Liebe Forianer
Meine Antwort Auf diese Frage war, das ist ja kein Geheimnis, immer ein klares JA.
Klassische Musik "für alle" kann es nach meinem Dafürhalten schon deshalb nicht geben, weil die "Menschheit" mehrheitlich daran gar nicht interessiert ist. Es bildet sich hier also eine seltsame, skurille, aber wirksame Allianz, derer die die "klassische Musik" für sich reserviert haben wollen mit jenen, die diese Musik generell ablehnen
Alle "Schulungsversuche" sind bisher gescheitert, und das wird meiner Meinung nach immer so sein. Dort wo "Teilerfolge" erzielt werden konnten, waren die derart, daß die (angeblich) neugewonnenen Klassikliebhaber gleich das ganze System der klassischen Musik auf den Kopf stellen wollten und befanden man müsse das "verzopfte" nicht mehr "zeitgemäße" daraus entfernen.....
Nun, über diesses Thema lässt sich trefflich streiten.
Schützenhilfe zu meiner Position, habe ich heute wo entdeckt, wo ich sie nie im Leben vermutet habe: bei Pierre Boulez.
Auszug aus einem Interview für "Welt am Sonntag"
ZitatEs ist eine Illusion, daß klassische Musik populär war. Sie hat stets Nischen bedient. Stellen Sie sich einmal vor, eine Opern-Truppe wäre 1785 in ein österreichisches Bauernhaus gegangen und hätte dort Mozarts "Così fan tutte" aufgeführt. Ich hätte gern das Gesicht der Dienstmagd gesehen. Verabschieden Sie sich vom Mythos, daß Mozart ein Popstar war und die Klassik populär.
Besser kann man es nicht formulieren.
Anmerkung am Rande:
Nicht nur das Gesicht der Dienstmagd hätte ich gern gesehen, sondern auch jenes von Mozart, so er anwesend gewesen wäre !!!
Mozarts "Cosi fan tutte" war damals nämlich noch gar nicht geschrieben, sie hatte ihre Uraufführung am 26. Januar 1790 in Wien.
Eine Nachlässigkeit von Boulez beim Inteview ? Wohl kaum !!
Vielmehr eine kleine harmlose Bosheit gegenüber dem Interviewer, der an dieser Stelle eigentlich sofort hätte massiven Einspruch erheben hätte müssen .... :D, es ober nicht bemerkt (oder gewußt ??) hat. Zudem eine implizite Bestätigung der These, daß "klassische Musik" tatsächlich elitär ist
Boulez praktiziert hier eine Art der Bosheit, die meiner sehr ähnlich ist, offenbar wird es Zeit, daß ich mich (vorsichtigst !!) seiner Musik nähere...
Freundliche Grüße
aus Wien
Alfred