Rafael Kubelik und seine Tondokumente

  • Hallo Forianer


    Viel Aufsehen hat er nie erregt, im Sinne eines Karajan oder anderer Pultgrößen, aber er hat uns etliche wunderbare Schallplattenaufnahmen und CD-Einspielungen hinterlassen, die auch ihn unsterblich machen werden: Die Rede ist von Rafael Kubelik (1914-1996), den Sohn des einst berühmten, heute aber mehrheitlich in Vergessenheit geratenen Violinvirtuosen und Komponisten Jan Kubelik (1880-1940)


    Dabei hat er zeitlebens wichtige Posten bekleidet. Er war 1942-48 künstlerischer Leiter der Tschechischen Philharmonie in Prag.
    in den frühen fünfzigern leitete er das Chicago Symphony Orchestra und un den späten war er musikalische Leiter an Covent Garden.


    Mir sind besonders jene Aufnahmen in Erinnerung die er mit dem Sinfonieorchester des Bayrischen Rundfunks aufgenommen hat und hier in erster Linie sein Mahler Zyklus, der als er erschien nur wenig Konkurrenz hatte, mit Ausnahme jener Aufnahmen von Bernard Haitink und dem Concertgebouw Orchestra Amsterdam.



    Diese Zusammenarbeit mit diesem Orchester erstreckte sich von 1961-1979 und man kann sagen daß sich dieses Orchester unter seiner Führun sehr gut entwickelt hat


    Mich würde nun interessieren welche Schallplatten Kubeliks für Euch von Bedeutung sind, bzw welche Ihr in Euren Sammlungen habt...



    Gruß aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tag,


    unter den erinnerungswürdigen Aufnahmen des Dirigenten Rafael Kubelik sind bestimmt zu nennen:
    1. 8. Sinfonie, 'Englische', Dvorák, Berliner Philharmoniker, CD DG 429 518-2;
    2. 9. Sinfonie, 'Aus der Neuen Welt', Dvorák, Wiener Philharmoniker, CD Dec 430 864-2 MG (Koppelung mit Smetana, 'Die Moldau');
    3. 4. Sinfonie, 'Tragische', Schubert, Wiener Philharmoniker, CD EMI 521-252 235-2;
    4. Sinfonietta, Janácek, CD DG 423 023-1.
    Dabei handelt es sich um zunächst ältere LPs (die ich nur habe), hier auf CD gebracht (Katalog-Daten 1991). Die Sinfonietta stellt alles in den Schatten, besonders den Sir Simon Rattle und dessen Birminghamer Aufnahme (EMI).


    Die Dispositionen des Dirigenten sind hier immer einleuchtend. Das Relief der Klangfarben ist immer prägnant. Summarisch gesagt: Gelungene Tondokumente. Die Gesamtaufnahme der Sinfonien Dvoráks (DG 423120-2, 6 CD), Berliner Philharmoniker, habe ich nie durchgehört, vermutlich ein eher grober Fehler meinerseits; ich werde es nachholen.


    MfG
    Albus


    NS: Heute im Deutschlandfunk - oder ist es Deutschlandradio? - historische Aufnahmen mit Rafael Kubelik, von 1949, Philharmonia Orchester, ca. um 21.00 Uhr: Scherzo op. 66 (Dvorák), von Smetana aus der Verkauften Braut den Furiant und Tanz der Komödianten.
    A.

  • über Kubelik, den ich persönlich kannte, vielleicht mehr an andrer Stelle: Auf eine "Jahrhundertaufnahme" eines Werkes sei jedoch schon hier und jetzt besonders hingewiesen:



    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Das Label Audite macht sich sehr verdient um Live-Aufnahmen Kubeliks mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks.


    Sämtliche Mahler-Sinfonien, sowie das "Lied von der Erde", das Kubelik nicht im Studio aufnahm, sind dort erhältlich, aber auch einige Beethoven Sinfonien, "Ein Deutsches Requiem" von Brahms und Mozart- bzw. Beethoven-Klavierkonzerte mit Clifford Curzon.


    Ich höre gerade



    und muß mein Beethoven-Bild Kubeliks revidieren: Hier wird sehr spontan, spannungs- und temperamentvoll dirigiert (Sinfonie Nr. 2).


    Voraussichtlich morgen werde ich mir



    anhören und dann direkt mit der Aufnahme der Deutschen Grammophon vergleichen können.
    "Die 2." ist die einzige Aufnahme der DG, die ich noch vom Kubelik-Mahler-Zyklus besitze, da mir das Klangbild nie zusagte. Es erschien mir zu oberflächlich, zu höhenbetont und erweckte, in Zusammenhang mit Kubeliks durchweg schnellen Tempi, den Eindruck der (zu) Leichtgewichtigkeit.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo Taminoaner,


    Rafael Kubelik und die sinfonischen Werke von Dvorak sind für mich eine Einheit.
    :) Die Dvorak-Sinfonien hatte ich vorher mal auf Philips-LP in der Gesamtaufnahme mit Witold Rowiki. Diese hatte mir nie 100% zugesagt, erst als die CD kam kaufte ich mir die DG-Sinfonien-Gesamtaufnahme mit Rafael Kubelik --- erst jetzt war man in der Lage die Werke richtig kennen zu lernen.
    ;) Im Gegensatz zu Albus habe ich alle Sinfonien mindestens zwei mal gehört, aber ich muß auch gestehen, das ich doch lieber die Nr.7 - 9 höre und das öfter.


    :) Ich bin großer Anhänger der Gattung Sinfonische Dichtung und nach Liszt, Richard Strauß und Respighi sind auch die Sinfonischen Dichtungen von Dvorak sehr wichtige und schöne Werke der Musikgeschichte.
    Da kann man auch die DG-Doppel-CD mit Rafael Kubelik empfehlen ( jetzt neuerdings als 3er-Box mit den Slawischen Tänzen), die folgende Werke enthält:
    Mein Heim op. 62;
    Die Hussiten op. 67;
    In der Natur op. 91;
    Karneval-Ouvertüre op. 92;
    Othello op. 93;
    Die Mittagshexe op. 108;
    Der Wassermann op. 107;
    Das goldene Spinnrad op. 109;
    Die Waldtaube op. 110;
    Variationen op. 78
    Bayr. RSO, Kubelik


    Zitat von Norbert zu Kubeliks- Mahler:

    Zitat

    "Die 2." ist die einzige Aufnahme der DG, die ich noch vom Kubelik-Mahler-Zyklus besitze, da mir das Klangbild nie zusagte. Es erschien mir zu oberflächlich, zu höhenbetont und erweckte, in Zusammenhang mit Kubeliks durchweg schnellen Tempi, den Eindruck der (zu) Leichtgewichtigkeit.


    Hallo Norbert,
    in diesem Punkt muß ich Dir beipflichten. Ich hatte damals auch Zugriff auf den gesamten Mahler-Kubelik-DG-Zyklus auf LP. Nur von der Klangqaulität her hat mir die Mahler-Gesamtaufnahme auch nie gefallen und nach DECCA/Solti/CD hat sich der Fall Mahler ohnehin positiv erledigt.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hier noch eine für mich bedeutende CD aus Rafeal Kubelik´s Discographie:
    :) Smetana hat nicht nur den Zyklus sinfinischer Dichtungen aus Mein Vaterland geschrieben, auch die Sinfonischen Dichtungen
    Richard III op. 11;
    Wallensteins Lager op. 14;
    Hakon Jarl op. 16;
    Prager Karneval
    und die
    Orchesterstücke aus "Die verkaufte Braut"
    mit dem Bayr. RSO, Kubelik.
    Diese gab es früher als DG-Einzel-CD. Jetzt in der DG-Aufnahme mit Levine (Vaterland) als Doppel-CD. Warum die DG nicht Kubeliks Aufnahme von Mein Vaterland hier gekoppelt hat ist mir ein Rätsel.
    (Allerdings habe ich die TOP-Vaterland-Aufnahme mit Levine auch auf CD).


    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • @ teleton:


    Ich war gerade etwas verblüfft, als ich deinen Kommentar zu der von Dir abgebildeten Smetana/Kubelik/Levine Doppel-CD las. Ich habe genau diese vor einigen Wochen erstanden - und zwar wegen der Aufnahme von Má Vlast mit dem Boston Symphony Orchestra unter Rafael Kubelik . So konnte ich mich doch nicht getäuscht haben... Habe sie zur Sicherheit noch einmal vorgezogen und habe sie jetzt neben mit liegen - Erleichterung - ich hatte mich nicht getäuscht (wäre schon ein erschreckendes Zeichen von früher Altersdemenz gewesen 8) ). Kubelik hat den Zyklus Má Vlast übrigens mehrfach, mit verschiedenen Orchestern eingespielt, so z.B. mit dem Tschechischen Philharmonieorchester bei Supraphon und mit den Wiener Philharmonikern bei DECCA.


    Die von dir abgebildete Deutsche Grammophon Doppel-CD enthält folgende Aufnahmen:


    Bedrich Smetana


    Má Vlast
    Boston Symphony Orchestra
    Rafael Kubelik


    Richard III, op. 11
    Wallenstein's Camp, op. 14
    Hakon Jarl, op. 16
    Prague Carnival
    Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
    Rafael Kubelik


    aus: The Bartered Bride(Overture, Polka, Furiant, Skocná)
    Wiener Philharmoniker
    James Levine



    Ich muss allerdings sagen, dass ich von der Aufnahme von "Mein Vaterland" bis auf "Die Moldau" eher enttäuscht bin. Es ist mein erster Kontakt mit dem vollständigen Werk, deshalb kann ich nicht sagen, ob es am Werk oder an der Interpretation liegt, aber ich habe das unbestimmte Gefühl, dass dieser Aufnahme ein bisschen der Schwung fehlt. Je weiter sie in die Stücke jenseits der Moldau fortschritt, um so mehr hatte ich das Gefühl, durch einen recht zähen musikalischen Brei zu waten. Na, vielleicht muss ich mir die Aufnahme erst noch ein paar Mal anhören, bis ich sie richtig würdigen kann.


    Gruß


    katlow

  • Hallo!
    Da hier zurecht viel von Kubeliks Dvorak-Aufnahmen gesprochen wird, darf diese hier auch nicht fehlen:

    Viele Grüße,
    Pius.

  • Salut,


    ich werde auch mal einen Kubelik dazutun:



    Es dürfte bekannt sein, dass ich das Booklet zu dieser Box verloren habe. Soweit ich mich jedoch erinnere, erzeugt Kubelik in diesen Einspielungen neue "Klangformen" durch eine "neue" Anordnung des Orchesters. Dies war offenbar Kubeliks Stärke.


    bien cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli Soweit ich mich jedoch erinnere, erzeugt Kubelik in diesen Einspielungen neue "Klangformen" durch eine "neue" Anordnung des Orchesters. Dies war offenbar Kubeliks Stärke.


    bien cordialement
    Ulli


    Hallo Ulli, nicht nur bei Mahler und keine "neue" Anordnung, sondern im Gegenteil, die "alte". ;)


    Kubelik bevorzugte, wie Klemperer, die "klassische Orchesteraufstellung", also 1. und 2. Violinen gegenüber sitzend und Kontrabässe links hinter den 1. Violinen.


    So entstehen in der Tat viele neue Höreindrücke bei Mahler, aber noch viel mehr bei Beethoven oder Mozart, weil man dort wunderbar das Wechselspiel zwischen 1. und 2. Violinen verfolgen kann. Bei der "modernen" Orchesteraufstellung, bei der 1. und 2. Violinen nebeneinander sitzen, verschwimmen diese kompositorischen Effekte idR, weil beim Hörer ein "Mischklang" ankommt.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo Katlow,


    dann habe ich die Beschriftung der DG-Doppel-CD falsch gedeutet - es sind nur die Orchesterstücke aus "Die verkaufte Braut" mit Levine, der Rest mit Rafael Kubelik.
    Da Du allerdings die Kubelik-Aufnahme mit dem Boston SO von "Mein Vaterland" als langweilig empfindest, wäre genau die von mir ursprünglich angenommene Kopplung mit Levine als Vaterlanddirigent für Dich genau richtig gewesen. Ich habe diese DG-Levine-Doppel-CD mit wiederum anderen Smetana - Werken mit Levine und bin sehr zufrieden mit der Interpretation und das obwohl ich vorher die Karel Ancerl-Supraphon-Aufnahme favorisierte.


    :) Die Smetana-Werke Richard III op. 11; Wallensteins Lager op. 14;
    Hakon Jarl op. 16; Prager Karneval
    sind bei mir auf einer DG-Einzelhochpreis-CD mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks/Rafael Kubelik sind allerdings alles andere als langweilig präsentiert.
    Die DG ändert aber auch dauernd die Kopplungen und Aufmachungen --- damit man neuen Kaufanreiz hat, weil die Doppel-CD jetzt auch billiger ist !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Hallo Ulli, nicht nur bei Mahler und keine "neue" Anordnung, sondern im Gegenteil, die "alte".


    Kubelik bevorzugte, wie Klemperer, die "klassische Orchesteraufstellung", also 1. und 2. Violinen gegenüber sitzend und Kontrabässe links hinter den 1. Violinen.


    So entstehen in der Tat viele neue Höreindrücke bei Mahler, aber noch viel mehr bei Beethoven oder Mozart, weil man dort wunderbar das Wechselspiel zwischen 1. und 2. Violinen verfolgen kann. Bei der "modernen" Orchesteraufstellung, bei der 1. und 2. Violinen nebeneinander sitzen, verschwimmen diese kompositorischen Effekte idR, weil beim Hörer ein "Mischklang" ankommt.


    Salut Norbert,


    Danke für die Aufklärung - ich hatte wie gesagt nur irgendetwas in Erinnerung. So, wie Du das nun beschreibst, macht das wirklich Sinn! Besten Dank!


    bien cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ich möchte noch einmal etwas genauer auf die Beethoven-Einspielungen eingehen:



    Je öfter ich die Aufnahmen höre, desto begeisterter bin ich.


    Besonders die Interpretation der 2. Sinfonie (Live-Mitschnitt vom 01.02.1971) fasziniert mich, weil Kubelik aufzeigt, wie revolutionär Beethoven schon vor der berühmten "Eroica" komponiert hat.


    Den spannungs- und temperamentvollen Ansatz erwähnte ich bereits. In Tempoangaben bedeutet dies:
    12'40'', 12'00'', 03'20'' und 06'21'' Zum Vergleich Harnoncourt:
    12'31'', 10'30'', 04'22'' und 05'55''


    Nach der langen Introduktion startet Kubelik furios (übrigens auch hörbar in diesem Live-Mitschnitt durch ein paar Geräusche, die wie stampfen auf den Boden klingen). Die ebenfalls schon erwähnte klassische Orchesteraufstellung macht die Melodienlinien der Streicher ungeheuer transparent, ferner legte Kubelik viel wert auf die Gleichbehandlung der Bläser gegenüber den Streichern.


    So entstand eine Aufnahme, die, wüßte man nicht, wer dirigiert, auf Harnoncourt oder Leibowitz schließen ließe. Das Orchesterspiel ist durchaus als "brilliant" zu bezeichnen, die Tonqualität ist, bis auf ein paar Nebengeräusche (stampfen [?], sehr vereinzelte Huster) für 1971 und live sehr gut und durchhörbar. Das Publikum konnte sich "gerade noch zusammen reißen" und klatschte erst unmittelbar, nachdem der letzte Takt verklungen war ;) .


    Vier Jahre eher (am 31.03.1967) wurde die "Pastorale" mit geschnitten, was am Klangbild hörbar ist. Es ist nicht ganz so transparent, dafür aber störungsfrei von Nebengeräuschen.


    Kubelik zeigt hier einen "anderen Beethoven". Nicht den Revolutionär, sondern eher den gereiften, naturverbundenen (auch wenn die Pastorale keine Programmusik darstellt, entsprechen die Satzcharaktere durchaus den angegebenen Erläuterungen).


    Die Tempi:
    09'22'', 13'28'', 05'35'', 03'38'' und 09'42'' Nochmals Harnoncourt:
    13'07'', 11'59'', 05'10'', 03'52'' und 09'44''.


    Leider spielte Kubelik im 1. Satz nicht die Wiederholung der Einleitung.


    Kubelik wahrte stets den musikalischen Fluß, stufte sehr fein dynamisch ab und brachte auch hier das Orchester zu Höchstleistungen (ibs. Ende des 2. Satzes, im sehr furiosen "Gewitter" und im wunderbar ausmusizierten letzten Satz).


    Fazit: Zwei Aufnahmen von zeitloser Gültigkeit, die aufzeigen, wie sehr es Kubelik verstand, sich einzelnen Werken individuell zu nähern und eigenständige Resultate auszuarbeiten. Für Fans des Dirigenten Kubelik ein absolutes "muß".

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ich habe vier Aufnahmen mit Rafael Kubelik:


    Mit dem Prager Radio SO und Jan Kubelik:
    Jan Kubelik: Variations in E minor


    Mit dem SO des BR und Zvi Zeitlin:
    Arnold Schönberg: Violinkonzert


    Mit dem So des BR und Henryk Szeryng:
    Alban Berg: Violinkonzert
    Jean Martinon: Violinkonzert Nr.2



    Gruß,

  • Hallo,


    eine absolute Referenzaufnahme von Kubelik, die hier noch nicht genannt wurde, ist seine Aufnahme der "lustigen Weiber von Windsor" von Otto Nicolai. Absolut konkurrenzlos, wie spontan, frisch und durchhörbar das Rundfunksinfonieorchester aus München agiert, auch die Sänger sind von hoher Qualität, für mich definitiv die beste der wenigen Einspielungen dieser zu Unrecht vernachlässigten Oper.


    Das einzige was fehlt ist Fritz Wunderlich als Fenton, der diese Rolle ein paar Jahre früher unter Robert Heger so unvergleichlich gesungen hatte. Leider war er ja 1977 schon eine Weile tot, schade eigentlich...


    Ansonsten zwei Stunden purer Genuß


    Gruß, flo


    Im übrigen finde ich viele Dvorak-Aufnahmen Kubeliks ebenfalls herausragend und kenne "seinen" Mahler leider noch nicht.

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Unter den Mahleraufnahmen Kubeliks gehört die oben im Eingangsbeitrag von Alfred gezeigte Einspielung der


    1. Sinfonie (DG) zu den Spitzenaufnahmen dieser Sinfonie, nur eine oder zwei andere Aufnahmen sind noch echte Alternativen.

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • In meiner Sammlung Kubelik bin ich seltsam bestückt.


    Meine Lieblingsaufnahmen:
    C.M.v. Weber: Der Freischütz
    C.M.v. Weber: Oberon
    Smetana: Ma vlast mit den Wiener Philharmonikern und dem Boston Symphony Orchestra



    Mozart: Haffner-/Linzer-/Prager-/Jupiter-Symphonie (unbedingt anhören) mit den Wiener Philharmonikern,
    und die göttliche Nachtmusik
    Tschaikowsky: Sinfonien Nr. 5 und 6 mit den Wiener Philharmonikern


    "Klassische Moderne":
    Berg: Violinkonzert
    Schönberg:
    Gurre-Lieder
    Klavierkonzert opus 42
    Violinkonzert opus 36

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Seitdem es die wunderbaren Aufnahmen des Labels "audite" gibt, sehe ich Rafael Kubelik in einem ganz anderen Licht.


    Als sehr guter Dirigent slawischer Werke, als einer derjenigen, der maßgeblich an der Mahler-Renaissance beteiligt war und als Dirigent einer der schönsten "Meistersinger"-Aufnahmen war er mir seit längerem ein Begriff, aber die Liveaufnahmen mit "seinem" Orchester, dem er von 1961-1979 vorstand und bis 1985 als Gastdirigent verbunden blieb, zeigen ihn als genialen Dirigenten, der sich und sein Orchester zu Höchstleistungen inspirieren konnte.


    Mit Beethoven z.B. brachte man Kubelik nicht in erster Linie in Verbindung; um so erstaunlicher die liebevolle Rasanz, die Kubelik der 2. Sinfonie angedeihen ließ. Ich dachte, mit dieser -oben besprochenen- Aufnahme wäre eine der Höhepunkte von Kubeliks Schaffen erreicht worden, aber was am 24.04.1969 im Herkulessaal der Residenz in München passierte, war imo nicht weniger als eine Sensation.



    Lange hatte sich Kubelik bemüht, Nathan Milstein nach München zu holen, um mit ihm das Tschaikowsky-Violinkonzert aufzuführen. Leider erkrankte Milstein, so daß ein gänzlich unbekannter, 21-jähriger Israeli auf Empfehlung der Künstleragentur Columbia Artists engagiert wurde.


    Sein Name lautete Pinchas Zukerman, und am Tag nach dem Konzert war in der "Süddeutschen Zeitung" zu lesen: "Ein neuer Star ist geboren". Der bekannte Musikredakteur und Journalist Joachim Kaiser schrieb ein paar Tage später in der gleichen Zeitung: "Der junge Künstler spielte bei seinem Deutschland-Debut in München mit einer Süße des Tons und einer noblen, ruhigen Beseeltheit des Ausdrucks, wie man es schöner und interessanter selbst von dem russischen Meistergeiger David Oistrach noch auch von Hernryk Szeryng nicht gehört hat."


    Wohl wahr. Bei dieser Aufnahme handelt es sich imo um einen der seltenen Momente, in denen sich Solist und Dirigent und Orchester gegenseitig zu unerhörter musikalischer Schönheit und Hingabe an die Emotionalität des Tschaikowsky-Violinkonzerts inspirierten. Ein derart intensives Miteinander habe ich bisher sehr selten gehört.


    Daß Zukerman alle technischen Schwierigkeiten des Konzerts beherrschte, muß nicht extra erwähnt werden, aber die Leichtigkeit und Natürlichkeit, mit der er seinen warmen, satten Bogen spielte, beeindruckt. Kubelik und sein Orchester folgten Zukerman mit wunderschön-inspiriertem Spiel.


    Wären Superlative steigerbar, müßte ich für Tschaikowskys 4. Sinfonie einen erfinden. Wie ich im entsprechenden Thread schrieb, mag ich das Werk nicht sonderlich. Zu viel "Blechklangkitsch" erklingt mir im 1. und 4. Satz.
    Kubelik aber entfaltet igs. eine derartige Rasanz, daß gar keine Zeit für "Blechbombast" bleibt. Das Blech ist in den wunderbaren Orchesterklang eingebunden; durch die von Kubelik bevorzugte deutsche Orchesteraufstellung (also mit 1. und 2. Violinen links- bzw. rechtsaußen) wird eine selten gehörte Transparenz des Orchesterspiels erreicht. Es bleibt also gar keine Zeit, um den Hörer mit "Bombast zu erschlagen" (siehe Solti).
    Ruhe kehrt lediglich im sehr schön ausmusizierten zweiten Satz ein, bevor das Pizzicato-Scherzo mit einer intensiven Rasanz startet, die ich bisher noch nirgendwo hören konnte. Gerade hier bewirkt Kubeliks Orchesteraufstellung eine seltene Durchhörbarkeit.
    Fürs Finale gibt's nur ein Wort: furios. Nur ein Orchester von höchster Qualität konnte Kubelik folgen. Das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks war ein solches.


    Herausragend, gemessen am Alter, die Klangqualität. Das Orchester wird sehr transparent und verfärbungsgfrei abgebildet, der Solist ist gut eingebettet im Orchesterklang.


    Das einzige Problem, das ich habe: Was mache ich nun mit meinen anderen Aufnahmen beider Werke??? ?( ;)


    PS.: Auch wenn Alfred keine Links mag: Auf der Audite-Homepage gibt es neben vielen Rezensionen der CD ein Porträt über Pinchas Zukerman aus "Fono Forum" 7/1969.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Himmel, Norbert, Du hast vollkommen Recht. Die Aufnahme habe ich ja auch. Da zerbreche ich mir im Tschaikowskij-Thread über die 4. Symphonie den Kopf, ohne die Kubelik-Aufnahme zu berücksichtigen. Ich hatte sie mir mal vorrangig wegen Zukerman gekauft, der wirklich großartig spielt.


    Herzlichen Dank für die schöne Beschreibung Deiner Höreindrücke. Wenn ich nächste Woche wieder mehr Zeit habe, werde ich sie mir noch einmal in Ruhe anhören.


    Ich kenne sonst kaum etwas von Kubelik, nur die Aufnahmen auf der „Great Conductor“-CD. Die habe ich bislang aber auch nur flüchtig gehört. Auch das soll sich nächste Woche ändern.


    Gruß, Cosima


    P.S.: Ich sehe gerade, dass ich schlimmer noch im Tschaikowskij-Thread aus der Erinnerung heraus schrieb, dass mich die Kubelik-Aufnahme nicht zufrieden stellt. Ich muss das schnellstens noch einmal überprüfen!

  • Zitat

    Original von Cosima


    P.S.: Ich sehe gerade, dass ich schlimmer noch im Tschaikowskij-Thread aus der Erinnerung heraus schrieb, dass mich die Kubelik-Aufnahme nicht zufrieden stellt. Ich muss das schnellstens noch einmal überprüfen!


    Ich bin gespannt, ob Du meine Begeisterung teilst.


    PS.: Ich habe mir erlaubt, das nicht dorthin gehörende "c" bei jenem Geiger zu entfernen, bevor Uli oder Maik den Namen für den "Stilblüten-Thread" mißbrauchen ;) .


    Zukerman hatte das Violinkonzert 15 Jahre später noch einmal aufgenommen mit Zubin Mehta und dem Israel Philharmonic Orchestra. Ich werde demnächst mal vergleichshören und feststellen zu versuchen, ob er seine unglaubliche Leistung wiederholen konnte.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Guten Abend,


    am allerschlimmsten finde ich ,daß da noch so viele Schätze im Archiv des BR schlummern, Aufnahmen, die er halt für den Rundfunk gemacht hat, welche aber wohl nie auf CD erscheinen werden.
    Ich denke da z.Bspl. an eine elektrisierende Aufnahme der "Vier Hymnen"für Orchester von Karl Höller unter Kubelik, welche ich mir vor einiger Zeit aus dem Rundfunk geholt habe.


    Davon abgesehen, daß das sinfonische Werk dieses äußerst klangsinnlichen deutschen Komponisten heutzutage völlig vernachläßigt wird, ist es eine Schande, wie viele tolle Aufnahmen in den Archiven der Rundfunkanstalten dahinvegetieren, ohne daß man Zugriff darauf erhält.
    Ich glaube, in Österreich ist diese Situation besser?
    Ich hörte davon, daß man sich Kopien von den Sendeanstalten erstellen lassen kann!?


    Viele Grüße,


    Michael

  • Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    Guten Abend,


    am allerschlimmsten finde ich ,daß da noch so viele Schätze im Archiv des BR schlummern, Aufnahmen, die er halt für den Rundfunk gemacht hat, welche aber wohl nie auf CD erscheinen werden.


    Hallo Michael,


    wer weiß.


    Die von mir beschriebenen Aufnahmen von Audite wurden allesamt vom Bayer. Rdf. migeschnitten und später wieder "ausgegraben". Ich hoffe, daß nach Mahler, Beethoven, Mozart, Tschaikowsky, Brahms, Schubert, Bruckner und Jan Novák noch andere Aufnahmen und Komponisten ans Tageslicht gelangen werden.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo Norbert, hallo allerseits!


    Also, zur Auswahl stehen Mravinsky/Leningrader (DG 1960), Gergiev/Wiener (Philips 2002) und Kubelik.


    Zuerst mal meine Highlights vorab: Was Kubelik hier im Scherzo auf die Beine stellt, ist schier unglaublich! Du hast es ja geschrieben: intensiv, rasant, aber trotzdem transparent. Da kommen auch die Leningrader nicht mit, und bei den Wienern klingt das Pizzicato im Vergleich eher zähflüssig und breiig.


    Dann der unheimlich sinnlich-schöne 2. Satz! Damit ist es auch schon gesagt, denn klangschön und sinnlich bringt ihn Kubelik, voll bitterer Süße, dabei kein bisschen schwülstig. Die Wiener klingen mir hier zu aufgesetzt pathetisch, die Leningrader eine Spur zu sachlich und kühl. Wie ich auch insgesamt übrigens den Mravinsky als etwas zu nüchtern und streng in dieser Sinfonie empfinde. Das hat mich von Anfang an gehindert, mit dieser Aufnahme richtig warm zu werden, obgleich sie wirklich sehr gut ist.


    Dann zu dem "Blechklangkitsch" im letzten Satz. Im Finale der Wiener klingt natürlich nichts unangenehm blechern, aber mir fehlt – wie in der ganzen Sinfonie - der Gergiev-Drive; da kommt so gar nichts in Schwung. Bei Mravinsky geht im Finale richtig die Post ab; der lässt die Leinen los, dass es eine Freude ist. Aber: Mich stört auch ein wenig dieser bombastische Blechklang, so dass ich auch im 4. Satz eher zu Kubelik tendiere, der wunderbar glutvoll und auftrumpfend spielen lässt.


    Mein Fazit: Es war wirklich nicht leicht, denn an einigen Stellen habe ich zudem das Gefühl, dass Mravinsky raffinierter und ausgefeilter spielen lässt. Aber jede Kleinigkeit zu analysieren, würde zu weit gehen. So haushoch überlegen wie Du, Norbert, sehe ich den Kubelik zwar nicht, aber insgesamt betrachtet ist er auch mein Favorit.


    Schöne Grüße, Cosima

  • Hallo Cosima,


    "haushoch überlegen" ist Kubelik imo im Vergleich zu Solti, denn Sir Georg erwähnte ich explizit als (mich) "abschreckendes Beispiel".


    Kubelik schaffte es, mein Interesse für Tschaikowskys vierte Sinfonie als ganze (wieder) zu erwecken, dafür gebührt ihm ewiger Dank. ;) Mravinsky werde ich mir mit Sicherheit noch zulegen, denn seine Interpretation der "Pathétique" ist die interessanteste, die ich kenne -übrigens, hier überzeugt mich auch Solti vollkommen. So schließt sich der Kreis... ;)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Zitat

    Original von Norbert
    Mravinsky werde ich mir mit Sicherheit noch zulegen, denn seine Interpretation der "Pathétique" ist die interessanteste, die ich kenne -übrigens, hier überzeugt mich auch Solti vollkommen. So schließt sich der Kreis... ;)


    Ja, die 6. unter Mravinsky ist schon toll, keine Frage. Aber da gibt es wieder eine Gergiev-Aufnahme mit dem Kirov-Orchester, was mich schwer in Bedrängnis bei der Entscheidungsfindung bringt. :D Aber das diskutieren wir woanders mal aus.


    Zu der Great-Conductor-CD mit Kubelik bin ich übrigens noch nicht gekommen, vielleicht schlummern da auch noch irgendwelche Schätze.


    Viele Grüße, Cosima :hello:


    Nachtrag:


    Was ich eben erst sah: Der Kubelik ist aus 1969 und eine Live-Aufnahme! Dafür ist der Klang geradezu berauschend gut, ein Sonderlob hierfür!

  • Als eben der Mravinsky noch nebenher lief, dachte ich, dass es eigentlich unmöglich ist, die zwei Aufnahmen miteinander zu vergleichen, wenn man vorrangig aus dem Gefühl heraus urteilt und keine eklatanten Schwächen erkennbar sind. Die eine klingt sehr russisch und klassisch, die andere dafür klangschön und sinnlich. Die eine ist sehr intensiv, die andere leidenschaftlich. Ich bekomme immer ein ungutes Gefühl, sobald ich mich für eine Aufnahme entschieden habe, obwohl mir auch die andere am Herzen liegt. Ich korrigiere deshalb mein Fazit und sage: Ich liebe sie beide.


    Gute Nacht!


    Cosima :angel:

  • Hallo miteinander,


    Rafael Kubelik schätze ich vor allem als hervorragenden Interpreten der Symphonien von Karl Amadeus Hartmann (1905-1963). Die Symphonien Nr. 2, 4-6, 8 und die 'Gesangsszene' hat Kubelik mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks eingespielt, die (zusammen mit Aufnahmen anderer Dirigenten der restlichen Symphonien) bei dem Label Wergo veröffentlicht wurden.


    Kubelik, der Hartmann Anfang der 60-er Jahre noch persönlich kennengelernt hat, entfaltet in seinem feurigen Dirigat - natürlich insbesondere in den hochexpressiven, groß besetzten Symphonien - eine solch ungeheure Spannung und emotionale Intensität, daß bei einem Vergleich mit den Aufnahmen des Langweilers Ingo Metzmacher meine Entscheidung absolut eindeutig PRO Kubelik ausfallen mußte.



    Schöne Grüße
    Johannes

  • Hallo Johannes,


    vielen Dank für den Hinweis auf die alten Kubelik-Aufnahmen.


    Bei mir ist die Sache so gelaufen:
    Ich habe die Hartmann-Sinfonien in der Aufnahme mit Kubelik auf LP (geliehen) in den 80er Jahren kennengelernt und war begeistert.
    Habe die Sinfonien dann aus den Augen verloren und mir vor ca.5jahren die Metzmacher - Gesamtaufnahme gekauft. Eine richtige Begeisterung konnte sich jetzt für die Hartmann-Sinfonien nie einstellen - eher Langeweile, besonders bei der Sinf.Nr.5 ;( ohne Inspiration.


    ;) Jetzt weis ich es liegt: An der Aufnahme; und werde ganz einfach auf Kubelik "umstellen" und "Metzmaker" eliminieren.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich habe diesen alten Thread hervorgeholt, weil mir zufällig eine preiswerte 4-CD-Box von Membran in die Hände gefallen ist:



    Die genaue Titelliste der 4 CDs findet ihr hier!


    Zitat

    Dieses 4-CD-Set umfasst die äußerst erfolgreichen und umjubelten Aufnahmen eines der größten Dirigenten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Rafael Kubelík. Die Aufnahmen wurden zwischen 1946 und 1954 mit verschiedenen hochrangigen Orchestern wie dem Chicago Symphonie Orchestra eingespielt.


    Der gebürtige Tscheche wurde geliebt und kritisiert: Er spielte zu moderne Stücke, besetzte in den 50er Jahren häufig die Solistenpartien mit Schwarzen und äußerte direkt und unverstellt seine Meinung - u. a. lehnte er Auftritte in seiner alten Heimat Tschechien ab, als die Kommunisten an die Macht kamen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • In anderen Threads wurde die Box bereits erwähnt, aber auch hier gehört sie her:


    Antonin Dvorak
    Sinfonien 1-9 (Ga)


    von Rafael Kubelik, Berliner Philharmoniker


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