Kategorie von Chören

  • Von dem anderen Thema, Laienchöre... warum wissen die nie, was sie nicht können, stellt sich mir die Frage:


    Worin besteht der Unterschied zwischen:
    Laienchor
    Semi Professioneller Chor
    Hobby Chor
    Liebhaberchor
    Konzertchor
    Oratorienchor
    Profi Chor


    wie sind die Ansprüche an den Zuhörer, an sich selber, der Anspruch Chorleiter an die Sänger?


    Liebe Grüsse

  • Den Unterschied zwischen Laien- ,Hobby und Liebhaberchor sehe ich gar nicht. Das sind drei verschiedene Worte für dieselbe Sache.
    Chöre, in denen Menschen vor allem aus Freude an der Musik singen und in denen keine besonderen Ansprüche an gesangliche Vor-Ausbildung gestellt wird. Das heisst nciht, dass es keine Stimmbildungsarbeit dort gibt oder schlechte Ergebnisse herauskommen. Ich rede nur von den VOR-Bedingungen zum Mitsingen


    Ein semiprofessoneller Chor ist ein solcher, in dem man zur Aufnahme beim Chorleiter vorsingen muss , die Stimmbildungsarbeit hat grosse Bedeutung und ist verpflichtend, die Werke sind auch musikalisch recht anspruchsvoll. Es wird gute Notenkenntnis vorausgesetzt und auch vom Blatt singen. Viele Mitsänger haben eine Gesangsausbildung, meist privater Natur.
    Aber man wird eben nicht bezahlt oder nur in Ausnahmefällen.


    Ein Profichor hat strenge Aufnahmebedingungen, meistens ein abgeschlossenes Gesangsstudium als Grundvoraussetzung und die Sänger werden vertraglich gebunden und bezahlt.


    dei Begriffe Konzert/Oratorienchor beziehen sich wohl eher auf die gesungene Literatur als auf die Vorbildung/Ausbildung der Sänger. Es gibt sciher Profi-Konzertchöre, wie auch Semi-profi Oratorienchöre, wie auch Laien-Konzertchöre.
    Was hier in der Liste fehlt sind noch Singkreise/Gesangvereine und natürlich Kirchenchöre. das sind eigene Strukturen, in denen auch Geselligkeit eine serh grosse Rolle spielt.
    Ausser dem Profichor habe ich bislang so ziemlich Alles durch-in 25 Chorsingen kommt Einiges zusammen.


    Natürlich sind die Übergänge zwischen Amateur und Semi-Profi-Chor sehr fliessend. Nur der Profichor ist ganz klar definiert.


    Fairy Queen

  • Zitat

    Wikipedia meint:
    Ein Laie ... ist
    im allgemeinen Sprachgebrauch jemand, der auf einem bestimmten Gebiet keine Fachkenntnisse hat – also das Gegenteil eines Fachmanns ...


    Ich habe keinen Zweifel, dass es Chöre gibt deren Mitglieder oder/und deren LeiterInnen keine Fachkenntnisse haben und auch nicht im Lauf der chorischen Tätigkeit erwerben - vielleicht weil sie schlicht nicht interessiert sind, vielleicht weil im Zentrum des sozialen Events nicht das Singen steht, sondern die Geselligkeit. Ich gehe davon aus, dass derartige Laienchöre zugleich Hobbychöre sind. Nur bezweifele ich, dass solche Chöre in nennenswerter Weise nach außen hin in Erscheinung treten werden.


    Deshalb gehe ich für den Regelfall und die absolute Mehrzahl der nichtprofessionellen Chöre, die sich bemerkbar machen, davon aus, dass ihre Mitglieder und ihre LeiterInnen sich genau diese Fachkenntnisse im Laufe ihrer chorischen Tätigkeit aneignen, soweit sie sie nicht sogar schon mitbringen: Gerade ein nicht-professioneller Chor ist ein Gebilde, dessen Mitglieder vielfältige unterschiedliche Erfahrungen mitbringen, die sich gegenseitig bereichern, und in vielen Chören singen neben denen, die das Singen als Hobby ausüben, auch Profis oder werdende Profis oder Semiprofis mit. Und das Mitglied und die ChorleiterIn werden diese Fachkenntnisse auch nach ihren besten Kräften und Fähigkeiten einsetzen, sonst würde ihnen das Ganze schon bald keinen Spaß mehr machen - behaupte ich mal einfach so. Oftmals wird ein solcher Chor von einer/m Profi geleitet werden, zwingend ist dies nicht.


    Was macht nun den Liebhaber aus?


    Zitat

    Wikipedia meint:
    Ein Amateur (franz. für „Liebhaber“) ist eine Person, die – im Gegensatz zum Profi – eine Tätigkeit aus Liebhaberei ausübt, ohne einen Beruf daraus zu machen bzw. Geld für seine Leistung (zu erhalten).


    Der Begriff sagt wenig über die Sachkenntnis von Amateuren aus, die durchaus professionelles Niveau haben kann. Dagegen wird der Begriff amateurhaft abwertend im Sinne von „nicht auf professionellem Niveau“ gebraucht. Aus diesem Grund wird zur Beschreibung einer zwar als Amateur ausgeübten, aber dennoch als professionell anzusehenden Leistung häufig der Begriff der „Semi-Professionalität“ verwendet.


    Nach dem vorstehenden sollte also für die Mehrzahl der in der Musikszene bemerkbaren nicht-professionellen Chöre der Begriff Liebhaberchor anstelle des diskriminierenden Begriffs Laienchor (= Chor ohne jede Fachkenntnis) angebracht sein.


    Ab wann erreicht nun der Liebhaberchor den Status des semi-professionellen Liebhaberchors? Nach der Definiton bei Wikipedia dann, wenn die Leistung des Chors als professionell anzusehen ist.


    Wo ist der Maßstab? Es ließe sich sagen: Wenn die Leistung unterhalb des Niveaus des RIAS-Kammerchors oder des SWR-Vokalensembles liegt, ist die Leistung nicht professionell. Das ist ein sicherer Maßstab, mit dem feststeht, dass es keine semi-professionellen Chöre, nämlich Liebhaberchör mit professioneller Leistung gibt.


    Man könnte auch sagen, wer einen ersten bis dritten Platz seiner Kategorie im Deutschen Chorwettbewerb belegt, erfüllt den semi-professionellen Standard. Das würde sogar recht weit gehen und diesen Standard öffnen.


    Unterm Strich scheint die Kategorie "semi-professioneller Chor" wahrscheinlich verzichtbar. Sie soll ohnehin nur kennzeichnen, dass der Liebhaberchor nicht bloß amatuerhaft tätig ist. Dem Chor, der geeignet wäre, in diese Kategorie zu fallen, bringt sie letztlich nichts. Denn er gibt ohnehin sein Bestes und wird die Früchte seiner Arbeit ernten, wenn zugleich sein Marketing und seine Präsenz stimmen.


    Liebe Grüße, Ulrich


  • Liebe Musika,


    Ich denke man muss hier nach verschiedenen Gesichtspunkten unterscheiden. Zunächst gibt es den Berufschor, in dem Sänger (die übrigens ihrerseit nicht zwingend einen Abschluss im Fach gesang vorweisen müssen) ihren Unterhalt verdienen. Danneben gibt es eben den Hobby-Chor. Diese Unterscheidung sagt nichts aus über die geleistete Qualität oder den Anspuch.


    Stellt man den Anspruch des Chors in das Zentrum der betrachtungen, fällt eine Unterscheidung nach harten Kriterien sicher schwer aus. Die Unterschiede sind derart fließend, dass es schwerfällt, überhaupt solche Kriterien aufzustellen.


    Man könnte die Anzahl der Proben heranziehen, die Zahl der Konzerte, die gesungene Literatur, aber auch die Teilnahme an Chorwettbewerben. Das Leistungsspektrum der Nicht-Berufschöre ist dabei unheimlich breit und reicht von dem Volkschor Klein-Kaspersleben mit einem Frühliungs-un Weihnachtskonzert pro Jahr bis zum international gefeierten Kammerchor mit allerhöchsten Niveau.


    Ich für meinen Teil mag daher eine solche Kategorisierung nicht anwenden, da jede Schublade, in dem man einen Chor stecken mag, der Sache und dem Chor selbt Unrecht tut.


    Stellen wir einfach fest, dass es unglaublich schlechte Berufschöre und unheimlich gute "Laien"-Chöre gibt und umgekehrt. Am Ende entscheidet nicht nur der Anspruch des Chrleiters, sondern auch der der Chorsänger, über den Weg den ein Chor nimmt.


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

  • Ja, es ist sehr schwer Chöre in bestimmte Kategorien zu stecken, denn es ist individuell bei jedem Chor anders.


    Wie ich schon schrieb, ein Semiprofichor ist für mich für ein Chor mit dementrechendem horleiter, der auch was von Stimmen versteht, vielleicht sogar selber Stimmbildung macht, vielleicht auch mal eine Fortbildung des Chores in einem Sängerseminar anbietet,anspruchsvolle
    Literatur singt.
    Der Chorleiter eines Semiprofichores sollte auch ein Orchester leiten können.


    Dazu kann ich sagen, dass ich es selber erlebt habe in einem großen renomierten Chor. Ich war Altsolistin im Te Deum von Bruckner, in der Probe fragte der Chorleiter "meine Herren, kommen sie zurecht"? Worauf dann jemand sagte "Wir ja"?


    Die in der Liste fehlenden "Kategorien" die F.Q. hier ansprach, Singkreise, Gesangverein, Kirchenchöre, sind Laienchöre, was nicht abwertend sein soll. Auch dort gibt es Unterschiede.


    Doch eines steht fest, ein Chor ist nur so gut wie sein Chorleiter.


    Oratorienchöre singen nicht ausschließlich Oratorien, sie singen auch weltliche Konzerte, ebenso wie die Bachchöre.


    Den Unterschied zwischen Gesangverein und Chor, ist an anderer Stelle schon mal angesprochen worden.


    Die einen singen, die anderen trinken.


    Liebe Grüsse

  • Zitat

    Original von musika[..]
    Der Chorleiter eines Semiprofichores sollte auch ein Orchester leiten können.


    Das sehe ich völlig anders. Ein Chor, welcher ausschließlich a capella-Chormusik singt, braucht keinen Chorleiter, der ein Orchester leiten kann. Chor- und Orchesterleitung sind aus meiner Sicht recht verschieden und erfordern jeweils sehr viel Können und Erfahung. Wenn man das eine beherrscht, kann man das andere noch lang nicht. Insofern erscheint mir diese Anforderung unterbestimmten Annahmen (siehe oben) recht unsinnig.


    Zitat

    Den Unterschied zwischen Gesangverein und Chor, ist an anderer Stelle schon mal angesprochen worden.


    Die einen singen, die anderen trinken.


    Es kommt sehr darauf an, wann man singt und wann man trinkt. Wenn das Timing stimmt, klappt Nicht-Berufsceides (mehr oder weniger) zusammen ganz großartig :baeh01: Zumal Chöre ja grundsätzlich ein Hort der Geselligkeit sind. Aber zugegeben, das Bierglas unterm Chorstuhl ist sicher nicht der Probenrbeit zuträglich..


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

  • Zitat

    Original von Chorknabe


    Das sehe ich völlig anders. Ein Chor, welcher ausschließlich a capella-Chormusik singt, braucht keinen Chorleiter, der ein Orchester leiten kann. Chor- und Orchesterleitung sind aus meiner Sicht recht verschieden und erfordern jeweils sehr viel Können und Erfahung.


    Natürlich, wenn ein Chor nur solche Werke singt, ist es ok, doch wenn ein Chor ein Chorwerk mit Orchester singt, sollte der Chorleiter auch die nötige Ausbildung dazu haben, sonst kann es passieren, so wie geschildert.


    Zitat


    Die einen singen, die anderen trinken.


    Es kommt sehr darauf an, wann man singt und wann man trinkt. Wenn das Timing stimmt, klappt Nicht-Berufsceides (mehr oder weniger) zusammen ganz großartig :baeh01: Zumal Chöre ja grundsätzlich ein Hort der Geselligkeit sind. Aber zugegeben, das Bierglas unterm Chorstuhl ist sicher nicht der Probenrbeit zuträglich..


    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:


    Genau so ist es, man sollte immer wissen wann gesungen und wann getrunken wird. Das Bier unter dem Stuhl ist bei manchen Chören wichtiger als das Singen. Da heißt es, wir treffen uns zum Bier, naja, singen wir auch wenn wir schon mal da sind.


    Liebe Grüsse

  • Ist der Wiener Singverein eigtl. ein semiprofessioneller oder ein professioneller Chor? War ja einer von Karajans Lieblingschören.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo!


    Der Wr. Singverein bezeichnet sich selbst als Amateurchor und entspricht wohl Ihrem "semiprofessionell". Mitglied kann jeder werden, der singen kann. Es werden keine Mindestanforderungen auf der Homepage des Singvereins angegeben. Der Wr. Singverein ist eng mit dem Wr. Musikverein verbunden, ist sozusagen der Hauschor des Musikvereins.


    Ich werde nicht falsch liegen, wenn ich annehme, dass im Chor ausgebildete Berufssänger als auch Laien mitsingen.


    Unter den künstlerischen Leitern finden sich Namen wie Brahms, Bruckner oder Mahler. Johannes Prinz, Prof. für Chorleitung, ist zur Zeit des Leiter des Chores.


    lg,
    Franz

    Sagt nicht:"Ich habe die Wahrheit gefunden", sondern:"Ich habe eine Wahrheit gefunden." (Khalil Gibran; Der Prophet, dtv, 2002)

  • Ich bin mal so frei und füge, in der Hoffnug, dass ich diese Art des vokalen Musizierens von mehreren Individien :beatnik: nicht überlesen habe, mal noch eine Untergruppe von Chören ein, von der ich allerdings nicht behaupten kann ihre Bezeichnung zu kennen, hinzu.
    Jene Chöre, die keine Absoluten Anforderungen an die Sänger stellen (außer evt. z.B.: gute Stimme, erscheinen zu den Proben,...), bei denen dann aber nach Ermessen des Chorleiters Personen gebeten/aufgefordert werden können, den Chor zu verlassen, wenn die erbrachte Leistung nicht seiner Vorstellung/dem Erstrebten entspricht. [Was bei mir hoffentlich nicht der Fall sein wird (hab mich in so einem Chor angemeldet, wir hatten aber noch keine Probe)]

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  • Ich denke, dass die Unterscheidung, im wesentlichen professioneller-, semiprofessioneller und Amateurchor, a priori wenig mehr über das musikalische Ergebnis aussagt, außer dass es einmal von berufsmäßigen Sängern, zum anderen von nicht berufsmäßigen Sängern ausgeführt wird.


    Unterschiede sind erst einmal quantitativer Art, das Aufführungspensum und die Masse an Neueinstudierungen auch hochanspruchsvoller neuer Werke kann beim Berufschor selbstverständlich viel höher als bei den Nichtberufschören sein. Das klangliche Ergebnis ist dagegen im Einzelfall und bei verschiedenem Repertoirs sehr unterschiedlich. So kann ein gut geschulter Laienchor z.B. einer Hamburger Hauptkirche im Chorklang wesentlich homogener und "frischer" sein, als der philharmonische Chor, bei welchem immer die Gefahr besteht, dass einzelne starke Stimmen mit erheblichem Vibrato das Klangbild mitbestimmen. Und das z.B. der Harvestehuder Kammerchor, ein "semiprofessioneller" Chor, in seinem Repertoir dem NDR-Chor (den ich auch für erstklassig halte) durchaus das Wasser reichen kann, da bin ich mir ziemlich sicher.


    Ich denke, dass ein Problem des Chorklangs vieler professioneller Chöre in der Zielsetzung einer Gesangsausbildung liegt. Die Berufschöre brauchen eben Berufssänger mit entsprechender Gesangsausbildung. Und da ist "Chorsänger" meistens nicht das Ausbildungsziel, sondern Solosänger. Der Chorsänger muß sich in einen homogenen Klang einfügen, die "Durchschlagskraft" ist keine Tugend, das sich natürlicherweise mit größer werdender Stimme ebenfalls vergrößernde Vibrato droht im Chor zum Störfaktor zu werden. "Ideale" berufsmäßige Chorsänger sind wahrscheinlich gar nicht so leicht zu finden.


    Ich glaube also, dass bei der konkreten Bewertung der einzelnen Aufnahmen von Chorstücken immer noch das geschulte Ohr und die Erfahrungen mit bestimmten Chören ausschlaggebend sein müssen, und dass die Einteilungen professionell-semiprofessionell-laien keine hilfreichen Kriterien darstellen.


    Beste Grüße


    Manuel García
    ;( ;(