William Christie als Cembalist

  • Der ausgezeichnete Ruf des gebürtigen New Yorkers als Spezialist für französische Barockmusik ist unbestritten, seine kongenialen Interpretationen Legende, diese Affinität zur französischen Kultur für einen Amerikaner phänemenal.


    Ich finde ihn auch als Cembalist Spitze und möchte hier einmal den Blick darauf richten, nachdem seine Aufnahmen immer wieder unter den besten der jeweiligen Werke genannt werden. Alle sind bei Harmonia Mundi France erschienen - nach seinem Labelwechsel scheint er keine Aufnahmen als Cembalist mehr gemacht zu haben - aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Leider konnte ich nicht zu allen Bilder finden.


    Als Solist:


    Jean-Philippe Rameau
    Pièces de Clavecin 1724
    Nouvelles Suites des Pièces de Clavecin 1728


    Joseph-Nicolas-Pancrace Royer
    Pièces de Clavecin, Première Livre 1746


    Johann Caspar Ferdinand Fischer
    Auszüge aus:
    Pièces de Clavessin 1696
    Le Parnasse Musical 1738


    Für zwei Cembali:


    Armand-Louis Couperin (mit David Fuller)
    Smphonie de Clavecins
    Deuxième Quatuor à deux Clavecins
    La Francoise & L'Italienne (aus Les Quatre Nations)


    Gaspard Le Roux (mit Arthur Haas)
    Suiten # 2,3,5,6


    Luigi Bocherini (mit Christophe Rousset)
    Fandango
    Quatuors I-VI pour deux Clavecins


    Francois Couperin (mit Christophe Rousset)
    L'Apothéose de Lulli
    La Paix du Parnasse
    Le Parnasse ou L'Apothéose de Corelli
    4 Einzelstücke für zwei Cembali


    Vielleicht sollte man noch diese Kammermusikaufnahme hinzufügen:


    Jean-Joseph Cassanea de Mondonville
    Pieces de Clavecin avec voix ou Violon
    William Christie, Cembalo
    Stanley Ritchie, Violine
    Judith Nelson, Sopran



    Ist das alles, oder gibt es noch mehr?
    Nach meinem Urlaub kann ich gerne noch Details hinzufügen - alle außer Mondonville befinden sich in meiner Sammlung.

  • Zitat

    Original von miguel54
    diese Affinität zur französischen Kultur für einen Amerikaner phänemenal.


    Hallo miguel,


    warum betonst Du das so? Trotz der geogrpahisch vermeintlich günstigeren Lage hielte ich solche Leistungen für einen Deutschen wesentlich phänomenaler :untertauch: :D


    :hello:
    Wulf

  • Wahrscheinlich erwarte ich von einem Amerikaner ganz allgemein wenig Einfühlungsvermögen in fremde Kulturen - Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Aber das deutsch-französische Kulturverhältnis liegt zugegebenermaßen auch im Argen - bedeutende deutschsprachige Interpreten französischer Barockmusik fallen mir auf Anhieb auch keine ein!

  • Ich kann mich irren, aber irgendwie war mir da eine Aufnahme mit Werken von Schobert in Erinnerung.
    Nicht zu verwechseln mit der Aufnahme des Ensemble 415


    ansonsten gibt es noch einige Aufnahmen mit ihm, als Continuo Spieler beim Concerto Vocale, meist mit Konrad Junghänel und Jaap ter Linden zusammen.


    so spielt er z.B. in diesem Konzertmitschnitt das Cembalo:



    Cesti: Pasticcio
    Concerto Vocale




    aber mehr Solo Platten kenne ich auch nicht, wie die, die Du schon gepostet hast.

  • Es gibt doch eine neuere Aufnahme mit Christie am Cembalo:


    Händels Violinsonaten mit Hiro Kurosaki (Virgin Veritas), 2003 erschienen:


  • Zitat

    Original von der Lullist
    Ich kann mich irren, aber irgendwie war mir da eine Aufnahme mit Werken von Schobert in Erinnerung.
    Nicht zu verwechseln mit der Aufnahme des Ensemble 415


    Es gab eine LP der Serie Schola Cantorum Basilienis - Documenta bei der Deutschen harmonia mundi mit Schobert, aber da spielte Jean Goverts Cembalo. Soweit ich weiß, habe ich alle Schobert-LP/CDs - da ist Christie nicht dabei.

  • Zitat

    Original von miguel54
    Luigi Bocherini (mit Christophe Rousset)
    Fandango
    Quatuors I-VI pour deux Clavecins


    Der Fandango ist wahrlich wundervoll - der Rest nervt etwas... Vor allem ist die Bezeichnung Quatuors pour deux clavecins für reichlich Verwirrung gut - gemeint sind Bearbeitungen von Ex-Quartetten für 2 Tasteninstrumente. Die Bearbeitungen stammen jeweils nicht von Boccherini selbst, sondern von dem allumfassenden Genie Anonymous.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)