russische/sowjetische Beethoven-Dirigenten

  • Angeregt durch den Iwanow- Artikel im letzten CRC durchforstete ich meine Festplatte nach Aufnahmen von Beethoven-Symphonien, dirigiert von sowjetischen/russischen Dirigenten und entdeckte eine gähnende Leere. Au weia! :faint:


    Eine Suche hier im Forum war nicht sonderlich von Erfolg gekrönt, der Thread über russische Dirigenten zB versandete bei Rogoff-Pillen... :rolleyes:


    Da muß sich etwas ändern, ich erlasse daher diesen



    Aufruf an das Tamino-Volk!



    mit der Bitte, hörenswerte Aufnahmen mit diesen Kriterien zu benennen:


    1. Es muß eine Beethoven-Symphonie dirigiert werden (klar...). Vorzugsweise die Eroica, aber auch die anderen. Es macht nichts, wenn auf einer CD noch Werke anderer Komponisten enthalten sind.


    2. Es muß ein russischer bzw. sowjetischer Dirigent sein, keiner aus den Nachfolgestaaten (Ausnahme: Russ. Föderation)


    3. Es muß sich um ein russisches/sowjetisches Orchester handeln.


    4. Ob Mono oder Stereo, ob alte Schellack-Aufnahme, ob akustische oder elektrische Aufnahme, das spielt keine Rolle, solange die CD gut gemastert ist. Historisch bedeutende Aufnahmen sind ausdrücklich erwünscht.


    5. Von der Regel zu 3 kann abgewichen werden, wenn jemand von einer überragenden Aufnahme weiß.




    Freiwillige vortreten!




    Schütze Baumgartner, Sie sind Freiwilliger! :D

  • Meine zweitliebste Aufnahme der vierten Beethovensinfonie (nach der unschlagbaren Carlos Kleinber-Aufnahme) wird stets Mrawinskys Livemitschnitt mit seinen Leningradern sein. Seine Fünfte und Siebte find ich dagegen nicht ganz so stark. Die Sechste kenn ich leider noch nicht mit Mrawinksy. Aber allein die Aufnahme der Vierten macht Mrawinsky zu einem Weltklassedirienten!


  • Danke Thomas,


    in die Richtung genau ging meine Überlegung. Carlos Kleibers 4. gehört auch zu meinen Lieblingsaufnahmen dieser Symphonie. Eine 4. live von Mravinskij mit seinem Hausorchester, das könnte eine sehr lohnende Sache sein.

  • Hier vier Aufnahmen :


    5. Symphonie : Alexander Gauk (live 1957)
    5. Symphonie : Yevgeny Mravinsky (live 1972)
    6. Symphonie : Gennady Rozhdestvensky (1974)
    7. Symphonie : Vladimir Fedoseyev (1988 )


    Bis auf Mravinsky (mit Leningrad Philharmonic Orchestra) handelt es sich wahrscheinlich um dasselbe Orchester unter verschiedenen Namen :
    The USSR TV and Radio Large Symphony Orchestra (Fedoseyev)
    The USSR State Radio and TV Symphony Orchestra (Gauk)
    Grand Symphony Orchestra of Radio and TV (Rozhdestvensky)


    Ich habe eine (heimliche) Vorliebe fuer die Gauk-Aufnahme, weil sie fuer heutige Hörgewohnheiten "altmodisch" klingt, ich meine die Interpretation, weniger die Klangqualität.


    Gruesse


    Mikko

    Einmal editiert, zuletzt von Mikko ()

  • Es gibt auch eine Swetlanow-CD mit den


    Beethoven: Symphonien Nr. 3 & 5
    USSR State SO, Jewgenij Svetlanow
    Scribendum, 1981, ADD


    Ich nehme an, das es sich um eine analoge Liveaufnahme handelt.
    Die Scribendum-CD´s sind meist von "nicht so guter" Qualität mit viel Husten und Raunen im Orchestersaal - nur was nur Fan´s, die das Werk mit dem Dirigenten unbedingt auf CD haben müssen.


    ?(:D Die Sinfonien Nr.3 und 5 wurden von Scribendum auf 2CD für 29,95EURO gebannt - wirklich nur etwas für den Fan.


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    Jewgenij Mrawinsky ist doch mit Beethoven und der Leningrader PH gut bestückt:



    Sinf. Nr.4+5 (Melodia, 1972,ADD)................Sinf.Nr.1+6 (ELATUS, 1991,DDD)




    Sinf.Nr.4 + Klavierk.Nr.´5 (PRAGA, Mono).........................Sinf. Nr.5+7 (Elatus, Mono)

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Danke für die Tips: :]


    Die empfohlenen Mwravinskij - Aufnahmen sind ja leicht greifbar, die anderen sind schon etwas schwieriger zu finden, aber am Wochenende werde ich mal richtig suchen, auch nach Golowanow und Iwanow. Evtl. ist bei russiandvd.com oder in Japan etwas greifbar.


  • Auch Jewgenij Swetlanow hat Beethoven aufgenommen - und wie! Sehr interessant, daß er ziemlich knapp an den Noten bleibt und keineswegs exzessive Tempi wählt. Aber wie er die Musik mit Energie auflädt, ist gerade in der Fünften einzigartig - meiner Meinung nach noch stärker als die Mrawinskij-Aufnahme.


    Swetlanow hat auch mit dem NHK-Orchester Beethoven eingespielt, darunter eine erstaunliche Neunte mit einem sogartig fast bis zur Hysterie gesteigerten Finale. Das sei nur erwähnt, weil ein japanisches Orchester ja nicht akzeptiert wird.


    Alles, was Swetlanow an Beethoven aufgenommen hat, ist übrigens unschwer aus Japan zu bekommen, "www.hmv.co.jp/" leistet sehr gute Dienste. (Einmal hatte ich Probleme - aber es blieb wirklich bei diesem einen Mal, und für das haben sie sich etwas spät aber doch in 3 unterschiedlich formulierten Mails entschuldigt.)


    :hello:

    ...