Gibt es eigentlich noch deutsche Opernsängerinnen und Opernsänger?

  • Hallo Forianer,
    heute morgen las ich in einer Rundfunkzeitung,3. Febr.16,30
    Live aus dem Staatstheater Kassel . "Tristan und Isolde".
    Nun ist das ja eigentlich ein deutsches Werk,aber bei der
    Besetzungsliste fand ich nur russische englische und fern=
    östliche Namen,einschließlich ,Dirigent.Ich kann allerdings
    nicht ausschließen,das vielleicht im Chor und im Orchester
    einige Deutsche mitwirken.Das gleiche Bild bekommt man
    auch,wenn man den Spielplan von Bayreuth sieht.
    Vergleicht man die Spielpläne z.B.mit 1950,dann ist damals
    vielleicht ausnahmsweise mal eine ausländische Sängerin,
    oder ein ausländischer Sänger bei den Mitwirkenden gewesen,
    und das,trotz der Nachkriegszeit.Ich glaube nicht,daß es
    etwas mit Nationalismus zu tun hat,wenn man sich fragt :
    Wo sind denn die deutschen Sängerinnen und Sänger ?


    Mit deutschen Sängerinnen und Sängern meine ich solche,
    deren Muttersprache deutsch ist.)



    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo,


    ja, das frage ich mich schon lange. Es ist nicht nur an den Häusern so sondern auch bei Wettbewerben. Ob Solist, Dirigent oder im Opernchor, wenn man sich die Ensemblemitglieder ansieht, findet man kaum noch einen deutschen Namen. :no:


    Vielleicht gibt es im Ausland andere Voraussetzungen, strengere Regeln, oder ganz einfach eine bessere Ausbildung?


    Woran könnte das sonst liegen?


    LG ?(

  • Es liegt sicher teiweise daran,daß die Opern heute in Original=


    sprache aufgeführt werden.Aber das kann nicht der Hauptgrund


    sein,sonst müßten ja bei den deutschen Opern auch schon mal


    deutsche Interpreten auf der Bühne stehen.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Ich glaube nicht, das es an der Originalsprache liegt, denn es sind ja nicht alles Italiener. Viele Amerikaner, Japaner und Ostblocksänger sieht man auf den Bühnen.


    Vielleicht könnte man mal eine Liste der deutschen Sänger, Dirigenten machen, sie wird bestimmt nicht sehr lang, wenn man von den nicht mehr tätigen absieht.


    LG

  • Ja, woran kann das liegen?
    Sollte am Ende bei den Sängern aus dem Osten das Gage-Leistungs-Verhältnis eher stimmen?
    Vielleicht warten sie auch nicht, bis man sie endlich demütig knieend fragt, ob sie bei der Premiere in den ersten Häusern die Hauptrolle singen wollen, sondern sind bereit, durch die "Provinz" zu tingeln und einmal längere Zeit keinen Plattenvertrag zu haben?
    :hello:

    ...

  • Es dürfte unter anderem daran liegen, dass es in keinem Land der Welt eine solche Dichte an Opernhäuser u. Theatern gibt wie in Deutschland (und auch Österreich und der Schweiz). Junge amerikanische Sänger müssen praktisch erstmal nach Europa, weil es in den USA viel zu wenige Stellen für sie gibt (vermutlich gilt ähnliches für Fernost).
    Dass die nicht gerade üppigen Saläre an einem deutschen Stadtheater u.ä. für Künstler aus Mittelost- und Südosteuropa im Verhältnis attraktiver sind, ist eh klar.
    D.h. das Angebot an Künstlern ist verglichen mit 1960 gigantisch angewachsen und der Hauptbedarf besteht eben im deutschsprachigen Raum.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Edwin,
    ein junger Mensch,der Gesang studiert,weiß ja wahrscheinlich,
    daß er nicht an der"Met"oder "Scala" debütieren wird.
    Er kann und wird froh sein,wenn er in der Provinz ein
    Engagement bekommt,auch als Deutscher.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Es dürfte unter anderem daran liegen, dass es in keinem Land der Welt eine solche Dichte an Opernhäuser u. Theatern gibt wie in Deutschland (und auch Österreich und der Schweiz).
    JR


    Das ist wohl wahr, aber man darf auch nicht vergessen wieviele deutsche Sänger auf der Straße stehen, trotz der Dichte an Häusern, die kein Engagement bekommen, weil es einfach zu viele gibt und die Vakanzen mit Ausländern belegt sind.


    LG

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner


    Vielleicht warten sie auch nicht, bis man sie endlich demütig knieend fragt, ob sie bei der Premiere in den ersten Häusern die Hauptrolle singen wollen, sondern sind bereit, durch die "Provinz" zu tingeln und einmal längere Zeit keinen Plattenvertrag zu haben?
    :hello:


    Auch deutsche Sänger tingeln durch die Lande und sie sind froh wenn sie irgendwo an einem Provinztheater unterkommen. Oftmals ist es ein Sprugnbrett nach oben.


    Liegt es evtl. an den Agenten, die Ausländer warum auch immer bevorzugen.


    Ich höre gerade Bayern 4 und es werden Sänger, Pianisten, Geigern vorgestellt mit neuen CD's, mit Konzerten hier und da....aber auch hier keine Deutschen.


    LG

  • Hallo musika,
    letztendlich muß man ja annehmen,daß die Qualität,oder
    die Ausbildung der jungen deutschen Sänger nicht mehr
    so wie früher,also nicht mehr ausreichend ist.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Das sollte man meinen, wird auch oft diskutiert, was ist mit unseren Hochschulen los? Sind Voraussetzungen an den Hochschulen, AP's nicht mehr so streng?
    Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, da es eben genug junge Leute gibt die sich bewerben und man schon eine große Auswahl hat und sich die Besten heraussuchen kann.


    Es liegt auch viel an den Opernhäusern selber. Sie haben heute besondere Vorstellungen von einem Sänger, einer Sängerin, sie muss 100%-ig auf eine Rolle passen, sie muss hübsch sein, Figur haben, nicht unbequem sein, sich anpassen können, teamfähig sein und und und.


    Vielleicht tun sich da die Ausländer wirklich leichter. Eine hübsche Frau wie die Nebtrebko hat es sicherlich leichter als ein Lieschen Müller.


    Aber nicht alle Deutschen sind Lieschen Müller..... ?(

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Ja, woran kann das liegen?
    Sollte am Ende bei den Sängern aus dem Osten das Gage-Leistungs-Verhältnis eher stimmen?
    Vielleicht warten sie auch nicht, bis man sie endlich demütig knieend fragt, ob sie bei der Premiere in den ersten Häusern die Hauptrolle singen wollen, sondern sind bereit, durch die "Provinz" zu tingeln und einmal längere Zeit keinen Plattenvertrag zu haben?
    :hello:


    Hallo Edwin


    Na das war wohl noch etwas zu Früh am Tage für treffsichere Ironie. ;)


    Ich sehe zwei Hauptgründe dafür, dass Sänger, die aus Nordamerika bzw. dem (fernen) Osten in den deutschen Sprachraum mit seiner unvergleichlichen Landschaft von Opernhäusern kommen, um eine Sängerkarriere zu starten, so erfolgreich sind:


    1. In Ländern, wo (Opern-)Gesang kein alltägliches Kulturgut ist, bedarf es wirklich unbändiger Begeisterung und großem persönlichen Einsatz, um diesen ungewöhnlichen Berufsweg einzuschlagen. Da gibt es keinen halbherzigen Einstieg. Dazu kommt noch zusätzlich eine starke Selektion vor Ort, da nur wenigen die sehr guten Ausbildungsstätten zugänglich sind.


    2. Sänger, die zu uns kommen, sind sehr gut ausgebildet, besitzen eine durch und durch professionelle Einstellung, strotzen vor Selbstvertrauen und sind zumeist bereit, jegliche Entbehrungen, die dieser Beruf erfordert, bereitwillig in Kauf zu nehmen. Denn sie sind im Prinzip fast zum Erfolg verurteilt, ein Scheitern wäre zumeist fatal für die eigene Lebensplanung.
    Diese hochmotivierten Aspiranten treffen auf heimische Konkurrenten, die ohnehin nicht sehr zahlreich sind (wir wissen, dass dieser Beruf extrem anstrengend und entbehrungsreich ist), und die teilweise vielleicht auch nicht bereit sind, immer jene 100% einzusetzen, die für die Gäste selbstverständlich sind.


    Überraschenderweise hört man auch immer wieder, dass die Grundausbildung der musikalischen Fernreisenden oft einfach besser ist....

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • ich habe beim ensemble der wiener staatsoper die sprachen recherchiert.


    bei den sängerinnen:


    39% deutsch
    13% englisch
    11% italienisch
    9% französisch
    9% rumänisch
    summe 81%


    bei den sängern:


    25% deutsch
    21% englisch
    18% italienisch
    7% spanisch
    summe 79%


    vor allem bei den sängerinnen ist der deutschsprachige anteil sehr hoch.


    faun

    die kritik ist das psychogramm des kritikers (will quadflieg)

  • Hallo Theophilus,
    wenngleich Du meine Ironie nicht für treffsicher hältst, bestätigst Du dennoch indirekt meine Meinung.
    Nun, da will ich auch mit dem Zitat eines Leiters einer Opern-Institution nicht hinter dem Berg halten: "Wenn ich einen Deutschen oder Österreicher für die Hauptrolle engagiere, kostet mich das um mindestens ein Drittel mehr, als wenn ich einen gleichwertigen Tschechen oder Amerikaner nehme."


    Weiters meinen ziemlich viele Intendanten, die mit jüngeren Kräften arbeiten (müssen), daß die Amerikaner (schauspielerisch) und die Künstler aus dem Osten (gesanglich) wesentlich besser ausgebildet sind als deutsche oder österreichische Sänger, wobei letztere aber in der Regel auf genauer Einhaltung des Vertrags bestehen, während die anderen einen wirklichen Hunger auf die Vorstellungen entwickeln.


    Kurz: Mit Sängern aus dem deutschsprachigen Raum ist die Arbeit wesentlich komplizierter. Unddann wundert man sich, wenn Intendanten lieber Ausländer engagieren.


    -------------------------------------------


    Hallo Faun,
    bleibt aber immer noch, daß 61 % der Sängerinnen und 75 % der Sänger nicht aus dem deutschsprachigen Raum kommen, bzw. Österreicherinnen sind, aber noch keine Kenntnis der deutschen Sprache haben. :hahahaha:


    :hello:

    ...

  • Ein Grund scheint mir in der Tat ein Nachwuchsproblem, und zwar daraus resultierend, dass der Gesang in der deutschen Gesellschaft bei weitem nicht mehr den Raum einnimmt, den er sicher vor 50-60 Jahren noch hatte. Die meisten Chöre haben immense Nachwuchsprobleme, auch an den Schulen schaut es ähnlich aus. Am populärsten dürfte Singen aktuell im Stile von Daniel Kübelböck sein, und das Ziel ist dann das Lob von Dieter Bohlen und nicht die Opernbühne. :stumm: Analoge Problematik im Fußball, ich warte schon auf "Deutschland sucht den Superkicker", der FC Bayern hilft als Sponsor sicher gerne mit, wenn sie demnächst zweistellig verlieren. :D


    Wenn ich bei dem einen oder anderen deutschen Weltklassesänger aus der Vergangenheit lese, dass er seine Stimme während seines Ingenieursstudiums lediglich aus Spaß an der Freude "fit" gehalten hat und Ihm dadurch dann die Karriere ermöglicht wurde, dann war das damals sicher nicht die Regel, heute aber ist es die absolute Ausnahme. Nicht umsonst kommen aus meiner Sicht viele Gesangstalente aus dem lateinamerikanischen Raum - da scheint Singen erstens noch mehr in der breiten Gesellschaft verankert, zweitens ist wohl die Anerkennung des Berufes bzw. zumindest die Vorstellung vom Ruhm da noch idealisierter. (Auch aus Russland und Umgebung kommen ja einige Talente :angel: )


    Letztendlich fehlt deshalb aber wohl in Deutschland die Quantität, qualitativ gibt es immer wieder Ausnahmen. Gerade einleitend wurde ja der Tristan genannt, und da ist René Pape sicher aktuell der beste Marke und braucht auch den Vergleich mit der Vergangenheit nicht zu scheuen. Denoke ist auch alles andere als schlecht. Aber die Breite fehlt halt.
    Die schon angesprochene Theaterpraxis, die hoffnungsvolle Talente schneller verheizt als sie überhaupt zum Singen kommen, tut ihr übrigens.


    Nicht ausgeschlossen auch, dass sich ein Juan Fortissimo Vocales als neues Sängergenie namensmäßig besser vermarkten lässt, als ein Alfred Schmidt. :D


    Gruß
    Sascha

  • servus edwin


    ich habe anna nicht zu den deutschsprachigen gezählt - also ganz korrekt.
    ich hab die drei russinen (6%) unter den tisch fallen lassen.


    faun

    die kritik ist das psychogramm des kritikers (will quadflieg)

  • Es ist meiner Meinung nach auch auffällig,daß die wenigen
    bekannten deutschen,oder österreichischen Opernsängerinnen
    und Opernsänger vorwiegend vom Lied und Oratoriengesang kommen,
    meistens sind es Baritone.Ich weiß Fischer-Dieskau kam auch
    vom Lied und Oratorium,aber das war damals die Ausnahme.
    In früheren Jahren war der Operngesang die Basis . Einige
    Sängerinnen und Sänger"erarbeiteten"sich dann den
    Liedgesang.Ich kann nicht beurteilen,welches der gesündere
    Weg ist.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Na ja, noch gibt es ja einige SängerInnen aus D, Ö und der CH.
    Und zur Not kann man ja auch einfach welche einbürgern - mittlerweile gibt es ja sogar eine international bekannte österreichische Nachtigall



    Ana Näträbko


    [in Österreich wird man doch nur eingebürgert, wenn man die Landessprache beherrscht oder? :angel::D ]


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Zitat

    Original von Barezzi
    [in Österreich wird man doch nur eingebürgert, wenn man die Landessprache beherrscht oder? :angel::D ]


    Grundsätzlich ja, aber bei wichtigen Persönlichkeiten wo's im Interesse der Republik Österreich liegt, dass sie Österreicher sind, kann man per Ministerratsbeschluss (!) das Gesetz umgehen. Macht man gerne mit Sportlern (v.a. Fußballer). Nur leider hab ich das Gefühl, dass die Sportler, die uns was bringen würden, gerne in ihrem eigenen Land bleiben. Wir ham dann 2.Wahl.

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Soviel ich weiß,hat Österreich doch viele Landessprachen,(so viele,


    wie Landeshauptmänner)und eine Stadtsprache :"Weanerisch" :D


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Hallo Barezzi,
    8o Was, Du schwärmst für Pinup-Girls? 8o
    Na, wart nur, bis Du sie singen hörst...! :D


    ----------------------


    Hallo Georgius,

    Zitat

    Wir ham dann 2.Wahl.


    Und keineswegs nur bei den Sportlern... :hahahaha:



    -----------------------



    Was mich aber mehr interessiert als die Sprech- und Gesangsübungen russischer Escada-Models: Ich habe durchaus den Eindruck, daß der deutsche Sprachraum derzeit zwar relativ wenige Opernsänger hervorbringt, aber zusammen mit den Lied- und Oratorieninterpreten sind sie führend wenn es um Textauslegung geht. Oder haben da andere Nationen etwas wirklich Gleichwertiges entgegenzusetzen, wenn man einmal von Bostridge absieht?


    :hello:

    ...

  • Hallo Forianer,


    man kann nach wie vor, alle großen Opern deutsch besetzen:


    z.B.:


    Tristan und Isolde



    Tristan: Wolfgang Milgramm
    Isolde: Waltraud Meier
    König Marke: René Pape
    Kurwenal: Roman Trekel
    Brangäne: Rosemarie Lang


    die kleineren Partien sowieso...



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Hallo Liebestraum


    Was hilft dir diese eine Besetzung? Vor 50 und mehr Jahren konnte jedes große Haus einen Tristan selbst besetzen. Jetzt freuen wir uns, wenn wir eine Besetzung zusammenbekommen...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Theophilus,


    vor 50 Jahren konnte ein "Tristan" auch nur an großen Opernhäusern gespielt werden, selbst auch das in Deutschland. Und wenn doch, dann war ein Gast von größeren Häusern engagiert worden.


    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Hallo Liebestraum,
    ich gebe Dir ohne Einschränkung recht.
    Die Wahrheit ist: Die selben Häuser, die in der von Theophilus verehrten früheren Zeit den "Tristan" spielen konnten, können das heute auch noch, und zwar mit den gleichen Problemen oder Nicht-Problemen.
    Der Unterschied ist nur das Verhalten des Publikums.
    Das Publikum der beschworenen goldenen Tage der "Tristan"-Aufführungen in der tiefsten "Provinz" hatte nämlich mangels geeigneter Tonträger bzw. Wiedergabegeräte keine oder allenfalls kaum Vergleichsmöglichkeiten.


    Heute kann man sich dank der technischen Möglichkeiten jeden halbwegs akzeptablen Heldentenor als Tristan in die eigenen vier Wände holen, und der Intendant der tüchtigen Oper von Linz muß nicht nur mit der Wiener Staatsoper konkurrieren, sondern, wie übrigens der Direktor der Wiener Staatsoper ebenfalls, auch mit den Einspielungen von Melchior über Lorenz und Svanholm bis herauf zu Treleaven und Domingo.


    :hello:

    ...

  • Hallo Edwin,
    es geht ja nicht darum,daß man heute keinen Tristan
    aufführen kann.Es geht darum,daß es anscheinend nur
    noch mit einer vorwiegend außerdeutschen Besetzung
    geht,auch in Bayreuth.Wenn man sich die Besetzungen
    bei den Bayreuther Festspielen der 50er Jahre ,die ja
    alle auf Tonträger dokumentiert sind anschaut,so ist der Anteil
    der ausländischen Künstler eher gering.Natürlich kann
    man heute den Ring,oder Tristan aufführen,aber die
    Mitwirkenden kommen dann von allen fünf Kontinenten.
    Das gilt nicht nur für Wagner.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo Edwin,


    die Leistungsfähigkeit der deutschsprachigen Opern-"Provinz" war früher immerhin mal so groß, dass z.B. der "Wozzeck" erst drei Jahre nach der Berliner Uraufführung unter E. Kleiber durch eine von Berg selbst in höchsten Tönen gelobte Inszenierung in Oldenburg durchgesetzt wurde (und dann selbst von den kleinen Stadt- und Staatstheater auf den Spielplan gesetzt wurde).


    Zur "Tristan"-Besetzung: Milgramm würde ich durch Seiffert ersetzen (wenn er denn mal den Text gelernt hat) und Trekel durch Wolfgang Koch. Bei meinem nächsten "Tristan" ist die Isolde Amerikanerin und der Tristan Waliser...


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Hallo Giselher,


    meine Besetzung war nur eine Möglichkeit von vielen...


    Aber: Auch du bist nicht so bereit, Milgramm als Tristan zu sehen, möchtest eher Seiffert hören, der jedoch in der internationalen Opern-Maschinerie sehr stark ausgelastet ist.


    Und so kommt es: Seiffert kann nicht überall singen, Milgramm will man nicht, tja dann muss man halt mit ausländischen Sängern vorlieb nehmen...



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Ich habe mir mal die Arbeit gemacht und die Damen Solistinnen hier am Münchener Staatstheater gezählt. Von 63 insgesamt mit Gästen, sind 11 deutsche Sängerinnen dabei..... X(


    Bei den Herren sieht es nicht anders aus. ?(


    LG

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