Ludwig van Beethoven: Musik zu einem Ritterballett WoO 1
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Auf meinen Aufnahmen musizieren die Staatskapelle Berlin unter Günther Herbig, die Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan und die Nicolaus Esterhazy Sinfonia unter Bela Drahos.
Die acht Nummern des Ritterballetts schrieb Beethoven für eine Fastnachtsveranstaltung am 6. März 1791 im Redoutensaal der Bonner Residenz. Im Theaterkalender ist zu lesen: Am Fastnachtssonntage führte der hiesige Adel auf dem Redoutensaale ein karakteristisches Ballett in altdeutscher Tracht auf. Der Erfinder desselben, [...], dem Komposition des Tanzes und der Musik zu Ehre gereichen, hatte darinn auf die Hauptneigungen unserer Urväter, zu Krieg, Jagd, Liebe und Zechen Rücksicht genommen.
Es war eine zur Karnevalszeit veranstaltete Maskerade, bei der Tanz und Pantomime sich abwechselten. Nach einem einleitenden Marsch wird ein "Deutscher Gesang" vorgestellt, der refrainartig nun nach jeder Nummer wiederholt wird. Ein Jagdlied mit den zeitüblichen Versatzstücken wird gefolgt von einem Minnelied, einer Romanze, die sich deutlich auf die Romanze des Pedrillo in Mozarts Entführung bezieht, einem wilden Kriegslied, einem Trinklied und dann einem Deutschen Tanz (Walzer). Hierauf folgt keine Wiederholung des "Deutschen Gesangs", sondern eine Coda, in der auch wieder der "Deutsche Gesang" verarbeitet ist.
Insgesamt eine Tanzmusik mit Suitencharakter (durchgehend in D, die Romanze in der Mollparallele h - dort zeigt der Wechsel nach Dur den Erfolg des Liebeswerbens an.)
Die Einspielungen geben sich bei der Einfachheit der Struktur wenig. Bei meiner Beethoven-Kiste stört mich nur, dass die einzelnen Sätze des Ritterballetts nicht indiziert sind. Hörenswert ist das kleine Werk Beethovens auf jeden Fall, nicht zuletzt, weil Beethoven innerhalb des vorgegebenen Rahmens sich um kompositorische Dichte bemüht. Die Orchesterbesetzung ist klein (1 Pikkoloflöte, 2 Klarinetten, 2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Pauken und Streicher), wer die räumlichen Verhältnisse der Redoute kennt, weiß warum ...
Liebe Grüße Peter