Hallo,
Ich möchte absolut sagen: "Ja!"
Meines erachtens ist er einer der originellesten und wandlungsfähigsten Komponisten seiner Epoche in Frankreich. Der 1869 in Tourcoing nahe Lille geborene und 1937 in Royan verstorbene Roussel studierte zunächst bei Gigout, dann bei d'Indy. Seine ersten Werke zeigen typisch lyrisch-französischen Stil wobei größere spätromantische Ausschweifungen und erste Anklänge an den Impressionismus durscheinen. Nach einer längeren Asien-Reise 1910 beginnt er seine Erfahrungen und Eindrücke in Impressionistischen Werken zu dokumentieren (z.B. Padmavati). Nachdem seine 2., sehr langatmige, verklärte Sinfonie beim Publikum floppt, wendet er sich dem aufkeimenden und beliebten Neoklassizismus zu.
Roussel wird zu Lebzeiten als einer der führenden französischen Komponisten gefeiert und junge Komponisten wie Poulenc oder Prokovief schauen zu ihm auf.
Roussels Oevre ist recht übersichtlich, aber er komponiert in verscheidensten Gattungen.
Neben einigen Opern und Balletten finden sich 4 Symphonien ( darunter die sehr schöne erste Symphonie (Poeme de la foret)), 1 Klavierkonzert, 1 Celloconcertino und einiges an sehr guter Kammermusik (u.A. 2 Violinsonaten, ein Streichtrio und das recht bekannte Streichquartett). Des weiteren eine Reihe Klavierwerke und Lieder. Neben den "herkömmlichen" Gattungen finden sich bei Roussel auch obskure Kompositionen wie: "Fanfare pour un sacre païen für Blechbläser und Trommeln", "Ein Duo für Kontrabass und Fagott" oder ein "Stück für Piccoloflöte und Klavier". Es gibt nur wenige klassische Intrumente, die Roussel nicht irgendwie bedacht hat.
Alles in allem ein, wie ich finde, sehr interessater, origineller Komponist bei dem es viel zu entdecken gibt und der mich immer wieder mit seinen veschiedenenartigen Ausdrucksformen überrascht!
Hier noch zwei Empfehlungen für den kostenscheuen Roussel-Einsteiger:
LG
Raphael