Your personal Great conductors of the Century...

  • Don Basilio hatte auf das Angebot der EMI-Reihe "Great conductors of the Century" aufmerksam gemacht. Bei meinem Versuch, die Folgen, die ich habe nach ihrer Empfehlungshaltigkeit zu bewerten und einiger Recherche in rec.music.classical.recordings scheint mir, dass viele dieser Sets zum Kennenlernen des jeweiligen Dirigenten nur bedingt geeignet sind. Denn oft ist die Klangqualität historisch, es wurden eher Seltenheiten für Sammler asugewählt usw. (und oft wurden -noch dümmer- problemlos erhältliche Aufnahmen genommen). Damit will ich die Serie nicht abwerten, für den momentanen Angebotspreis kann man einiges mitnehmen (mehr dazu demnächst im passenden thread), aber vieles ist eher für Sammler als für Einsteiger.
    Ich möchte jedoch einen Alternativvorschlag machen. Auch wenn solche Informationen vielleicht in den Tiefen des Forums zu finden wären (man kann ja evtl. auch threads zu den jeweiligen Künstlern verlinken), sollen hier persönliche Empfehlungen für diejenigen gegeben werden, die berühmte Dirigenten des 20. Jhds. unabhängig von der o.g. Serie kennenlernen möchten.
    Anschließend folgt eine sehr lange Liste. Jeder, der möchte, soll ein bis zwei Empfehlungen pro Dirigent (natürlich muß man nicht bei allen) abgeben und zwar mit Interpretationen, die er sowohl für typisch als auch für besonders gelungen hält. Wichtig ist überdies, dass die Aufnahmen/Mitschnitte möglichst problemlos erhältlich sein sollten (hier mag man aber begründete Ausnahmen zulassen).
    NB: Es soll hier nicht diskutiert werden, welcher Dirigent auf die Liste gehört und wer nicht! Wen ich vergessen habe, der kann einfach ergänzt werden, die folgende Liste ist nur ein Einstieg (ich habe die HIPisten und die jüngste Generation, also Rattle, Thielemann und Co erstmal alle weggelassen, aber wenn Ihr meint, können wir sie natürlich dazunehmen, ggf. würde ich einen Moderator dann bitten, die entsprechenden Einträge auch in diesem Eröffnungsposting zu ergänzen).


    Abbado
    Abendroth
    Ancerl
    Ansermet
    Barbirolli
    Barenboim
    Beecham
    Van Beinum
    Bernstein
    Blomstedt
    Böhm
    Boulez
    Boult
    F Busch
    Cantelli
    Celibidache
    Chailly
    Cluytens
    Coates
    C Davis
    De Sabata
    Dohnanyi
    Dorati
    Fricsay
    Furtwängler
    Gielen
    Giulini
    Golovanov
    Haitink
    Horenstein
    E Jochum
    von Karajan
    Kegel
    Kempe
    E Kleiber
    C Kleiber
    Klemperer
    Kletzki
    Knappertsbusch
    Kondrashin
    Koussevitzky
    Krauss
    Kubelik
    Leinsdorf
    Levine
    Maazel
    Mackerras
    Markevitch
    Marriner
    Mengelberg
    Mehta
    Mravinsky
    Mitropoulos
    Monteux
    Munch
    V Neumann
    Ormandy
    Ozawa
    Reiner
    Rosbaud
    Roschdestwjenskij
    K Sanderling
    Sawallisch
    Scherchen
    Schmidt-Isserstedt
    Schuricht
    Sinopoli
    Solti
    Stokowski
    Svetlanov
    Szell
    Talich
    Tilson Thomas
    Toscanini
    Walter
    Wand
    Weingartner
    Zinman

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Johannes,


    ich halte es für nicht unproblematisch, Rattle als "jüngste Generation" zu bezeichnen. ;)


    Der gute zählt 52 Lenze und ist gerade einmal zwei Jahre jünger als Riccardo Chailly, der auf der Liste auftaucht...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Nikolaus Harnoncourt
    Wiener Philharmoniker
    Bruckner 7.



    :hello:
    Austria


    PS: Das bei JPC angeführte Concertgebouw ist falsch, es sind die WP, siehe Cover!

    Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir (Mark Twain)

  • Hallo Johannes,


    zu Ansermet gibt es bereits einen Thread.


    Die Serie selbst finde ich ganz achtbar, allerdings habe ich den Eindruck, daß sie gegenwärtig vom Markt verschwindet.


    Das gilt übrigens auch für die meisten Ansermet-Aufnahmen. Von dem noch Erhältlichen empfehle ich:




    Zu LP-Zeiten war die Feuervogel-Einspielung gekoppelt mit einer LP mit Probenmitschnitten.


    Sowohl Strwinsky als auch Ravel hatte Ansermet persönlich gekannt, war mit beiden befreundet und diskutierte mit beiden deren Werke und die Aufführungspartituren. Bei der Feuervogel-Einspielung besticht der Umstand, daß er nicht "sein" Orchester -das OSR- dirigiert, sondern die Londoner, einen Klangkörper von Graden.


    Sollte Euch gelegentlich die Ansermet GA des Nußknacker von Tschaikowsky in die Finger fallen, einfach zugreifen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Für mich ist Fritz Busch einer der interessantesten Dirigenten des letzten Jahrhunderts. Seine Dirigate sind spannend von der ersten bis zur letzten Minute: oft zügig im Grundtempo, genau im Detail und perfekt im Timing bei dramatischen Zuspitzungen.


    Auch heute noch hörenswert: seine Mozart-Interpretationen aus Glyndebourne, vor allem der "Don Giovanni" und die "Cosi", aber auch sein "Otello" und vor allem sein "Maskenball" sind ausgezeichnete Verdi-Aufnahmen.

  • Ich möchte mich Austria anschließen und Harnoncourt nominieren. Als Beispiel möchte ich seinen Beethoven anführen:




    Oder in der Komplettbox:


    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)


  • Eduard van Beinum ist ein sehr unterschätzter Dirigent.
    So beliebt war er beim Concertgebouworchester, daß er Ende 1937, neben Mengelberg, als erster Dirigent angestellt wurde. Er war bis dahin 2. Dirigent und hatte sehr ehrenvollen Positionen als Chef von anderen Orchester angeboten bekommen.
    Ich könnte eine ganze Lobrede über Van Beinum schreiben, und tue das vielleicht noch einmal. Schließlich habe ich ihn öfter im Concertgebouw bewundern können.


    Laß ich nur eine Tatsache erwähnen, die vielleicht mehr über den Musiker sagt: Er hielt sich – anders als Mengelberg – an den Tempi wie die vom Komponisten vorgeschrieben waren. Nur selten tat er das nicht. Aber dann hatte er auch guten Gründe.
    So fand er es fremd, das in Mozarts Symphonie KV 201 als Tempobezeichnung Allegro Moderato stand und als Takt 4/4. Seiner Meinung nach war das zu langsam und sollte das 2/2 sein.
    Als für die Neue Mozartausgabe die Originalen geprüft wurde, zeigte es sich, daß er Recht hatte, und daß es 2/2 war.


    LG, Paul

  • Also gut: Ferenc Fricsay
    Da würde ich die zwei folgenden Einspielungen empfehlen:



    Karl Amadeus Hartmann: 6. Symphonie
    RIAS Symphonie Orchester Berlin



    Beethoven: Tripelkonzert, op. 56 / Brahms: Doppelkonzert, op. 102
    Geza Anda, Wolfgang Schneiderhan, Pierre Fournier,
    Janos Starker, Radio-Symphonieorchester Berlin.


    Nimmt man beide CDs zusammen, so erhält man einen Eindruck von dem vielseitigen Engagement, von der großen interpretatorischen Vielseitigkeit und Kompetenz Fricsays für das klassische Repertoire einerseits und für die zeitgenössische Musik andererseits.


    Herzlichst,
    Medard

  • Hallo Johannes,


    ich könnte zwar zu vielen Dirigenten hier Empfehlungen aussprechen, konzentriere mch jetzt aber mal zunächst auf meine absoluten Lieblingstaktstockschwinger. Als erster in alphabetischer Reihenfolge wäre da


    Karel Ancerl:




    Ich habe jetzt bewusst diese inzwischen gestrichenen, aber teilweise noch gebraucht erhältlichen Koppelungen ausgewählt und nicht die Ancerl-Gold-Edition, in der diese Aufnahmen auch vertreten sind. Die alten Koppelungen ziehe ich deswegen vor, weil hier meiner Meinung nach jeweils zwei absolute Referenzaufnahmen zusammen zu hören sind, bei der Gold-Edition müsste man dafür gleich 4 CDs kaufen. In all diesen Aufnahmen kommen die Stärken Ancerls voll zur Geltung: Äußerst präzises, farbiges Orchesterspiel, prismenartige Klarheit, Härte und Schärfe, aber auch Witz und Ausgelassenheit. Insbesondere die so oft totgespielte 1. Symphonie Prokoffjeffs wird einmal nicht à la "Papa Haydn" interpretiert, sondern ist klar als Blick des 20. auf das 18. Jahrhundert zu erkennen inklusive all der kleinen akustischen Widerhaken, die der Komponist eingebaut hat.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Jascha Horenstein stand dankenswerterweise auf Johannes' Liste. Sobald ich ein wenig Muße habe, werde ich einen Thread über ihn eröffnen.


    In den 1920er Jahren war er auf dem besten Wege, ein Star zu werdern, erhielt 1933 Auftrittsverbot, emigirierte über Paris in die USA. Zuvor Ersteinspielungen von Bruckners 7 und Mahlers Kindertotenliedern (1927 und 1928 ).


    1951 Beginn der Zusammenarbeit mit VOX, später mit Readers Digest, zum Schluß Unicorn.


    Horensteins Aufnahmen zeichnen sich in meinem Empfinden durch etwas aus, das ich das perfekte Zeitmaß nennen würde. Gerühmt wurde er als Mahler und als Bruckner-Dirigent. Meine beiden Empfehlungen sind die folgenden:



    Dies ist meine ungschlagene Lieblingsaufnahme von Beethovens 9., überdies mit einem perfekten Sängerquartett -besonders Julius Patzak und Otto Edelmann.



    Empfehlung Nr. 2 gilt Bruckner:



    hier besonders der späten Aufnahme der 8.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

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  • Schonmal besten Dank für das rege Echo, ohne pedantisch sein zu wollen jedoch noch einige Anmerkungen:


    1) Es soll/muß sich keineswegs auf einen Dirigenten pro Poster/Posting beschränkt werden! Die Idee ist eher, dass man zu allen aus der Liste, mit denen man einigermaßen vertraut ist, knappe Empfehlungen ausspricht.
    Man kann auch durchaus Empfehlungen bekräftigen, mit denen man einverstanden ist, muß nicht partout was anderes nennen.


    2) Bitte, gerade bei historischen Aufnahmen, die entweder in unterschiedlichen teils dubiosen Ausgaben vorliegen oder schwierig zu finden sind, möglichst Abbildung einfügen oder wenigstens Label dazunennen.


    3) Eine Empfehlung wie die Gesamtaufnahme aller Beethovensinfonien sollte die Ausnahme und absolute Obergrenze sein, Gedacht war eher an ca. 2 CDs bzw. Werke (im Falle von Opern u.ä.)


    4) Eine Kurzvorstellung mit Bild wie Paul es netterweise für Van Beinum gemacht hat, ist ebenfalls nicht das eigentliche Ziel dieses threads. Wenn man das möchte, wäre es besser, einen eigenen Thread für den jeweiligen Künstler einzurichten.
    (Sofern diese schon bestehen, kann ggf verlinkt werden!)


    Die Idee dahinter, um es nochmal zu formulieren, ist, dass jemand, der von vielen Dirigenten, besonders auch von denen der älteren Generationen, wenn überhaupt nur den Namen kennt, einen schnellen Überblick erhält, was das Kennenlernen lohnen könnte.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    (Bob Dylan)

  • Zu Carlos Kleiber fallen mir folgende Aufnahmen ein, die ich für beispielgebend ansehe.



    Brahms Vierte ist dadurch für mich hörbar geworden, an den restlichen Brahms wage ich mich noch gar nicht...


    und dann noch...


  • Hallo Johannes,


    schön dass Du auch Hans Schmidt-Isserstedt in Deine Liste aufgenommen hast. Ihm ist kein eigener Thread gewidmet, aber hier kann man einige Infos über ihn finden: Zu unrecht (fast?) vergessene Dirigenten


    Empfehlen möchte ich hier gern seine Einspielung der Brahms-Symphonien:



    NDR SO & Hans Schmidt-Isserstedt (NDR Klassik Edition)
    Brahms: Symphonien Nr. 1-4;Haydn-Variationen;
    Akademische Festouvertüre
    NDR SO, Hans Schmidt-Isserstedt


    Freundliche Grüße von Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Einer meiner Lieblingsdirigenten ist Dimitri Mitropoulos, der alles andere als akademisch dirigierte und dabei eigentlich immer für elektrisierende Spannung gesorgt hat. Sein risikoreiches Dirigat ist gekennzeichnet durch rhythmischen Drive und zum Teil extreme Temposchwankungen, denen manches Orchester nicht folgen konnte.


    Seine Stärken liegen meines Erachtens besonders bei spätromantischer effektvoller Musik (Strauss, Mahler) und bei Opern. Viele von ihm dirigierte Liveaufnahmen gehören zu dem Spannendsten, was ich an mitgeschnittenem Musiktheater kenne.



  • Wenn man sich einen Eindruck vom Dirigat Igor Markevitchs machen will, so würde ich folgende Aufnahmen empfehlen:



    Hector Berlioz: La damnation de Faust


    Hier ist Markevitch wirklich exorbitant!! :jubel: :jubel: :jubel:


    und



    Igor Stravinsky: Le Sacre du Printemps


    diese CD bietet gleich zwei Einspielungen des »Sacre« unter Markevitch (beide mit dem Philharmonia Orchestra): eine Mono-aufnahme aus dem Jahr 1951 und eine Stereo-Aufnahme von 1959. :jubel:


    Herzlichst,
    Medard

  • Ich darf zu diesem gelungenen Thread beglückwünschen. Die Lektüre finde ich äußerst interessant, und ich werde mir demnächst viele der empfohlenen Aufnahmen anschaffen.



    Zu Willem Mengelberg möchte ich folgende Aufnahmen empfehlen:



    Besonders das C-moll-Konzert ist einfach atemberaubend. Hinter kaum einer anderen Aufnahme Mengelbergs hört man die Kombination aus Präzision der Proben und romantischer Inspiration während der Aufführung mehr als bei dieser. Gieseking ist ein kongenialer Partner.


    Und der Klassiker:


    Näher kommt man an den Original-Mahler wohl kaum heran...

  • Zitat

    Original von Santoliquido
    Jascha Horenstein stand dankenswerterweise auf Johannes' Liste. Sobald ich ein wenig Muße habe, werde ich einen Thread über ihn eröffnen.


    In den 1920er Jahren war er auf dem besten Wege, ein Star zu werdern, erhielt 1933 Auftrittsverbot, emigirierte über Paris in die USA. Zuvor Ersteinspielungen von Bruckners 7 und Mahlers Kindertotenliedern (1927 und 1928 ).



    Hallo Thomas (und Rest ;) ):


    Ich darf noch eine ausdrückliche Empfehlung anfügen, nämlich Bruckners 7. aus dem Jahr 1928



    Bei erstaunlich guter Aufnahmequalität hört man einen Bruckner, der derart rasant (Spielzeit knapp über 59 Minuten), klar durchstrukturiert und unsentimental ist, daß so gut wie alle modernen Aufnahmen dagegen "alt" aussehen.


    Nachtrag: Für mich gehört unbedingt René Leibowitz mit auf die Liste. 1961 lieferte er eine Gesamteinspielung aller Beethoven Sinfonien ab, die radikal mit der damaligen "romantischen Tradition" brach, sich stark an den Metronomangaben Beethovens orientierte und an Spielfreude für mich bis heute von keiner anderen Gesamtaufnahme übertroffen wurde.
    Leibowitz' Interpretation der 7. und 8. haben für mich "Referenzcharakter".


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Noch ein kleines PS:


    Hier hat sich Furtwängler wirklich selbst übertroffen:



    Grandios ist auch folgende Aufnahme:



    Furtwängler dirigiert Sibelius, En Saga und das Violinkonzert. Eine der spannendsten Aufnahmen, die ich kenne. Das Knistern zwischen Dirigent, Orchester und Publikum ist geradezu mit den Händen greifbar.


    Generell würde ich zu Furtwängler die Aufnamen aus seiner "mittleren" Schaffensperiode empfehlen (späte 1930er bis 1945).

  • Na gut, dann starte ich noch einen Versuch:


    Abbado
    Beethoven: Symphonien Nr. 7 & 8, Berliner Philharmoniker


    Bernstein
    Beethoven: Symphonie Nr. 3, Wiener Philharmoniker


    C Kleiber
    Beethoven: Symphonie Nr. 7, Bayrisches Staatsorchester
    Schubert: Symphonien Nr. 3 & 8, Wiener Philharmoniker


    Kubelik
    Dvorak: Slawische Tänze opp. 46 & 72, Symphonieorchester des bayrischen Rundfunks


    Mravinsky
    Tschaikowski: Symphonien Nr. 4-6, Leningrad Philharmoniker
    Schostakowitsch: Symphonie Nr. 10, Leningrad Philharmoniker



    K Sanderling
    Brahms: Symphonie Nr. 1, Staatskapelle Dresden


    Wand
    Beethoven: Symphonie Nr. 9, NDR-Symphonieorchester
    Bruckner: Symphonie Nr. 9, Berliner Philharmoniker



    So, ich hoffe, den Geist des Threads ein bisschen besser getroffen zu haben, allerdings bleibe ich dabei, dass bei Harnoncourt die Beethoven-Symphonien als Ganzes empfehlens- und Hörenswert sind.

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Gut, setzten wir die Empfehlungen fort:


    Charles Dutoit (zwar nicht auf der Liste, aber trotzdem):


    Gabriel Faure: Requiem
    mit Te Kanawa, Milnes, Montreal SO und Chor, Charles Dutoit:



    und


    Gustav Holst: The Planets
    Montreal SO, Charles Dutoit:




    Charles Munch


    Hector Berlioz: Requiem
    Simoneau, New England Conservatory Chorus, Boston Symphony Orchestra:



    Cesar Franck: Symphonie d-moll
    Boston Symphony Orchestra, Charles Munch:



    Herzlichst,
    Medard

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  • Herbert von Karajan, für viele auch bekannt als diabolo in musica, wird von mir sehr wohl geschätzt. Am besten gefallen mir seine Aufnahmen aus den 1950er Jahren, insbesondere die, in denen er als Dirigent von Opern oder von Instrumentalkonzerten auftritt. Hier gibt es noch keinen überpräsenten Orchesterklangteppich sondern eine verständnisvolle Begleitung der Solostimmen. Wer schon versucht ist reflexhaft mit Vokabeln wie "breiiger Soße" oder "fadem Schönklang" zu reagieren, sollte hier noch mal genau hinhören.



  • In die Empfehlungsliste Karajanscher Aufnahmen gehört imo unbedingt seine letzte Aufnahme:



    Auch hier ist kein "fader Schönklang" zu hören, sondern es wird zwar klangschön, aber auch differenziert und "vorwärts strebend" musiziert. Karajans späte Meisterschaft zeigt sich auch und gerade im Adagio, in dem er trotz Beckenschlag übergroßes Pathos vermeidet.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Also, mein all time favourite bin ich selbst :D


    Vielleicht die Refernzaufnahme schlechthin - ist mir Dukas
    Zauberlehrling am besten gelungen. Rhythmisch, feurig, präzise - bei mir gewinnt das Drama eine Lebendigkeit, daß jedem Angst und bange wird :hahahaha:


    :hello:
    Wulf

  • Ich versuche mal, einige Dirigenten, mit Beispielen zu nennen:


    FURTWÄNGLER: Bruckner: 9. Sinfonie (BPhO,1944),
    ANCERL: Salzburger Konzert 1963 (Dvorák, Smetana)
    TALICH: Smetana: Ma Vlást (1963)
    FRICSAY: Liszt: "Les Préludes" (1959)
    KONDRASHIN: Schostakowitsch: Sinfonie Nr.13 (1962)
    GOLOWANOW: Rachmaninoff: Orchesterwerke (1947/48)


    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Im Bereich der Oper zweifellos ein "Great Conductor of the Century" ist Tullio Serafin (1878-1968).


    Eine Vielzahl herausragender Operneinspielungen sind ihm zu verdanken. Beispielhaft seien genannt:



    (viele große Callas-Aufnahmen entstanden unter Serafins Dirigat.



    Wohl der beste Otello.


    Trotz seiner Leistungen scheint Serafin - von den Operliebhabern mal abgesehen - so langsam in Vergessenheit zu geraten. Auf der obigen Liste fehlt sein Name. Wikipedia findet unter "Serafin" nur eine Rockband. Schade.


    Thomas

  • ...endlich mal wieder eine Gelegenheit, um auf das Wirken Hermann Scherchens hinzuweisen :D :


    Empfehlen würde ich aus seinen (durch die Bank sehr hörenswerten) Mahleraufnahmen seine 1.




    ...und von seinen Beethoven-Hinterlassenschaften die 3. mit dem Wiener Staatsopern-Orchester von 1958...



    Für mich neben Fricsay die beste 3.!




    Auch auf Erich Kleiber kann man meiner Ansicht nach nicht oft genug hinweisen. Auch hier mit einem reinen Beethoven-Programm:




    ...die 3,5,6,7 in vorzüglichen Interpretationen und die 9. in einer für mich mit an allervorderster Stelle stehenden Aufnahme.


    Gruß aus Hamburg
    Uwe

  • Uwe: Leider sind die beiden Scherchen-CDs EXTREM schwer zu finden; ich habe vor ein paar Wochen die Eroica in Japan bestellt und die Bestellung wurde gecancelt, da sie z.Zt. nichtmal dort lieferbar ist. :(
    Ein noch lieferbares, halbwegs ordentliches Portrait bietet dies hier



    Die 8. halte ich -wie schon mehrfach wiederholt- für die beste Einspielung dieses Werks.


    Erich Kleibers Beethovenaufnahmen sind ebenso in einer Decca-BOx (+ Schubert & Mozart) zu finden, ebenfalls sehr empfehlenswert:



    Da ich selbst aber ja um einzelne Werke gebeten hatte, empfehle ich Moazrts Figaro (Decca) und eine Eroica (Weiner oder Concertgebouw)


    Ebenso möchte ich von dem schon genannten Fritz Busch außer dem Don Giovanni aus Glyndebourne (z.B. Naxos, dies ist eine der ganz wenigen Aufnahmen, die seit ihrem ersten Erscheinen den Katalog praktisch nie verlassen haben und als Referenz gehandelt werden)
    Brahms' 2. Sinfonie nennen. Auch der Rest dieses Sets lohnt sich und die Klangqualität ist o.k.
    Weiß jemand, welches Label seine Verdi-Aufnahmen in halbwegs akzeptabler Qualität bietet?



    Weiterhin nenne ich für heute Hans Rosbaud, wie Scherchen, Markevitch oder Fricsay in den 50er ein Vorkämpfer der Moderne, aber auch großartig in der Wiener Klassik. Leider gibt es nicht viele Plattenaufnahmen, etliche Funkaufnahmen dürften beim SWR schmoren.
    Hervorheben will ich eine der besten Haydn-Interpretationen und Strawinskys Petruschka, an einfachsten in der Box zu kriegen:




    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Wenn wir schon bei Hermann Scherchen sind, muß ich unbedingt auch auf seine Interpretation der Akte III-V von Berlioz' »Les Troyens« aus dem Jahr 1952 verweisen:



    Die CDs ermöglichen die Begegnung mit gleich zwei Giganten: Scherchen und den (leider immer noch unterschätzten) Trojanern (wenn auch nur mit denen in Karthago :D )


    Herzlichst,
    Medard

  • Hallo Medard,


    nur kurz: ich glaube nicht, daß die "Trojaner" unterschätzt sind - eher unpopulär und selten zu hören. Unter "Kennern" ist man sich jedoch meist einig, daß diese Oper zu den größten Opern der Romantikw, wenn nicht sogar überhaupt gehören dürfte. :yes:


    :hello:
    Wulf

  • Zitat

    Original von Wulf
    Hallo Medard,


    nur kurz: ich glaube nicht, daß die "Trojaner" unterschätzt sind - eher unpopulär und selten zu hören. Unter "Kennern" ist man sich jedoch meist einig, daß diese Oper zu den größten Opern der Romantikw, wenn nicht sogar überhaupt gehören dürfte. :yes:


    :hello:
    Wulf


    Hallo Wulf,
    wahrscheinlich hast Du recht!! Jedenfalls macht Dein Posting mir Mut, weiterhin daran zu glauben, daß das wahrhaft GUTE im verborgenen blüht!!!
    Herzlichst,
    Medard

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner