive definition abliefern und sie auch noch an konkreten Beispeilen absichern...
Was ich mit dem großen Bogen meine ist, daß ein Dirigent eine Symphonie von vorne bis hinten so durchgestaltet, daß ein großer Spannungsbogen spürbar ist. Nun, ob der wirklich so spür- oder messbar ist? Was meint Ihr? Und was beinhaltet der großen Bogen? Reine Tempogestaltung? phrasierung? Was muß man noch berücksichtigen?
Picken wir mal einen Einzelfall raus: Einige behaupten, Furtwängler sei der meister des grossen Bogens - andere sprechen ihm das ab, angesichts seiner vermeintlich geradezu willkürlichen tempogestaltung.
Wenn der große Bogen fehlt, spricht man davon, daß das Stück auseinanderzubrechen drohe... wie kann man das feststellen, wenn der grosse Bogen fehlt? Wann kann man sagen, daß sich ein Interpret in Details verliert und den großen Bogen vergisst?
Also: wie steht ihr zu dem berühmten Bogen???
Gruß, markus