Champagner in der Musik

  • Zitat

    Original von Rideamus


    Wo aber bleibt - gerade am Vortag von morgen - der CHAMPAGNER????


    Bitte sehr – hier ist er!


    Dabei erweist sich die berühmte „Champagnerarie“ aus Mozarts DON GIOVANNI sogleich als Ente der Übersetzung, denn da Pontes Original besingt (nur) den Wein: „Fin ch´han dal vino…“


    Untrennbar mit Champagner und – qua Aufführungstradition – Silvester verbunden ist natürlich DIE FLEDERMAUS von Johann Strauß:
    „ Im Feuerstrom der Reben“ und „Champagner hat´s verschuldet“.


    Aber auch in seinem WIENER BLUT werde ich fündig: „Stoß´an, stoß´an, du Liebchen mein, und trink mit mir Champagnerwein…“


    Auf viel Champagnerseligkeit in diesem thread freut sich


    :hello: Elisabeth

  • zu Champagner fällt mir da ein:


    Kálmán, die Zirkusprinzessin: "Wenn man das Leben durchs Champagnerglas betrachtet"


    Johann Strauß: die Champagner-Polka


    und dann, falls Sekt auch akzeptiert wird,


    Otto Nicolai, die lustigen Weiber von Windsor: "als Büblein klein an der Mutter Brust, juch heißa bei Regen und Wind, da war der Sekt schon meine Lust usw."


    :hello:


    Emotione

  • Ich würde mal sagen, dass die Götter in Offenbachs Olymp auch Champagner trinken und beim Orphée Bacchanal trotz Bacchus nicht Wein sondern eher Champagner in Strömen fliesst.
    Was die "Griserie "aus der Perichole angeht, denke ich auch gleich an Champagner. Im Chambre separée im Opernball bietet der Herr von Welt seiner Dame standesgemäss auch eher Champagner als Sonstiges an und überhaupt fällt auf, dass die Operette viel champagnerseliger zu sein scheint als andere Gattungen.
    Was ich für ein schlagendes Argument halte, sich dieser Gattung nicht zu verschliessen...... :yes: :]


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Emotione
    und dann, falls Sekt auch akzeptiert wird,


    Otto Nicolai, die lustigen Weiber von Windsor: "als Büblein klein an der Mutter Brust, juch heißa bei Regen und Wind, da war der Sekt schon meine Lust usw."


    Mit diesem Sekt, liebe Emotione, hat es zwar bei Nicolai bzw. Mosenthal schon seine Richtigkeit, aber bei Shakespeare steht nichts von Sekt. Die deutschen Übersetzungswichte fallen offenbar durch alle Ewigkeit auf das aus dem Französischen übernommene "sec" herein, das - trockenen - Wein bedeutet. Musikalisch schmeckt der Nicolai-Sekt trotzdem herrlich, also reklamierst Du ihn mit Recht hier herein.


    LG


    Waldi

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  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    ...und überhaupt fällt auf, dass die Operette viel champagnerseliger zu sein scheint als andere Gattungen.
    Was ich für ein schlagendes Argument halte, sich dieser Gattung nicht zu verschliessen...... :yes: :]


    Ein verführerisches Argument, Majestät, das auf der Zunge und im Ohr prickelt. In jeder Operette mit Gesellschaftsszene wird auf der Bühne Champagner geschlürft, auch wenn es nicht immer expressis verbis im Libretto steht. Um nicht immer die üblichen Titel anzuführen, nenne ich die bei uns leider völlig(?) unbekannte, in Ungarn sowie im angloamerikanischen Raum jedoch beliebte Operette "Sybill" von Victor Jacobi. Ob das Libretto den Champagner erwähnt, kann ich bedauerlicherweise nicht feststellen, da es nicht aufzutreiben ist. Aber in der klassischen Fernseh-Version von 1981 (inzwischen als DVD erschienen) ist er nicht übersehen.


    LG


    Waldi

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Was die "Griserie "aus der Perichole angeht, denke ich auch gleich an Champagner.
    Fairy Queen


    An Champagner denke ich da ebenfalls, doch leider ist die Gute von Diner und Wein so beschwipst.... womöglich des Reimes wegen ?


    A quel diner je viens de faire
    et quel vin extraordinaire
    j'en ai tant bu
    ....


    Es grüsst LaCastafiore

  • Welch ein wunderbares Thema!


    Zur Ergänzung der bereits genannten Titel fällt mir noch ein:


    Champagner-Galopp (Strauß jr.) (ja, die Straußens hatten's mit dem Champagner)


    daneben auch noch (wenn auch nicht explizit erwähnt): Liedversion der Annen-Polka: "Mir ist auf einmal so eigenartig"


    Beim Perlen des "Vivat Bacchus!" aus der Entführung denke ich auch zuerst an Champagner (da nur von Wein die Rede ist, durchaus denkbar)



    Bei meinen ersten Schlucken zum Neujahrskonzert denke ich an Euch!


    Einen guten Rutsch und Prosit Neujahr!


    LG,


    Christian


  • Mir ist auf einmal so eigen zumute
    irgend was kitzelt und prickelt im Blute,
    irgend etwas trägt mich weit,
    weg in Himmels Seeligkeit
    und ich könnt lachen, vor Glück könnt ich lachen,
    auch weil ich Lust hab was Dummes zu machen
    fast könnt das ein Schwipserl sein,
    doch es ist kein Schwips...oh nein..


    Vorhin trank ich noch aus einem Glas,
    jetzt trink ich aus zwei, wie kommt denn das
    und dann denk ich nach ob ich noch wüßt..
    hab ich heute schon geküßt....


    Hoppsassa....trallalla
    oh ich weiß, was ich weiß,
    alles steht schief herum,
    alles dreht sich im Kreis,
    alles was fest war ich merke es schon,
    das ist nicht mehr verlässlich und tanzt mir davon
    und wenn ich gehn will, dann schweb ich leicht,
    bis ich endlich das Ziel das ich will, hab erreicht.


    Wobei in diesem Lied offen bleibt, wovon das Schwipserl gekommen ist. Ich habe es sehr oft in Konzerten gesungen, und ein Schwipserl spielen, ist nicht so einfach.


    LG

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  • Ein schönes Thema zu diesem Datum!


    Die Operette scheint insgesamt für dieses prickelnde Getränk empfänglich zu sein, in Benatzkys "Im weißen Rössl" kommt es gleich zweimal vor.
    Heisst es doch im (von R. Stolz als Gastbeitrag geschriebenem) Duett zwischen Dr. Siedler und Ottilien nicht nur:


    Mein Liebeslied muss ein Walzer sein, der süß berauscht wie Champagnerwein...


    sondern fordern zum Finale gleich drei glückliche Paare das edle Getränk ein:


    Lasst uns Champus trinken mit lächelndem Gesicht, denn die Freudentränen, die füll'n die Gläser nicht!



    na dann, Prosit Neujahr! :hello:

    "Der Aufführung fehlte es nicht an Sensibilität, Gefühl und Verstand, aber am Gleichmaß von Harmonie, Not und Glück" (J. Kaiser)

  • Liebe Champusfreunde,


    ein weiteres Lied auf dieses so edele Getränk singt Sindulfo in "Gasparone" - "Wenn der Champagnerwein nicht gar so süffig wär..." Den weitere Text weigere ich mich aufzuschreiben. :D




    Zum Wohl!


    LG


    Maggie

  • Bei dem großen Operettenkomponisten Charles Lecoq (La fille de Madame Angot), der wie Bizet mit einer Vertonung des DOCTEUR MIRACLE für Jacques Offenbach begann, hat es der Champagner schon sehr früh, nämnlich bereits 1865, in den Titel einer Operette geschafft: Ondines au champagne . Co-Librettist war übrigens niemand geringerer als (unter dem Pseudonym Jules Pélissié) Victorien Sardou, der später das Drama TOSCA schrieb, das Puccini unsterblich machte.


    So omnipräsent wie es viele Inszenierungen glauben machen möchten, ist dieses Getränk aber ansonsten in der Operette durchaus nicht, und es ist wohl kein Zufall, dass es in der Wiener Operette viel häufiger vorkommt als in der französischen. Offenbach scheint zum Beispiel konsequent vermieden zu haben, dieses Getränk explizit anzusprechen. Vielleicht bekam es ihm nicht?


    :hello: Rideamus

  • Liebe musika,


    hab Dank für den korrekten und kompletten Text! Ich habe das Stück nur mal irgendwo zwischendrin aufgeschnappt, keine Aufnahme parat. Daher stammte das Zitat aus meinem lückenhaften, munter zusammenreimenden Gedächtnis.


    LG,


    Christian

  • Lieber Christian,


    gern geschehen, ist bei mir eingebrannt, weil ich es viel gesungen habe.
    Doch heute war ich in der Operette "Eine Nacht in Venedig", leider kam das Lied nicht.


    Liebe Grüsse :hello:

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  • Zu Sekt ist mir noch etwas eingefallen:


    Schatz ich bitte Dich, komm heut' Nacht. In der zeiten Zeile heißt es
    "wo der Sekt im Glase sprüht . . . " aus Frasquita von Lehar.


    :hello:


    Emotione

  • Noch was zum Gruseln:



    Für alle Liebhaber des Schmalz-Trashs heute abend "Champagnermelodien" mit A. Rieu (brrr!), natürlich im Mumienkanal ZDF.


    Um ein Jahr mit Haut Goût abzuschließen!


    LG,


    Christian


  • Wieso? Auch abgestandener Chapagner ist ein solcher. Das Programm ist eben der Minderheit gewidmet, die ihn gerne aus abgetragenen Schuhen trinkt. Auch die wollen ja bedacht werden.


    Ich bin dem Fernsehen jedenfalls dankbar für die Gelegenheit, einmal eine Konserve auf DVD zu genießen. Schade, dass es die mitgeschnittene und für heute aufgehobene Aufnahme der "Lustigen Witwe" aus Leipzig nicht zu bringen scheint. Vielleicht greife ich mal wieder, wie schon vor rund 30 Jahren, zur Böhmschen FLEDERMAUS. Und als double feature - vielleicht nach den herrlichen Einlagen der Covent Garden-Fledermaus - gibt's danach die von Carlos Kleiber.


    Die prickeln nämlich heute noch.


    Glücklich ist, wer's nicht vergisst.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    oiginal Rideamus
    aufgehobene Aufnahme der "Lustigen Witwe" aus Leipzig


    Du meinst sicher Dresden. Glaub mir, sieh Dir lieber eine andere Aufnahme aus Deinem Bestand an, damit Du Dich nicht am letzten Tag des Jahres noch ärgern mußt. :motz::motz::motz:


    Einen guten champagnerseligen Abend wünscht


    Maggie

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  • Lieber Rideamus,


    schau Dir die Lustige Witwe nur an, wenn Du Dich im alten Jahr noch einmal ärgern willst. Meinen Eindruck habe ich ja gestern schon geäußert.


    Mein Abendprogramm steht bereits fest. Da ich wegen einer starken Erkältung eine Einladung absagen musste/konnte :O, mache ich mir einen gemütlichen und musikalisch champagnerseligen Abend mit "La Vie Parisienne", der Kleiber-Fledermaus aus München bis zum Schluss von Akt zwei. Akt drei kommt dann wegen Meinrad aus London (köstlich sein Dialog mit Domingo).


    Mir ist auch noch ein Lied eingefallen aus "Meine Schwester und ich" von Ralph Benatzky:
    Ich lade Sie ein Fräulein, zu einem Glas Wein Fräulein, zu einem Glas Sekt Fräulein, zu einem Glas Punsch usw.



    Emotione