Liebe Forianer
Hat sich (ausser mir) schon mal wer Gedanken darüber gemacht, welch Glück uns beschieden wird, Tonaufnahmen der Vergangenheit hören zu dürfen ?
OK, mancher wird meinen die "historischen" Schellackaufnahmen um 1900 wären nicht geeignet sich ein Bild über Interpretationen zu machen, aber das ist ja auch gar nicht notwendig, bereit um 1935 klangen die Aufnahmen weitgehend Klangfarbentreu - wenn man nicht versuchte das wasserfallartige Rauschen zu eliminieren. Spätestens ab 1955 als die Stereoaufnahme den Durchbruch schaffte waren die Aufnahmen soweit klangfarbentreu, daß sie sich, von einem leisen aber unüberhörbaren Grundrauschen nur wenig von heute gemachten unterschieden.
Was aber den großen Unterschied ausmachte war - die Interpretation.
Man ist geneigt von interpetatorischen "Moden" zu sprechen.
Manch einer will die alten Aufnahmen nicht mehr hören, sie seien "überholt" so sagt man. Man muss sich aber vor Augen halten, daß wir uns mit jedem Jahr das verstreicht EMOTIONELL vom "Original" entfernen, und wir sollten zur Kenntnis nehmen, daß vergangene Generationen auch "historisch informiert" waren, dies aber aus den verschiedensten Gründen ignorerten.
Die Interpetationsgeschichte ist voll von Sackgassen und Irrwegen - aber auch von beglückenden Darstellungen , weit entfernt von jeder Authenzität.
Es gab Eigen- und Unarten Schwächen und Stärken von Orchestern Dirigenten, Sängern und Solisten.
Was davon hat euch beeindruckt - was abgestossen.
Wenn die Mehrheit der Meinung ist, ältere Interpretationen seien obsolet und nicht mehr anhöraber, dann würde dieser Standpunkt meiner Ansicht nach jeder Tonaufzeichnung ad absurdum führen....
mfg
aus Wien
Alfred