Im TV gesehen...

  • BUCHBINDER SPIELT MOZART
    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Klavier und Orchester, KV 449 und
    Konzert für Klavier und Orchester, KV 466


    Das ehemalige Wunderkind Rudolf Buchbinder wird 60. Zu seinem Geburtstag zeigt der ORF nach einem Porträt (gestaltet von Michael Fischer-Ledinice) eine kleine Kostprobe des Virtuosen.


    Mit den Wiener Philharmonikern spielt Buchbinder zwei Mozart Klavierkonzerte - ein Auszug aus dem diesjährigen Mozart Marathon, an dem Buchbinder gleich sechs Klavierkonzerte am Stück gespielt hat.


    ------------------------------------


    Aufzeichnung aus dem Musikverein. Eine für heutige Begriffe politisch völlig unkorrekte Wiedergabe der Konzerte. Rudolf Buchbinder holt aus dem Steinway wunderbar delikate Töne und die Philharmoniker begleiten mit ihrem Luxus-Streicherklang. Ein Fest für Mozart und ein Fest des Klanges!

    ;)


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Jetzt Nederland 1 die BBC Dokumentar über Kathleen Ferrier.
    Sie wird aufgenommen und ich werde sie später auf DVD brennen. Ich habe jetzt schon eine Tatsache gehört, die im Ferrierthread gehört. :D


    LG, Paul

  • ROLANDO VILLAZÓN - EIN MEXIKANISCHER TRAUM

    Ob auf oder hinter der Bühne: Der Tenor Rolando Villazón garantiert immer eine energiegeladene Vorstellung seiner Persönlichkeit. Der ORF zeigt ein abwechslungsreiches Fernsehporträt über den charismatischen Tenor.


    Eine Dokumentation aus dem Jahr 2006, die einem diesen sympathischen Künstler näher bringt.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Theophilus,


    die Sendung wurde vor kurzem schon einmal auf ARTE gezeigt. Wir hoffen, dass der Traum nicht zu kurz war und wir nach seiner Krise in einigen Monaten wieder den "alten" Villazon hören und sehen können.


    Herzliche Grüße


    Emotione

  • Heute auf Arte gesehen: "Die Martins-Passion", ein m.E. gut gemachter Dokumentarfilm über den brasilianischen Pianisten Joao Carlos Martins im Vergleich zu dem Glenn Gould ganz schön blass aussieht, biographisch so wie musikalisch (jedenfalls zu urteilen nach dem, was da zu hören war).


    Kein Wunder, dass so ein Über-Hochspannungsmusiker Probleme mit seinen Händen bekommt...


    Ich werde mir jedenfalls bei nächster Gelegenheit (die Werbepartner führen ihn) sein Wohltemperiertes Klavier ins Haus holen!


    :hello:
    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

  • ARTE sendete am 8.9.2007 die 60minütige französische Dokumentation aus dem Jahr 2004 mit dem Titel „Beethovens Neunte“. Regie führte Pierre-Henry Salfati. Sieht man diesen Film (zumal nachdem man – so wie der Schreiber dieser Zeilen – zuvor Furtwänglers Bayreuther Liveaufnahme von 1951 gehört und über die Position des Dirigenten im Dritten Reich gelesen hat) mit seinen Ausschnitten von der Versteigerung des Originalmanuskripts 2003 bei Sotheby´s (London), mit Ewald Balser in Szenen aus dem „Eroica“-Film, mit dem Hinweis auf Klopstocks „Ode an die Freude“ als Schillers Vorläufer, mit Konzertausschnitten von Karajan, mit Klimts Beethoven-Fries, mit der „Nutzung“ der Symphonie für politische und kriegerische Zwecke von Bismarck bis Rhodesien, mit der Frage, ob Beethoven ein Illuminat war, mit dem Leipziger Ritual, die Neunte jedes Jahr zu Silvester aufzuführen (Ausschnitt mit Masur; diese Tradition gibt es aber auch im Wiener Konzerthaus mit den Symphonikern), mit Furtwänglers Aufführungen unter dem Hakenkreuz, mit Simon Rattles Konzert im Steinbruch Mauthausen 2000, mit Leonard Bernstein nach dem Mauerfall in Berlin, mit Yehudi Menuhin 1996 im zerstörten Sarajewo, mit der Europahymne und einer Popversion, dann verselbständigt sich diese Musik im Zuge der Dokumentation immer mehr jenseits musikimmanenter Analysen und Betrachtungsweisen zum weltweit eingesetzten Mittel zum Zweck, auf faszinierende wie unheimliche Weise.
    Wiederholungen auf ARTE: 11.9., 5:00 Uhr und 22.9. 8:45 Uhr.


    Herzlicher Gruß
    Alexander

    Freundlicher Gruß
    Alexander

  • 3sat brachte am 23.9.2007 Fünf Lieder von Gustav Mahler nach Gedichten von Friedrich Rückert, nämlich "Ich atmet einen linden Duft", "Liebst du um Schönheit", "Blicke mir nicht in die Lieder", "Ich bin der Welt abhanden gekommen" und "Um Mitternacht" mit Matthias Goerne (Bariton). Es spielte das Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von Herbert Blomstedt (Erstsendung 4.6.2003, produziert vom ZDF 2000). Ausdrucksintensiver und eindringlicher kann man diese Lieder wohl kaum singen als Goerne mit seiner vollen, warmherzigen, tragenden Baritonstimme. Da ist man für 25 Minuten „der Welt abhanden gekommen“.


    Herzlicher Gruß
    Alexander

    Freundlicher Gruß
    Alexander

  • La Juive
    Oper von Jacques Fromental Halévy

    Die Geschichte, in der der jüdische Goldschmied Eléazar und seine Tochter Rachel in den Tod geschickt werden, galt als Mahnmal für den Konflikt zwischen Christentum und Judentum. Von Giuseppe Verdi ebenso geschätzt wie von Richard Wagner, wurde "La Juive" zum Serienerfolg: Bis 1893 wurde sie allein in der Pariser Oper 550 Mal aufgeführt.


    In der Zeit des Nationalsozialismus verschwand sie vom Spielplan, und auch heute findet die Oper selten Eingang in die Repertoires. Die Wiener Staatsoper hat "La Juive" 2003 in einer Inszenierung von Günter Krämer auf den Spielplan gehoben und konnte einen grandiosen Erfolg verzeichnen. Staatsoperndirektor Ioan Holender fand in Neil Shicoff den idealen Übervater "Eléazar", Krassimira Stoyanova singt die Titelrolle der Rachel.



    Eléazar - Neil Shicoff
    Rachel - Krassimira Stoyanova
    Kardinal Brogny - Walter Fink
    Leopold, Fürst von Österreich - Jianyi Zhang
    Prinzessin Eudoxie - Simina Ivan
    Musikalische Leitung - Vjekoslav Sutej
    Inszenierung: Günter Krämer
    Französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln




    Solo für S.H.I.C.O.F.F. !


    Wiedersehen mit der schon legendären WSO-Aufzeichnung. Halevy's Meisteroper in einer recht ordentlichen Umsetzung mit einem überragenden Neil Shicoff.


    Ärgerlicherweise war es die gestörteste DVB-T-Sendung, die ich bisher gesehen habe. Es scheint in der BRD wohl zu stark zu schneien... ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Das Phantom der Oper
    Film nach dem Musical von Andrew Lloyd-Webber
    Regie: Joel Schumacher(!)



    Das Kennenlernen dieser Verfilmung hat sich durchaus gelohnt.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Spiel mir das Lied vom Tod
    Regie: Sergio Leone
    Musik: Ennio Morriconi



    Sehr viel klassische Musik gibt es ja nicht in diesem Film... :D


    Aber es gibt kaum einen anderen Spielfilm, der so untrennbar mit seinem Soundtrack verbunden ist. Eine Großtat von Sergio Leone und Ennio Morriconi.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus
    Spiel mir das Lied vom Tod
    Regie: Sergio Leone
    Musik: Ennio Morricone


    Sehr viel klassische Musik gibt es ja nicht in diesem Film... :D


    Aber es gibt kaum einen anderen Spielfilm, der so untrennbar mit seinem Soundtrack verbunden ist. Eine Großtat von Sergio Leone und Ennio Morricone.


    Lieber Theophilus,


    sicher nicht zu viel - aber eine großartige Musik, die für mich den Rang von klassischer Musik hat. Der Petrassi-Schüler versteht nicht nur sein Handwerk, die melodischen und harmonischen Formeln, die er gefunden hat, sind eine hervorragende Komposition. Nicht umsonst wurde Morricone am 18. November 2003 zum Ehrensenator der Musikhochschule München ernannt.


    LG Peter

  • Leonard Bernstein
    WEST SIDE STORY

    An der West Side von Manhattan verteidigen die Nachkommen der europäischen Einwanderer, die 'Jets', ihr Territorium gegenüber denen der puertorikanischen Einwanderern, den 'Sharks'. Zwischen den verfeindeten Banden steht Tony: Er hat sich unsterblich in das 'Shark'-Mädchen Maria verliebt.


    Hauptdarsteller
    Natalie Wood (Maria)
    Richard Beymer (Tony)
    Russ Tamblyn (Riff)
    Rita Moreno (Anita)
    George Chakiris (Bernardo)



    Ich konnte die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen und habe mir diesen Klassiker wieder einmal gegönnt. Er verfehlt auch heute seine Wirkung nicht...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • .

    Ive looked at love from both sides now
    From give and take, and still somehow
    Its loves illusions I recall
    I really dont know love at all.

    (Joni Mitchell)



    Erst wenige Jahre alt ist dieser Film bereits fast ein Weihnachtsklassiker und gehört schon irgendwie dazu. Anbetungswürdige Leistungen von Emma Thompson und Laura Linney, ein absolut köstlicher Bill Nighy und selbst Hugh Grant diesmal mehr als erträglich! Dazu ein ganz feiner Soundtrack...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ach ja, da bedauert man manchmal tatsächlcih , TV-los zu sein.
    Eigentlich dachte ich immer "Nichts als Liebe" sei ein typischer Frauenfilm für unverbesserliche Romantikerinnen- wie schön, vom Gegenteil belehrt zu werden! :yes:


    Fairy Queen

  • Francis Poulenc
    Dialogues des Carmélites



    Beeindruckende Aufführung aus der Staatsoper Hamburg. Wäre eigentlich eine Aufnahme Wert gewesen.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Habe die Dialogues des Carmélites ebenfalls gesehen. Zwar hat mich der Beginn des Schlussbildes (siehe oben) zunächst gebannt (die Idee mit der sich durch die Fallbeile allmählich schließenden Bühne hat mir ansich gefallen). Allmählich empfand ich die Schlussszene und die Musik dazu, diese endlose Melodie oberhalb eines primitiv geschlagenen Rhythmus, aber als kolossalen Kitsch. Es hatte etwas von einer "Manegenmusik" im Zirkus. Fehlte nur noch, dass ein Zauberer auf der Vorderbühne dazu herumgesprungen wäre und jedes musikalisch markierte Herabsausen einer Klinge auch noch gestisch-effektvoll mit seinem Stab ausgelöst hätte. Zur Schlussmusik hätte das allemal gepasst...


    Loge

  • 3sat brachte am 19.4.2008 live aus dem Großen Musikvereinssaal in Wien das alljährliche Frühlingskonzert der Wiener Symphoniker. Zur Taufe der "Wiener Symphoniker Rose" wurde das Programm unter der Leitung von Chefdirigent Fabio Luisi ganz auf diese Blume abgestimmt. Mit Wiener Schmelz ging es durch Richard Strauss´ Erste Walzerfolge aus „Der Rosenkavalier“ op. 59, sowohl kammermusikalisch als auch durchaus herrlich trunken ausgekostet. Charmant kommt die Polka mazur „Waldröslein“ op. 63 von Josef Strauß daher. Edith Lienbacher und Herwig Pecoraro bringen Operettenflair in den Musikverein, mit Carl Zellers "Schenkt man sich Rosen in Tirol" aus der Operette "Der Vogelhändler". Beim Da capo gießt der Herr eine Rose, die die Dame hält. Bunt schillerndes großes Welttheater vermitteln die Auszüge aus "Dornröschen", dem Ballett op. 66 von Peter I. Tschaikowsky: Entrée des fées (Prolog, Nr. 2a) Grand adage à la rose (1. Akt, Nr. 8a) Panorama (2. Akt, Nr. 17) und Grand valse villageoise (1. Akt, Nr. 6). Natürlich darf in so einem Programm der große Walzer "Rosen aus "dem Süden" op. 388 nach Motiven der Operette "Das Spitzentuch der Königin" von Johann Strauß (Sohn) nicht fehlen – ideal wienerisch ausgekostet von Luisis Orchester. Von Eduard Strauß gibt es „Moosröschen“, die Polka mazur op. 169, wieder ein charmantes Intermezzo. Eine Entdeckung wert ist dann der große Walzer op. 34 „Mai-Rosen“ von Josef Strauß. Diese Musik hat Seele, wie so oft gegenüber der des Bruders Johann etwas mehr Wehmut, Melancholie, und gerade das macht sie so besonders. Den Rahmen schließt wieder die herrliche Pseudo-Wien-Seligkeit der Zweiten Walzerfolge aus der Oper „Der Rosenkavalier" op. 59 von Richard Strauss. Nicht im Fernsehen zu sehen und zu hören ist die bei 3sat angekündigte Polka mazur op. 246 "Der Rose Erwachen" von Eduard Strauß, dafür jubelt das Publikum zu Recht ausgiebig über die fulminant hingelegten Zugaben von Johann Strauß, den "Frühlingsstimmen" Walzer op. 410 und die Polka schnell "Unter Donner und Blitz" op. 324. Zu viel Neujahrskonzert im Frühlingskonzert? Vielleicht – aber die Musik kann doch nichts dafür…


    Herzlicher Gruß
    Alexander

    Freundlicher Gruß
    Alexander

  • Wer hat's gesehen, wer hat's gehört?
    Der heutige 1. Mai wird nicht nur dadurch in Erinnerung bleiben, dass er - als extrem seltenes Quasi-Unikum, zuletzt 1913, wieder 2160 - zugleich Christi Himmelfahrt ist, sondern aus musikalischer Sicht wohl vor allem damit, dass das traditionelle Europakonzert der Berliner Philharmoniker (aus Anlass ihres Gründungstages) erstmals in der - wie ich meine - heutzutage wichtigsten Musikmetropole Osteuropas stattfand, genauer: im altehrwürdigen Moskauer Konservatorium, nachdem man 1996 - unter Abbado - in St. Petersburg gastiert hatte.


    Programm:
    - Strawinsky: Sinfonie in 3 Sätzen
    - Bruch: 1. Violinkonzert g-moll
    - Beethoven: 7. Symphonie A-Dur


    Den Strawinsky tat ich mir selber nicht an, sondern passte zufällig genau dessen Ende ab.
    Hier, als Reverenz an die russischen Gastgeber, haben die Berliner, so meine ich, die Chance verpasst, in Moskau mit der Wahl einer Glinka-Komposition an die wenig bekannte Tatsache zu erinnern, dass der Begründer der russischen Musikschule und Komponist der Nationalopern "Ein Leben für den Zaren" und "Ruslan und Ludmilla" 1857 sein Leben just in Berlin(!) aushauchte. Kleine Raffinesse am Rande: Eines der vermutlich bekanntesten Portraits Glinkas stammt von der Hand Ilja Repins, eines Namensvetters und womöglich entfernten Verwandten des heutigen Solisten.


    Solist bei Bruch war nämlich Vadim Repin, der technisch und stilistisch wie immer voll überzeugen konnte, während das Orchester m.E. stellenweise über manche Schönheit hinweg galoppierte. Aber dennoch, auch angesichts der sehr seltenen TV-Übertragungen dieses "Eintagsfliegen"-Violinkonzerts, dem einzigen Werk des Komponisten von bleibender Weltgeltung, absolut erlebenswert.


    Höhepunkt dürfte wohl für die Mehrheit der Zuschauer/Zuseher die Siebte Beethovens gewesen sein. Eine Darbietung, mit der insbes. der Chefdirigent Simon Rattle viele seiner Kritiker milde stimmen wird, und die bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
    Rattles Mimik nach zu urteilen, scheint er passagenweise selbst nicht "seinen Ohren getraut zu haben", welch eine fulminante Live-Vorstellung sein Taktstock in das weite Rund des großen Konzertsaales zauberte. Angesichts dessen schien mir der nachfolgende Applaus des Moskauer Publikums relativ lau, was aber schon bei Bruch nicht wesentlich anders war.
    Reizvoll wäre ein Vergleich dieser Live-Interpretion mit Rattles Aufnahme zusammen mit den Wiener Philharmonikern von 2002 (siehe Thread zur 7.Symphonie, Beitrag v. Alfred vom 13.1.2007). Um ins Detail zu gehen, hätte man das Europakonzert freilich auf Video/Audio aufzeichnen müssen.
    Von meiner Seite sei nur soviel gesagt, dass das Allegretto (II.) keineswegs „künstlich“oder „nervös“ klang (so obiger Thread), sondern vielmehr tiefgründig, fast einem tiefen Wasser gleich, durch dessen Oberfläche man hindurchzuschauen das Gefühl bekam. Auch das geniale Fugato, für mich die faszinierendste Passage der ganzen Symphonie, das vom Pianissimo sich bis ins Fortissimo steigert, setzten die Berliner mit größter Präzision und Dramatik in Klang um. Das Scherzo (III.) untermauerte meine - subjektive - Meinung, dass selbst bei sehr guter Interpretation das Scherzo der "Eroica" doch das musikalisch bedeutendere und für die Gattung typischere Scherzo ist, was andere Taminoaner ja bekanntlich umgekehrt sehen. Allerdings würde Alfred vermutlich wieder zum selben Ergebnis kommen, dass Rattle "schnell drüber hinweg spielt". Ich meine, er tut das erstens bewusst und nicht aus Verlegenheit (an künstlerischen Gestaltungsmitteln), und zweitens insofern logisch, als es seinem Wagner'schen Verständnis von Beethovens Siebter vollauf entspricht. Zum Finale (IV.) kann ich vor der Leistung des Orchesters und natürlich auch Simon Rattles nur meinen Hut ziehen. SO muss dieses Finale m.E. klingen, um dem von Wagner nicht ohne Grund verliehenen Attribut "Apotheose des Tanzes" gerecht zu werden: Alle Stimmen transparent, und das bei einem geradezu funkensprühenden Parforce-Ritt-Tempo ohnegleichen, welches jedes mittelmäßige Berufsorchester früher oder später wohl aus der Bahn geworfen hätte. Keine Einspielung des Finales, mit Ausnahme alleine derjenigen von Carlos Kleiber, hat mich bislang so uneingeschränkt überzeugen können. Das war, live wohlgemerkt, REFERENZ-Status!


    Randnotizen:
    - Wie immer gelungen und hochinformativ war der Pausenfilm, der passenderweise dem Moskauer Musikleben galt. Unterstellt man seine Richtigkeit, so haben sich die politische Wende und der Zerfall der UdSSR auf die Situation der klassischen Musikpflege und des Konzertbetriebs eher nachteilig als vorteilhaft ausgewirkt.
    - Wenn nicht alles täuscht, hat sich der Frauenanteil bei den Berliner Philharmonikern in den vergangenen paar Jahren deutlich erhöht. Auch traditionell "männliche" Instrumente wie z.B. Horn gehören inzwischen wie selbstverständlich dazu. Ob man sich hieran bei den Wiener Kollegen ein Beispiel nehmen wird?! Die vermehrte "Abwechslung" der Herren hat ganz offenbar nicht die nachteiligen Folgen, die traditionell - früher überall, zuletzt eigtl. nur noch bei den Wienern - als Argument gegen ein gemischt-geschlechtliches Berufsorchester herhalten mussten.
    - Moderator des Europakonzerts 2008 war, für mich doch sehr überraschend, nicht mehr der verdiente Rolf Seelmann-Eggebert, sondern ARD-Moskau-Korrespondent Thomas Roth. Er machte seine Sache für einen Neuling auf diesem Feld wirklich gut. Und über sein "That was it" in der Abmoderation werden echte Briten wohlwollend-humorvoll geschmunzelt haben.


    Bühne für das Europakonzert 2009 wird Napoli/Neapel sein.

  • Richard Wagner
    Die Meistersinger von Nürnberg


    Hans Sachs: Falk Struckmann
    Sixtus Beckmesser: Adrian Eröd
    Veit Pogner: Ain Anger
    Fritz Kothner: Wolfgang Koch
    Walther von Stolzing: Johan Botha
    Eva: Ricarda Merbeth
    David: Michael Schade
    Balthasar Zorn: Cosim Ifrim
    Magdalena: Michaela Selinger
    Kurt Vogelsang: Alexander Kaimbacher

    Chor und Orchester der Wiener Staatsoper unter der Leitung von Christian Thielemann

    Inszenierung: Otto Schenk



    Festabend für "Staubies"! Wunderbare Aufführung aus der WSO mit toller Besetzung (musikalisch deutlich besser als die an sich nicht üble Übertragung zu Ostern).

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Und sogar im 5.1 Dolby Surround Ton übertragen (tja, glücklich ich, der digitales Kabel (und andere mit digitalem Satellitenempfang) hat! Ich habe es auf Festplatte aufgenommen, aber noch nicht gesehen... ;-) Mal sehen, wann ich die Zeit dazu finde, es braucht dann ja aber die Ruhe und Zeit, und zum Surroundton eben auch das Zuhause... ;-) )


    Matthias

  • Richard Strauss
    Don Quixote


    Antonio Meneses
    Berliner Philharmoniker
    Herbert von Karajan



    Zum Dahinschmelzen schön! Eine romantischere Alternative zur legendären Kempe/Tortelier-Aufnahme, allerdings ohne den berühmten Vorgänger vom Thron zu stoßen.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • 24.12.2011 / 20:15 / arte
    Dornröschen
    Aus dem Bolschoi-Theater


    An Heiligabend lieferte arte die neue Bolschoi-Inszenierung von Tschaikowskys Ballett ins Haus. Inszenierung und Musik waren wunderbar, die Tänzer sensationell - ein Fest für die Sinne!


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • LIeber Theophilus,


    ich kann deinen Beitrag nur bestätigen. Die Inszenierung lässt die Hoffnung aufkeinem, das die verunsglückte Oper "Ruslan und Ludmila" des neuen Bolschoi-Theaters nur ein Ausrutscher war. Das Bolschoi-Ballett ist schon immer Spitze gewesen und wird sich wohl auch nicht dafür hergeben, Dornröschen im Drogenmilieu anzusiedeln, wie kürzlich in Trier geschehen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ja, das war in der Tat ein Fest für die Sinne. Leider, leider, konnte ich wegen des Familientreffens nur noch die letzte halbe Stunde verfolgen, aber mir hat es ebenfalls sehr gut gefallen. Und das will etwas heißen: Ballett hat mich nämlich noch nie interessiert, jedenfalls nicht in seiner visuellen Form - die Musik von einer CD hören, o.k., aber sich das "Gehopse", wie ich immer gesagt habe, auch noch ansehen müssen, nein danke! Aber, man lernt ja immer dazu, insofern denke ich auch über eine Neuorientierung nach...


    Liebe Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

  • Der Traum auf Spitzen
    "Dornröschen"
    aus dem Bolschoi-Theater in Moskau
    ist bei Arte Liveweb noch 3 Monate zu sehen.


    Wer die Sendung bei Arte.TV gestern nicht sehen könnte,kann das hier nachholen
    http://liveweb.arte.tv/de/vide…olchoi-Theater_in_Moskau/
    Mir hat das Ballett aus Moskau sehr gut gefallen.Ein Ausstattungstraum.Prachtvolle Kulisse.
    Tänzer und Tänzerinnen waren Spitzenklasse.
    Und die Musik sowieso,Tchaikovsky at his best.

    mfG
    Michael

  • 26.12.2011 / 20:15 / 3sat
    Anna Bolena


    Aufzeichnung aus der Wiener Staatsoper vom 6.4.2011



    Mir hat auch das Wiedersehen mit dieser hier heftig diskutierten Aufführung gut bis sehr gut gefallen. Die Vorteile überwiegen für mich bei weitem einige Schwächen.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Wer sehen kann, der sehe. Wer hören kann, der höre. Habe beides getan und zusätzlich Sendung mitgeschnitten.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • 31.12.2011 / 17:45 / 3sat
    Simon and Garfunkel
    Konzert im Central Park am 19.9.1981


    Da stehen zwei auf der Bühne - nix Bühnenspektakel, nix Choreographie - singen einfach nur ein wunderschönes Lied nach dem anderen und eine unübersehbare Menge von über 500.000 Besuchern ist begeistert!


    Selbst kommt man ins Schwärmen - und auch ins Grübeln ob der langen Zeit, die man schon mit diesen Liedern gelebt hat...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Theophilus,


    ich kann Dir da nur 100%ig zustimmen. Was für ein unglaublich stimmiges Konzert das doch war. Ganz interessant auch die Körpersprache der beiden, die ja eine Hassliebe miteinander verbindet. Paul Simon's Blick, als Garfunkel bei "The Boxer" ein Fehler beim Einsatz passiert - ja, der sprach Bände.


    Dass das schon über 30 Jahre her ist....

    Hear Me Roar!

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose