Es wird ja immer wieder gejammert, daß die junge Generation deshalb keinen Zugang zur "klassischen Musik" habe, weil die musikalische Erziehung fehle - oder weil die Bekleidungsregeln in Konzertsälen zu streng seien - oder weil die Eintrittskarten zu Konzerten zu teuer seien - oder oder oder.
Zunächst - ich persönlich habe kein allzugroßes Problem damit wenn klassische Musik von Generationen, Gesellschafts - und Bildungsschichten abgelehnt wird, weil meinem Dafürhalten nach, klassische Musik immer
etwas für eine Minderheit war - und auch bleiben wird..
Man kann meiner Meinung nach vom Klassikpublikum nicht verlangen, daß es sich verändert - nur um neue Hörerschichten zu erschliessen.
Darum geht es mir also nicht.
Worum dann ?
Wir sollten versuchen jene potentiellen Hörerschichten zu erreichen, welche tendenziell zwar Klassikhörer wären - aber eigentlich nie Gelegenheit hatten dies festzustellen.
Wie ist das zu verstehen ?
Jemand hört eine Melodie und möchte gerne wissen worum es sich überhaupt handelt. Früher konnte man dies - wenn man sich traute - idealerweise im Klassikladen erfragen - wenn der Herr Verkäufer Zeit, lust und Laune hat - und auch sonst gnädig gestimmt war.
Heute gibt es weder den klassischen Klassikladen, noch Verkäufer, die ihre Ware kennen. Zudem wird solches Wissen von den Geschäftsinhabern, meist Großmärkte, werder gewünscht, noch honoriert.
Somit ist eine Möglichkeit des Kennenlernens verbaut.
Musikunterreicht halte ich für kontraproduktiv - Vieles, das mit "Schule" assoziiert wird, wird a priori abgelehnt.
Popmusik braucht letztlich auch keinen Unterricht, sie wird einfach verlangt.
Woran liegt das ?
Ich habe dazu eine (übrigens recht radikale) eigene Meinung - möchte aber eure Meinungdazu wissen. Vielleicht ergänzend dazu, warum aber ausgerechnet WERBUNG sich immer noch klassischer Musik als Medium der Werbebotschaft bedient ????
mfg aus Wien
Alfred