Liebe Forianer,
etliche Jahre lang prägte Karl Richter(1926-1981), den ich selbst noch im Konzert (als Organist) erleben durfte das moderne Bach-Bild.
Man war stolz ein "zeitgemäßes" Bach-Bild geboten zu bekommen, aber andererseit hatte er auch viele Gegner, denen er zu fortschrittlich war.Richter. ein Dchüler Ramins und Straubes, vertrat nämlich einen temperamentvollen, dynamischen und rhytmischen Bach, was zu Beginn seiner Karierre als "mutig" eingestuft wurde, oder Befremden auslöste.
1953 ründete er den Münchner Bach-Chor, zwei Jahre später das Münchner Bachorchester, zwei Klangkörper, die bei etlichen Schallplattenaufnahmen herangezogen wurden.
Nach seinem Tod 1981, geriet er kurzzeitig schnell in Vergessenheit, weil die HIP-Welle alles nicht historisch orientierte scheinbar hinwegspülte. Indes - die HIP-Welle ist abgeflaut, sie behauptet sich zwar noch, wird aber derzeit nicht mehr als der allein seligmachende Weg angesehen. So konnte es nicht ausbleiben, daß man sich wieder auf Karl Richter besann, immerhin gibt es doch eingige Aufnahme mit ihm am Markt.
Mich würde interssieren wie Ihr heute zu dieser musikalischen Ausnahmeerscheinung, denn eine solche war er, nein ist er, steht, beziehungsweise ob ihr überhaupt Aufnahmen von ihm habt.
Jene, die behaupten er wäre ein langweiliger Traditionalist gewesen, haben ihn offenbar nie gehört und lediglich nachgeplappert, was ihnen jemand mit wenig Sachverstand vorgeplappert hat.
Das heisst nicht, daß man nicht andere Sichtweisen vorziehen kann, oder aber (so wie ich) gern als Alternative hört.
Dennoch ist Richter aus der Geschichte der Bach-Interpretation nicht mehr wegzudenken
Dieser Einführungsbeitrag unterschlägt natürlich einiges, beispielsweise das Wirken Richters an der Orgel, aber dafür haben wir hier Spezialisten....
Empfehlungen und Interpretationsbeschreibungen wären sehr willkommen, und durchaus auch kritische Sichtweisen.
Beste Grüße aus Wien
Alfred