Liebe Manon-Fans, ich beginne einfach mal den vor einiger Zeit für nach Weihnachten gewünschten Thread zur Manon in ihren verschiedenen Erscheinungsformen.
Zunächst und nur um den Thread anzustossen ,will ich mich über die eben gesehene/gehörte McVicar Inszenierung, die ja bereits sehr kontrovers "angedeutet" wurde (Severina,Emotione....) kurz äussern.
Ich habe als Vergleiche zwei ebenfalls aktuelle Manons aus Wien und Berlin 2006 mit Netrebko/Vilazon bzw Netrebko/Alagna sowie zwei "alte" Manons mit Victoria de los Angeles bzw Beverly Sills zu bieten.
Rein sängerisch und auch darstellerisch hat mich bisher ncihts so begeistert wie die Kombination Dessay /Villazon. Ein Operntraumpaar par excellence und dagegen wird mir noch einmal mehr deutlich, wie mittelmässig Anna Netrebko trotz äusserer Rollen- Vorzüge gegenüber der doch sehr koboldhaften und teilweise wirklch zu mageren Dessay wirkt.
Letzere überzeugt jedoch sowohl sängerisch wie auch schauspielerisch auf allerhöchstem Niveau und besitzt m.E. die ideale Stimme für diese Rolle, die durch ihre Person eine ganz andere Dimension gewinnt.
Mir erscheint Manon mit Dessay viel weniger als die zu verurteilende rein oberflächliche Kokette, sondern viel mehr als die wirklich mit sich ringende zu junge und unerfahrene Verblendete, die aber echte Gefühle vermittelt und deshalb liebenswert bleibt.
Die Szene in Saint Sulpice finde ich absolut gigantisch dargestellt-besser kann man es wirklch nciht machen. Villazon überzeugt mich hier genauso wie als Afredo: seine strahlende enthusiastische Stimme und die idealistisch-romantische und ein kleines bisschen "unbeholfene" Rollen-Darstellung sind anbetungwürdig. Wie schal wirkt dagegen Alagna auf mich; vor allem stimmlich fällt er weit ab, aber auch als Person wirkt er viel weniger authentisch.
Die McVicar Inszeneirung ist mir manchmal etwas zu überladen und zu stark bevölkert, obschon mir die wunderbare Ausstattung und die schauspielerische Freiheit der Protagonisten gut gefallen. Besonders gut gemacht finde ich den dritten Akt im "Cours de la Reine", die das Zeitkolorit insbesondere in der Figur des Morfontaine hervorragend einfängt.
Enttäuschend fand ich leider Samuel Ramey als Vater des Grieux, dessen Vibrato mir entschieden zu ausgeprägt ist, um noch Schöngesang zu sein.
Ich will abscihtlich erstmal nur ein paar Streiflichter einwerfen.
Das Thema ist sehr umfassend und was nun interessant für die Taminos zu diskutieren ist, wird sich sicher noch herausstellen.
Fairy Queen