Madamina - Die Registerarie und Leporello auf Tonträger

  • Ein Prüfstein ist diese Arie für jeden darsteller des Leporello, es gibt unzählicge Möglichkeiten sie zu singen - und sie sagt was über die Rollenauffassung des Interpreten aus.
    Und aus diesem Grunde stellen sich gleich mehrere Fragen: Wer sang diese Arie für Euch am überzeugendsten, bzw wer war Eurer Meinung nach der überzeugenste Leporello auf Tonträger überhaupt ?


    Es sind alle Aufnahmen zugelassen - vom Schellackzeitalter (muß als "historisch" deklariert werden) bis in die heutige Zeit. Originalsprache oder deutsch - das bleibt sich gleich......


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Von den unzähligen Leporellos gefällt mir immer noch am besten Walter Berry. Der hat die berühmte Arie unzählige Male gesungen, auf deutsch und auf italienisch.


    Die beste szenische Darstellung der "Madamina.."-Arie ist in der Joseph-Losey-Verfilmung des "Don Giovanni" zu sehen, wenn José van Dam den "Leporello" als endlose Liste über die Aussentreppen des Palazzo schleift....


    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Alfred,


    mein All-time-Favorit bei den Einzelaufnahmen der Leporello-Registerarie ist eine historische und auf deutsch gesungene, nämlich die von Alexander Kipnis Ende der 1920er in Berlin eingesungene Aufnahme (u.a. auf dem Recital aus der Reihe "Lebendige Vergangenheit" unseres geschätzten Werbepartners Preiser Records zu hören). Kipnis singt diese Arie erst einschmeichelnd und dann immer anzüglicher, schließlich im Mitsummen am Ende der Arie die Situation förmlich auskostend. Leporello ist hier eindeutig ein voyeuristischer Mittäter, der sich an den Eskapaden seines Herren ergötzt.


    Wenn es um Gesamtdarstellungen der Rolle geht, gehören für mich auch noch Giuseppe Taddei und Walter Berry an die Spitze der Interpretenliste.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)