Zitat von sagittVor Jahr und Tag habe ich einmal, zusammen mit dem Osterchorsteinway in Bremen, so ein Treffen arrangiert. Reizvoll, jeweils die Stärken aufeinanerprallen zu lassen - das Weltläufige Händels gegen die Tiefe Bachs. Da gab es verschiedene Gelegenheiten, ein wenig Reibung zu erzeugen. Familienvater gegen Hagestolz. Und Ironie, bei aller Unterschiedlichkeit, hatte sie den gleichen Kurpfuscher, der ihre Augen endgültig ruinierte. Das kleine Stückchen wurde in Bremen einige Male mit nettem Erfolg aufgeführt und hat Spielern und Publikum ziemlichen Spass gemacht.
Schön,
das Sagitt einst ein Treffen zwischen Bach und Händel arrangierte... jetzt interessiert mich aber wirklich, ob Händel im Vergleich der Weltläufige ist und Bach der Tiefengänger?
Ich mag sie beide, aber nicht wirklich "gleichwertig" - wohl auf anderen Ebenen. Bachs Vokalwerke können mir derzeit gestohlen bleiben [es ist nur eine Phase! ]. Hingegen empfinde ich bei Händel derzeit in seinen Opern weitaus mehr Tiefe [den Begriff haben wir woanders zur Diskussion gestellt], als in Bachs Oratorien [die mich derzeit eher langweilen]. Ganz im Gegenteil empfinde ich Händels Orchesterwerke eher oberflächlich, Bachs hingegen als weltläufig. In den Werken für nichtluftbetriebene Tasteninstrumente tut ich mich mit einer Entscheidung eher schwer... vielleicht: Bach gelehrter, Händel fröhlicher...
Dabei verlasse ich das Haus morgens nicht, ohne Bachs Cis-Dur-Praeludium gespielt und Händels neueste Oper im Koffer zu haben.
Nun denn...
Ulli