Deutsche Oper am Rhein

  • Hallo zusammen,


    als gebürtiger Kölner kann man mich dennoch :D sehr häufig in der Düsseldorfer Oper treffen. Hier hat's noch ein richtiges Repertoiretheater und ein einigermaßen festes Ensemble, das immer mal wieder durch Gäste aufgemotzt wird, was aber nicht heißen soll, die Qualität derselben sei besser. Die Deutsche Oper am Rhein präsentiert sich als quicklebendige und qualitätvolle Spielstätte. Zumal da für gegner des regietheaters noch viele schöne alte Inszenierungen im Spielplan sind, sei es nun die fachwerkgerechte Schenk-Inszenierung der Meistersinger oder der romatische Freischütz mit einer Wolfsschlucht, die keine Wünsche offen lässt und erst recht der Rosnekavalier in Glanz und Gloria, sogar beim Hänsel draf's noch eine Engelsleiter und keine Teddybärenparade geben. Kurz: Hier kann und darf man noch träumen. Doch leider wird auch in Düsseldorf die Zahl der werktreuen Interpretationen immer mehr zusammengestrichen. Mein absoluter Tiefpunkt war der Onegin, wo man sich auch nach an der Partitur vergriffen hat. :kotz:


    Jetzt wollte ich mir die Traviata und die Tosca anschauen. Wie sind denn diese Inszenierungen? Leider gibt es auf der Homepage keine Fotos. Ich weiß nur, dass es nicht mehr die alte Tosca-Inszenierung ist, die ist leider verschrottet worden. Kann mir jemand Tipps geben?


    Danke und lG,


    Knuspi

  • servus aus franken !!
    der tosca-regisseur ist dietrich hilsdorf - in der essener oper werden 2 inszenierungen von ihm in der beginnenden spielzeit wieder aufgenommen (fidelio u. macht des schicksals) - auf der essener hp gibt`s auch pro inszenierung eine handvoll szenenfotos zu sehen (im gegensatz zur rheinoper :()
    die traviata ist eine arbeit von karl-ernst u. ursel herrmann, die schon `87 in brüssel premiere hatte u. vor ca. 7, 8 jahren übernommen wurde...


    von den herrmanns habe ich nie etwas gesehen...
    zu hilsdorf (die tosca habe ich nicht gesehen, aber 3 andere arbeiten von ihm) vielleicht demnächst - dein interesse vorausgesetzt - noch 2, 3 persönliche eindrücke..........
    jetzt nimmer - muss zum tischtennis :yes:
    bye pieter

  • Hey Pieter,


    ja, blöd' das mit den Fotos! Danke für Deine Nachricht. Dann bleibt's bei der Traviata. Von '87 sagst Du? Da stand das Regietheater noch nicht in voller Blüte und ich könnte Glück haben. Die Tosca von Hilsdorf lehne ich schaudernd ab. Ich habe nach seiner Essener "Macht des Schicksal"-Verunglimpfung jegliches Interesse an seinen Inszenierungen verloren.


    LG,


    Knuspi

  • Hallo Christoph


    Also, ich bin ja auch in Köln geboren und aufgewachsen, habe aber auch ein paar Jahre in Düsseldorf gelebt... Ja, sowas gibt´s :baeh01:


    Ich muss sagen, daß ich vom musikalischen Niveau der Rheinoper immer wieder sehr begeistert bin, was sicherlich an etlichen hervorragenden Sängerinnen und Sängern in diesem Ensemble liegt (Hans-Peter König, Therese Waldner, Natalia Kovalova, Renée Morloc, Jeanne Piland - um nur einige meiner Favoriten zu nennen). Was das Orchester betrifft, haben mich die Duisburger allerdings meistens mehr überzeugen können. Von einem solchen Ensemble kann man in Köln derzeit nur träumen.


    Was aber das "richtige Repertoiretheater" und die "vielen schönen alten Inszenierungen" betrifft, habe ich dort andere Erfahrungen gemacht. Ich habe wirklich einige der alten Schinken dort gesehen und war meistens entsetzt darüber, wie schlecht die einstudiert waren. Wenn man meint, Inszenierungen über 200 Jahre im Repertoire halten zu müssen, dann muss man auch dafür sorgen, daß die szenische Qualität erhalten bleibt. Auch musikalisch fand ich viele der Repertoirevorstellungen - sagen wir mal - nicht sonderlich frisch. Ab und zu mal den Bühnenbildern einen neuen Anstrich zu verleihen und die bis in die letze Reihe sichtbaren Gebrauchsspuren auszubessern muss da schon drin sein. Und nach der X-ten Umbesetzung halte ich szenische Neueinstudierungen oder zumindest doch einige Proben für angebracht. Die angesprochene "Hänsel"-Inszenierung war für mich einer der Theatertiefpunkte in meinem Leben. Schreckliches Bühnenbild, die Farben auf den Hintergrund-Prospekten ausgebleicht von 100 Jahren Scheinwerferlicht, Sänger die ihren Text nicht konnten - vom singen mal ganz zu schweigen... und dann diese Engel! irgendwo zwischen Sekte und arischen Idealmenschen angesiedelt. :no: Der Schinken ist jetzt auch schon seit etwa 50(!) Jahren in der Mottenkiste und wird immer hübsch zum Advent rausgekramt - eigentlich eine Unverschämtheit.
    Die Walküre war - wenn auch musikalisch sehr gut - ein technisches Desaster - Feuerzauber? Aber höchstens bei den durchgebrannten Scheinwerfern... Da klingt die Zahl von 40 Opern im Repertoire auch nur noch im Spielzeitheft toll.
    Du machst ja oft genug deutlich, daß für dich Inszenierungen abseits der Anweisungen im Reclamheftes tabu sind ;) ;) ;) :lips: - aber sowas ist doch ebenso weit entfernt von einer guten, lebendigen Aufführungspraxis...


    P.S. Ich glaube, die Tosca dürfte eher nicht Dein Fall sein, da gibt es ein Waschbecken auf der Bühne :P

  • Grüß Dich Clemens,


    och, das finde ich alles nicht so schlimm. Ich dachte letztes Jahr auch beim Hänsel: Hallali oder besser Rallala - die können aber ihren Text nicht so gut. Nur denke ich auch, wir als Opernfreaks sind arg verwöhnt vom ganzen CD-Hören und von Weltklasse-Aufführungen. Übrigens waren die Farben aufgefrischt :yes: und Du hättest mal die Pänz beim Anblick der Engel sehen sollen: Die waren hin und weg. Und was die Spielleitung anbelangt: Für mich ist mittlerweile alles besser als Regietheater!!!!!


    LG und vielleicht sieht man sich ja bei den Meistersingern,


    Christoph

  • Hallo Christoph,
    als Düsseldorfer sollte ich mich hier eigentlich auch zu Wort melden, aber es iwäre soviel dazu zu sagen, dass ich mit dem Platz hier im Forum nicht auskäme - nach fast 40 Jahren regelmäßigem Besuch könnte ich eine mehrbändige Enzyklopädie darüber schreiben - vielleicht demnächst hier mehr!


    Hier und jetzt nur kurz zur Traviata: Damit wird die Düsseldorfer Opern nach langer Umbauzeit diese Woche eröffnet. Die Inszenierung ist nicht neu - Clemens sagte es bereits - aber durch die neue Maschinerie frisch aufpoliert und neu besetzt. Ich habe sie schon zweimal gesehen, damals noch mit dem (verstummten) Shooting-Star Alexandra von der Weth und Sergeij Komov (Bilder bei OMM!) - jetzt mit der Kobalova in der Titelrolle. Unser General Tobias Richter sprach dieser Tage in der "RP" von einer echten Alternative zu AN.


    Das Bühnenbild im 2. Akt (Landhaus bei Paris) fand ich nicht so gelungen, ansonsten ist die Inszenierung recht hübsch und werkgetreu. Was mich persönlich bei der von mir besuchten Vorstellung etwas störte, war, dass der Vater Germont jünger war (oder aussah) als der Sohn Alfredo, aber das nur am Rande...

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Für mich ist mittlerweile alles besser als Regietheater!!!!!


    Das ist eine Aussage, die ich wirklich tief traurig finde. :(


    Vertsteh mich bitte nicht falsch: Mir geht es überhaupt nicht darum, dich zum Regietheater zu bekehren - um Gottes Willen! Mir gefällt selber oft vieles an der aktuellen Aufführungspraxis nicht. Aber wenn man grobe Qualitätsmängel im Theater akzeptiert, oder evtl. sogar befürwortet, bloß weil es sich nicht um "Regietheater" handelt, dann... tja? dann... weiss ich auch nicht... sollte man vielleicht doch besser das Theater begraben.


    Zitat

    Nur denke ich auch, wir als Opernfreaks sind arg verwöhnt vom ganzen CD-Hören und von Weltklasse-Aufführungen

    Wer ist wir? Also, wenn ich in die Oper gehe, dann darf ich ja wohl erwarten, daß die Leute ihre Partien beherrschen. Und das hat nichts damit zu tun, wie das andere Künstler auf CD gemacht haben. Ich habe die Schnauze voll von Sängern, die mir auf der Bühne ihre Unlust, Unfähigkeit und Feierabendlaune demonstrieren! Ich selber mache eine Ausbildung zum Schauspieler und bin bemüht, ständig das Beste zu geben. Theater ist ja auch eine Dienstleistung. Wenn ich in eine Restaurant gehe, will ich ja auch keinen BigMäc in ner Pappschachtel serviert bekommen.


    Ich kann auch mit diesen ganzen Begriffen nichts anfangen: Regietheater, werktreu etc.. ?( ?( Was soll das bitte sein?? Warum reden wir heute nicht ganz einfach über gutes und schlechtes Theater? Darüber, ob etwas gelungen ist oder nicht? Ich verstehe das echt nicht mehr... :(

  • Hallo Harald,


    40 Jahre gehst Du schon nach Düsseldorf. Dann hast Du sicher auch die Rusalka mit der Behrens gesehen? Ich leider nicht, habe mir aber die sündhaft teure Cd gekauft vom Live-Mitschnitt. Kannst Du noch was zum Bühnenbild sagen? Mensch, was hattet Ihr schöne Inszenierungen in Düsseldorf! Und was für ein Repertoire!!!


    Als Kind stand ich mal vor Euren Schaukästen und war hin und weg, was es da alles gab: Eine Zauberflöte im Silberpalmenwald, eine Carmen in engen Straßenschluchten, eine verkaufte Braut mit weitem Blick über Felder und Dörfer - die Fotos beeindruckten mich mehr als die von den Kölner Inszenierungen und ich habe sie damals dilettantisch abfotografiert. Leider hatten wir nie ein Auto und so habe ich erst so mit 16 angefangen mittels Bahn nach Düsseldorf zu düsen. Da waren aber noch alle dieser Inszenierungen im repertoire und mein eindruck hat mich nicht getäuscht: Bei euch waren die Vorstellungen noch opulenter ausgestattet als in Köln. Außerdem mag ich Hufeisenränge.


    LG,


    Christoph



    Hallo Clemens,


    lass uns jetzt hier bitte keine Diskussion zu diesem ewigen Regietheaterthema anfangen. Mir ist es halt grundsätzlich lieber Opern so zu sehen, wie's das Libretto angibt, also in der vorgegebenen Zeit, dem Ort und den Kostümen. Und weil's das heute kaum mehr gibt, gehe ich dafür gerne auch schon mal anderweitige Kompromisse ein (sprich: Textunsicherheit oder evtl. Pannen - sowas finde ich im Gegensatz zu Dir dann sogar eher lustig, weil's irgendwie dazugehört). Klar, ist es erstrebenswert, dass Opernsänger bei jeder Vorstellung das Beste geben, aber letztendlich sind's doch auch nur Menschen. Und macht's nicht gerade das auch lebendig? Ich habe mich mal halb weggelacht, als bei einem Düsseldorfer Hoffmann - noch vor der Loy-Neuinszenierung - der Spalanzani seinen vorgeschriebenen Platz verlies und einfach mal zwischenzeitlich rausging. Ich glaube, er musste mal ganz dringend. Nee, Clemens, so was ist doch kein Grund das Theater zu Grabe zu tragen. Bei sowas habe ich Spaß.


    LG,


    Christoph

  • Mist, die Traviata ist bereits ausverkauft. Wieso? Warum? Das hat sie doch noch nie gemacht? In Düsseldorf gab's doch immer noch Restkarten. Da werde ich mal wieder die Abendkasse unsicher machen müssen.

  • ...oder du geduldest dich bis januar, wo sie in duisburg ein paar mal gegeben wird - warst du noch nie im duisburger theater ?? es soll (nicht nur bzgl. orchester, auch akustisch) mit dem d´dorfer haus locker mithalten können (o.k., o.k. - ich bin ein alter duisburger TROTZDEM) - hufeisenränge haben wir allerdings nicht............


    bye
    pieter alias michele

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  • Doch, doch, da war ich schon. Habe da den Don carlos gesehen - mit einer Elisabeth, die als Seerose auf einem Teich schwamm. Hatte mich damals sehr befremdet. Von außen gefällt mir das Duisburger Haus sehr, im Innern fand ich's dann etwas ernüchternd.

  • Hallo Christoph,
    ja, leider habe ich auch keine Karten bekommmen. Vemutlich ist ein großer Teil an sogenannte "Promis" gegangen - die Neueröffnung nach so langer Umbauzeit ist ja auch ein gesellschaftliches Ereignis - die haben alle zwar keine Ahnung von Opern, wollen aber gesehen werden bzw. ihren neuen Nerzmantel o.ä. ausführen!


    Eine Chance wäre noch die Generalprobe morgen um 18 Uhr. Habe zwar keine Einlasskarte ergattern können, aber es wäre den Versuch wert, einfach hinzugehen und zu fragen.


    pieter.grimes


    Die Akustik im Duisburger Haus war bisher besser als in D'dorf. Nach dem Umbau soll es aber auch hier eine verbesserte Akustik geben - abwarten, wir werden es demnächst feststellen und berichten.
    Was die Qualität der beiden Orchester betrifft - da muß man stark differenzieren - ein abendfüllendes Thema!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • ciao @knuspi
    "regietheater" seh`ich durchaus kritisch - manches hat mich begeistert, anderes verärgert...so eine pauschale ablehnung wie die deine verstimmt mich allerdings schon ein wenig...
    ich gebe hierbei gerne zu, dass ich im sehr privaten kreis disco-musik (so ziemlich DAS wutobjekt überhaupt für mich !!) schonmal als "müll" abqualifiziere - darüberhinaus weiss ich mich zunehmend zurückzuhalten (...wird auch langsam zeit :O)
    als kleine rache ;) sei hier noch auf den schluss von hilsdorfs "tosca" verwiesen (kein selbstmord), weil er IMO ein beispiel für einen zulässigen eingriff in ein libretto darstellt - zumindest soll es eine puccini-notiz geben (o.k.: ich hab`s jetzt nicht nach-recherchiert) etwa des inhalts "dieser verd... verleger (oder sonstwer ?) will ums verr..., dass ich die tosca sterben lasse !"
    UND
    zumindest nora eckert (in "von der oper zum musiktheater", henschel-verlag, `95) scheint die regisseure der rheinopern-traviata zu den vertretern des regietheaters zu zählen, allerdings "gab es bisher fast nur lob znd zustimmung und selbst skeptiker ... müssen eingestehen, dass das theater von karl-ernst und ursel herrmann letzten endes `funktioniert`"
    also ich denke, du darfst es wagen ;);)
    aber genug davon - du willst keine diskurse über diese thematik - no problem...


    ciao @harald !!
    da bin ich schon echt neugierig auf den einen / anderen bericht von dir, selbst wenn sie nur die themen "akustik" oder (hope so...) "die beiden orchester" betreffen...
    nu leb ich ja nimmer in nrw ?( - u. zu mehr als 2 jährlichen rheinopern-besuchen wirds zukünftig wohl nicht reichen: umso mehr hoffe ich da natürlich, enttäuschungen vermeiden zu können...
    übrigens...
    weisst du näheres über alexandra von der weth ?? - ich war bei dem podiumsgespräch dabei, dass anlässlich der d`dorfer "lulu"-premiere thomas voigt (damals "opernwelt") u. wolfram goertz ("rheinische post") miteinander führten ... u. einer der beiden meinte da, dass sie da mittlerweile schon ETWAS aufpassen müsse, nicht verheizt zu werden...............o.k., viell. soll man ja auch "nichts näheres" wissen: es ist ja auch nicht in meinem interesse, dass - boulevardesk - "schnelle gerüchte" weitergeköchelt werden......................
    a propos: mittlerweile tut`s mir ja schon leid, dass ich die killebrew ("deine" carmen, wie du woanders geschrieben hast) doch eher selten gehört habe......naja, zumindest ihr "josephine baker-solo" kann ich demnächst (am 16.09., "belle helene" in duisburg) ein zweites mal geniessen..................


    ciaociao !!!
    piet

  • pieter.grimes
    Hallo Piet,
    wenn Du in Duisburg bist, solltest Du Dir "Kiss me Kate" ansehen. Zwar keine Oper, aber Gwendolyn Killebrew singt eine der Hauptrollen. Zwar wird deutsch gesungen, aber Gwenny darf die berühmten Cole-Porter-Songs in ihrer Muttersprache singen - super!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von pieter.grimes
    ciao @knuspi
    "regietheater" seh`ich durchaus kritisch - manches hat mich begeistert, anderes verärgert...so eine pauschale ablehnung wie die deine verstimmt mich allerdings schon ein wenig...


    So ist nun mal mein Empfinden...und auch mein Urteil, das ich mir nach fast 1000 Opernbesuchen herausnehme. Jedem das Seine.


    LG,
    Christoph

  • ... zu einem MUSICAL- :evil: - besuch musste mich tatsächlich erstmal jmd. motivieren........................


    warum eigentlich nicht ;)
    (2 operetten :pfeif: - vor der "helene" schon (ebenfalls rheinoper) den wahrlich achtbaren "vetter aus dingsda" - habe ich schliesslich auch überlebt :D)
    mal sehn - viell. klappt`s im februar.........


    THANKS harald
    piet

  • Zitat

    Original von pieter.grimes


    weisst du näheres über alexandra von der weth ??


    Hallo zusammen,


    das würde mich auch interessieren. Im orpheus gabs den ein oder anderen Beitrag über sie, der sehr vielversprechend klang, in letzter Zeit ist es aber sehr ruhig um sie geworden.


    Ganz patriotisch ist mein Interesse ganz nebenbei auch noch, nachdem Alexandra v. d. Weth einige Jahre nach mir am Nachbargymnasium Abitur gemacht hat....


    :hello:


    Elisabeth

  • Hallo Elisabeth,
    ja, ich kenne Alexandra von der Weth, weiß auch, wo sie hier in der Stadt wohnt. Unser Opernchef, Tobias Richter, rechnet fest mit ihrer Mitwirkung hier an den beiden Häusern. Bisher hat sie nur ein paar kleinere Auftritte in Nebenrollen gehabt.


    Nachdem sie auf dem besten Weg zum Weltstar war, hatte sie ihrer Stimme wohl zuviel zugemutet (wenn ich da an die modernen Opern denke, wo mehr Schreien als Singen angesagt war - aber auch sonst - heute Traviata in Düsseldorf, morgen Musetta an der Met usw.). Nach ihrem Zusammenbruch hat es lange gedauert, bis sie wieder einigermaßen singen konnte, jedenfalls mußte ihr Comeback immer wieder aufgeschoben werden.


    Jedenfalls gehört sie immer noch zum festen Ensemble der Rheinoper. Hoffen wir, daß sie bald wieder in schönen Rollen zu sehen und zu hören ist - sie hat hier eine große Fangemeinde, der ich auch angehöre!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Am Samstag wurde die Oper mit einer Galaaufführung von "La Traviata" nach langer Umbauphase neu eröffnet.



    Weiter Bilder bei rp-online.

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

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  • Siegfried
    Eigentlich war es keine Premiere, nur die Wiederaufnahme einer Inszenierung, die ich schon vor 2 Jahren gesehen habe - damals in teilweise anderer Besetzung.
    Diesmal sang Natalya Kovalova die Titelrolle, unsere Düsseldorfer Geheimwaffe gegen den A.N.-Rummel.
    Andrej Dunaev als Alfredo wird heute in der Presse als überragend gefeiert.
    Vater Germont war der junge Bariton Tassis Christoyannis. Ich habe schon in einem früheren Beitrag bemängelt, dass der zu jung für diese Rolle ist.
    Star des Abends sollte eigentlich das renovierte Haus sein, die verbesserte Akustik und die edle Ausstattung mit viel rotem Plüsch und Samt sowie viele nicht sichtbare Neuerungen, wie Belüftungsanlage usw.
    Das Orchester klang ganz anders, durch den Umbau und der Vergrößerung des Orchestergrabens. Dirigent John Fiore spornte die Düsseldorfer Symphoniker zu Höchstleistungen an und war trotzdem vorbildlicher Begleiter der Sänger, was sogar Wolfram Goertz, der unerbittliche Kritiker, heute in der Zeitung lobend erwähnte.


    Erste "richtige" Premiere wird am 10. September "Peleas und Melisande" von Claude Debussy sein.

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Knusperhexe
    Hallo Christoph,
    nein, die Decke wurde nicht bemalt, nur die Spinnweben entfernt und neu getüncht!



    LG
    Harald

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Danke Harald - finde ich schade. Die Decke schreit förmlich nach einem Gemälde. Aber sag, haben die auch Stuck abgeklopft von den Rängen? Und die Lampen ausgetauscht?

  • Hallo Christoph,
    was willst Du an die Decke pinseln? Das ist doch nicht die sixtinische Kapelle!


    Die Lampen usw. sind alle neu, ob da früher Stuck war und jetzt nicht mehr, kann ich nicht sagen.
    Gehe doch mal auf die Homepage der "Rheinischen Post", da ist eine Fotostrecke mit ca. 25 Bildern von der Oper nach der Renovierung, vielleicht kannst Du auf den Bildern was erkennen.
    Ich mußte meine Digitalkamera im Auto lassen, fotografieren nur mit Presseausweis und Sondergenehmigung der Intendanz!


    LG
    Harald

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Harald,


    sixtinische Kapelle ist gut. :D Dazwischen gibt es aber doch viele Nuancen. Also, für mich muss da oben Farbe rein. Habe ich immer schon gedacht.


    Witzig, die Geschichte des Opernhauses: im Krieg beschädigt, wurde es noch vor 45 im alten Stil wiederhergestellt, um dann in den 60ern völlig umgestaltet zu werden. Diesen Bruch zwischen alt und neue finde ich durchgehend in dem Haus.
    LG,


    Christoph

  • Ich habe heute gesehen, dass die Meistersinger Inszenierung aus den 80ern im März 2008 wieder im Spielplan der DOR ist. Da ich noch Verwandtschaft in der Gegend habe, habe ich gleich mal Tickets geordert. Ich bin zwar offen für Neues, wenn es Sinn macht, habe aber gerade an diese Inszenieung - bei der es zum 2. Akt spontanen Applaus für das Bühnenbild gab - und die ich einigemal sah, sehr schöne Erinnerungen. Den Sachs hat damals der leider verstorbene Peter Meven großartig gesungen, als Stolzing war u.a. Kollo zu sehen und zu hören, der mich auf der Bühne sehr überzeugt hat.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Elisabeth


    Im September singt Alexandra von der Weth wieder an der Rheinoper in Duisburg,


    und zwar in der Oper "Telemaco" von Alessandro Scarlatti die Rolle der Erifile.


    LG
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Harald,


    vielen Dank für die Info. Solltest Du eine Vorstellung sehen, würde mich Dein Eindruck von ihr interessieren.


    :hello: Elisabeth

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