Ein Notenblatt geht auf Reisen.

  • Unter obigen Titel habe ich schon im Tamino-Forum, am Beispiel von KV 520, eine Geschichte erzählt. Da es nun aber nicht nur um Mozart gehen soll, sondern um alle Komponisten, möchte ich Frage stellen, ob euch Geschichten über die Wege von Partituren, Notenblättern, Autografen bekannt sind.
    Auf den Spuren der Notenblätter. Ich bin auf eure Geschichten gespannt.


    Padre

  • Guten Tag


    einen spektakulären Fund stellte ein Autograph mit 35 Handschriften -davon die Hälfte bisher unbekannt- des Komponisten Johann Jakob Froberger ( 1616-1667 ), das für 450.000 € letztes Jahr in London versteigert wurde, dar; ein Jahrhunderfund ?!
    Über die Umstände des Fundes und über die Erwerber hüllt man sich bis jetzt -leider !- in Schweigen. Wäre bestimmt interessant, etwas über die mysteriöse Herkunft zu erfahren. Vielleicht muss um solche Funde und deren Reise in die Gegenwart aber etwas "Gemeinsnisvolles" herum getan werden ?!
    Warten´s wir ab :hello: :hello:



    Gruß aus der Kuzrpfalz


    Bernhard

  • Hallo Bernhard,
    genau darauf möchte ich hinaus. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen-35 Handschriften. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, dem Rätsel auf die Spur zu kommen.
    Vielen Dank
    Padre

  • Von Froberger weis ich nicht viel.Er lernte bei Frescobaldi in Rom, war Hoforganist in Wien und Schöpfer der dt. Klaviersuite. Vielleicht ein Anfang.
    Padre

  • Salut,


    ein richtiges Oster-Such-Rätsel... :D


    Bei solchen Dingen liegt einfach viel zu viel im Argen, als dass man eine plausible Lösung anbieten kann. In den letzten Tagen kamen etliche Jesus-Dokumentationen im Fernseher - bereits in den 1980er wurde angeblich unter einem Wohnblock das Grab der Familie entdeckt, Inhalt: Jesus, Maria Magdalena, Jacobus und ein gewisser "Ben Jesus" - Jesus Sohn also. Während der Forschungsarbeiten mußte das Grab allerdings aus völlig widersinnigen Gründen geschlossen werden. Das Amt für Aufklärungsverhinderung war wieder einmal am Werk... allmählich kommt mir das ganze sehr spanisch vor: Bereits vor Jahren dasselbe Theater mit dem Schacht in der Cheops-Pyramide. Langsam glaube ich, dass das alles nur gefaked wurde, um etwas Spannendes bringen zu können. Jedesmal geht man leer aus, wenn man hofft, etwas Neues zu Erfahren; da scheint System dahinter zu stecken.


    Naja, etwas offtopic.


    Frohe Eier,
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Guten tag


    Zitat

    Original von Padre
    Hallo Bernhard,
    genau darauf möchte ich hinaus. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen-35 Handschriften.


    Naja, vielleicht lag der Noten- Band unbeachtet in einer Privat- oder Familienbibliothek zwischen alten Büchern, odere auf einem Speicher ? =)


    Zitat

    Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, dem Rätsel auf die Spur zu kommen.


    Vielleicht ? Mit Hilfer weiterer "Forianer" :hello: :hello:
    Wo fängt man da zu forschen an ?


    J.J. Froberger war übrigens Schwabe (oder Württemberger?), wurde 1616 in Stuttgart in einer höchst musikalische Familie geboren. War Hoforganist in Wien und studierte bei Frescobaldi in Rom, er reiste viel (Deutschland, Italien, Belgien, Frankreich, England) und beschloß seine alten Tage auf dem Schloß Héricourt bei Montbéliard in Frankreich, wo er eine befreundete württembergische Herzogin auf dem Cembalo unterrichtete,und 1667 starb. Er hinterließ ein umfangreiches Werk für Tasteninstrumente, nicht wenig davon auf CD eingespielt.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Guten Tag


    Spektabilär war auch die Auffindung der Arie BWV 1127 "Alles mit Gott" von J.S. Bach. Hätte es in der Anna Amalia Bibliothek 2004 nicht gebrand, wäre diese Arie wohl nicht gefunden worden und seit 1713 (?) erstmals wieder erklungen?


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Es sei denn, man kann den Weg wie bei KV 520 gut zurückverfolgen.Die Geschichte, um das Jesus-Grab habe ich auch gelesen. Ich war schon zweimal in Israel. Um es kurz zu machen, es wird viel Unsinn geschrieben.
    Allen nochmals ein schönes Osterfest.


    Padre :hello:

  • Guten Tag


    im Zusammenhang mit dem Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar, wurde auch einige bisher unbeachtete Handschriften aus der Hand des jungen Johann Sebsatian Bach und seines vermutlich Weimarer Meisterschülers Johann Martin Schubart aufgefunden.
    Die Reiniken Handschrift trägt den Vermerk "â Dom. Georg Böhme descriptum ao. 1700 Lunaburgi" aus Bachs Hand.


    Siehe auch diese



    Einspielung.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Hi , Padre!


    Passt zwar nicht ganz dazu, aber ist auch eine schöne geschichte um notenblätter:


    Rossini musste ein auftragswerk, eine oper (fragt mich bitte nicht welche :wacky: ) , fertigstellen und war schon ordentlich im verzug.


    Nun beschloss man folgendes:


    Rossini wurde mit zwei soldaten in einen raum gesperrt und musste dort die letzten seiten komponieren, welche dann aus dem fenster zu den unten wartenden kopisten geworfen wurde. Sollte er nicht in der vorgegebenen Zeit fertig werden, hatten die soldaten den befehl, ihn ebenfalls aus dem fenster zu werfen.


    :hahahaha:


    Kennt die geschichte jemand ?(


    LG florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

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  • Bernhard, dein Beitrag ist sehr interessant.Auch deine Geschichte, Florian ist doch sehr interessant. Danke
    Padre

  • Guten Abend


    Antonio Vivaldi sorgt diesbezüglich auch immer für Überraschungen. 1926 boten die Salesianermönche vom Collegio San Carlo in Martino aus ihrem Besitz eine größere Musikaliensammlung zum Verkauf an. Alberto Gentili, ein Dozent für Musikgeschichte aus Turin, untersuchte im Auftrag der Turiner Nationalbiblikothek, ob sich der Erwerb für sie lohne. Er stellte dabei fest, dass 14 der 97 Bände dieser Sammlung Musik von Vivaldi (140 Instrumentalwerke, 29 Kantaten, 12 Opern, 1 Oraturium und eine Unzahl verschiedener Fragmente) enthielten. Den frommen Männern war die Musikaliensammlung von einem Marquis Marcello Durazzo vermacht worden. Ein Neffe des Marquises hatte weitere Teile einer Musikaliensammlung, er ließ sich nur durch hohe finanzielle Mittel, die ein Turiner Industrieller aufbrachte, dazu bewegen die Restsammlung ebenfalls der Turiner Nationalbibliothek zu verkaufen.
    Wie die Familie der Marquis Durazzo in den Besitz dieser Musikaliensammlung kam ist sehr kompliziert und nicht in kurze Worte zu fassen.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Der Vollständigkeitshalber möchte ich zu KV 520 noch ergänzen, dass bei einer weiteren Auktion bei Christie am 3. Dezember 2003, das Autograf von der Internationalen Stiftung Mozarteum, unter Losnummer 34 ersteigert wurde und nun dort im Besitz ist.
    Gruß
    Padre