Paukenwohlklang in Bruckners 8ter

  • All wo die schönen Pauken trommeln...


    Wieder mal Bruckner. Wieder mal die 8.
    Aber...Themenschwerpunkt: Paukenklang


    Hier sollen sich Kritiken zu den Paukenklängen verschiedener Interpretationen (der 8.!) wiederfinden und evtl. herausgestellt werden,
    wie der Klang für euer Ermessen rübergekommen ist
    (überwältigend, schroff, zu zart, nach Pappkarton klingend....).


    C'est tout...


    :hello:

  • Spontan fällt mir da Harnoncourts Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern ein, die vor allem im Finale eine unglaubliche Brutalität entwickelt.




    Der Klang ist hierbei sehr schön eingefangen und klingt nicht wie bei vielen Aufnahmen breit und dumpf, sondern man hört den einzelnen Schlägel auf die Pauke fallen.
    Ansonsten zeichnet sich die Aufnahme durch große Transparenz aus. Völlig überzeugen vermag mich diese Interpretation jedoch nicht.

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Hallo Jaaaan,


    wenn Du den Thread zur [EMAIL=http://www.tamino-klassikforum.at/thread.php?threadid=967&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=1]Bruckner: Sinfonie Nr.8[/EMAIL] durchließt, wirst Du sehen, das dort einige Empfehlungen vorhanden sind.
    Auch eine interessante Diskussion über die Paukenstellen am Anfang und Ende des 4.Satzes ist dort zu lesen.


    WalterT. hält die Paukenstelle am Schluß sogar für verunglückt:

    Zitat

    Verunglückter Schluss des 4. Satzes ?
    ... Ich habe mir gestern den Schluss noch einmal in verschiedenen Aufnahmen angehört. Er enthält etwas Verunglücktes. Das zeigt sich dort, wo die Pauke unmittelbar vor der abschließenden Krönung in Doppelschlägen zur Ordnung rufen will. William Steinberg ist der einzige, der hier die Pauke regelrecht aus den Takt springen lässt. Giulini, dessen Einspielung für mich zu den absoluten Höhepunkten zählt, zieht sich aus der Affäre, indem er hier die Pauke zurücktreten lässt.
    Solche chaotischen Augenblicke wurden Bruckner immer vorgeworfen. Für mich gehören sie zum Wesen seiner Musik. Ich messe die Qualität der Interpretationen nicht zuletzt daran, wie es dem Dirigenten gelingt, sie herauszubringen.


    Ich würde diese Stelle nicht als verunglückt bezeichnen, genau wie die geniale Paukenstelle am Anfang zu Beginn der Exposition.
    Bruckner hat es so gewollt und genial umgesetzt.


    :yes: Die Pauken hört man in der Solti-Aufnahme mit den Wiener PH so wie sie sein sollen: hart und prägnant - niederschmetternd.
    Die Solti-Aufnahme mit dem Chicago SO von 1990, die in der Leningrader Philharmonie aufgenommen wurde, befindet sich in der Decca-GA der Bruckner-Sinfonien mit Solti. Dort ist der Klang auch gut, aber die Wiener Aufnahme ist klanglich insgesamt besser gelungen und die Pauken prägnanter.


    :D Interessant ist die INFO, das sich die DECCA beim Beschriften der Eloquence-CD geirrt hat.
    Es ist die Aufnahme von 1992 mit den Wiener PH und nicht mit dem CSO ! Hier auch die alte Decca-Ovation-Ausgabe von 1996 - beide CD´s sind die gleiche Aufnahme.
    Die Eloquence CD ist auch mit der richtigen Beschriftung Wiener PH im Handel.
    falsche Beschriftung.........
    Wiener PH, Georg Solti
    Decca. 1992, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang