Klassische Musik und Literatur

  • Hallo,


    Immer wieder gab es in der Geschichte Berührungspunkte zwischen Literatur und "Klassischer Musik", sei es nun Lullys Verbindung zu Moliere, jene von Hoffmannsthal zu Richard Strauß, Schuberts Vertonung von Gedichten Schillers und Goethes, Verdis Textvorlagen von Shakespeare aber auch jene von Schiller...das Thema ist schier unerschöplich.


    Natürlich gibt es auch Bezugspunkte zur sinfonischen Musik und zum Ballett, nicht nur zur Oper, denken wir an jene Tondichtungen nach Friedrich Nietzsche oder Nikolaus Lenau.


    Aber auch unmgekehrt gibt es die Beziehung, mir fällt da spontan Mörike ein; "Mozart auf der Reise nach Prag" oder die Stelle aus "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oskar Wilde wo Lord Henry einen Opernbesuch mit der Patti (Adelina Patti, die Callas des späten 19. Jahrhunderts) erwähnt.


    Ursprünglich war ja in Erwägung gezogen worden eine Literaturecke im Tamino Klassikforum einzurichten, wo über "klassische Weltliteratur" diskutiert werden könnte, aber das wurde damals mehrheitlich abgelehnt. Nun sehe ich zu meinem Erstaunen, wie die Mitglieder untereinander Buchempfehlungen austauschen..... ;)


    Wie dem auch sei:
    Das Thema ist eröffnet


    Gruß aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    ENDLICH...


    wie findest Du Mörickes "Mozart auf der Reise nach Prag" ?
    Wir besitzen dieses kleine Büchlein als limitierte Sonderauflage. In wunderschönem Leder gebunden. Eine bezaubernde Geschichte - eine bezaubernde Ausdrucksform. So würden wir auch gerne schreiben können...


    Liebe grüße aus dem Schneeversunkenen Bayern


    Bettina und Wilfried

  • Hi,


    ich kann mich an eine Veranstaltung im Grazer Minoritensaal in den 70ern erinnern, wo ein Ensemblemitglied des Grazer Schauspielhauses die Erzählung las, und in Kapitelpausen spielte - ich glaube - Ingrid Haebler Mozart-Sonaten.
    Es war ein ungemein stimmungsvoller Abend.


    Ciao

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Salut,


    ich lese gerade "Dschinnistan" - nicht etwa von Karl May - sondern von Christoph Martin Wieland (1733 - 1813).


    Ein sehr schönes Buch in altertümlicher Sprache, die ich so gerne mag, über Feen und Geister. Dieses Buch wurde u.a. von Emanuel Schikaneder als Fundus für seine "Maschinen-Opern" benützt. Darunter zählen z.B. die allzu bekannte "Zauberflöte", der "Stein der Weisen", der "Spiegel von Arkadien" usw...


    Viele Grüße


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Bei der Vielzahl der threads, weiß ich nicht so recht, ob dieser inzwischen einen Doppelgänger hat. Zumindest soll es hier speziell um Literatur gehen, die mit Musik und Musik, die mit Literatur zu tun hat.


    Ich möchte, wenn auch selbst noch nicht gelesen, Klaus Manns Pathetique anführen.


    :hello:
    Wulf

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Das ist ein sehr weites Feld, aber eines das ich gerne mit Riesenfreude hier ein bisschen beackern würde.
    Allein die Beziehung von Thomas Mann zur Musik ist Stoff für eine Doktorarbeit!
    Ich nenne mal nur stellvertretend den Roman/die Novellen "Doktor Faustus", "Tod in Venedig" und besonders"Wâlsungenblut" eine unsäglich schwüle Wagner-*Geschichte, wo Bruder und Schwester sich mit Siegmund und Sieglinde identifizieren und am Ende wagnermusikgeschwängert auf einem Eisbärfell "landen"......... :faint:
    Tolstois "Kreutzersonate", ein weiterer Klassiker und umstrittenen Inhalts.
    An neueren Romanen nenne ich spontan "Der Virtuose" von Magriet de Moor, eine Liebesgeschichte zwischen einem berühmten Kastraten und iener italienischen Contessa, "Der Klang der Zeit" mein Lieblingsroman der letzten Jahre, der es mit Dokrtor Faustus locker aufnehmen kann,
    "Das wüten der ganzen Welt" von Maarten t'Haart ein must für alle Bach-Fans, und natürlich noc hein Klassiker und mein absoluter Favorit der Literaturgeschichte"Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" von Marcel Proust. Die Musik spielt darin zwar keine Riesenrolle aber doch eine serh Feine. Immerhin war Proust sehr eng mit Reynaldo Hahn befreundet, der Dirigent, Komponist und ein sehr schönstimmiger leichter Bariton war.
    Das mal nur zum ersten Anstoss. Ich hätte nciht übel Lust, z.B. über Wälsungenblut mich ironisch auszulassen, falls das noch jemand anders hier gelesen hat, sosnt lohnt es ja nicht....... :motz: ;)


    Fairy Queen :angel:

  • Zitat

    Original von Ulli
    ich lese gerade "Dschinnistan" - nicht etwa von Karl May


    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:


    Von Karl May heißt es "Der Mir von Dschinnistan". Es ist ein Teil der Reihe "Ardistan und Dschinnistan".

  • Lieber Alfred,


    In Wilhelm Heinrich Riehls Novelle "Ovid bei Hofe" spielt das Duett "Blickt gnädig, hellglänzende Sterne der Liebe" von Scarlatti eine große Rolle.


    Da ich von den Scarlattis kaum etwas verstehe und kenne, kann ich nur vermuten, daß der Vater Alessandro gemeint ist und nicht seine Söhne. Auch weiß ich nicht, ob das Duett aus einer seiner Opern stammt oder mit den selbständigen Serenaden in Verbindung steht. Im Forum gibt es aber genügend Barockexperten, die zweifellos die Antwort sofort parat haben.


    LG


    Waldi