Taminos musikalische Hausapotheke

  • Hallo zusammen,


    einige von Euch kennen sicher das Buch von Prof. Dr. Christoph Rueger " Die musikalische Hausapotheke" ( Für den Sektor Lyrik hatte ein gewisser Dr. Erich Kästner die Idee schon 1932).


    Ich lese darin stets mit großem Vergnügen, bin aber sicher, daß ein Dr. auch wenn er noch Prof. ist niemals dieVerschreibungsvielfalt der ehrenwerten und hochgelahrten Taminas und Taminos erzielen kann.


    Wie wäre es, mit einer Tamino- eigenenHausapotheke?


    Spielregeln sind einfach - zu jeder Ruegerschen Kategorie darf jeder Tamino ein Werk oder Teil eines Werkes benennen - Einspielung und Begründung darf, muß aber nicht genannt werden. Jeder darf sich auch nur die ihn interessierenden Gemütszustände auswählen und andere einfach weglassen


    Die Musikbeispiele müssen nicht unbedingt einen Zustand "heilen" ( mancher Zustand will gar nicht geheilt sein), sondern sie sollen EUCH dazu passend erscheinen.


    Nun gehts los.


    1. Abschied
    2. Älterwerden
    3. Aggression
    4. Angst
    5. Antriebsschwäche
    6. Aufstehen / Tagesbeginn
    7. Einsamkeit
    8. Entspannung / Besinnung / Meditation
    9. Enttäuschung / Frustration
    10. Erinnerung / Nostalgie
    11. Ermattung
    12. Freiheitsdrang / Fernweh
    13. Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche
    14. Glaube
    15. Heiterkeit
    16. Hoffnung
    17. Kontakthemmung
    18. Kranksein
    19. Liebeskummer
    20. Lustlosigkeit
    21. Melancholie
    22. Midlife-Crisis und Neubeginn
    23. Schlafstörungen / Einschlafhilfen
    24. Sehnsucht / Heimweh
    25. Streit
    26. Tod
    27. Unausgeglichenheit
    28. Ungeduld
    29. Unsicherheit / Innere Souveränität
    30. Verliebtsein und -bleiben
    31. Verzweiflung / Depression
    32. Zufriedenheit


    Nun bin ich gespannt, was sich in Eurem Apothekenschränkchen befindet. Ich freue mich auf viele neue Verordnungen - auch wenn sie mal, weil ungewohnt, bitter schmecken mögen...


    Es grüßt Euch herzlich
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Da fang ich gleich mit 28 an. Die Herkunft setze ich einmal als bekannt voraus.


    Ungeduld


    Ich schnitt es gern in alle Rinden ein,
    Ich grüb es gern in jeden Kieselstein,
    Ich möcht es sä'n auf jedes frische Beet
    Mit Kressensamen, der es schnell verrät,
    Auf jeden weißen Zettel möcht ich's schreiben:
    Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.


    Ich möcht mir ziehen einen jungen Star,
    Bis daß er spräch die Worte rein und klar,
    Bis er sie spräch mit meines Mundes Klang,
    Mit meines Herzens vollem, heißem Drang;
    Dann säng er hell durch ihre Fensterscheiben:
    Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.


    Den Morgenwinden möcht ich's hauchen ein,
    Ich möcht es säuseln durch den regen Hain;
    Oh, leuchtet' es aus jedem Blumenstern!
    Trüg es der Duft zu ihr von nah und fern!
    Ihr Wogen, könnt ihr nichts als Räder treiben?
    Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.


    Ich meint, es müßt in meinen Augen stehn,
    Auf meinen Wangen müßt man's brennen sehn,
    Zu lesen wär's auf meinem stummen Mund,
    Ein jeder Atemzug gäb's laut ihr kund,
    Und sie merkt nichts von all dem bangen Treiben:
    Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • und die Fortsetzung:



    Ich ritzt' es gern in alle Rüben ein,
    Ich stampft' es gern in jeden Pflasterstein,
    Ich biß' es gern in jeden Apfel roth,
    Ich strich es gern auf jedes Butterbrod,
    Auf Wand, Tisch, Boden, Fenster möcht' ich's schreiben:
    Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben!


    Ich schör' es gern in jede Taxusheck',
    Graviert' es gern in jedes Eßbesteck,
    Ich sät' es gern als lecker grüne Saat
    Ins Gartenbeet mit Kohlkopf und Salat,
    In alle Marzipane möcht' ich's drücken
    Und spicken gern in alle Hasenrücken
    Und zuckerzäh auf alle Torten treiben:
    Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben!!


    Ich möcht' mir zieh'n ein junges Känguruh,
    Bis daß es spräch' die Worte immerzu,
    Zehn junge Kälbchen sollen froh sie brüllen,
    Hell wiehern hundert buntgescheckte Füllen,
    Trompeten eine Elefantenheerde,
    Ja, was nur kreucht und fleucht auf dieser Erde,
    Das soll sie schmettern, pfeifen, quaken, bellen,
    Bis daß es dröhnt in allen Trommelfellen
    Mit einem Lärm, der gar nicht zu beschreiben:
    Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben!!!


    (Hanns von Gumppenberg)


    :D :hello:


    aber ein schönes Thema, ich werde demnächst auch ernsthaft antworten

  • Ganz spontan und aus aktuellem Anlass :]
    Nr. 30 (ist eh unheilbar!)


    Gustav Mahler / Friedrich Rückert


    Liebst du um Schönheit,
    O nicht mich liebe!
    Liebe die Sonne,
    Sie trägt ein gold'nes Haar.
    Liebst du um Jugend,
    O nicht mich liebe!
    Liebe den Frühling,
    Der jung ist jedes Jahr.
    Liebst du um Schätze,
    O nicht mich liebe!
    Liebe die Meerfrau,
    Die hat viel Perlen klar.
    Liebst du um Liebe,
    O ja mich liebe!
    Liebe mich immer,
    Dich lieb ich immerdar!



    LG
    Rosenkavalier

  • Frühmorgens wenn die Hähne kräh’n


    Frühmorgens wenn die Hähne kräh’n,
    eh’ noch der Wachtel Rufer schallt,
    eh’ wärmer all die Lüfte weh’n,
    vom Jagdhornruf das Echo hallt, das Echo hallt
    dann gehet leise nach seiner Weise,
    dann gehet leise nach seiner Weise
    der liebe Herrgott durch den Wald,
    der liebe Herrgott durch den Wald.
    Dann gehet leise nach seiner Weise,
    dann gehet leise nach seiner Weise
    der liebe Herrgott durch den Wald,
    der liebe Herrgott durch den Wald.


    Die Quelle, die ihn kommen hört,
    hält ihr Gemurmel auf sogleich,
    auf daß sie nicht die Andacht stört
    so Groß als Klein im Waldbereich, im Waldbereich.
    Die Bäume denken, nun laßt uns senken,
    die Bäume denken, nun laßt uns senken,
    vorm lieben Herrgott das Gesträuch,
    vorm lieben Herrgott das Gesträuch.
    Die Bäume denken, nun laßt uns senken,
    die Bäume denken, nun laßt uns senken,
    vorm lieben Herrgott das Gesträuch,
    vorm lieben Herrgott das Gesträuch.


    Die Blümlein, wenn sie aufgewacht,
    sie ahnen auch den Herrn alsbald.
    Und schütteln bald den Schlaf der Nacht
    sich aus den Augen mit Gewalt, ja mit Gewalt.
    Sie flüstern leise ringsum im Kreise,
    sie flüstern leise ringsum im Kreise,
    der liebe Gott geht durch den Wald,
    der liebe Gott geht durch den Wald.
    Sie flüstern leise ringsum im Kreise,
    sie flüstern leise ringsum im Kreise,
    der liebe Gott geht durch den Wald,
    der liebe Gott geht durch den Wald.


    Musik: Franz Abt
    Text: L. Drewes

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Lieber Oolong, das ist ein wunderschönes Thema. Die Liste kann man aber auch noch erweitern. Was ist mit Übermut, Seligkeit,Langeweile,Kopfschmerzen, Schwindel, Schokosucht, Taminosucht, Nymphomanie und Don Juanismus? Aber das sind vielleicht keine Krankheiten...... :D


    Einstweilen spontan zu den bereits bestehenden:


    Nummer 10 : Richard Strauss "Allerseelen"


    Nummer 23: Das Thema der Goldberg-Varationen, was denn sonst?????


    Nummer 24: Robert Schumann: "Sehnsucht nach der Waldgegend" und "Wehmut"
    Nummer 26: Bach "Ach Herr lass dein lieb Engelein" oder Fauré "In paradisum"


    Weitres folgt, wenn ich Zeit habe zu reflektieren.


    Fairy Queen

  • zu nr. 23 schlafstörungen: der "schlafpapst" dr. jürgen zulley empfiehlt hierzu allen ernstes das requiem von gabriel faure !!! :pfeif:


    zu nr. 17: bei mir wirkte mal "le sacre du printemps" 8)

    "Der moderne Komponist darf seine Werke einzig und allein auf der Grundlage der Wahrheit schreiben."
    Claudio Monteverdi


    "Der Komponist komponiert erstens für sich selbst und zweitens für das Publikum; aber für ein ideales Publikum und nicht für das...welches real existiert"
    Nikolai Rimski-Korsakow


    "Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche."
    Gustav Mahler

  • Zitat

    Original von Oolong
    26. Tod


    Zweimal Sir Simon (bitte sagt nichts Gemeines über ihn :() mit ganz unterschiedlichen Betrachtungsweisen:




    Getreu dem Satz von Harald Schmidt, man würde erst wissen, ob man ein wirklicher Atheist sei, wenn man auf dem Sterbebett liegt, wird sich wohl auch erst dann entscheiden, welcher dieser Symphonien ich mich nähern fühlen werden, wenn es soweit ist.


    Zitat

    Original von Oolong
    22. Midlife-Crisis und Neubeginn
    29. Unsicherheit / Innere Souveränität


    Für eine Midlife-Crisis ist es zwar noch zu früh bei mir, aber für einen erzwungenen Neubeginn und einen Aufbruch taugt Ligeti sehr gut.


    Diese CD's in dieser Sammlung sind schnell zu meinen Györgi-Lieblingen geworden und werden auch den Weg in meiner "Unverzichtbaren" finden.
    Abbado, Aimard, Boulez, das LaSalle Quartett...


    Beginnen würde ich wohl mit den Atmospheres, dann ... vielleicht die Etüden für Klavier, dann das Klavierkonzert, dann die Bagatellen für Bläserquintett und dann das großartige Doppelkonzert für Flöte und Oboe.
    Danach sollte alles wieder klar sein. :D


    Zitat

    Original von Oolong
    15. Heiterkeit
    16. Hoffnung





    Über die oberen Zwei habe ich ja gestern geschrieben und zu Rossini-Overtüren muss ich wohl nicht mehr viel sagen. Die Interpretation jedenfalls ist meiner Meinung nach unerreicht. Man nehme das Pointierte, Geschickte und Transparente eines Abbado und kombiniere sie mit dem größeren Mut zum gelegentlichen draufhauen, krachen lassen und zu hübschen Tempoexzessen und man hat Sir Marriner. :yes:

    Wenn ich mir vorstelle, was es für Deutschland bedeuten würde, wenn die heilige Kuh zu uns käme, welches Glück und welcher Segen ginge von allgegenwärtigen heiligen Kühen aus!

  • Super Idee, mal ein paar Anfaenge ...



  • Zitat

    Original von Oolong
    21. Melancholie


    Die Metamorphosen.

    Wenn ich mir vorstelle, was es für Deutschland bedeuten würde, wenn die heilige Kuh zu uns käme, welches Glück und welcher Segen ginge von allgegenwärtigen heiligen Kühen aus!

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  • Wirklich eine wunderschöne Thread-Idee. Schade, dass ich so wenig Zeit habe, mich in Ruhe damit zu beschäftigen. Aber das kann ja hoffentlich mit der Zeit noch werden.


    Es ist ja nicht nur so, dass man bestimmte Zustände unterschiedlich angehen kann, es gibt auch unterschiedliche Verträglichkeiten. Also braucht die Apotheke schon ein recht großes Haus.


    Deshalb erst einmal nur die beiden ersten Sortimente, nämlich zu


    1. Abschied:


    Haydn: Sinfonie Nr. 45 Fis-moll "Abschiedssymphonie"


    Beethoven: Klaviersonate Nr. 26 Es-dur "Les adieux"


    Berlioz: Les Troyens - Finale der Dido "Adieu, fiere cite"


    Elviy Presley: "Muss i denn zum Städtele hinaus"


    Freddy Qunn: "Junge, komm bald wieder"


    2. Älter werden


    Rossini: Peches de viellesse


    Elgar: The Dream of Gerontius


    Richard Strauss: Die schweigsame Frau: "Ja das wär schön":
    "Ja das wär schön,
    Irgendwen
    Zu wissen, für den man da ist
    Der einem gut, der einem nah ist
    Mit dem man atmet, mit dem man denkt,
    Wenn einem die Angst in die Kehle drängt.
    Irgendwen,
    Für den man lebt und dem man stirbt,
    Und dass einer da ist, wenn man erkaltet,
    Der einem die Augen zudrückt und die Hände faltet,
    Ja, das wär' schön"
    (Text: Stefan Zweig)


    The Beatles: "When I'm Sixty-Four"


    Stephen Sondheim: Follies - "The Road You Didn't Take"
    Eigentlich aber das ganze Musical


    usw.


    :hello: Rideamus

  • Lieber Stefan,


    eine wirklich interessante Threadidee.



    Meine "Apotheke" hat zwar noch keinen soooooo großen Bestand, aber es gibt schon einiges auf das ich zugreifen kann und es auch tue.



    Also hier meine Liste.


    2. Älterwerden - Gasparone - Auch ich war eins ein junger Mann.. Zwar eigentlich ein Lied für einen Mann, aber da ich darüber schmunzeln muss, erzielt es genau den richtigen Effekt.


    3. Aggression – Beethoven Klavierkonzert Nr. 5 und ich bin wieder ich selbst


    5. Antriebsschwäche – Dvorák Sinfonie Nr. 9 für mich Energie zum nachladen


    6. Aufstehen / Tagesbeginn – etwas fröhliches – Operette z.B. Boccaccio - ich stehe gern spät auf und bin dann kein Morgenmuffel mehr :D


    8. Entspannung / Besinnung / Meditation – Satie „The early Piano Works“ oder Chopin „Nocturnes“


    12. Freiheitsdrang / Fernweh – Smetana: Mein Vaterland und speziell „Die Moldau“ – Ich liebe meine Urlaubstage in Tschechien


    15. Heiterkeit – Operette – Eine Nacht in Venedig oder Die lustigen Nibelungen


    20. Lustlosigkeit – egal Hauptsache klassische Musik, dann kommt meine Lust automatisch wieder, auf was auch immer :untertauch:


    22. Midlife-Crisis und Neubeginn – siehe Älterwerden


    28. Ungeduld – Tamino – alle neuen Postings lesen und wenn es geht antworten – keine befriedigende Antwort ich weiß, aber ich bin fast immer ungeduldig, nur beim hören von Musik nicht.


    30. Verliebtsein und –bleiben – wieder Operette und auch Oper – Es gibt wahnsinnig viele wunderschöne Liebeslieder und Arien, eine meiner liebsten: „Dunkelrote Rosen“


    32. Zufriedenheit – die Brahms Sinfonien wenn möglich zwei nacheinander (und wehe einer stört) am liebsten die 2. und 3. aber in letzter Zeit auch oft die 1. und 4.



    Meine musikalische Hausapotheke hat sich im letzten Jahr übrings Dank Tamino sprunghaft vervielfältigt. Ich schreibe lieber nicht um wieviele CD's, sonst kommen die Jungs mit dieser komischen weißen Jacke und holen mich ab. :faint: :faint: :faint:


    LG


    Maggie

  • Bezüglich Punkt 3 (Aggression) helfen mir Sinfonien von Pettersson, besonders wenn dieselbe mit dem Gefühl von Ohnmacht kombiniert auftritt. Das muss ein klassischer Katharsis-Effekt sein! :D


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Hallo zusammen,


    ich freue mich ganz doll, daß Euch diese kleine Idee gefällt!! :yes::yes:


    Natürlich darf jeder dem noch andere "Diagnosen" einfallen, die nicht bei Rueger erwähnt sind, diese samt Verordnung ergänzen - am Besten mit fortlaufender Nummer. Denn auf Deine Rezepte, liebe Fairy Queen bei Schokosucht, Nymphomanie und Don Juanismus bin ich schon sehr gespannt! Daß ich Deine Gegenmittel dann anwende, kann ich Dir aber nicht versprechen, denn sie müssen doch wahrhaft scheußlich sein, oder... :hahahaha::hahahaha::hahahaha:


    Ich werde aber nun von Zeit zu Zeit meine bei mir höchst wirksamen Mittelchen präsentieren und beginne mit den ersten 3:


    1. Abschied - ganz klar,die " Winterreise, gern mit Fischer - Dieskau


    2. Älterwerden - ich hoffe, daß ich dann die große Klarheit finde, mich auf das Elementarste zu konzentrieren, daher " Die Kunst der Fuge", halt einfach die Ordnung der Sterne...


    3. Aggression- aus Verdis Requiem " Dies irae"


    Einen schönen Tag wünscht
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Hallo :)


    16. Hoffnung
    Ich möchte dieses einzelne Gefühl herausgreifen, weil ich eben gestern erst auf ein Stück Musik gestoßen bin, welches in einer ganz eigentümlich intensiven und unmittelbaren Weise ein intensives Hoffnungs-Gefühl in mir aufkommen lies: Gavin Bryars - Jesus' Blood Never Failed Me



    Das Werk ist in extremem Maße unkonventionell und recht minimalistisch aufgebaut (aber nicht im Sinne der Minimal Music). Die (beim ersten Hören) leichten Enttäuschen nach den ersten Minuten wich einer tiefen inneren Ruhe und Gelassenheit, die von der Musik ausging und mich am Ende regelrecht gutgelaunt zurückließ. Eigenartig, welche Wirkung Musik doch entfalten kann.


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

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  • Zum ThemaÄlter werden fallen mir je nach Stimmung verschiedene Stücke ein.


    J.S. Bach: Kantate "Ich habe genug"


    Brahms: Baritonsolo aus dem Requiem "Herr, lehre doch mich"


    Edvard Grieg: Varen (Letzter Frühling) (wird demnächst genauer vorgestellt)


    R. Strauss: Schlussterzett Rosenkavalier "Hab mir's gelobt" (das passt auch zur weiblcihen Mid-life-crisis....)



    Was die Schokosucht angeht: ganz klar der Walkürenritt von Wagner, am besten mit möglichst plastischer Bild-Ergänzung.


    Zu Don Juansimus und Nymphomanie werden sich hier sicher noch wirkungsvolle Gegenmusiken finden lassen. Was eher nicht hilft, sind die entsprechenden Opern Lulu und Don Giovanni. auch wenn da von bestraften Bösewichtern und deren tragischem Ende die Rede ist.... :D


    F.Q.

  • Liebe Pharmazeuten!



    Ich nehme die Apotheke mal wörtlich. Was heilt was?



    01. Abschied: Wagner – Walküre – Anfang „Wes Herd dies auch sei, hier muss ich rasten“. Klare Ansage des Dableibens.


    02. Älterwerden: Strauß- Fledermaus – „Glücklich ist, wer vergisst“. Eh schon Wurscht.


    03. Aggression: Mozart – KV 560b „O du eselhafter Martin“. Lässt richtig Dampf ab.


    04. Angst: Bach – Motette BWV 228 „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir“. Selbsterklärend.


    05. Antriebsschwäche: Jede beliebige italienische Oper, in der ein „andiamo“ vorkommt. Und es kommt in jeder vor.


    06. Aufstehen / Tagesbeginn: Wagner – Meistersinger – „Wacht auf!“ Haut auch den übelsten Morgenmuffel raus.


    07. Einsamkeit: Bach – Motette BWV 229 „Komm, Jesu, komm“. Einladungen helfen.


    08. Entspannung / Besinnung / Meditation: Stockhausen: Helikopter-Streichquartett. Wirkt unbedingt störend.


    09. Enttäuschung / Frustration: Brahms - Deutsches Requiem - „…,denn sie sollen getröstet werden“. Fällt mit der Tür ins Haus.


    10. Erinnerung / Nostalgie: Strauss – „Morgen“. Schöner Blick nach vorne.


    11. Ermattung: Bach - Johannespassion - „…und stunden auf viel Leiber der Heiligen“. Da lässt man sich selbst doch nicht lumpen.


    12. Freiheitsdrang / Fernweh: Mozart – Zauberflöte „In diesen heil’gen Hallen“. Was will man mehr?


    13. Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche: Webern – Das Gesamtwerk. Auswendig.


    14. Glaube: Honegger – Jeanne d’Arc au bûcher. Da fällt auch der Letzte vom Glauben ab.


    15. Heiterkeit: Brahms – Vier ernste Gesänge. Verderben garantiert jeden Spaß.


    16. Hoffnung: Mahler V Adagietto. Danach kann nicht einmal Goethe mehr uns was heißen.


    17. Kontakthemmung: Mozart – Figaro – Briefduett. Gab noch keine Email.


    18. Kranksein: Mozart - Zauberflöte - „Ein Mädchen oder Weibchen“. Was sonst macht gleich wieder gesund?


    19. Liebeskummer: Wagner - Rheingold - Alberichs Liebesfluch. Problem gelöst.


    20. Lustlosigkeit: Bach - Weihnachtsoratorium „Wie soll ich dich empfangen“. Wenn ein ganzer Chor dich anzickt…


    21. Melancholie: Schubert - Müllerin - „Die liebe Farbe“. Schwarze Galle muss mit Grün ausgetrieben werden.


    22. Midlife-Crisis und Neubeginn: Wagner – Götterdämmerung – Schluss. Alberich Zähler auf null.


    23. Schlafstörungen / Einschlafhilfen: Strauss „Meinem Kinde“ oder Gerhwins Lullaby. Fortsetzbar.


    24. Sehnsucht / Heimweh: Schumann – Dichterliebe – „Die alten bösen Lieder“. Klappe zu, Affe tot.


    25. Streit: Wagner – Rheingold – Fafner: „Halt ihn fest, dass er nicht fall“ ff. Wirkt todsicher.


    26. Tod: Bach – h-moll-Messe – Et resurrexit Wirkt auch in hartnäckigen Fällen.


    27. Unausgeglichenheit: Bach – Kantate BWV 21 – Chor „Sei nun wieder zufrieden“ Sehr beschwichtigend.


    28. Ungeduld: Bach – Matthäuspassion – Arie "Geduld! Wenn mich falsche Zungen stechen" Spricht für sich.


    29. Unsicherheit: Lortzing – Zar und Zimmermann – „Heil sei dem Tag, an welchem du bei uns erschienen“ Stärkt das Ego ungemein, von entsprechend großer Schar gesungen.


    30. Verliebtsein und –bleiben: – Schumann – Dichterliebe – „Ein Jüngling liebt’ ein Mädchen“ Da vergeht’s jedem.


    31. Verzweiflung / Depression: Bach – Kantate BWV 82 „Ich habe genug“ Führt zur Lösung.


    32. Zufriedenheit: Wagner – Siegfried – Anfang „Zwangvolle Plage, Müh’ ohne Zweck“ Kuriert selbst die Zuversichtlichsten.





    Dr. med Aud



    .

  • Lieber Doktor Aud, vom hömoopathischen Denkansatz findet man hier wahrlich keine Spur.......
    Eher eine Art von Pferde-Medizin......So hiessen bei uns früher die Ärzte mit der Holzhammermethode. :D
    Nun ja, aber vollständig ist die Liste jedenfalls und sie zeugt von nciht geringer Vorstellungkraft,denn wie man Kontakthemmung mittels Briefduett heilen will????
    Bei der Antriebsschwäche und dem Andiamo kann man Zerlina und Don Giovannis "Andiam, andiam mio bene"schon als Therapieerfolg betrachten, wenngleich es mit der Antriebsschwäche nciht allzu weit hergewesen sein dürfte.
    Meine musikalische Heilmethode ist eher der Hömöopathie verhaftet und verstärkt die Zustände erstmal , um sie dann zu überwinden oder eben auch nicht. Manche Krankheiten werden ja so geliebt, dass man sie gar nicht loswerden will.
    Ich setze dann gleichmal als Nummer 33 die Sehnsucht dazu und biete folgende Globuli an:



    Bellini "I Puritani" : Qui la voce sua soave-vien diletto in ciel la luna


    Bellini "Adelson e Salvini" Dopo l'oscuro nembo



    für die Lustlosigkeit


    im Sinne des ennui: Fauré "Spleen" Il pleure dans mon coeur comme il pleut sûr la ville, qui est cette langueur qui penêtre mon coeur"


    im Sinne von Maggies Lustlosigkeit: Carlos Gardel "El dia que mi quieras" oder aus dem Rigoletto "Bella figlia del amore". Für besonders hartnäckige Fälle die Tannhäuser Ouvertüre. Wenn auch das nicht hilft muss Dr Audis Holzhammer ran: Isoldes Liebestod oder schlimmstenfalls abwechselnd der Bolero von Ravel und Stravinsky "Le sacre du printemps"



    für die Melancholie


    Fauré: "Clair de lune"
    Marin Marais :fast alles, was er komponiert hat


    für den Liebeskummer


    Bellini "La sonnambula" Ah non credea mirarti"(ohne die Stretta Ah non giunge)


    Gluck: "J'ai perdu mon Eurydice" Orphée


    Clara Schumann: Ich stand in dunklen Träumen


    John Dowland: Flow my tears , If my complaints


    Henry Purcell "The Fairy Queen" O let me weep



    gegen die Angst: Bach/Busoni "Nun komm der Heiden Heiland" und "Wachet auf ,ruft uns die Stimme"



    Lieber Oolong, es wäre sehr schön, wenn Du am Ende eine Auflistung machen könntest, in der alle hier im Thread genannten Stücke unter die einzelnen Kategorien sortiert sind, so dass sich jeder, der eine musikalische Medizin sucht, schnell orientieren und selbst heilen kann. :yes:


    F.Q.

  • So, ich habe meine Liste jetzt mal komplettiert (die Youtube-Links allerdings gelassen - ich gestehe, dass mir das zu viel Arbeit gewesen waere und ich wahrscheinlich nicht mal alles gefunden haette :pfeif: ).


    Manches fiel mir recht schnell ein, sogar mehrere Werke gleichzeitig, an anderem musste ich wirklich knacken, weil ich entweder den Zustand nicht so sehr kenne oder aber dazu tendiere, in solchen Momenten eher keine Musik zu hoeren.


    Ausserdem gibt es bestimmte Zustaende, da brauche ich eher Verstaerkung ("Gleiches mit Gleichem behandeln") und andere, da brauche ich das genaue Gegenteil ...


    1. Abschied
    Metamorphosis II - P. Glass (eigentlich der ganze Zyklus, aber eben besonders No. II)


    2. Älterwerden
    Die ferne Floete (Liederzyklus) - K. Brueggemann


    3. Aggression
    Clubbed to Death / Furious Angels - R. Dougan (das ist aber keine Klassik ;) )


    4. Angst
    Zwischen zwei Welten / Between two Worlds - E.W. Korngold


    5. Antriebsschwäche
    Tabula Rasa - A. Paert


    6. Aufstehen / Tagesbeginn
    Ungarische Taenze - J. Brahms (irgendwie wirken die bei mir allerdings eher nachts so, dass ich nicht einschlafen kann, daher muss das zum Aufstehen irgendwie gut sein ;) )


    O, what a beautiful mornin' (Oklahoma!) - Rodgers/Hammerstein

    7. Einsamkeit

    Glassworks - P. Glass


    8. Entspannung / Besinnung / Meditation
    Spiegel im Spiegel - A. Paert


    9. Enttäuschung / Frustration
    Tschaikowski - Lieder, von der Grundstimmung her irgendwie die meisten, aber besonders op. 28/3 und natuerlich op. 65/2


    10. Erinnerung / Nostalgie
    Tirol Concerto (fuer Klavier & Orchester) - P. Glass


    11. Ermattung
    Bruckners 5. Symphonie


    12. Freiheitsdrang / Fernweh
    Amazing Grace - weiss auch nicht, warum ...


    13. Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche
    Der Kreis (fuer Orgel) - M. Vetter


    14. Glaube
    Magnificat - A. Paert


    15. Heiterkeit
    Getting married today - Company (S. Sondheim)


    16. Hoffnung
    Messiah - G.F. Haendel


    17. Kontakthemmung
    Bring on the men - Jekyll & Hyde (F. Wildhorn) - musste ich aber lange drueber nachdenken ;)


    18. Kranksein
    Orpheus & Eurydike - Gluck


    Sheherazade - Rimski-Korsakow


    Vieles von Debussy (z.B. Clair de lune, Prelude a l'apres-midi d'un faune)


    19. Liebeskummer
    Send in the Clowns - A little night music (S. Sondheim)


    20. Lustlosigkeit
    Klavierkonzert No. 1 - Tschaikowski


    Die Moldau - Smetana


    und je nachdem, wie man Lustlosigkeit definiert, auch Rodrigos Concierto de Aranjuez ;)


    21. Melancholie
    Vocalise - W. Kilar


    und natuerlich "Valse triste" von Sibelius


    22. Midlife-Crisis und Neubeginn
    Kann fuer mich bislang nur "Neubeginn" sein, und da faellt mir spontan das E-Dur Violinkonzert von J.S. Bach ein


    23. Schlafstörungen / Einschlafhilfen
    Liebestraum - Liszt


    4 Jahreszeiten - Vivaldi


    ... beides, weil's mich wirklich ein bisschen zm Gaehnen bringt, aber nicht unangenehm ist ;)


    24. Sehnsucht / Heimweh
    Violinkonzert - P. Glass, da insbesondere der 2. Satz


    25. Streit
    Cinderella-Suite - Prokofiev


    Carmen - Bizet


    Der Rosenkavalier - R. Strauss


    26. Tod
    Der Tod und das Maedchen (Streichquartett) - F. Schubert


    Requiem - W.A. Mozart


    27. Unausgeglichenheit
    Fratres - A. Paert


    28. Ungeduld
    Muss man da nicht fast "Die schoene Muellerin" (F. Schubert) nehmen, da kommt selbige zumindest drin vor?
    Ansonsten muss ich gestehen, dass mir das eines der schwersten Themen war ...


    29. Unsicherheit / Innere Souveränität
    Die Dreigroschenoper - K. Weill


    30. Verliebtsein und -bleiben
    Nuit resplendissante (Cinq Mars) - C. Gounod


    Entreat me not to leave thee - C. Gounod


    31. Verzweiflung / Depression
    Laudate Dominum (Vesperae Solennes ...) - W.A. Mozart


    32. Zufriedenheit
    Gymnopedies (insbesondere No. 1) - E. Satie

  • Auf geht's:


    1. Abschied
    Bach: Capriccio über die Abreise des geliebten Bruders


    2. Älterwerden
    noch unbelegt - bin dafür noch zu jung


    3. Aggression
    Hanon: Der Klaviervirtuose


    4. Angst
    Rodgers: I whistle a Happy Tune (aus: Der König und ich)


    5. Antriebsschwäche
    Moses supposes this Toeses are Roses (aus: Singin' in the Rain) - kennt jemand den Namen des Komponisten?


    6. Aufstehen / Tagesbeginn
    Delius: Daybreak & Dance (aus: Florida Suite)


    7. Einsamkeit
    Vaughan Williams: On The Beach at Night Alone (aus: Sea Symphony)


    8. Entspannung / Besinnung / Meditation
    George Crumb: Vox Balenae


    9. Enttäuschung / Frustration
    noch unbelegt


    10. Erinnerung / Nostalgie
    Schnittke: Violinkonzert Nr. 3


    11. Ermattung
    noch unbelegt


    12. Freiheitsdrang / Fernweh
    Albeniz: Rapsodia espanola


    13. Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche
    Bach: Goldberg-Variationen


    14. Glaube
    Alles von Messiaen


    15. Heiterkeit
    Sondheim: A Comedy Tonight (aus: A Funny Thing happened on the Way to the Forum)


    16. Hoffnung
    siehe 14.


    17. Kontakthemmung
    Wasserman: The Missive (aus: Man of La Mancha); das ist die Szene, in der Sancho den Brief an Aldonza übergibt)


    18. Kranksein
    Marais: Die Gallensteinoperation


    19. Liebeskummer
    Schumann: Dichterliebe


    20. Lustlosigkeit
    noch unbelegt


    21. Melancholie
    Fazil Say: Violinsonate


    22. Midlife-Crisis und Neubeginn
    Mahler: Das Trinklied vom Jammer der Erde (aus: Das Lied von der Erde)


    23. Schlafstörungen / Einschlafhilfen
    Beethoven: Streichquartett cis-moll op. 131


    24. Sehnsucht / Heimweh
    Skalkottas: Die Heimkehr des Odysseus


    25. Streit
    Irving Berlin: Anything You can do (aus: Annie get Your Gun)


    26. Tod
    Holst: Savitri


    27. Unausgeglichenheit
    Berlioz: Symphonie fantastique


    28. Ungeduld
    Beethoven: Diabelli-Variationen


    29. Unsicherheit / Innere Souveränität
    Schönberg: Verklärte Nacht


    30. Verliebtsein und -bleiben
    Strauss: Ist ein Traum... (aus: Der Rosenkavalier)


    31. Verzweiflung / Depression
    Bartok: Violinsonate Nr. 1


    32. Zufriedenheit
    Elmer Bernstein: Ouvertüre "The Hallelujah Trail"


    Viele Grüße
    Frank

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  • "Singin' in the rain" ist von Freed (Texte) / Brown (Musik), ich denke mal, dass "Moses toeses" (ist hier uebrigens schnell hintereinender gesprochen ein beliebter tongue-twister, um Gesangsschueler zu quaelen ;) ) auch von selbigen stammen. Beschwoeren kann ich es aber nicht. Finde aber auch nichts Gegenteiliges ...

  • Abschied
    Gustav Mahler,
    Lied von der Erde, VI. Der Abschied
    Richard Wagner
    Wotans Abschied


    Älterwerden
    Richard Strauss, Der Rosenkavalier, Arie der Marschallin
    Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding


    Antriebsschwäche
    Ludwig van Beethoven
    Sinfonie Nr. 7


    Erinnerung/Nostalgie
    Maurice Ravel
    La Valse


    Ermattung
    Ludwig van Beethoven
    Sinfonie Nr. 8


    Freiheitsdrang/Fernweh
    Joseph Freiherr von Eichendorff:
    Sehnsucht
    Es schienen so golden die Sterne,
    am Fenster ich einsam stand
    und hörte aus weiter Ferne
    ein Posthorn im stillen Land.
    Das Herz mir im Leibe entbrannte,
    Da hab ich mir heimlich gedacht:
    Ach, wer da mitreisen könnte
    In der prächtigen Sommernacht!


    Zwei junge Gesellen gingen
    Vorüber am Bergeshang,
    Ich hörte im Wandern sie singen
    Die stille Gegend entlang:
    Von schwindelnden Felsenschlüften,
    Wo die Wälder rauschen so sacht,
    Von Quellen, die von den Klüften
    Sich stürzen in die Waldesnacht.

    Sie sangen von Marmorbildern,
    Von Gärten, die überm Gestein
    In dämmernden Lauben verwildern,
    Palästen im Mondenschein,
    Wo die Mädchen am Fenster lauschen,
    Wann der Lauten Klang erwacht,
    Und die Brunnen verschlafen rauschen
    In der prächtigen Sommernacht.


    Heiterkeit
    Emmanuel Chabrier
    Espana
    Leonard Bernstein
    Candide, Ouvertüre


    Melancholie
    Antonio Carlos Jobim
    Orfeo Negro
    A Felicidade


    Einschlafhilfen
    W.A. Mozart
    Klavierkonzerte KV 453, 466, 467, 482
    Klarinettenkonzert KV 622


    Tod
    Christoph Willibald Gluck
    Orpheus und Euridike/Orfeo ed Euridice
    Ach, ich habe sie verloren/Che faro senza Euridice


    Unsicherheit
    W.A. Mozart
    Sinfonie Nr. 41 KV 551


    Zu den anderen Punkten mache ich mir noch Gedanken. Zu später Stunde fällt mir hierzu keine Medikation mehr ein.


    Liebe Grüße


    Emotione

  • Und die nächsten drei:


    4. Angst : J.S. Bach BWV 80 " Ein feste Burg"


    5. Antriebsschwäche: A. Honeggers " Pacific 231"


    6. Aufstehen / Tagesbeginn: R. Vaughan Williams " The Lark Ascending"


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Vier sichere Rezepte könnte ich auch noch ausstellen:


    Dem (noch) nummernlosen Nymphomanismus hat sich in gewisser Weise Carl Millöcker (ich weiß leider gerade nicht an welcher Stelle - Gasparone?!) angenommen...


    ...er stand vor mir, so groß, so stramm, / ein Wolf vor einem zarten Lamm / und schaut von unten mich bis oben / durchdringend an und lächelt dann. / Da fühlt ich alle Fassung weichen, ohnmächtig sank ich hin - doch er / ließ sinken mich, tat nichts dergleichen! / Es gibt ja keine Männer mehr! / Es gibt ja keine Männer mehr! / keine Männer mehr! keine Männer mehr! / Nein, nein, die gibt's nicht mehr!
    (aber ob das ein Gegenmittel ist??! :untertauch:)


    Das es gegen No.30, Verliebtsein und -bleiben zwar kein Mittel gibt, ist wahr, doch kann man es ja unterstützen... mit „Ich bin verliebt“ aus Nico Dostals Clivia:


    Ich bin verliebt, bin so verliebt! / Ich weiß nicht wie mir geschah, / auf einmal war die Liebe da! / Ich bin verliebt, bin so verliebt! / Das Wort klingt wie Melodie, /so glücklich war ich ja noch nie!


    Und falls das ganze nicht klappt, sich also No.19, Liebeskummer einstellt, empfiehlt sich der gute Rat von Hirsch/Rebner:


    Wer wird denn weinen, wenn man auseinander geht / wenn an der nächsten Ecke schon ein Anderer steht! / Man sagt Auf Wiedersehen - und denkt sich heimlich bloß: / Na endlich bin ich wieder ein Verhältnis los!


    Bei No.5., Antriebsschwäche hilft mir immer Baronin Freimann aus dem "Wildschütz" auf die Sprünge:


    Auf des Lebens raschen Wogen / fliegt mein Schifflein leicht dahin, / keine Wolk' am Himmelsbogen / trübet mir den heitern Sinn


    Zitat

    "Singin' in the rain" ist von Freed (Texte) / Brown (Musik), ich denke mal, dass "Moses toeses" (ist hier uebrigens schnell hintereinender gesprochen ein beliebter tongue-twister, um Gesangsschueler zu quaelen ) auch von selbigen stammen. Beschwoeren kann ich es aber nicht. Finde aber auch nichts Gegenteiliges ...


    Da konnte ich schnell nachschlagen: „Moses toeses“ war ein (Gast-)Beitrag von Adolph Green (Text) und Roger Edens (Musik),
    der auch den Titelsong „singing in the rain“ komponiert hat.


    Liebe Grüße!

    "Der Aufführung fehlte es nicht an Sensibilität, Gefühl und Verstand, aber am Gleichmaß von Harmonie, Not und Glück" (J. Kaiser)

  • Lieber Tizian,


    Zitat

    Original von Tizian
    Vier sichere Rezepte könnte ich auch noch ausstellen:


    Dem (noch) nummernlosen Nymphomanismus hat sich in gewisser Weise Carl Millöcker (ich weiß leider gerade nicht an welcher Stelle - Gasparone?!) angenommen...


    ...er stand vor mir, so groß, so stramm, / ein Wolf vor einem zarten Lamm / und schaut von unten mich bis oben / durchdringend an und lächelt dann. / Da fühlt ich alle Fassung weichen, ohnmächtig sank ich hin - doch er / ließ sinken mich, tat nichts dergleichen! / Es gibt ja keine Männer mehr! / Es gibt ja keine Männer mehr! / keine Männer mehr! keine Männer mehr! / Nein, nein, die gibt's nicht mehr!
    (aber ob das ein Gegenmittel ist??! :untertauch:)


    Ich besitze zwar nur eine Aufnahme dieser Operette und weiß daher nicht ob es in einer anderen Einspielung dieses Lied gibt, aber in meiner ist es nicht enthalten. :no:


    LG


    Maggie

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  • Zitat

    Original von Tizian


    Da konnte ich schnell nachschlagen: „Moses toeses“ war ein (Gast-)Beitrag von Adolph Green (Text) und Roger Edens (Musik),
    der auch den Titelsong „singing in the rain“ komponiert hat.


    Liebe Grüße!


    Das mit Moses (auch bekannt als "Moses Supposes") stimmt, wobei der Text nicht nur von Adolph Green stammt, sondern von dessen Dauerpartnerin Betty Comden mitgeschrieben wurde. SINGING IN THE RAIN dagegen ist definitiv von Nacio Herb Brown. Der Song war sogar der Anlass des Auftrages, ein Musical um Freed/Brown - Nummern herum zu schreiben. Der Song war der Hit des frühen Tonfilmmusicals THE HOLLYWOOD REVUE OF 1929.


    SINGING IN THE RAIN ist übrigens eine fantastische Medizin gegen Nr. 20 - Lustlosigkeit oder auch die Melancholie. In Verbindung mit dem brutalen Szenen aus Kubricks A CLOCKWORK ORANGE zu diesem Soundtrack ist es aber auch ein 100prozentiges Gegengift zur Heiterkeit.


    :hello: Rideamus

  • Hallo,


    und hier kommen wieder drei:


    7.: Einsamkeit - als Sinnbild natürlich " Der Leierkastenmann" aus der Winterreise, als Medizin das Finale der Beethovenschen 9. Symphonie, mitzusingen mit Massen von von Brüdern und Schwestern!


    8.: Besinnung/ Meditation - die "Air" vom Meister Bach


    10.: Enttäuschung/ Frustration:- " Mache Dich auf, werde Licht" aus dem Paulus in möglichst großer wuchtiger Besetzung- das reißt Dich aus der tiefsten Schmollecke


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Habe im Moment leider nicht die Muße, genau auf jeden einzelnen Gemütszustand einzugehen - werde es aber nachholen!! - aber in meiner musikalischen Hausapotheke befindet sich eine Universalmedizin gegen alle möglichen negativen Strömungen, und die heißt ROSSINI, ROSSINI und wieder ROSSINI.
    So beginnt bei mir jeder Tag mit einer Rossiniouverture, die mich unverzüglich in eine positive, fröhliche Grundstimmung versetzt.
    Eine homöopathische Medizin im Sinne von "Verstärken und überwinden" gegen Liebeskummer wäre Schuberts "Schöne Müllerin". (Ich denke mir dann halt einen schönen Müller ;) )
    lg Severina :hello:

  • Lieber Tizian, dein Operettenrezept gegen Nymphomanie erinnert mich in fataler Weise an Mozarts Oper Don Giovanni.
    Ist das vielleicht eine verschollene Donna-Anna Arie??????
    Ich schlage da übrigens eher Suor Angelica von Puccini als Gegenmittel vor. Wer danach immer noch nicht in Tränen aufgelöst der Welt und ihren Begierden ade sagt, ist selbst schuld :angel:



    Heiterkeit : Im Feuerstrom der Reben plus Brüderlein und duidu aus der Fledermaus.
    Nach einschlägigen Erfahrungen mit diesem Stück löst das bei mir unweigerliche Heiterkeitsausbrüche aus


    Überhaupt stimmen mich fast alle Wiener Walzer-Melodien fröhlcih und heiter.



    F.Q.



  • Nun, die Heilkunde dürfen die meisten von uns ja nicht ausüben, und ich will nicht die sein, die es von Amts wegen sich selbst verbieten müsste. ;) Aber es stellt ja keine Ausübung von Heilkunde dar, zu berichten, was einem selbst gut tut.



    Zur Nr 16 - Hoffnung - ist das für mich die sogenannte Baumeisterarie aus dem dritten Akt der Entführung aus dem Serail.




    Der schöne thread ist es jedenfalls wert, doch mal weiter in der eigenen musikalische Apotheke zu stöbern. :yes:


    LG, Elisabeth

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