Beigaben und Zugaben

  • „Up Koop to“ – so lautet ein norddeutscher Ausdruck für das, was man „zum Kauf dazu“ erhält. Auf dem Wochenmarkt sind es nach einem größeren Einkauf ein paar süße Mandarinen als Dankeschön oder exotischere Früchte, die zu weiteren Käufen einladen sollen.


    Auf dem CD-Markt gibt es zwar immer noch Aufnahmen, wie z.B. Beethovens Violinkonzert in der Perlmann/Giulini-Aufnahme, bei denen man denkt: „Nanu, da ist doch noch für vierzig Minuten Musik Platz auf der CD! Was für eine Materialverschwendung, so wenig Musik auf so viel CD zu parken? Da geht doch noch was …“ ?( :no: :motz:


    Aber es gibt auch die klassischen Beigaben, die eine CD zumindest auf gut 60 Minuten bringen. Bei Beethovens Violinkonzert sind es oft die beiden Romanzen, bei einer Gesamtaufnahme der Klavierkonzerte ist es meistens die Chorfantasie. Bei Aufnahmen von Barockmusik sind es oft Stücke wie Händels „Einzug der Königin von Saba“, Pachelbels „Kanon und Gigue“ oder Albinonis „Adagio“ …


    Manche der Beigaben sind so faszinierend, dass sie für mich Türöffner zu neuen Musikerfahrungen geworden sind. So habe ich ganz zu Anfang meiner Klassik-Zeit auf einer Platte mit Mozart-Sinfonien die Ouvertüre zu „Figaros Hochzeit“ gehört und habe daraufhin beschlossen, diese Oper unbedingt kennen lernen zu wollen. Es war einer meiner ersten Opernerfahrungen! :jubel: :jubel:


    Andere klassische Beigaben, wie z.B. Beethovens Violinromanzen, überspringe ich beim Hören und steuere gleich den ersten Satz des in der Regel folgenden Violinkonzertes an. (Ja, ich weiß, ich schäme mich auch ….) :untertauch:


    Welche „klassischen“ Beigaben kennt Ihr, die eine CD zeitlich abrunden? Waren für Euch auch schon Stücke dabei, die Ihr per Zufall kennen gelernt habt, und die Euch neue Musikerfahrungen eröffnet haben?


    Viele Grüße von der stürmischen Küste, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Hallo, Andrew!


    Folgende mir sehr, sehr liebe Werke würde ich, wenn sie nicht Füllsel auf einer CD gewesen wären, heute wahrscheinlich nicht kennen, geschweige denn schätzen:


    Mozart: Kyrie d-moll KV 341 (Requiem-CD)
    Schubert: Quartettsatz c-moll D 703 (D 887-CD)
    Mendelssohn: Hebriden h-moll op. 26 (Sommernachtstraum-CD)


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Eine schöne Zugabe gibt es auf dieser CD:



    Thomas Quasthoff: Betrachte, meine Seel


    Nach dem "klassischen" Programm überrascht Quasthoff am Ende noch mit dem Spiritual "Swing Low, Sweet Chariot" in einer für mich sehr rührenden und ergreifenden Interpretation. Wenn das Hauptprogramm nicht schon so gut wäre würde sich die Anschaffung der CD allein wegen der Zugabe lohnen.


    Viele Grüße
    Frank


    PS: Nicht nachvollziehen kann ich warum FonoForum für die Musik auf dieser CD nur 3 Sterne gegeben hat.


  • Hier sind noch zwei Motetten Bruckners mit drauf:


    Os justi meditabitur sapientiam und Christus factus est.


    Eine großartige Zugabe zu einer großartigen Aufnahme der Siebenten!

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon