Bei der Suche nach Aufnahmen geistlicher Musik aus der Barockzeit bin ich in letzer Zeit immer häufiger auf das solistische Vokalensemble Cantus Cölln gestoßen.
Das von dem Lautenisten Konrad Junghänel vor nunmehr 20 Jahren gegründete, sechs Stammmitglieder umfassende Ensemble besticht durch einen großartig verschmelzenden Gesamtklang, zugleich klingen auch die Einzelstimmen in den solistischen Passagen sehr gut. Meinem Geschmack ebenfalls sehr entgegen kommt die Besetzung der Altstimme mit einer Altistin (Elisabeth Popien), die nur manchmal durch einen hinzukommenden Altus verstärkt wird.
In der Ausgabe 06/07 des FonoForum ist ein ausführliches Interview mit dem Ensembleleiter Konrad Junghänel zu lesen.
Meine beiden liebsten Aufnahmen mit Cantus Cölln waren bis gestern eine Doppel-CD mit Werken von Heinrich Schütz (Symphoniae Sacrae III) und der siebenteilige Kantatenzyklus "Membra Jesu Nostri" von Buxtehude.
Seit gestern ist auch noch die Aufnahme der Kantaten von Nikolaus Bruhns aus den Neunzigern hinzugekommen, über die ich ja bereits an anderer Stelle mehrfach geschwärmt habe.
Über Cantus Cölln im allgemeinen und Membra Jesu Nostri im besonderen las ich in Rezensionen, die Interpretationen seien nicht dramatisch genug und zu distanziert. Ich höre das allerdings ganz anders, nämlich eine in glühender Intensität nach innen gewendete Dramatik, die mir ergreifender klingt als als jede vordergründige Exaltiertheit es könnte.
Die CDs dieses Ensembles sind leider oft recht teuer, über den Amazon-Marktplatz kann man aber einen Teil davon vergleichsweise günstig bei diversen US-Anbietern bestellen.
Und was haltet Ihr von Cantus Cölln? Gibt es Aufnahmen, die Ihr besonders oder aber auch weniger schätzt?
Mit Gruß von Carola