Nellie Melba - ist sie uns tatsächlich so fern?

  • Liebe Taminos,


    [timg]http://upload.wikimedia.org/wi…71px-Nellie_Melba_3.jpg;l[/timg]heute möchte ich anläßlich meiner Lektüre von Jens Malte Fischer fragen: Stimmt es, daß Melbas Aufnahmen uns völlig kalt lassen (er spricht von "marmornen Tonquadern")? Gewiß sprechen manche Punkte dafür, etwa ihr manchmal leicht desinteressiert wirkender Vortrag. Andererseits gibt es Passagen bei Melba, die sowohl gesanglich wie von der Klangfärbung her verzaubern. Des weiteren war es womöglich bereits sie, die einige Partien nicht mehr als zwitschernde Nachtigall gesungen hat, nicht erst Maria Callas, die einen noch ausdrucksstärkeren Weg noch konsequenter gegangen ist.


    Wie seht Ihr die Melba? Welche Aufnahmen gefallen Euch am besten? Was kritisiert Ihr besonders an Ihrer Art zu singen?


    LG,


    Christian

  • Lieber Grande (ich lasse den Inquisitore mal mit Absicht weg :angel: ), ich bin im Besitz eienr Porträt-Cd der Melba und habe auch ein tolles Rezept für das gleichnamige Dessert. Letzteres kann ich dir mangels Entfernung leider nicht servieren aber die CD werde ich mir gleich nochmal ausführlich zu Gemüte führen und dann gerne in eine Diskussion mit dir einsteigen. Dem Repertoire nach war Melba ein lyrischer Sopran mit Koloraturbegabung. Von Mimi bis Violetta, über Gounod Juliette und Marguerite, Gilda aber auch Desdemona hat sie wohl so allerhand gesungen. Auf meiner Cd sind ausserdem noch Tosti-Lieder und einige unbekannte Sachen von Bishop, Bemberg , Szulc und Chausson.


    Bis später :hello:
    F.Q.

  • Lieber Christian,


    als ich Nellie Melba zum ersten Mal hörte - in einer Sendung von Kesting, der ihr auch die schon angesprochene "marmorne Kühle" zuspricht, hatte ich zuerst auch den Eindruck: "Da muss noch mehr gewesen sein". Womöglich ist ihr klarer Sopran auch der Aufnahmetechnik zum Opfer gefallen - war es nicht Thomas Mann, der ihr im Zauberberg einen "süßen, glasklaren Sopran" (oder so ähnlich) attestierte, wogegen Zeitzeugen doch auch immer die Durchschlagskraft ihrer Stimme rühmten?


    Am Schluss der Sendung kamen dann einige Auszüge aus der "Bohème", die mir sehr gut gefielen, weil sie den fragilen, morbiden Ton der Mimì meiner Meinung nach überzeugend darstellt (Es war wohl auch ihre Lieblingsrolle?).
    Und meine Herzensaufnahme der Melba: "Dite alla giovine" mit John Brownlee, aufgenommen in London 1926, wohl ihr endgültig letztes Farewell (es gab ja einige davon).
    Es ist wohl nur noch ein Abglanz ihrer einstigen Stimme, aber hier ist ihr Singen meiner Meinung nach am persönlichsten und am wenigsten kühl.
    Sie hat hier wirklich den wehmütigen Ton einer reifen Frau, die aus fragwürdigen "moralischen" Gründen auf ihr Glück verzichten muss - für mich eine der schönsten Aufnahmen des Duettes überhaupt.


    Und, Schnulze hin, Schnulze her: Ich mag das "Home, sweet home", wenn es nicht verkitscht ,sondern so geschmackvoll gesungen wird wie von Melba oder Patti.


    :hello: Petra

  • Zitat

    Original von petra
    Ich mag das "Home, sweet home", wenn es nicht verkitscht, sondern so geschmackvoll gesungen wird wie von Melba oder Patti.


    Oder Sutherland :yes: :yes: :yes:

  • Hab sie eben vergessen: Auch die Auszüge aus "Otello"
    (Lied von der Weide, Ave Maria) höre ich von Melba sehr gern.


    Lieber Paul, zu Sutherlands "Home" hast du meine volle Zustimmung!
    :yes::yes::yes:


    :hello: Petra

  • Lieber Grande, ich habe mir die Cd nochmal zu Gemüte geführt und finde es ausserordentlich schwierig, dazu eine Stellungnahme abzugeben.
    Wenn man die mangelhafte Aufnahmetechik, den Mono-Ton und all das Drumherum abzieht, bleibt bei mir die Frage, welches Repertoire diese Sängerin wohl heute an einer Bühne singen dürfte. Von dem, was ich da höre und von dem was ich von heute kenne, würde ich mit grossem Bedauern sagen: eine Koloratur-Soubrette. Es sei denn die Aufnahme ist wirklich so miserabel, dass ich das Volumen und die Projektion der Stimme vollkommen unterschätze. Das Timbre ist aber so hell und klar, dass sich mir kein anderer Rückschluss anbietet.
    Wie unterschiedlich die Klang- und Rollenvorstellungen damals und heute sind, zeigt sich an dieser Stimme, die sogar Elsa und Brünnhilde(wenn auch Letzere nur ien einziges Mal) gesungen hat, wieder einmal ganz deutlich und ich bedaure das wieder einmal zutiefst. :(
    Mir persönlich gefällt sie am besten in den Liedern und am wenigsten als Lucia. In der oper mag ich besonders ihre Mimi.
    Ihre Koloraturfähigkeit und Beweglichkeit finde ich sensationell, die Thriller hervorragend, aber die Stimme klingt manchmal sehr flach und automatenartig und wenn sie lange hohe Haltetöne singen muss, auch scharf und alles Andere als gerundet. Ganz besonders hervorzuheben ist dei Sauberkeit und Reinheit des Klangs.
    In den Liedern entfaltet sich ein anderer Klang als in den "Zwitscherarien", denn sie hat für meine Ohren eine wirklich wunderschöne Stimme und ausserordentlch geschmackvolle, hochmusikalische Art zu singen.
    Auch wenn sie nicht den vollen grossen Klang hat, den man heute von lyrischen Sopranen hört und erwartet: mir gefällt ihre Mimi sehr,gerade weil sie zarter ist als das, was man heute da geboten bekommt. Und das "O soave fanciulla" zusammen mit Caruso ist nun wirklich eine Rarität ersten Grades!
    Mir gefällt auch ihre zarte weiche Desdemona, die sie heute mit Sicherheit nirgends mehr singen dürfte.
    Das angeblich Kühle der Stimme kommt vielleciht aus dem glockenhellen silbrigen Timbre. Das muss man mögen oder eben nciht. Ich höre aber in nicht so virtuosen Stücken auch eine Wärme in der Stimme, die zwar nie deklamatorisch expressiv im Sinne einer Callas ist, aber expressiv im Sinne eines Engels.
    Deise Art und Weise zu singen, ist schon etwas ganz Besonderes und ich kann die Faszination der Zeitgenossen serh gut nachvollziehen. :jubel: Sei wurde immerhin "die einzigartige Stimme der Welt" genannt.
    Man muss auch bedenken, dass damals ein ganz anderes Frauenbild vorherrschte als heute. Eine Callas oder Horne oder Baltsa wären als vulgäre Mann-Weiber verachtet worden.
    Der reine, engelhafte aber nicht leere Klang der Melba entsprach wahrscheinlich dem Ideal einer etwas mysteriösen aber doch sehr sanften und immer auch ein bisschen mädchenhaften Frau. Ihr Gesang ist relativ körperlos und daher auch als Ausdruck der allgemeinen Mode der Jahrhundertwende relativ unsinnlich im Sinne der heutigen Begrifflichkeit. Aber dann doch wieder sehr sinnlich im Sinne des Verborgenen.
    Aus heutiger Sicht gibt es sicher Einiges an dieser Stimme zu kritisieren, aber mir gefällt sie und in manchen Stücken rührt sie mir tief an die Seele. :angel:
    Ich würde auch das "Home sweet home" dazuzählen und finde den Vergleich mit Sutherland absolut unzulässig. Das ist wirklich Silber mit versilbertem Blech vergleichen- das sage ich, auch wenn du es bist, lieber Paul :D :hello:


    Fairy Queen


    Merci, dass ich dadurch die Melba nochmal intensiv gehört habe.

  • Liebe Leute,


    vielen Dank für die vielen und ausführlichen Antworten.


    Liebe Königin: Nennst Du mich Grande, nenn ich Dich Fee! Ich glaube nicht, daß Koloratur-Soubrette wirklich trifft; wenn Du Dir andere Aufnahmen aus der Zeit - und dem gleichen Stimmfach - anhörst, klingen die normalerweise bedeutend flacher und piepsiger. Bestes Beispiel ist die für mich atemberaubende Koloratursopranistin Frieda Hempel. Melbas Ton hat im Gegenteil gehörigen Körper, und so schätzen sie auch die zeitgenössischen Berichte ein (und die waren in puncto Tragfähigkeit und Volumen nicht zimperlich). Bei Melba erscheint mir die Symbiose aus kompletter technischer Beherrschung (Kesting macht Abstriche bezüglich des "Singens in der Maske", das sie nicht beherrscht habe), natürlicher Tongebung und problemloser Expansion perfekter vollendet als jemals sonst. Abstriche würde ich eher bei der nachlässigen Diktion machen, die sie einiges an Pointierung verlieren läßt.


    Ich bin besonders fasziniert von ihrer Marguerite; auch die Ophelia-Arie ist meisterhaft gesungen, Callas erweitert diese später durch ihre unnachahmliche "Bewegungsintelligenz".


    Liebe Petra: Das "Dite" habe ich jetzt gerade nicht im Ohr, muß ich mir nochmal anhören. Dem "Sempre libera" fehlt es etwas an Temperament, ansonsten wäre auch dies eine Version für die ersten Plätze.


    Ganz LG an alle,
    Christian

  • Lieber Grande, ich hoffe von Herzen, du hast Recht und es liegt an meiner schlechten Aufnahme, dass mir die Stimme oft etwas flach und klein im Vergleich zu heutigen Fachgenossinnen erscheint.
    Wenn ich sie aber etwa mit Erna Berger vergleiche, die eher ein lyrischer etwas kleinerer Koloratursopran gewesen sein muss, höre ich natürlich Unterschiede in der Stimmfarbe und Klangemission aber voluminöser und runder klingt Melba nun leider nicht. Wobei die Aufnahmen der Berger etwas später gemacht wurden, das spielt sicher eine Rolle.
    Vertrauen wir also dem Live-Urteil der Zeitgenossen! :yes:
    Mir gefällt Melbas Stimme jedenfalls SEHR gut, egal ob klein oder gross, und von piepsig nciht die Spur. :jubel: :jubel: :jubel:


    F.Q. :angel:

  • Liebe Fee,


    ich glaube, die Zeit der Aufnahme ist da tatsächlich der entscheidende Unterschied. Schon in den Zwanzigern hört man eine beträchtliche Zunahme des Volumens bei leichten Sopranen (etwa bei Maria Ivogün). Daher muß man tatsächlich mit sehr mildem Ohr zuhören!



    LG,


    Christian

  • Nun zumindest nicht den Menschen, die völlig unbeleckt von Musik sind, durch


    Pfrirsich Melba,


    das den Namen ja nach Nellie Melba hatte.


    Aber ihre dem Original richtiger Aufnahmen sind schon Richtiger als die von der Patti, denn die Triller beim Cherubino, passen wirklich nicht.


    Dafür war eher Selma Kurz zuständig.


    Liebe Grüße aus dem frühlinghaften Wien (heute zumindest). Peter

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  • Ich muß hier eine Lanze für Ellie Melba brechen:



    Frauenstimmen - ausgenommen vielleicht jede des Stimmfachs "Alt" waren mit der Akustischen Technik nicht brauchtbar einzufangen, weil die hohen Frequenzen fehlen.


    Genau das was den Reiz eines Soprans ausmacht geht bei Aufnahmen mit dem Trichter verloren.
    Erst ab ca 1925/26 setzte sich nach und nach die neue Technik der "elektrischen Aufnahme" durch wo Mänerstimmen brauchbar - und Frauenstimmen immerhin erträglich aufgezeichnet werden konnten.


    Wir sind also bei Stimmbeschreibungen stets auf die Urteile von Zeitgenossen angewiesen.


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Wir sind also bei Stimmbeschreibungen stets auf die Urteile von Zeitgenossen angewiesen.


    Lieber Alfred,


    Weil mich Stimmen mein ganzes Leben faszinierten, und ich viele Sänger(innen) ab etwa 1955 im Concertgebouw erlebte, darf ich mich also als ein Zeitgenosse jener Jahre betrachten.


    Soweit meine Erinnerung mich nicht trügt, waren damals die Stimmen schwerer. Wurde mehr "getragen" gesungen. Auch von Sopranen. Vermutlich wurde das verursacht wegen der romantischen Ausführungsstil.
    Und die Gesanglehrer lieferten natürlich was gefragt wurde.


    Gilt das auch nicht für den 19. Jhdt? Da hat mindestens einmal eine gravierende Umstellung der Werten stattgefunden.


    LG, Paul

  • Ich kann Alfreds Aussage nur vehement widersprechen. Selbst wenn erhebliche Einbußen in Kauf zu nehmen sind, ist doch etwa im Casus Melba genug in den Trichter gekommen, um den spezifischen Reiz dieser Stimme zu ergründen. Klangschönheit ist a priori bereits undefinierbar, sie reicht als Parameter jedoch in keinem Fall aus, um eine großartige, reizvolle Erfahrung zu machen. Dies läßt sich durchaus auf viele vor 1926 entstandene Aufnahmen verallgemeinern. Lediglich die reinen Zwitschersoprane schneiden klanglich äußerst dürftig ab, ebenso wie leuchtende Spitzentöne in ihrer Amplitude nur zu erahnen sind. Entscheidende technische Dimensionen werden im Gegenteil sehr deutlich hörbar.


    LG,



    Christian

  • Zitat von musicophil

    :Gilt das auch nicht für den 19. Jhdt? Da hat mindestens einmal eine gravierende Umstellung der Werten stattgefunden.


    Gerade dieser Punkt, den Du hier ansprichst, lieber Paul, ist mit ein Grund, warum ich die Aufnahmen von Nellie Melba, Pol Plancon, Edmond Clément, Lucien Fugère, Sir Charles Santley, Fernando de Lucia und noch einigen anderen mehr, immer wieder gern höre: Sie zeigen, da alle diese Künstler auch gesangstechnisch noch mit einem Bein im 19. Jh. standen, etwas von der "Alten Schule" des Belcanto, die gegen Ende des 19. Jh.s ja tatsächlich nicht mehr so gefragt war.


    Wagners Musikdramen und auch die späteren Opern Verdis hatten eine andere musikalische Sprache, zudem kam der Verismo mit einer völlig anderen Ästhetik - gerade gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jh.s hat ja wirklich eine Revolution im Singen stattgefunden, und das "Getragene", etwas schwerer Pathetische, das man in den späteren Aufnahmen hört, ist vielleicht eine Folge dieser Entwicklung.


    Nellie Melba hat noch viel von dem alten Stil bewahrt, und dieser Stil und ihr Kunstverstand sind es, die diese Aufnahmen auch für mich immer wieder zu einem Hörerlebnis machen.


    Liebe Grüße
    Petra

  • Das Urteil der Zeitgenossen über Melbas Bühnenauftritte an der MET ist mittels der von ihr erhaltenen Mapleson-Zylinder zumindest teilweise nachzuvollziehen. Natürlich kann man aufgrund der zeitbedingten aufnahmetechnischen Einschränkungen das gesamte Klangbild ihrer Stimme nur unzureichend beurteilen, aber die technische Brillianz ihrer Koloraturen, Rouladen, Triller etc. kommt selbst bei diesen über hundertjährigen Live-Schnipseln uneingeschränkt rüber. Und man kann auch hören, dass ihre Stimme zwar - insofern typisch für einen lyrischen Sopran - nicht übermäßig groß gewesen ist, dafür aber sehr tragfähig und daher selbst im "Goldenen Hufeisen" raumfüllend war. Sie hat keine Probleme, über das Orchester zu kommen und wird auch nicht von ihren Bühnenpartnern überdeckt. Ihr Stil ist - verglichen mit dem gerade aufkommenden Verismo - sicher als "kühl" oder "instrumental" zu bezeichnen, ist aber in seiner Beschränkung auf den rein musikalischen Ausdruck wohl typisch für die Gesangskultur des 19. Jhd. In Michael Scotts "Record of Singing" gibt es beispielsweise eine Serie von drei Abbildungen Adelina Pattis, die sie in drei unterschiedlichen Bühnenrollen zeigt. Ihre Körperhaltung, ihr Gesichtsausdruck und selbst die Art, wie sie den Kopf zur Seite neigt, sind fast identisch. Lediglich mit den Händen deutet sie zarte Unterschiede in ihrer Rollenauffassung an. Ähnlich "gleichförmig" werden wohl auch ihre Interpretationen gewesen sein, die von moderner Psychologie und der Einfühlung in die darzustellende Rolle noch nichts wussten. Der Star war halt immer der Star, schön und (fast) unwandelbar.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Was man trotz der genannten Mankos der damaligen Aufnahmetechnik meines Erachtens gut hören kann, ist eine Eigenschaft, die ich bisher kein zweites Mal angetroffen habe. Fischer zitiert das auch in seinem Buch. Nämlich, dass die Melba keinen Tonansatz hatte - die Töne waren einfach da. Und er zitiert auch noch einen Kritiker, der die Melba noch live gehört hatte. Dieser Kritiker spricht von "sternartiger Brillanz" und davon, dass die Stimme leuchtete wie eine "weiße Flamme".


    Diesen Aspekt sehe ich ganz genauso. Die Energie der Töne ist einfach unglaublich konzentriert.

  • Lieber GiselherHH,


    was Du für Melba aufführst, nämlich die teils befremdlich wirkende Distanz zum inhaltlich Gesungenen, würde ich ebenfalls in der Mehrzahl der mir bekannten Aufnahmen so werten. Patti hingegen hat doch einige wenige Aufnahmen hinterlassen, die das genaue Gegenteil davon sind: nicht "bloße" instrumentale Perfektion, sondern eine wahrhafte Interpretation (etwa der Sonnambula oder Zerlina). Auch über sie ging ja Hendersons Verdikt, sie sei eine "fehlerlose Lieferantin von Tönen". Zumindest gen Ende ihrer Karriere scheint aber Patti den Ausdruck und die Empathie betont zu haben.


    LG,


    Christian

  • Nach all der Theorie drei Klangbeispiele.
    Nur zur Erinnerung: Auch wenn das hier anders zu lesen war - die Akustische Aufnahmetechnik - notabene die frühe - und um die handelt es sich hier - hat vieles was den Reiz von hohen Frauenstimmen ausmacht unterschlagen....


    Mancher wird vielleicht bemängeln, daß die Melba die Arie aus La Tviata zu schnell singt:
    Das wiederum ist der kurzen Spieldauer einer damaligen Plattenseite geschuldet....
    Nellie Melba war die grösste Rivalin der damals bedeutendsten Sängerin der Welt: Adelina Patti
    Ich habe nicht widerstehen können, und habe "Home Sweet Home" hier hereingestellt.
    Abgesehen von allem andeen ist hier die Aufnahmetechnik bereits sehr entwickelt, es wirde bereits mittels Mikro aufgenommen - wie das Foto zu Aufnahme zeigt. Somit kann der Klang der Stimme - die zu jener Zeit nicht mehr ganz taufrisch gewesen sein kann - besser beurteilt werden.


    66p4XCc7UQo&



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe vorhin Nellie Melba nochmal mit "Depuis le jour" aus Charpentiers "Louise" gehört - die Aufnahme von 1913 gleicht einem Wunder: die klangliche Intensität und Expressivität und nicht zuletzt ihre saubere Intonation wurden vermutlich von keiner Sängerin mehr erreicht. Zu Aufnahmen der Stereo-Ära (Bumbry, Cotrubas u. a.) besteht ein Klassenunterschied.

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Unbedingt empfehlenswert:



    Die Arie aus "Louise" ist in diesem Album enthalten.

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Nachdem das Interesse an Adelina Patti zu meiner Überraschung recht groß war ist es mehr als recht und billig sich einer ihrer Rivalinen zu widmen, wobei das sachlich gesehen nicht ganz richtig ist. Nelli Melba wurde 18 Jahre nach der Patti geboren und ist 12 Jahre nach ihr gestorben. Somit hatte Melba den Vorteil der Nachwelt durch mehr Aufnahmen und eine geringfügig bessere Aufnahmetechnik besser im Gedächtnis zu bleiben. Dazu kommt noch das berühmte Gericht "Pfirsich Melba" ein Dessert, das Auguste Escoffier der damalige Chefkoch im Londoner Savoy (1892?) für sie kreierte, und das der Künstlerin so gefiel, sodass sie gestattete es in Hinkunft Pfirsich Melba zu nennen.
    Kommen wir zurück zur Musik und zu ihrer Stimme. Ich bin verwundert, daß in diesem doch recht ausführlichen Thread fast keine CDs mit der Künstlerin vorgestellt wurden. Dabei gibt es die in reicher Auswahl - gut dokumentiert. Über die Tonqualität habe ich mich - in Opposition zu anderen damaligen Forianern bereits weiter oben geäussert. Die beiden ersten Aufnahmen stammen aus London und wurden 1904, also ein Jahr vor den Patti-Aufnahmen aufgenommen. Ich messe ihnen allenfalls historischen Stellenwert bei - was mich persönlich nicht davon abgehalten hat welche davon zu kaufen, sind sie ja doch ein Stück Schallplattengeschichte.....



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich höre Nellie Melba sehr gerne - auch ich möchte ein Tonbeispiel einstellen (wenn auch nur wieder ein youtube - Clip):



    Dieses Klangbeispiel ist für mich ein schlagender Beweis, wie trotz der rudimentären Klangtechnik ungeheuer viel bewahrt worden ist von ihrer ganz eigenen, exquisit schönen Stimme. Eine lyrische, weiche Stimme wie schmelzendes Karamell, die sich in hohen Lagen zu großer Stärke verdichtet, fast schon spitz klingt (ggf auch in Problem der Tontechnik), jedoch nie ihre dolcezza verliert.
    Massenet sprach einmal von ihr als der "Stradivari der menschlichen Stimme".
    Vergnüglich und amüsant, was Nellie Melba selbst über ihre Tonaufnahmen schreibt:


    Die ersten Aufnahmen machte sie unter der Bedingung, dass sie das Recht hatte, sie zerstören zu lassen, falls sie ihr nicht gefielen. Als sie dann die Resultate hörte, war sie entsetzt:


    "Never again," I said to myself, as I listened to the scratching, screeching result. "Don't tell me I sing like that, or I shall go away and live on a desert island, out of sheer pity for the unfortunate people who have to listen to me."


    "Nie wieder", sagte ich mir, als ich mir das kratzende, kreischende Ergebnis anhörte. "Erzähle mir keiner, dass ich so singe, sonst wandere ich, aus purem Mitleid für die unglückseligen Leute, die mich singen hören müssen, auf eine einsame Insel aus." [meine Übersetzung]


    Tatsächlich wurden die Aufnahmen zerstört. Die Vertreter der Plattenfirma insistierten jedoch, dass sie es mit neuer, verbesserter Technologie noch einmal versuchen sollte, und mit einer Mischung aus Charme und Hartnäckigkeit erreichten sie ihr Ziel. Erst ab 1907 wurden dann Resultate erzielt, mit denen auch Nellie Melba zufrieden war. Zu köstlich sind auch folgende Anekdoten, die sie beschreibt.


    "What makes the whole thing even worse is the unusual "technique" which it is necessary to observe in making every record. For example, one must lean right back, when taking a top note, or the record will jar. And at the end one must stand rigidly still and silent until the signal comes to "stand at ease" I shall never forget that once after making what I believe would have been the most beautiful record, I stumbled backwards over a chair, and said "Damn" in an all too audible voice. That "damn" when the record was played over, came out with a terrible clarity, making me feel much as a sinner must do on the Day of Judgment.


    "Was die ganz Sache noch schlimmer macht, ist die ungewöhnliche "Technik", die man bei der Aufnahme anwenden muss. Zum Beispiel muss man sich, wenn man die hohen Töne singt, nach hinten zurücklehnen, sonst kreischt und scheppert die Aufnahme. Und am Ende muss man ganz mucksmäuschenstill sein, bis das Signal ertönt, dass man sich entspannen kann. Ich werde nie vergessen, wie ich einmal eine Aufzeichnung machte, von der ich annahm, dass sie wunderschön geworden war, als ich beim Rückwärtsgehen über einen Stuhl stolperte und mit nur allzu deutlich hörbarer Stimme "verdammt!" sagte. Jenes "verdammt!" war beim Abspielen der Aufnahme mit furchtbarer Klarheit zu hören, und ich fühlte mich daraufhin so, wie sich ein armer Sünder am Tag des jüngsten Gerichtes fühlen muss." [meine Übersetzung]


    Sie fährt mit einer weiteren vergnüglichen Betrachtung fort:


    "No, singing for the gramophone could not be described as a rest cure. One of the most curious features which the gramophone brought into my life was a succession of marriage proposals from people who had heard my records, but who had never even seen me. There was something almost uncanny in the idea of some man in the remote prairies sitting down in front of a little instrument, listening to the echo of my voice, feeling that he had found his ideal woman and writing to tell her so. "


    "Nein, eine Grammophonplatte zu besingen ist nicht gerade ein Erholungsurlaub. Einer der erstaunlichsten Umstände, den das Grammophon für mein Leben mit sich brachte, war eine ganze Reihe von Heiratsanträgen von Leuten, die meine Aufnahmen angehört hatten, mich jedoch noch niemals auch nur zu Gesicht bekommen hatten. Die Vorstellung war fast schon etwas unheimlich: da sitzt irgendein Mann in der abgelegensten Prärie vor einem kleinen Gerät, hört das Echo meiner Stimme und hat dabei das Gefühl, dass er seine Traumfrau gefunden hat, und schreibt ihr einen Brief, um ihr das zu erzählen." [meine Übersetzung]


    Quelle der Originalzitate: http://www.nelliemelbamuseum.com.au/recordings.htm


    Nellie Melba, eine großartige Persönlichkeit und Sängerin: auch nach über hundert Jahren rührt und begeistert sie mich.

  • Stimmt es, daß Melbas Aufnahmen uns völlig kalt lassen (er spricht von "marmornen Tonquadern")? Gewiß sprechen manche Punkte dafür, etwa ihr manchmal leicht desinteressiert wirkender Vortrag.


    Hört man die von Alfred eingestellte Aufnahme des "Sweet home", lässt man sich leicht vom Gegenteil überzeugen.

  • Wie versprochen folgen weitere Aufnahmen. Naxos hat ja nur wenige historische Stimmen im Programm - nur jene, von denen auch genügend Absatz zu erwarten ist. Bei Nelly Melba ist das der Fall. Die weiter oben zitierte Geschichte, sich die Sängerin vorbehielt, jene Aufnahmen zu zerstören, die ihr nicht gefielen kenne ich - Allerdings war da Patti als Sängerin genannt. Das war in einer Rundfunksendung aus den 60er oder 70er Jahren der Fall - man wird die entprechenden Redakteure also nicht mehr auf ihren Irrtum aufmerksam machen können....



    Die nächsten Aufnahmen sind bereits neueren Datums . von 1908-1916 und von 1921-26
    Der Fortschritt der Tontechnik ist nicht zu überhören - Zudem wurde statt der Klavierbegleitung bereits Orchester eingesetzt - die älteren Aufnahmen vermutlich mit Strohgeigen.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,


    in der Welt steht zu lesen (in einem sehr interessanten, langen Artikel, in dem darüber berichtet wird, wie Gwyneth Jones das Schloss der Patti besucht):


    "Nie hatte Patti zuvor ihre eigene Stimme gehört wie das jubelnde Publikum. Die Schallplatte war für sie eine ganz neue, überwältigende Erfahrung. Patti sang in den Trichter, dann ließ sie sich die Aufnahme vorspielen, ohne Rücksicht darauf, daß die Wachsplatte dabei zerstört wurde. Patti hörte sich erstmals selbst zu. Ein Zaungast hat ihre Reaktion aufgezeichnet.


    "Ah, mon Dieu! Jetzt verstehe ich, warum ich Patti bin! Oh, oui! Welche Stimme! Welche Künstlerin! Jetzt erst verstehe ich alles!" Der Ohrenzeuge schließt: "Ihr Enthusiasmus war so naiv und ursprünglich, daß die Tatsache, daß sie ihre eigene Stimme bewunderte, uns allen durchaus einleuchtend und richtig erschien."


    Von daher war der Rundfunkredakteur, den Du zitierst, nicht völlig im Umrecht, wenn die Informationen, die hier gegeben werden, zutreffen; in diesem Falle hat sie nicht aus Ablehnung heraus die Aufnahmen absichtlich zerstört, sondern eher aus Begeisterung unwissentlich.

  • Übrigens: Freunde der tollen, britischen TV -Serie "Downton Abbey" haben auch sicherlich die Folge gesehen, in der Nellie Melba in Downton Abbey auftritt und dort ein Konzert gibt. Diese Rolle wird verkörpert von Kiri Te Kanawa. In diesem Artikel


    http://www.telegraph.co.uk/cul…llie-Melba-all-wrong.html


    wird darauf hingewiesen, inwiefern dieser Auftritt nicht ganz den historischen Gegebenheiten entspricht: der Kritiker weist darauf hin, dass der Butler Carson in der Serie den Plan hat, Nellie Melba nicht mit den Herrschaften in Downton Abbey, sondern allein in ihrem Zimmer speisen zu lassen, weil er sie mehr oder minder für eine "Dienstleisterin" hält, die man halt engagiert, und nicht für eine hochrangige Dame der Gesellschaft. Dies hätte die wahre Dame Nellie Melba nie und nimmer akzeptiert. Zudem weist der Kritiker darauf hin, das Nellie Melba mit ihren 61 Jahren (zur Zeit, die das Drehbuch vorgibt) zwar älter ausgesehen habe als Kiri Te Kanawa mit ihren 69 Jahren, allerdings weitaus besser und auch ansonsten ganz anders geklungen habe: bessere Intonation, weniger Vibrato als Kiri te Kanawa. Zudem sei die Melba zwar durchaus trinkfest gewesen, allerdings wohl kaum, wie in der Serie, eine Weinkennerin, die hochtrabend über edle Reben doziert, außerdem hätte ein Profi wie die Melba wohl kaum vor einem Konzert Alkohol getrunken, wie dies in der Fernseh-Episode der Fall ist.


    Ich darf nochmals ein Klangbeispiel posten, ein ganz besonders eindrucksvolles Zeugnis:



    Ihre Abschiedsvorstellung in Covent Garden 1926: dies ist wohl klangtechnisch eine der besten Aufnahmen mit ihr (neben den von Alfred gezeigten CDs), zumal dies eine der ersten live - Aufnahmen war; so würde sie auch, in den 20er Jahren, in der die Serie spielt, in etwa geklungen haben; hier ist sie 65 und sie singt wirklich toll!

  • Freunde der tollen, britischen TV -Serie "Downton Abbey" haben auch sicherlich die Folge gesehen, in der Nellie Melba in Downton Abbey auftritt und dort ein Konzert gibt. Diese Rolle wird verkörpert von Kiri Te Kanawa.


    Lieber Don_Gaiferos, ich bin ganz hingerissen, dass Du auf "Downton Abbey" zu sprechen kommst im Zusammenhang mit der Melba. Wir sind ganz einer Meinung. In diesem Punkt wird wirklich die Exaktheit und Genauigkeit der historischen Darstellung verlassen. Dennoch, meine Liebe zu dieser BBC-Serie (dabei liebe ich Serien eigentlich gar nicht), wird dadurch nicht geschmälert. Die vierte Staffel ist ja im Anzug. :)


    Was die Melba selbst anbetrifft, glaube ich nicht, dass die Tondokumente die oft beschriebene Faszination dieser Sängerin annähernd wiedergeben können. Zumindest habe ich sie darin nicht finden können. Das Farewell-Konzert hat wohl seine Wirkung vor allem dadurch, dass wir wissen, wer sich da verabschiedet. Von daher finde ich es ungemein faszinierend.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Dennoch, meine Liebe zu dieser BBC-Serie (dabei liebe ich Serien eigentlich gar nicht), wird dadurch nicht geschmälert. Die vierte Staffel ist ja im Anzug.

    Lieber Rheingold,


    da bin ich ganz bei Dir, das geht mir ganz genauso! Meine Freundin und ich haben bereits die bisherigen vier Staffeln auf DVD geschaut (im englischen Original mit Untertiteln - ein ganz besonderes Vergnügen). Die Serie ist in der Tat immens gut gemacht, tolle Schauspieler, prachtvolle Bilder, messerscharfe, espritreiche Dialoge - ein Fest. Die fünfte Staffel soll ja Beginn nächsten Jahres kommen - ich bin schon sehr gespannt!


    In der Tat spielt nicht nur Nellie Melba, sondern auch die zart aufkeimende englische Jazz - Szene eine Rolle, das ist schon sehr interessant und schön gemacht. Zumal die Serienmacher auch von einem Historiker unterstützt werden, so dass schon viel Wert auf das Detail gelegt wird.



    Was die Melba selbst anbetrifft, glaube ich nicht, dass die Tondokumente die oft beschriebene Faszination dieser Sängerin annähernd wiedergeben können.

    Da geht es mir anders - je mehr, je öfter ich sie höre, desto mehr höre ich mich da hinein, und gerade von der Leuchtkraft und Poesie der Melba dringt sehr viel durch den Nebel der Zeit. Besonders ihre Mimi zum Beispiel rührt mich sehr an. Aber natürlich ist es schon notwendig, wenn man von der Transparenz der heutigen Klangtechnik verwöhnt ist, sich darauf einzulassen. Aber gerade bei den Aufnahmen, die recht stark rauschen und die noch nicht zu Tode gefiltert sind, ist die Stimme für mein Ohr noch erstaunlich plastisch. Beim wiederholten Hören stellt sich bei mir ein leiser, unwiderstehlicher Sog ein - ich höre ihre Stimme noch lange in mir, nachdem die letzte Note der Aufnahme verklungen ist.


    Ich habe jetzt auch einige der von Alfred gezeigten CDs bestellt - und kann mir gut vorstellen, dass diese CDs im "Best buy" oder sogar im "unverzichtbare Aufnahmen" - Thread landen :D


    herzliche Grüße


  • " ... je mehr, je öfter ich sie höre, desto mehr höre ich mich da hinein, und gerade von der Leuchtkraft und Poesie der Melba dringt sehr viel durch den Nebel der Zeit. Besonders ihre Mimi zum Beispiel rührt mich sehr an. Aber natürlich ist es schon notwendig, wenn man von der Transparenz der heutigen Klangtechnik verwöhnt ist, sich darauf einzulassen. Aber gerade bei den Aufnahmen, die recht stark rauschen und die noch nicht zu Tode gefiltert sind, ist die Stimme für mein Ohr noch erstaunlich plastisch. Beim wiederholten Hören stellt sich bei mir ein leiser, unwiderstehlicher Sog ein - ich höre ihre Stimme noch lange in mir, nachdem die letzte Note der Aufnahme verklungen ist."


    Lieber Don_ Gaiferos! Dann werde ich mir noch mehr Mühe geben mit der Melba. Was Du schreibst, wirkt ansteckend. Ähnliche Erfahrungen habe ich mit vielen anderen Sängern aus dieser Zeit gemacht. Die Melba ist ja so oft beschrieben worden. Vielleicht wollte ich genau das hören, was die Zeitgenossen hörten, Zeitgenossen, die sie auch mehr oder weniger gut persönlich kannten.


    Mit diesem Screenshot aus "Downton", das einen sehr skeptischen Carson zeigt, danke ich Dir Deine Anregungen für noch genaueres Hören und Sicheinlassen. :) Die von Alfred empfohlenen NAXOS-Überspielungen sollen wirklich sehr gut sein. Also gönne ich mir doch mal einen kleinen Einkauf.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zwei hochinteressante CDs mit Aufnahmen von Nellie Melba sind bei Truesound Transfers erschienen. Das erste Album beinhaltet 24 Aufnahmen für Gramophone Co. von 1904, das zweite bringt 16 Gramophone Co.-Einspielungen von 1905-1906 sowie 7 Aufnahmen für Victor Recordings von 1907. Der Berliner Christian Zwarg ist bekannt für das vortreffliche Restaurieren historischer Sängeraufnahmen. Die Klangergebnisse sind wirklich hervorragend!
    www.truesoundtransfers.de



    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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