Geplant, aber nie entstanden --- WAGNER: Die Sieger

  • 1854 begann Richard Wagner mit der Planung eines Werkes, das 1870 seine Uraufführung haben sollte: DIE SIEGER.
    Es sollte ein "Buddha-Drama" werden; Richard Wagner beschäftigte sich daraufhin mit Indien, mit der Religion des Buddhismus.
    Ein Grund des Nicht-Zustandekommen der Oper mag sein, daß seine weibliche Hauptfigur immer mehr mit der Kundry verschmolz und somit im Parsifal aufging.


    Es bleibt die Frage und die Fantasie: Wie hätte Richard Wagner ein Werk vertont, welches in Indien und im Buddhismus spielt ? Wie hätte die 10-12 minütige Ouvertüre ausgesehen ? Wie das Gesamtwerk ?

  • Hallo Siegfried !


    Ich war auch äusserst überrascht, von einer unverwirklichten Oper von Wagner zu hören; Quellen sind folgende:


    A) Biographie über König Ludwig II von Martha Schad (" Der tragische König - Leben und Tod König Ludwigs II. von Bayern", Seite 70)


    B) Internet-Auszug eines Journales "Archiv für Musikwissenschaft" von Wolfgang Osthoff
    siehe auch hier: klick


    Liebe Grüsse,


    Louis

  • Das Buddha-Drama ist eines der bekanntesten von Wagners nie ausgeführten Projekten. Ein anderes war ein Christus. Mir scheint es nahezu logisch, daß sich Wagner auch mit den großen Mythen des Glaubens befaßt hat (bitte nicht mißverstehen: Ich leugne weder die reale Existenz von Christus noch die Buddhas; was aus ihren Lehren entstanden ist, hat mythische Dimensionen).
    Ich halte es allerdings für wenig zielführend zu spekulieren, wie Text und Musik ausgesehen haben könnten, da es keine Entwürfe gibt, die über ein paar Zeilen hinausgehen.
    Andererseits haben wir aus dem Wagnerschen Schmelztiegel die Synthese aus Christus- und Buddha-Oper, nämlich den "Parsifal", in dem die buddhistisch beeinflußte Kundry-Gestalt in Distanz zu den christlichen Gralsrittern steht -
    Parsifal verschmilzt durch seinen Weg beide Religionen in seiner Person.
    :hello:

    ...