Hallo
Heute ist mir dieses Diskussionsthemea beim Spazierengehen eingefallen - natürlich angeregt durch den Bruckner - Marthé-Thread.
Herr Marthé irrt übrigens, wenn er schreibt (die Stelle ist mir jetzt nicht geläufig, bitte um Nachsicht) der Einfluß der Musikwissenschaft wäre erst in den letzten 100 Jahren angewachsen, soweit mir bekannt war er immer vorhanden - und immer gewaltig.
Und immer war sie mit Urteilen stets zu Hand, meist vernichtenden bzw dogmatischen. Viele noch heute gepflegte Vorurteile beruhen auf Aussagen von Kritikern, Musikwissenschaftern oder sondt irgendwie in diesem Metier einflussreiche Persönlichkeiten (man hat ganz richtig bemerkt, daß ich in diesem Thread das Wort "Musikwissenschaft" eher allgemein aufgefasst wissen will)
Robert Schumanns Verdikte waren ebenso unbarmherzig wie (oft) falsch - auch Mozarts Urteil in bezug auf seine Konkurrenten ist höchst ungerecht, oft gehässig - in seltenen Fällen (Cannabich, Schrötter) eher desinteressiert ahnungslos.
Viele Werke - und ihre Schöpfer wurden auf diese Weise ins Nirwana geschickt. Andrerseits verdanken wir engagierten Musikwissenschaftern
zahlreiche Entdeckungen, bzw viele Werkverzeichnisse. - und auch Rekonstruktionen, ich nehem hier nicht nur Bruckner - sondern auch Schubert etc....
Aber auch vile Zuschreibungen die fälschlich erfolgt sind (zb. "Kindersinfonie") wurden revidiert - Denkmäler vom Sockel gestossen - und somit dem Vergessen preisgegeben.
Und so frage ich an dieser Stelle: Welchen Stellenwert hat die "Musikwissenschaft" (im weitesten Sinne des Wortes) für Euer
Hörvergnügen?
viel Spaß mit diesem Thread
Alfred