Federico Mompou wurde 1893 als Sohn eines Katalanen und einer Französin in Barcelona geboren. Seine musikalische Begabung wurde früh erkannt und gefördert. Er nahm zunächst Unterricht am Konservatorium seiner Heimatstadt und ging 1911 nach Paris, um dort Klavier und Komposition zu studieren. Die Karriere als Pianist gab er später zugunsten des Komponierens aber weitgehend auf, sein bevorzugtes Instrument blieb aber das Klavier.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte Mompou nach Barcelona zurück, wo seine ersten Klavierwerke entstanden. 1921 ging er zum zweiten Mal nach Paris. In den folgenden zwanzig Jahren entstanden nur wenige kleine Klavierstücke und Lieder. Erst als Mompou seinen Wohnort 1941 endgültig nach Barcelona verlegte, nahm die Produktivität seines Schaffens wieder zu. Er komponierte seinen bekanntesten Liedzyklus El combat del somni nach Sonetten des katalanischen Dichters Josep Janés, und von 1959 bis 1967 erschienen die vier Bände der Música callada, seines Hauptwerkes.
Zu den wenigen Werken ohne Beteiligung des Klaviers zählen das Oratorium Improperios (1964) für Soli, Chor und Orchester und die Suite compostelana für Gitarre, Andrés Segovia gewidmet.
Die Kompositionen Mompous sind gewöhnlich kurz, haben oft auf ein oder zwei Seiten Platz und sind von einem einzigen Gedanken oder Gefühlszustand geprägt. Während in seinen frühen Werken noch eine gewisse impressionistische Üppigkeit zu spüren ist, wird der Klang später immer karger, wird alles Unnötige eliminiert, bis hin zur Einstimmigkeit. Die höchste Ausprägung findet dieses Klangideal in der Música callada – der schweigenden Musik –, die von einem Gedicht des spanischen Mystikers San Juan de la Cruz inspiriert wurde, in dem es heißt: la música callada, la soledad sonora (Die schweigende Musik, die klingende Einsamkeit). Federico Mompou versuchte mit einem knapp einstündigen Klavierzyklus, die „Idee einer Musik auszudrücken, die die Stimme des Schweigens selbst sei“. Und es scheint wirklich fast, als könnte man hinter dem, was Mompou tatsächlich komponiert hat, eine andere Musik wahrnehmen, die vielleicht auf Obertönen, vielleicht aber auch nur auf Einbildung beruht.
Auf der 4-CD-Box von Brilliant Classics ist Mompous gesamtes Oeuvre für Klavier enthalten, vom Komponisten selbst interpretiert:
Vom Liedzyklus "El combat del somni" gibt es Aufnahmen mit Montserrat Caballé, Christiane Oelze, José Carreras und, in einem Arrangement für Orchester, Victoria de los Ángeles.