Kennt jemand Didier Squiban?

  • Der Mann wird von einigen Kritikern als der neue Keith Jarrett gefeiert.


    Ich habe einige seiner Aufnahmen gehört und bin absolut fasziniert von ihm.
    Die Stücke haben es in sich find ich.


    Wer kennt ihn noch und ist begeistert von seiner Musik?

  • Zitat

    Original von Klassikliebhaber
    Der Mann wird von einigen Kritikern als der neue Keith Jarrett gefeiert.


    Hallo!


    Die Kompetenz der Kritiker, die sowas schreiben, sollte man mal hinterfragen...
    Da wo Jarrett seit mehr als 30 Jahren harmonisch und melodisch bis in die Tiefsee vorgedrungen ist, um die Möglichkeiten der improvisierten Musik auszuloten, planscht Squiban im Flachwasser. Wenn es nach mir ginge - das tut es aber ja nicht - ist der Pianist Brad Mehldau der legitime Nachfolger Jarretts.


    Zugegeben ist Squibans Musik recht geschmackvoll, mir aber zu lieblich, glatt und ohne Reibungspunkte - vergleichbar mit George Winston oder Ludovico Einaudi. Nicht umsonst hörte ich seine CDs öfters als dezente Hintergrundmusik in Restaurants und Bistros. Er kombiniert die bretonische Folklore seiner Heimat mit den Möglichkeiten der jazzigen Improvisation und hat bislang vornehmlich Solo-CDs veröffentlicht. Soweit ich weiß, gibt es eine Produktion mit Orchester-Begleitung.


    Wer ruhige, melodieselige Klaviermusik mag, findet aber bestimmt Gefallen an Didier Squiban. Seine Bestseller waren bisher "Molène" und "Rozbras"




    Gruß
    B.

  • Zitat

    Der Mann wird von einigen Kritikern als der neue Keith Jarrett gefeiert.



    Zitat

    Die Kompetenz der Kritiker, die sowas schreiben, sollte man mal hinterfragen...


    Da geb ich dir völlig Recht.
    Beide haben einen ganz anderen Stil.


    Was George Winston klimpert...nennt man das nicht NEW AGE MEDITATION?
    Wie auch immer. Immer wenn ich was von ihm höre, weiß ich sogleich, daß es von ihm ist.


    Und was soll man bei Didier Squiban sagen? - Inspiration durch die Bretagné.
    Hört man seinen Stil auch sofort?
    Egal -


    Ich bin fasziniert von seiner Musik; den ganzen mir ungewöhnlichen Rhythmen und Klängen.


    Zu der Aufnahme mit dem Orchester:
    Da waren sich die Kritiker mal einig:
    Die Aufnahme soll wohl sehr schlecht sein, um es mal zart auszudrücken.


    Persönlich weiß ich es aber nicht genau, ich hab sie mir nicht gekauft.
    :angel:

  • Zitat

    Original von Barbirolli


    Hallo!


    Die Kompetenz der Kritiker, die sowas schreiben, sollte man mal hinterfragen...
    Da wo Jarrett seit mehr als 30 Jahren harmonisch und melodisch bis in die Tiefsee vorgedrungen ist, um die Möglichkeiten der improvisierten Musik auszuloten, planscht Squiban im Flachwasser. Wenn es nach mir ginge - das tut es aber ja nicht - ist der Pianist Brad Mehldau der legitime Nachfolger Jarretts.


    Wenn ich Brad Mehldau höre oder im Konzert erlebe, frage ich mich sogar: Wer war denn noch mal dieser Jarrett? :D Beim ewig überraschungslos auf einer Ebene vor sich mäandernden berühmten Köln Konzert Jarretts und ähnlichem finde ich den Vergleich gar nicht mehr so ganz falsch. Der frühe Jarrett mit Dewey Redman oder Charles Lloyd ist dagegen wirklich etwas ganz anderes.


    Aber zu Didier Squiban: Da teile ich Barbirollis Einschätzung völlig. Kaufhausmusik ist es zwar wirklich nicht, aber das mit den Bistros kommt schon hin. Aber natürlich will ich niemandem den Spaß verderben. Nur vor der CD mit Orchesterbegleitung ist unbedingt zu warnen: Ein fürchterlich mißglückter, überambitionierter Megakitsch!


    Ich möchte aber in dem Zusammenhang darauf hinweisen, dass es in der Bretange wie überhaupt in Frankreich eine sehr reichhaltige breite Szene gibt, in der Jazz und Folk verbunden wird, bzw bei vielen Jazzern eine Art "Folk Imaginaire" entsteht. Besonders gelungen in letzterer Richtung sind hier für mich einige Aufnahmen des Klarinettisten und Bandoneum-Spielers Michel Portal, der Klassikhörern auch aus dem Klassik-Bereich bekannt sein dürfte (z.B. durch Referenzaufnahmen der Werke Poulencs für Klarinette), oder der Akkordeonisten Richard Galliano und Jean-Louis Matinier oder des Bassisten Renaud Garcia-Fons.
    Klassiker der Verjazzung bretonischen Folks sind frühe Aufnahmen des Bassisten Henri Texier (der macht heute allerdings ganz andere, wildere Sachen) und einige wenige frühe Aufnahmen (aus den frühen 70ern) von Alain Stivell, auf denen er mit Musikern vom eperimentelleren Flügel des französischen Jazzrocks dieser Zeit zu hören ist, an der bretonischen Celtic-Harp, der aber mitlerweile auch leider viel Meditations-Klangsoße verbricht.


    :hello: Matthias