Chorknabe: Unverzichtbare Klassikaufnahmen

  • Auch ich möchte hier der geneigten Leserschaft meine CD-Schätze vorstellen. Als erstes sollen hier die mir liebste udn teuerste Musik ihren Platz finden: die Chormusik.


    Seit gut 10 Jahren haben Chorwerke eines jungen Amerikaners in die Chorszene eingeschlagen wie eine Bombe: Eric Withacre. Seine Werke zeichnen sich durch eine ungeheuere dichtheit und Flächigkeit aus, wattig wolkige Tongebilde rollen dem Zuhörer wie eine Wand entgegen. Dabei bleibt die Musik trotz ihrer Modernheit ganz eigentümlich ohrenfällig und wundervoll hell und klar. Es gibt zwei Einspielungen seiner Werke, und beide können als Referenz bezeichnet werden:



    Gerade die Chormusik des 20. Jahrunderts hat es mir im Besonderen angetan. Vor 2 Jahren stieß ich auf die Musik des Anthony Pitts. Dieser ebenfalls junge Komponist hatte sich bislang eher als Dirigent des auf alte Musik spezialisierte Ensemble Tonus Peregrinus hervorgetan. Auf der folgenden CD ist eine Musik zu hören, die eine fast brutale aber dafür gestiochene Schärfe besitzt.



    Folgende CDs mögen formal nicht so herausragend sein, wie ich sie hier darstelle. Aber es waren die ersten CDs, bei dessen Entdeckung im CD-Laden ich völlig gebannt und hypnotisiert war. Musik, die man nicht kannte, ging sofort und ohne Umweg ins Herz und ließ mich in einer ander Welt versinken. Man stelle sich also einen 16jährigen Jugentlichen in einer Klassikabteilung eines großen CD-geschäftes vor, der mit offenem Mund und völlig weltabgewand der Musik lauscht..
    Eben wegen dieses persöhnlichen bezugs sind mir die Aufnahmen so teuer und lieb.



    Die Messe für Doppelchor von Frank Martin ist sein einziges Werk für Chor acapella. Und dabei ist es ein unglaubliches meisterwerk, welches seines gleichen sucht. Diese Messe lässt den Zuhörer staunend zurück und jagt einen Gänsehautschauer nach dem nächsten über den Rücken. Diese Messe ist wirklich ein absolutes Überwerk für mich. Folgene Einspielung ist UNBEDINGT zu empfehlen:



    Das Choir concerto ist ein Chorwerk von einer besonders intensiven Spannung. der Zuhörer kann sich ergelrecht baden in den statten und vollen Klängen.



    ..wird fortgesetzt..


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

  • Heute möchte ich einige Chorwerke baltischer Komponisten erwähnen.


    Zunächst gibt es einer wundervolle Zusammenstellung der baltischen Chormusik des 20. Jahrhunderts von dem sehr renomierten weltweit aktiven Chorleiter Paul Hillier: die CD-Reihe Baltic Voices. Eingesungen wurden sie von dem hervorragenden Estonian Chamber Choir.



    Während die meisten Werke auf CDI und II postmodern und vergelcihsweise tonal sind, stellt Hillierauf der CD III eher moderne Werke vor. Unter anderem ist auch ein minimalistisches Chorwerk dabei.



    Der lettische Komponist Peteris Vasks ist in Lettland ausgesprochen bekannt. Neben zahlreichen rein Instrumentalem umfasst sein Schaffen auch viele chorische und chorsinfonische Werke.



    Während erstere CD durch ihre Klangschönheit besticht (Das Dona Nobis Pacem für Chor und Orchester ist ein herrlicher musikalischer Fluss und dennoch innig und intensiv in seinem Inhalt: der Bitte um Frieden), enthält die 2. CD jüngere Werke. Erwähnen möchte ich hier das Stück Litene, welches den Gräul unter der sowjetischen Besetzung des Landes beschreibt. Seine Tonsprache ist absolut modern, jedoch passend für einen derart krassen Inhalt.
    Beide CDs sind vom exzellenten Latvian Radio Choir eingesungen.



    Der brittische Komponist Garvin Bryars komponierte zahlreiche Chorwerke. Sie zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Stille und Ruhe aus und sind meist sehr flächig angelegt. Trotz der postmodernen Akkordig entstehen wundervolle Klänge, den man manchmal einzeln eine gesonderte Beachtung schenken mag.



    Auf der ersten CD muss das Cadman Requiem erwähnt werden, welches ganz typisch für die Klangkultur von Bryars' Werken ist.
    Die 2. CD besticht durch wundervolle weiche und voll tönende Chormusik, welche manchmal einige Anleihen der russischen Chormusik beinhaltet. Dazu passend sind hier auch Werke von Maskats und Silvestrov enthalten.
    Wiederum aggiert der Latvian Radio Choir beeindrukend, mit sicheer Intonation, hoher Präzision bei den nicht immer einfachen Akkorden und einer ungeheuren Profunz in den Bässen.



    Der lettische Komponist Erics Esenvalds hat trotz seines noch recht jungen Alters bereits einige bemerkenswerte Kompositionen für Chor geschaffen. Unbedingt zu erwähnen ist das Stück Legende de la femme emmuree, welches eine alte albanische Sage erzählt. Es wurde mehrfach bei Kompositionswettbewerben ausgezeichnet. senvalds schafft es, mehrere Erzählebenen auf musikalische Weise zu erzeugen. Daneben sind die Klänge, je nach Erzählwelt volkstümlich oder völlig weltentrückt. Eine schwebende und dabei flächig tragende Harmonik, die ganz tief unter die Haut geht, macht dieses Chorwerk zu dem intnsivsten und schönsten, was ich je kennengelernt habe. Eine Aufnahme ist auf obiger CD On Photography zu finden. Eine etwas bessere Aufnahme ist auf der leider nicht im freien Handel erhältlichen CD Winning music zu finden:

    Beide Aufnahmen übrigens wiederum vom Latvian Radio Choir.


    Des weiteren ist sein Oratorium Passion and Ressurection erwähnenswert.

    Das ebenfalls enthaltene Te Deum von Rihards Dubra ist ein Werk für 6 Chör und Orgel sowie Orchester. Selbst auf den eingeschränkten Möglichkeiten einer CD entfaltet es seine herrliche Bombastheit.


    ..wird fortgesetzt..