Gaumen- und Ohrenfreuden

  • Hallo Taminoianer,


    mein 100. Beitrag soll einem Thema gelten, dass ich schon oft in diversen Foren angesprochen habe und das zu teilweise recht erfreulichen Ergebnissen, wie gesellige Foren-Treffen, geführt hat.


    Auf jeden Fall war die Diskussion immer interessant und man lernte einiges mehr über die Angewohnheiten seines virtuellen Gegenüber kennen.


    Die Frage ist ja eigentlich schon aus der Überschrift erkennbar, nämlich, ob Ohren- und Gaumenfreude zusammen gehören.


    Ist es nicht ein Fest für die Sinne, beispielsweise dieser Aufnahme zu lauschen



    Mahler, VII. Symphonie, Abbado


    nd dabei, beispielsweise, so etwas zu genießen:



    Ich bin gespannt, was für Gewohnheiten ihr habt. Ich werde mich jetzt im Augenblick noch nicht „entblößen“ sonder später meinen Teil dazu beitragen.

    Beste Grüße aus Bonn
    Matthias


    Ich tu', was meine Pflicht gebeut, doch hass' ich alle Grausamkeit (ROCCO)

  • Hallo Rocco


    Beim Hören klassischer Musik verspüre ich im allgeimeinen eigentlich keine Gelüste zum alkoholkonsum.
    Strauß-Walzer werden durch Alkohol aber sicher noch schöner.
    Eine weitere Ausnahme ist "das Lied von der Erde", das ja zum Trinken auffordert ("Ein voller Becher Weins zur rechten Zeit ist mehr wert als alle Reiche dieser Erde - Ich trinke, bis ich nicht mehr kann, den ganzen, lieben Tag")
    Ansonsten habe ich ein wirklich gefährliches und ungesundes Trinkverhalten. Aber E-Musik ist halt die eine Droge und Alkohol ist die andere, aber möglichst dann doch nicht gleichzeitig.
    Recht selten, daß ich mal zum Beispiel Janis Joplin oder ähnliche (US-)Musik, oder die alten Jazz-legenden höre - da überkommt mich dann häufig der wohlige Drang mich richtig gründlich zu betrinken.
    (Zum Thema klassische Musik und Alkohol verbreitet der Autor Charles Bukowski in einigen seiner Bücher ganz interessante Erfahrungsberichte :beatnik: )


    Fastenzeitliche Grüße, Markus

  • Bettina und Wilfried... WIR ALLE WARTEN AUF EUREN KOMMENTAR !!! (Alfred - diesen Unsinn darfst Du nachher wieder löschen!!!)


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo ThomasBernhard,


    wir glauben nicht, dass Rocco "betrinken" gemeint hat... ;) es geht um Genuß!
    Dieser Thread ist für uns unheimlich interessant, hätten nicht gedacht das ein anderer auf dieses Thema kommt - werden uns zu gewohnter Zeit noch mal dazu äußern.


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfred

  • Liebe Forianer,


    hier mein Geständnis:


    Nicht immer, eigentlich nicht einmal sehr oft, aber doch manchmal verbinde ich den Genuss intensiver Musik mit einem guten Bordeaux oder Medoc.


    Ich habe meinen speziellen Weinhändler, bei dem ich von mal zu mal kaufe. Einen Vorrat lege ich nicht an, keine Lagerhaltung - so kommt es vor, dass ich auch mal Monate auf meinen Lieblingswein verzichten und andere versuchen muss.


    Das ist für mich schon Genuss, zu einer guten Musik meinen guten schweren Bordeaux oder auch Medoc zu trinken.
    Rocco - Rioja wird bei richtig guter Qualität von mir auch nicht verachtet.


    Mit freundlichen Grüssen


    Matthias

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

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  • Hallo an Alle,


    ja, Ulli, dass hier ist wirklich unser Thema - dennoch (oder vielleicht gerade deswegen) finden wir es schwierig den richtigen Anfang zu finden...
    Fangen wir mit dem einfachsten an.
    Sicher, für uns gehört zu einem guten Konzert (egal ob zu Hause oder im Saal) auch ein guter Tropfen Wein. Es ist für uns einfach Genusssteigerung. Und das, obwohl wir ausschließlich Weißwein trinken. Es muss also nicht der obligatorische „schwere Rote“ sein. Davon abgesehen, ein schöner Sauvignon Blanc Selektion (von Neumeister :stumm: ) aus der Steiermark mit seinen 13,5 % ist ja auch beachtlich. Und „dazu“ den „Figaro“...
    Zum Don Giovanni empfehlen wir eine Flasche Chardonnay Buscät aus dem Piemont....
    Im Prinzip gehört für uns aber zu einem vollendeten Klassikabend ebenfalls ein vollendetes Essen. Und das am besten NACH der Oper (Konzert). Leider gibt es nicht viele Restaurants, wo man um diese Zeit überhaupt noch etwas bekommt.
    So ist man meistens gezwungen sich vor der Aufführung mit einem Menue „verwöhnen“ zu lassen um dann, vom Essen ermattet, im Konzertsaal zu sitzen. Ist uns so in Rust/Burgenland ergangen - NIE mehr wieder. Da war Nabucco nur noch eine Qual! (Nicht wegen der Musik!)
    In München gab es einmal ein Restaurant, dass bot ein Theater-Menue an. Eine phantastische Sache. Aperitif, erster (oder wenn gewünscht auch noch den zweiten) Gang konnte man vor dem Konzert zu sich nehmen. Und nach dem Konzert den Rest. Was einfach den Vorteil hatte, dass man nicht mit knurrendem Magen in den Reihen sitzt - aber auch nicht mit unerträglichem Völlegefühl.
    Wir haben vor fünf Jahren unser Fünf-Gänge-Klassik-Menue in’s Leben gerufen. - Aus verschiedenen Gründen. Zum Einen haben wir so gut wie nie die Möglichkeit die Oper oder ein Konzert zu besuchen, was liegt also näher als selbst eines zu Veranstalten? Zum anderen sind wir unheimlich fasziniert vom Brauch der „Hausmusik“ bzw. den „Hauskonzerten“ so wie sie früher veranstaltet worden sind. Da wurde miteinander musiziert, gegessen und man unterhielt sich. DAS ist wirkliche Unterhaltung - wie wir sie verstehen.


    Wir wollten Euch schon lange fragen, wie es mit Euren „Opern(Konzert)gewohnheiten aussieht...


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried

  • Zitat

    Original von Bettina und Wilfried
    Wir wollten Euch schon lange fragen, wie es mit Euren „Opern(Konzert)gewohnheiten aussieht...


    :hello: Halloooho...


    Bekommen wir eine Antwort? Wenn Ihr in die Oper geht, ist das schon Gewohnheit oder werden solche Abende "zelebriert"? Wie sieht es mit Kleiderordnung aus? Was haltet Ihr davon, wenn man in Jeans und Turnschuhen ein Konzert besucht?


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried

  • Salut, (Gratulation, das war Euer **100**. Beitrag :yes: )


    beim Essen über die eben gehörte Musik, die Ausführenden und die Inszenierung reden/diskutieren/sich austauschen ist meiner Meinung nach besser, als vorher... geht das überhaupt?


    Beim Essen vor der Oper bin ich einfach zu nervös, um das Essen zu genießen, falls man das überhaupt kann ;)... ich bin dann viel zu aufgeregt und kann gar nicht an's Essen denken! Danach ist alles viel entspannter...


    Ach ja: Und wer mit Jeans und Turnschuhen in die Oper geht, gehört erst geköpft, dann gehangen, dann gespießt auf heiße Stangen... oooohhh, mir würde noch weitaus mehr einfallen...


    Grüße, Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Ach ja: Und wer mit Jeans und Turnschuhen in die Oper geht, gehört erst geköpft, dann gehangen, dann gespießt auf heiße Stangen... oooohhh, mir würde noch weitaus mehr einfallen...
    i


    Hallo Ulli,


    wir würden da auch noch ganz andere Worte finden...
    Dennoch ist es schon seltsam, dass ausgerechnet in der Wiener Staatsoper zwar Kleiderordnung herrscht, Amerikaner jedoch ungehindert mit Rucksack, Jeans und Turnschuhen (Cosi fan tutte) einfallen können. :evil:


    Liebe Grüße


    Bettina und Wilfried


    PS: Im übrigen schreiben wir unsere Beiträge nicht um Punkte einzuheimsen ;) - Trotzdem Danke!

  • Salut,


    das Schlußwort für mich heute... gestern kam ein Beitrag über Ludwig v. Bayern, also Schloß Neuschwanstein und so weiter... danach ein kurzer Film "McMärchen". Dabei kam irgendwie dasselbe heraus: Die Amerikaner (und Japaner) "dürfen" das, weil sie Unmengen an Geld bringen. Den Kulturinitiatoren gefällt das zwar eigentlich nicht, weil der Background teilweise TOTAL fehlt, aber das Geld nehmen sie gerne. Und es kommt denn ja auch den übrigen "wirklichen" Besuchern zugute... tja, WAS TUN?


    Grüße, Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • Zitat

    Original von Bettina und Wilfried


    wir würden da auch noch ganz andere Worte finden...


    Ich fühle mit geköpft und gehangen. Mir ist es wurscht, wie jemand ins Konzert und die Oper geht - das ist für mich reine Äußerlichkeit. Es kommt doch darauf an, *dass* jemand geht und dass es ihn begeistert, oder? Kleider, die man trägt, haben ja nun wirklich nichts mit dem kulturellen Background zu tun (und BTW, ich kenne Japaner, die da absolut fit sind).


    Und ja, ich gehe auch in Jeans in die Oper. Köpft mich ;)


    Beste Grüsse,


    C.

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

  • Salut,


    also ehrlich... ich finde, man sollte der Musik und - nicht zuletzt - den ausübenden Künstlern einen gewissen Respekt zollen - mit anständiger Kleidung!!


    Wir spießen Dich auf heiße Stangen... :D


    Viele Grüße, Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    also ehrlich... ich finde, man sollte der Musik und - nicht zuletzt - den ausübenden Künstlern einen gewissen Respekt zollen - mit anständiger Kleidung!!


    Ulli, das ist jetzt aber nicht dein Ernst?
    Das ist es ja, was mich an klassischen Konzerten so abschreckt: die vielen Leute mit der "anständigen" Kleidung :P


    Gruß
    Heinz

  • Ich darf von Seiten der Moderation freundlichst daruf hinweisen, daß der Thread "Gaumenfreuden" und nicht "Bekleidungsvorschriften" heißt. :P


    Ich bitte, dieses Thema, das Klüfte innerhalb des Forums aufreißen könnte, aber tatsächlich nichts zum Thema beitragen kann, nicht weiter zu verfolgen, so daß wir uns wieder den Gaumenfreuden hingeben können.


    Rocco meinte ja, wenn ich ihn richtig verstanden habe, die Gaumenfreuden daheim, während eines selbst arrangierten Klassikabends auf Tontäger (?)



    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ohren- und Gaumenfreuden:


    Vor "leibhaftigen" Ereignissen:
    Leider habe ich den persönlichen Fehler gemacht, vor diesen zu gut zu essen und zuviel zu trinken. Meine Frau ist da viel disziplinierter.
    Die Folge war, daß ich eigentlich im Lokal sitzenbleiben wollte und das Konzert bzw. die Oper als unangenehme Störung eines schönen Spätnachmittags empfand.


    Bei CD-Ereignissen daheim. Irgendetwas befindet sich immer im Kühlschrank oder im Kellerabteil, wenn ich Lust zum Trinken habe.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

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  • Zitat


    Rocco meinte ja, wenn ich ihn richtig verstanden habe, die Gaumenfreuden daheim, während eines selbst arrangierten Klassikabends auf Tontäger (?)


    Salut,


    also, wenn das so einfach ist... Klassische Musik läuft bei uns eigentlich immer. Das Glas Portwein oder die Flasche Rotwein hat ihren Stammplatz auf meinem Flügel.


    Allerdings während des Essens fällt es mir schwer, mich auf eine Beschäftigung zu konzentrieren: höre ich zu, vernachlässige ich das Essen, esse ich, fühlt sich die Musik gekränkt. Etappenweise ist da für mich einfach wertvoller, so kann ich beides zu 100% auskosten...


    Grüße, Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • ist es nicht so, daß der Genuß etwas besonderes ist und deshalb nicht alltäglich sein kann...


    genauso, wie es ein Fast food gibt, gibt es ja auch "fast music", die man schnell mal aufdreht, um sich in Stimmung zu bringen, ...


    das ist jetzt keine Bewertung!


    wie kann eine Alltagskultur aussehen?
    was Essen und Musik betrifft?



    IMO: so gut es geht, sich Zeit nehmen, möglichst nichts nebenher hören oder essen = ungesund...


    Liebe Grüße,
    Wolfgang

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Also mal langsam...


    Wenn ich in die Oper oder ins Konzert gehe, nehme ich meist davor eine Kleinigkeit zu mir und hinterher esse ich gar nichts mehr. Obwohl es mich bisweilen reizen würde, aber Restaurantbesuche sind teuer und ich bin noch länger nicht Verdiener, und daheim würde ich dann gerne ein tolles Menü kochen, aber das würde zu lange dauern...


    Und zu den Kleidungsvorschriften :baeh01: (oder wurde inzwischen ein eigener Thread dafür geöffnet? Dann kopiere ich das folgende dorthin!):
    Ins Opernhaus gehe ich nur mit Anzug und Krawatte. :] Im Theater oder im Konzert kann man mich allerdings durchaus bisweilen "nur" mit schwarzen Jeans, Hemd, Krawatte und Sakko sehen. Kellertheater attendiere ich mit der Kleidung, die ich auch in der Schule anhabe, also Jeans und Hemd. (Ich bin absoluter Hemdenfanatiker!)


    Und zuhause? Ich würde gerne zum Essen ausgewählte Tischmusik (dem jeweiligen Menü natürlich angepasst) hören, kann das allerdings aus Rücksichtnahme auf andere Familienmitglieder nicht. Allerdings wenn ich koche, was ich gerne tu und selten darf, lasse ich es mir nicht nehmen, Musik dazu zu hören. Die Zwiebeln werden viel gleichmäßiger braun, wenn man sie mit klassischer Musik traktiert! :yes: Wenn Puristen jetzt einwenden mögen, dass die Kochgeräusche doch den Genuss trüben: Wenn ich Aufnahmen schon sehr gut kenne, darf ich auch einmal nicht ganz so konzentriert zuhören und Nebengeräusche erdulden.


    Meine Lieblingskochoper ist übrigens "La bohème", obwohl es sich mit "Jenufa" auch gut kocht.
    Und mein Lieblingskochoratorium - jetzt dürft ihr mich wirklich steinigen ("Lasst ihn steinigen!") - ist die Matthäuspassion.

  • Hallo Philhellene,


    hier findest du den Thread über die Kleiderordnung ;)


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hupps...da ist mir doch eben was eingefallen :D Meine Signatur :rolleyes:


    Die Musik ziert das Festmahl...


    Aber wenn ich esse, dann geht es mir wie Philhellene. Man ist ja nicht allein...
    Deshalb ich höre ich eigentlich nur, wenn ich alleine frühstücke Klassikradio. Also keine Musik passend zum Toastbrot. Aber ich wüsste auch gar nichts, was zum Toastbrot passen würde...


    Aber Toastbrot ist ja auch kein Festmahl...und wenn es bei mir ein Festmahl ist, dann kommt wieder der Fakt, dass es noch andere Familienmitglieder gibt...


    Aber dafür habe ich ja den ganzen restlichen Tag genug Ohrenfreuden!!!


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

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