Maria Jeritza - eine strahlende Erscheinung - eine strahlende Stimme

  • Heute wollen wir uns einer der stahlendsten Erscheinungen der Opernszene des frühen 20. Jahrhunderts annehmen


    Maria Jeritza war schon zu Lebzeiten eine Legende, die Faszination die von dieser Künstlerin ausging wird durch Zeitzeugen belegt – erleben können wir sie leider nicht. Ihre Aufnahmen lassen sie allenfalls erahnen – und wenn ich Aufnahmen sage, meine ich sowohl die Tondokumente, als auch die Photos, welche von ihr – gar nicht zu knapp – erhalten sind..
    Sie war sehr verwandlungsfähig, von unschuldig bis verrucht..
    Geboren wurde sie am 6. Oktober 1887 als Mitzi Jedlicka in Brünn, gestorben ist sie am 10. Juli 1982 in Orange/NY .
    Sie debütierte 1910 am Stadttheater Olmütz als Elsa in Wagners Lohengrin und wechselte dann an über München bereit ein Jahr später an die Wiener Volksoper. Ihr Engagement an die Wiener Hofoper verdankte sie Kaiser Franz Joseph, der sie im Bad Ischler Kurtheater in der Rolle der Rosalinde aus der Fledermaus hörte.



    DIE JERITZA wie sie zumeist genannt wurde, sang in München, Stuttgart, Wien und auch an der Metropolitan Opera in New York, wo sie glänzende Triumphe feierte, auch als ihre Stimme schon die ersten Verschleißerscheinungen zeigte.
    M.J sang auch in etlichen Uraufführungen tragende Rollen, so in Opern von Richard Strauß,
    (Ariadne auf Naxos, Die Frau ohne Schatten, Salome, Die ägyptische Helene).
    Die Interpretation der Turandot soll nach Angaben jener, die sie einst gesehen haben, „bis heute unerreicht“ sein …..


    Die unten abgebildete CD bringt Arien aus Opern von Weber, Wagner, Massenet, Delibes, Ponchielli, Giordano, Puccini, Goldmark und Korngold zu Gehör.


    Die Aufnahmen stammen aus unterschiedlichen Jahren (, teilweise noch akustisch, teilweise bereits elektrisch. Wie dem auch sei, die Jeritza war in etwa zwischen 30 und 40 Jahren alt, als diese Aufnahmen gemacht wurden, als ihre Stimme noch ihre volle Strahlkraft hatte....




    Mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,


    Fabelhaft, daß die Jeritza endlich wieder ins Blicklicht gerückt wird (ich weiß: unpassende Metapher, das ist meine deformation professionelle). Jeder weiß von ihr, aber viele haben noch nie ihre Stimme gehört. Ich kenne sie durch "Great Voices of the Opera III: Primadonnas" (Label ist TIM, 2001), eine 2CD-Ausgabe. Eine ist Maria Caniglia gewidmet, eine der Jeritza. Deren älteste Aufnahme hier stammt von 1914, die jüngste von 1927, der Rest ist 1922-26 aufgezeichnet worden. Die Tonqualität ist - gemessen an den Umständen - gar nicht so schlecht. Mit den Wunderohren und dem technischen Hintergrund anderer Taminoisten täte man sich leichter, aber mit etwas Geduld kann sich auch ein Laie wie ich hineinhören. Laienhaft ausgedrückt also: Daß es sich um eine Jahrhundertstimme handelt, das kriegt man durchaus mit. Die Artikulation ist deutlich, die Töne kommen klar und rein, da gibt es kein Stemmen, Pressen oder Forcieren, vom Piano bis zum Forte bleibt die Klangfarbe spürbar, Mit einer Leichtigkeit, die für mein Empfinden selten ist, erreicht sie die Höhe und die Übergänge (die Jeritza muß über eine wunderbare Atemtechnik verfügt haben). Nie im entferntesten käme man auf die Idee, hier den despektierlichen Ausdruck "Röhre" o.ä. zu gebrauchen, wie dies bei Birgit Nilsson oder Gwyneth Jones schon einmal vorkommt. Die Stimme paßt ideal zum späteren Wagner (Sieglinde: Du bist der Lenz, Isolde: Mild und leise) wie auch zu Mascagni und Korngold (die tote Stadt: Glück, das mir verblieb), bei der Agathe (Schlummer-Arie) und der Senta (Ballade), welche die Jeritza natürlich wunderbar singt, fehlt mir persönlich der leicht mädchenhafte Beiklang (Gegenbeispiel als Agathe wäre Claire Watson), aber das ist natürlich subjektiv. Ein Inbegriff des Hochdramatischen!
    Man versteht nach Anhören der CD völlig, daß die Jeritza, wenn sie als Santuzza die Treppe herunterkugelte (sie verlangte von ihrem Partner ja ausdrücklich, brutal hinuntergestoßen zu werden), unbeirrt weitersingen konnte bzw. trotz der Akrobatik den Ton hielt. Der Bericht darüber ist keine Legende, meine Tante, die mitunter die Dienstloge ihres Vaters benutzen durfte, war mehrfach Zeuge und hat es mir seinerzeit erzählt.
    Ich hoffe und wünsche, daß dieser Thread sehr viel Aufmerksamkeit von kundiger Seite findet.


    LG


    Waldi

  • Interessant sind ihre LIVE-Aufnahmen aus der WSO, die in der Edition "Wiener Staatsoper-LIVE 1933-44" bei Koch veröffentlicht wurden;
    Jeritza ist als Salome, Brünnhilde (Walküre) und Santuzza zu erleben.
    Ebenso faszinierend die Duette mitJoseph Schmidt aus N.Y.


    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Dem bereits geschriebenen ist wohl nichts hinzuzufügen,
    vielleicht noch, daß sie 1912 die erste"Ariadne"und 1919
    die erste "Kaiserin" in "Die Frau ohne Schatten"war.
    1918 kreierte sie in Wien und 1924 an der "Met" die "Jenufa".
    1926 war sie an der "Met"die erste "Turandot".
    In Wien sang sie auch unter der Anleitung Puccinis, die
    erste deutsche "Minnie"in "Das Mädchen aus dem goldenen
    Westen".Wien hat zwar heuer auch eine "Primadonna", aber
    ich glaube kaum, daß sie einem Vergleich mit der "Jeritza"
    standhalten würde.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo!!


    Ich möchte hier noch einige Infos hinzufügen:


    An der Wiener Hofoper sang sie mehrere Uraufführungen von Richard Strauß-Opern: Frau ohne Schatten, Ariadne auf Naxos und die Wiener Premiere der Salome. Richard Strauß schätzte sie sehr, vor allem wegen ihres "unvergleichlichen Bühnenspiels" und natürlich auch wegen "der Leuchtkraft und Qualität der Stimme"


    1921-32 war sie an der MET in New York engagiert. Sie debütierte dort als Marietta in der Toten Stadt von EW Korngold. An der MET gab sie 21 Partien in 293 Vorstellungen. (ua Thais, Tosca, Marietta, Isolde)


    In den 30er Jahren war sie in einigen Tonfilmen zu sehen.


    Nach dem Krieg engagierte sie sich sehr für den Wiederaufbau der Wiener Staatsoper, weswegen sie auch einige Wohltätigkeitsveranstaltungen gab (ua in Wien und New York).


    Ihren Abschied gab sie 1951 (mit 64) in Wien, als Rosalinde in der Fledermaus!!


    Auf meiner Great Voices-CD finden sich Aufnahmen aus den Jahren 1914-1927.


    La Gioconda-Suicido 1923
    Cavlleria rusticana- Voi lo sapete-1923
    Jeanne d´Arc (massenet)-Adieu, forets-1926
    Herodiade (Massenet)- Il est doux-1926
    Thais-Dis-moi que suis belle-1926
    Le Cid (Massenet)-Pleurez!Pleurez mes yeux-1925
    Der Freischütz-Wie nahte mir der Schlummer-1926
    Die tote Stadt-Glück, das mir verblieb
    Goldmark- Das Heimchen am Herd-Ein Geheimnis wundersüß-1914
    Goldmark-Das Heimchen am Herd- Ach ist das herrlich-1914
    Der fliegende Holländer-Traft ihr das Schiff-1926
    Lohengrin- Euch Lüften, die mein Klagen-1922
    Tristan und Isolde-Mild und leise-1927
    Die Walküre- Du bist der Lenz-1922
    Wesendoncklieder-Träume-1926


    Ach jetzt seh ich gerade, dass Waldi die CD schon empfohlen hat. Ich kann mich ihm anschließen, man kriegt mit, dass das eine Jahrhundertstimme ist.
    Ich kenn mich zwar eher mit den Männerstimmen aus, aber das bekommt man mit.


    Und nun lässt es sich wahrscheinlich kaum vermeiden, dass ich mir die CD in naher Zukunft anhöre!!


    @Waldi: Kennst du alle 3 Boxen der Great Voices-Edition??


    LG joschi

  • Lieber Joschi,


    In der Hand gehabt habe ich schon alle, bis jetzt aber nur die Primadonnen gekauft. Kapitalmangel (in doppelter Bedeutung). Aber wenn ich in Ungarn noch einmal auf die anderen stoße, werde ich wohl die letzten Bits auf meiner Kreditkarte ankratzen.
    Übrigens singt die Jeritza auch die "Träume" einfach fabelhaft!


    LG


    Waldi

  • Hallo!!


    Ich hab sie von Jpc. Da kosteten alle 120 Cds nur 90 €. Und da war für mich klar, dass ich die sofort haben musste!!


    Für diese Anzahl von CDs ein super Preis!!


    LG joschi

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Bonjour, ich wollte hier iegentlich über eine andere Sängerin berichten und habe dabei gerade diesen Thread entdeckt.
    Vorgestern hat mir ein sehr kundiger Cd-Händler die oben von Alfred gezeigte Cd verkauft und mir gleich dazu erzählt, dass Maria Jeritza angeblich die grosse Liebe von Richard Strauss gewesen sei.
    Gibt es dafür Belege oder ist das mal wieder nur so ein typisches Primadonnen-Gerücht?
    Sie war ja nun auch das Inbild einer arischen Pracht-Frau: gross, blond mit strahlend blauen Augen und konnte zudem die entsprechenden Rollen singen. Was weiss man über ihre "Verwendung" in diiesem Sinne?
    In der biographischen Notiz in meinem Booklet steht nichts dazu drin. ?(


    Die Stimme empfinde ich auch als sehr hell und strahlend und so ganz anders im Klang, als man es von heutigen Dramatischen gewohnt ist.
    Waldi hat das schon mit dem begriff "Röhre" gut benannt.
    Mir persönlich gefällt diese Weise Wagner zu singen viel besser.


    Ich frage mich, ob das nun mehr an der Mode oder mehr an einer gewandelten Gesangstechnik liegt oder einfach an den Orchestern und Chefs, die von den Sängern andere Dinge verlangten.
    Erstaunlich finde ich, dass die heute fast unbekannten Opern von Massenet(Thais, Herodiade,Jeanne d'Arc, Le Cid) sogar in französischer Sprache gesungen wurden.
    War das in den 20iger Jahren noch üblich und wurde dann erst später abgeschafft? ?(


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Vorgestern hat mir ein sehr kundiger Cd-Händler die oben von Alfred gezeigte Cd verkauft und mir gleich dazu erzählt, dass Maria Jeritza angeblich die grosse Liebe von Richard Strauss gewesen sei.
    Gibt es dafür Belege oder ist das mal wieder nur so ein typisches Primadonnen-Gerücht?


    Liebe Fairy,


    wer will das schon wissen? Dass zwischen den beiden ein vertrautes Verhältnis bestand, reicht ja eigentlich auch aus. Strauss hatte die junge Frau entdeckt (übrigens bei einer Aufführung der "Schönen Helena"), aber ihre Weltkarriere machte sie unabhängig von ihm, ihr Aufstieg war kometenhaft. Sie kreierte die erhabene Kaiserin und die Ariadne, hatte viele Strauss-Partien im Repertoire. Das besondere Verhältnis von der Jeritza und Strauss dokumentiert sich in den Lied "Malven" (1948 ) "Der geliebten Maria diese letzte Rose!" Sie hat das Werk als persönliches Geschenk gesehen, es wurde erst 1985 uraufgeführt.


    Zitat

    Siei war ja nun auch das Inbild einer arischen Pracht-Frau: gross, blond mit strahlend blauen Augen und konnte zudem die entsprechenden Rollen singen. Was weiss man über ihre "Verwendung" in diiesem Sinne?
    In der biographischen Notiz in meinem Booklet steht nichts dazu drin. ?(


    1935 heiratete sie den amerikanischen Filmproduzenten Winfield R. Sheehan und lebt in Amerika. Sie hat nach dem Krieg mit ihrem damaligen Ehemann Richard Strauss großzügig unterstützt. So wird die Widmung von Strauss für Jeritza im jahre 1948 verständlich:


    "Der schönsten Frau der Welt, / der erhabenen Kaiserin, / großmächtigsten Prinzessin, / Mari-adne, Mari-andl – / Maria Jeritza, der Gütigen"


    Liebe Grüße Peter

  • Danke. Wie schön!
    Da wird mir als unverbesserlicher Romantikerin gleich ganz warm ums Herz
    Also kein blauer Engel sondern ein blonder echter Engel. :angel:


    Aber, lieber Peter, bitte zitiere mich erst dann, wenn ich meine Tippfehler verbessert habe... das ist sonst so peinlich :untertauch:


    Fairy Queen



    Tippfehler in Zitat korrigiert MOD 001 Alfred


    Alle Dies bezüglichen Anmerkungen werden binnen 24 Std gelöscht

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Da wird mir als unverbesserlicher Romantikerin gleich ganz warm ums Herz
    Also kein blauer Engel sondern ein blonder echter Engel. :angel:


    Liebe Fairy Queen,


    sie war in jeder Hinsicht eine bewundernswerte Frau. Um noch eine ihrer großzügigen Taten zu nennen: Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sie sich mit hohen Geldspenden am Wiederaufbau der zerstörten Wiener Staatsoper.


    Zitat

    Aber, lieber Peter, bitte zitiere mich erst dann, wenn ich meine Tippfehler verbessert habe... das ist sonst so peinlich


    Wenn es nicht als Besserwisserei aufgenommen wird, korrigiere ich beim Zitieren. Der Wert Deiner Beiträge verringert sich nicht durch die paar Verschreiber, die bei dem Temperament, mit dem Du Deine Zeilen in die Tastatur "haust", mehr als verständlich sind. Ich schätze sie so, wie sie sind :yes: :yes:


    Liebe Grüße Peter

  • Natürlich kann jeder, der sich die Mühe macht und meine Tippfehler korrigiert, sich meiner Dankbarkeit gewiss sein.
    Ich schreibe oft zwischen Tür und Angel, werde abgelenkt und merke es dann erst, wenn die 300 Minuten-Frist um ist. Also merci an Alfred und peter :lips:


    Ach, solche Jeritzas sind wirklich der stoff aus dem dei Träume sind! Hat dieser Engel an Schöheit, Güte und Talent denn auch Filme gemacht?


    Ich finde sie aus in den Massent-Opern so toll und ihr französisch ist ganz erstaunlich gut.


    Ihre STimme hat wirklich etwas, das zu der von euch beschriebnen Natur passt: sie geht zu Herzen. Und ist wegen der Fähigkeit wie ein Mädchen UND wie ieen Heroine zu klingen für mein Empfinden einfach ideal für all die Sentas, Isoldes, Elsas der Operngeschichte.
    Ich möchte wriklich wissen, was damals anders war, dass solche Simmen heute nciht mehr zu finden sind (jedenfalls bisher nciht von mir :( )


    Das was Richard Strauss ihr als Widmung geschrieben hat, sprciht für sich selbst!
    Eben ein Stoff, aus dem die Traum-Frauen sind: :jubel: :jubel: :jubel:

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Ach, solche Jeritzas sind wirklich der Stoff aus dem die Träume sind! Hat dieser Engel an Schönheit, Güte und Talent denn auch Filme gemacht?


    Ja, liebe Fairy Queen, das hat sie: Im Moment finde ich nur "Großfürstin Alexandra" von 1933 als Großfürstin Alexandra, aber da muss ich mal spezielle Nachschlagewerke benützen, da finde ich sicher noch etwas ...


    Liebe Grüße Peter

  • [quote]Original von pbrixius


    Liebe Fairy Queen,


    sie war in jeder Hinsicht eine bewundernswerte Frau. Um noch eine ihrer großzügigen Taten zu nennen: Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sie sich mit hohen Geldspenden am Wiederaufbau der zerstörten Wiener Staatsoper.


    Lieber Peter!


    Und sie sang mit Alfred Jerger an der Volksoper 1952/53 das "Mädchen aus dem goldenen Westen", die Santuzza und die Tosca,


    und sie ließ in der "Cavalleria" die Stufen vor der Kirche, von 8 auf 12 erhöhen um recht effektvoll runterzufallen.


    Auch war ihre Stimme noch wunderbar.


    Ihr 4. oder 5. Gatte, den sie sehr liebte war Regenschirmfabrikant, und so ließ sie, als Dankeschön an ihre Verehrer, beim Hotel Imperial Regenschirme runter regnen.


    Die Tosca sang sie beim Gebet, wie auch früher, liegend, was ihr Effekt war, ich glaube auch, dass Alfred Jerger da ihr Scarpia war, den hat sie ja schon früher sehr gern gehabt.


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Heute vor 30 Jahren ist sie den Vereinigten Staaten gestorben:



    Maria Jeritza (* 6. Oktober 1887 in Brünn, Mähren; † 10. Juli 1982 in Orange, New Jersey; eigentlich Maria (oder Mizzi) Jedlitzka (Marie Jedličková)), war eine international gefeierte österreichische Sopranistin. Sie studierte zunächst Klavier, Geige, Cello und Harfe am Brünner Konservatorium, erhielt dann eine Gesangsausbildung in Brünn, die sie später in Prag fortsetzte, und begann als Choristin am Brünner Stadttheater.
    1905 gab sie am Olmützer Stadttheater ihr Debüt als Elsa im Lohengrin, trat 1910 als Operettensopranistin am Münchner Künstlertheater auf und wurde im selben Jahr an die Wiener Volksoper engagiert, wo sie 1911 die Blanchefleur in der Uraufführung der Oper Der Kuhreigen von Wilhelm Kienzl sang.
    1912 veranlasste Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, der Jeritza in Bad Gastein gehört hatte, ihre Berufung an die Wiener Hofoper, an der sie als Primadonna assoluta große Erfolge feierte.



    Richard Strauss widmete ihr 1948 seine vorletzte Komposition, das Lied „Malven“ (Der geliebten Maria, diese letzte Rose!).


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Marcel Prawy war einer der glühendsten Verehrer der Jeritza.
    Er erzählte auch das sie in der Stallburggasse im 1.Bezirk wohnte und mit dem Fiaker nach der Vorstellung nach Hause gefahren wurde. Dort warteten dann ihre zahlreichen Fans und sie erschien dann auch am Fenster.


    :yes:

    mucaxel

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Jeritza ist für mich eine Sängerin, deren Mythos ich rein von den Aufnahmen, die sie hinterlassen hat, überhaupt nicht nachvollziehen kann. Eine nicht mehr als durchschnittliche Sängerin mit zugegeben einem schönen Timbre, aber nicht mehr. Die muss man wohl auf der Bühne erlebt haben.

  • Erst jetzt in diesem Thread wird mir bewußt, daß Preiser doch mehr CD gestrichen hat, als ich vermutete. Von Maria Jeritza besitze ich auf Vinyl noch die Platten II und III. Auf II singt sie Arien aus "Der Freischütz", "Der fliegende Holländer", "Lohengrin", "Die Walküre", "Tristan und Isolde", "Jeanne dÁrc", "Herodias", "Thais", "La Gioconda", "Cavalleria rusticana", "Fedora", "Die tote Stadt" und das Lied "Träume" (Wagner-Wesendonck). Man kann nur hoffen, daß Preiser doch noch eine Kehrtwendung vollzieht und Einiges wiederveröffentlicht.

    W.S.

  • An der Stimme von Mara Jeritza scheiden sich die Geister: einige hielten und halten sie für die größte Sängerin aller Zeiten, andere wiederum konnten und können sich ihren Ruhm nicht erklären. Gioconda hat wahrscheinlich Recht: man muss sie wohl live erlebt haben ... Ihre frühe Aufnahme (1913/14) von "Es gibt ein Reich" aus "Ariadne" von Strauss ist allerdings eine Klasse für sich!

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Aus den Erzählungen meines Großvaters, der sie in Wien in allen Partien gehört hat, weiß ich, dass sie eine tolle Darstellerin gewesen sein muss. Wenn sie einen Partner hatte, der nicht genug auf sie einging, wurde sie böse. Oft überspielte sie fehlende Spitzentöne durch Aktionismus (Fächer, Schals, etc.). Wenn aber alles passte, war sie (lt. meinem Großvater) unübertrefflich.

  • Eigentlich wollte ich ja ein wirkliches Video einstellten, wo man sie agieren sieht, aber obwohl es sich mit ihrer Karierre an sich ausginge, gibt es hier offenbar nicbts, obwohl sie seit 1935 mit dem Vizepräsidenten der VOX Film Corporation verheiratet war. - Strange
    Begnügen wir uns also mit einer Tinaufzeichnuug aus Tosca, Diese im Internet oft zu findenden Videos, wo direkt von der originalen Schellackplatte weg gespielt wir, ist meist wesrntlich beeindruckender und natürlich als alle elektrisch gefilterten und von Nebengeräuschen gereinigten Aufnahmen...



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich höre gerade eine Preiser-LP mit der volltönenden schönen Stimme von Georges Thill. Ich kannte ihn überwiegend als Vertreter des französischen Fachs. Aber auch als Kalaf und Canio wirkt er überzeugend. Auch ist er auf dieser LP mit einer Wagner-Partie (Parzival) vertreten. Leider scheint diese Aufnahme als CD bei Preiser nicht mehr erhältlich zu sein. Unbegreiflich, da es sich keineswegs um einen unbekannten Tenor handelt. Aber auch im Forum hat er keinen eigenen Thread. Hier eine CD mit fast der gleichen Arien-Auswahl:

    W.S.

  • Mal wieder in meiner Preiser-LP-Sammlung gestöbert. Ich höre über Mittag Maria Jeritza II. Ich bin von dieser Stimme begeistert. Besonders beeindruckt mich Isoldes Liebestod "Mild und leise". Leider gibt es bei Preiser diese LP nicht mehr auf CD. Unverständlich! Aber auf der schon von Alfred eingestellten CD gibt es ein ähnliches Programm mit Arien:


    W.S.