Hallo Forianer,
angeregt vom Studium des Mahler-IX-Freds frag ich mal ganz naiv:
was würdet ihr sagen, wenn eine Schallplattenfirma auf die Schnapsidee käme, die 'ideale' Aufnahme mit verschiedenen Interpreten zusammenzumixen?
Also, ich lese bei M9 (und anderswo), daß bei dem einen Dirigenten 'die Binnensätze nun völlig mißraten seien', dafür aber das Finale ganz hervorragend gelungen. Oder umgekehrt. Und für jeden Satz scheint es einen anderen Favoriten zu geben. Da müßte bei dem Experiment dann am Ende so etwas wie die 'Best of'-Aufnahme, vom Komponisten und aufs Werk gesehen, herauskommen?
Aber kann das überhaupt sein? Mal abgesehen von den technisch-akustisch-klanglichen Kompatibilitätsproblemen - der zwangsläufig mehr oder weniger große stilistische Bruch, würde der das Werk nicht zerstückeln und zerstören? Wäre nicht die grauenvollste Einzelaufnahme einem solchen Mixtum compositum überlegen?
Worauf ich insgeheim hinauswill: wie kompetent kann das Urteil über eine Interpretation sein, in welchem der eine Satz (nicht nur eine mißratene Stelle!) völlig verrissen, der andere hingegen als Referenz gepriesen wird? Womit ich nicht in Frage stellen will, daß jede Aufnahme ihre ganz eigenen Höhepunkte haben kann.