Klassikschnippsel - von den einen als Zugang zur Klassik gesehen - von den anderen als "Appetitthäppchen" gebrandmarkt - wiederum von dritten als "Klassik überhaupt" verwendet.
Es ist die Frage inwieweit solche Schnippsel - wenn sie jemand hört - dazu verleiten - das ganze Werk zu hören.
Ich bekenne mich dazu, daß Klassikschnipsel es waren, welche mir den Zugang zu Klassik geöffnet haben - es wurde in meiner Kindheit mehr Klassik im Radio gespoielt als heute.
Ich weiß noch, daß der Film Odysse2001 mich veranlasst hat nachzuforschen von wem das Leitmotiv des Filmes sei.
Der Kauf der CD schliesslich (natürlich damals in "DECCA Phase 4 Technik") war eine leichte Enttäuschung. Hatte ich plakativen Bombast erwartet, zeigte sich das Stück doch eher introvertiert. Aber ich gab ihm eine 2. Chance: Es musste die neue digitale Karajan einspielung her. Die hat mich auch nicht vom Sessel gehauen. Immerhin: Ich kannte dieses Stück jetzt - liebte es aber nicht. Ich weiss nicht was der Anlass war - ich glaube es war im Forum, wo ich auf die Kempe-Einspielung aufmerksam wurde. Diese hat mir das Werk in seine ganzen Schönheit und Eigenart erschlossen. Ein Prozwess der über 30 Jahre dauerte - alber letztlich war ein "Tonschnippsel der Auslöser. Desungeachtet zählt Richard Strauß bis heute nicht zu meinen Lieblingskomponisten....
Dann gab es da die vielen Klassik Sampler.
Klassische Schallplatten waren in meiner Jugend immens teuer - Fehlkäufe waren eine teure und traurige Sache.
Aber immer wieder gab es "Sampler" zu (relativ) moderaten Preisen welche den Einblick in die Klassikwelt ermöglichten. (Gratissampler wie etwa heute gelegentlich üblich) waren damals undenkbar.
Letzlich bedeute ja auch die Mithörmöglichkeit bei jpc oder Naxos nichts anderes als ein "Klangschnippsel" - und ich benutze sie des öfteren um mir ein Bild machen zu können - das Vorspielen von CDs in Klassikläden (ich habe diese Möglichkeit sowieso nie genutzt, mir war es peinlich) ist ja inzwischen verständlicherweise aus der Mode gekommen....
mfg aus Wien
Alfred