Hallo,
Wie stark prägt es euch eine Interpretation, wenn ihr ein Werk zum ersten Mal hört? Ist das dann die persönliche Referenz, die den Zugang zum Werk eröffnet hat und deswegen als besonders gelungen gilt? Oder wird diese Aufnahme gleich bei der nächst gehörten in die Tonne getreten, weil ihr bestimmt kleine Eigenheiten der ersten Aufnahme vermisst?
Ich hatte schon beide Varianten. Fall 1: Telemann´s Suite burleque de Quichotte (TWV 55: G10) in einem live-Mitschnitt mit der Akademie für Alte Musik Berlin. Die haben den Galopp des Rossinante so genial gespielt, mit Verzögerungen, holprigen Temposchwankungen. Seitdem will ich nichts anderes mehr hören an dieser Stelle.
Fall 2: Die h-Moll Messe mit Karajan. Als ich das Stück zum ersten Mal gesungen habe, war ich noch nicht so Alte-Musik-spezialisiert. Ich bin in einen Plattenladen gegangen und hab mir einfach eine Aufnahme, die nicht allzu viel kostete gegriffen, weil ich schon vorab wissen wollte, wie´s mit Instrumenten klingen wird. Heute kriege ich von dieser Aufnahme Ohrenbluten und Gehörgangkrebs.
Thomas