Scriabin: Sinfonien

  • Ich suche seit langem eine Einspielung der Sinfonien Scriabins, die mich zufrieden stellt. Muti sagt mir gar nicht zu in seinem spätromantischen, schwächelden Abgesang. Ashkenazy finde ich zu wenig klangsinnlich. Was könnt ihr mir empfehlen?


    Wie ist etwa folgendes:


    SINFONIEN NR. 2 & 4/Le poème de l'exstase.
    USSR Symphony Orchestra/Evgeny Svetlanov. ADD. Regis.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

    Einmal editiert, zuletzt von a.b. ()

  • Hallo a.b.,


    meines Wissens nach hat Gergiev eine ganz passable Einspielung der "La Poeme de l'extase" (<-- ich hoffe richtig geschrieben, hab jetzt nicht nachgeschaut...) vorgelegt.


    Ob er allerdings die anderen Symphonien eingespielt hat, entzieht sich meiner Kenntnis.


    LG
    Wulf.

  • Der Gergiev ist ganz gut, aber mit Swetlanow nicht zu vergleichen. Daher empfehle ich eine Reise nach Japan, wo man folgende Aufnahme erstehen kann:


    Wenn man sich den Jetlag ersparen will, kann man auch bei "www.hmv.co.jp" auf die Suche gehen. Die falsche Mengenangabe nicht beachten, es sind insgesamt 3 CDs in atemberaubender Tonqualität!


    :hello:

    ...

  • kennst Du auch die Regis Aufnahme?

    Gruß ab


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    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • hallo, ich habe mehrere gesamtaufnahmen.
    darunter auch eine oder sogar zwei? swetlanow-aufnahmen. ich denke, daß die regis eine neuproduktion einer russ. aufnahme ist, deren titel ioch im büro nicht zur hand habe. auf jeden fall add oder digial und nicht melodija ... müßte zuhause nachschauen. auf jeden fall ist diese sehr empfehlenswert!!! ich schaue bei bedarf gerne nochmals genauer nach.

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Ja bitte, sieh doch nach. Es sind aber alte Aufnahmen von 1963-1966!

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • mach ich ..viell. sind es die remasterten melodija-aufnahmen. die müßte ich auch haben ... ich habe sie als sehr fetzig in erinnerung ..allerdings sind es eben alte russischen aufnahmen mit all ihren nachteilen...ich melde mich

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Hallo a.b.


    die Regis - CD ist von 1963-1966. Das ist warscheinlich eine Live-Aufnahme, die aus alten russischen Archiven stammt. Hier ist erfahrungsgemäß die Klangqualität nicht besonders gut und lautes Live-Husten der Zuschauer zu hören. Diese Wiederverwertungs-Regis-CD ist weit von der perfekten Eurodisc-Studio-Aufnahme entfernt und dabei noch ziemlich teuer.


    Das ändert aber nichts an Swetlanows hervorragender Interpretationskunst, die natürlich auch hier unverändert ist.


    Beispiel:
    Mit Rachmaninows Sinfonischen Tänzen op.45 bin ich bei REGIS auch reingefallen. Die ist nicht nur klanglich weit entfernt von der absoluten Eurodisc-TOP-Aufnahme mit Swetlanow / Akademisches SO der UDSSR Moskau, die ich nur auf Eurodisc-LP habe. Ich habe seinerzeit den CD-Kauf verpaßt, als die CD noch im Handel war und hoffe das MELODIA diese jetzt wiederveröffentlicht.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Danke für diese Hinweise. Ich werde dann wohl erst versuchen, in eine Studioproduktion hinein hören zu können.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo a.b.,
    im konkreten Fall kenne ich die Regis-Aufnahme nicht, schließe mich aber der Vermutung teletons an. (Regis ist immer etwas riskant.)
    Allerdings: Die meisten Swetlanow-Aufnahmen sind Live-Aufnahmen: Man hat bei seinen Aufführungen einfach mitgeschnitten. Die Aufnahmetechnik kann dabei extrem variieren von inferior bis superb.
    Die von mir oben abgebildeten Skrjabin-Aufnahmen Swetlanows sind aus 1996 - und aufnahmetechnisch unübertrefflich. Von der Interpretation gar nicht zu reden. Offenbar sollte hier wirklich gezeigt werden, wozu russische Aufnahmetechnik im Stande ist.
    :hello:

    ...

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  • meine vorschreiber haben recht ..ich ebsitze die alte melodija-doppel-disc mit den symphonien 2,3, dem poeme de l'extase und dem promtheus...


    empfehlen kann ich die swetl.-aufnahmen von dem label russian-disc ...viell. sind das auch die, die edwin erwähnte - nur in einer anderen vermarktung ?!?


    aber: nur zu empfehlen ...


    habe mir heute die 3. unter gielen im schnäppchenangebot ekauft ....nach dem breiigen anfang habe ich schon gar keine lust mehr, weiterzuhören ... grauenhaft :wacky: :motz:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Die Melodia-Doppel-CD sieht so aus:

    :( Leider bei amazon nur : Führen wir nicht oder nicht mehr - jetzt gebraucht vorbestellen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    viell. sind das auch die, die edwin erwähnte - nur in einer anderen vermarktung ?!?


    Durchaus möglich. Die Russen haben die Melodija-Lizenzen nach dem Zerfall der Sowjetunion an x Firmen verkauft, darunter Olympia, Russian Disc, Bertelsmann etc. Von diesen Firmen gibt's dann wieder neue Ableger, Regis dürfte ein paar Swetlanows übernommen haben, Scribendum ebenfalls. Dazu kommen jetzt in Rußland ebenfalls mehrere kleine Labels, etwa Venezija (die haben z.B. den kompletten Roschdestwenskij-Bruckner herausgebracht).
    Die von mir oben abgebildete Swetlanow-Edition allerdings stammt von 1996 und ist mir selbst für russische Verhältnisse zu neu für eine Weiterverwertung bei Westlichen Billig-Labels.
    Ich nehme an, die diversen Scriabin-Aufnahmen, die auf Regis, Russian Disc etc. zu bekommen sind / waren, basieren auf Swetlanows erstem Scriabin-Zyklus aus den 60er Jahren (1. Symphonie z.B. 1963). Interpretatorisch ist dieser erste Zyklus nicht ganz so exzessiv wie der zweite, die Aufnahmetechnik ist erstaunlich gut.
    Übrigens: Ich sehe gerade, daß noch im heurigen Jahr eine Kassette mit 3 CDs Scriabin/Swetlanow veröffentlicht wird, und zwar bei Sony/Frankreich. Da auch dort unser brasilianischer Partnerfluß fließt, sollte es kein Problem geben, die Aufnahme zu bestellen.

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Ich sehe gerade, daß noch im heurigen Jahr eine Kassette mit 3 CDs Scriabin/Swetlanow veröffentlicht wird, und zwar bei Sony/Frankreich.


    Wo, bitte, kann man das sehen? Danke!

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Hallo a.b.,
    Dich kann geholfen werden - der Link für alle Swetlanow-Fans: "www.svetlanov-evgeny.com/", collection officielle anklicken.


    aha, deshalb nichts gefunden, weil es bei warnermusic.fr erscheinen soll und nicht bei sony. (Beides übriges bedeinungsunfreundliche Webseiten)


    Ps. Hier ist zwar nicht die richtige Stelle, aber dennoch an dich als offensichltichen Kenner des Russischen CD-Repertoirs: Welche russische Gesamtaufnahme der Prokofiev Sinfonien kannst Du mir ans Herz legen?

    Gruß ab


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    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo a.b.,
    unbedingt Roschdestwenskij - wiederveröffentlicht auf der russischen Firma Venezija, ebenfalls über den oben genannten hmv-Versand in Japan zu beziehen. Alle anderen Aufnahmen stehen meiner Meinung nach zumindest eine Stufe tiefer.
    Von diesen ist Järvi gar nicht übel, Gergiew ist nicht ganz so spannend, wie ich's erwartet hätte, Ozawa bietet Oberflächenschönheit mit wenig Biß. Ganz akzeptabel ist Weller - ich würde sagen: Eher Weller als Ozawa. Martinon ist gut dirigiert, hat aber ein Orchester, das zumindest bei II. und III. etwas überfordert ist. Rostropowitsch hat mich, ich wage es kaum zu sagen, ziemlich gelangweilt.
    :hello:


    PS.: Pardon wegen der Label-Verwirrung, für mich ist Sony Warner, weil es in Österreich die identische Vertretung war, mit der ich beruflich permanent zu tun hatte.
    Die Homepage der Warner France ist ein Skandal! Am besten immer wieder auf der Swetlanow-Homepage nachsehen und dann bei amazon.fr bestellen - ich kann hier ausschließlich gute Erfahrungen melden.

    ...

  • Meinst du bei Järvi die von Chandos? Die hat mich einst leider nicht so von Hocker gehauen. Auch die Klavierkonzerte mit Bermann sind öd. Ozawa mit den Berlinern finde ich völlig verfehlt. Rostropovich, ganz wie Du schreibst, hat Ähnlichkeit mit dem Dirigat Heinrich Schiffs (Auch der Cellist Turivsky hat diesen typischen dunklen Klang beim Dirigieren, jedoch hat der wenigstens Gestaltung und einen Fluss)...


    Weller und Martinon kenne ich nicht. Roschdéstwensky ist mir leider noch nicht in Hände gefallen; und das Label Venezija kenne ich nicht. Höchst Zeit, dass sich dies ändert.


    Herzlichen Dank für die Infos!

    Gruß ab


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    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Ich sehe gerade, daß noch im heurigen Jahr eine Kassette mit 3 CDs Scriabin/Swetlanow veröffentlicht wird, und zwar bei Sony/Frankreich.


    Mir wurde berichtet, dass es sich bei dieser WarnerFrance-Ausgabe um Aufnahmen von 1996 handelt: es dürfte sich also um die selben Aufnahmen handeln wie die in Japan veröffentlichten.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Das kann ich bestätigen.
    Technisch sind die Aufnahmen praktisch gleichwertig, die japanische Exton hat vielleicht eine Spur mehr Körper.
    Auf jeden Fall sind das die Spitzenaufnahmen der Skrjabin-Symphonien, soweit ich sie kenne.
    Mittlerweile ist in Japan auch Swetlanows erster Skrjabin-Zyklus erschienen. Im "Prometheus" spielt Swjatoslaw Richter den Klavierpart. Mit ist die Aufnahme bisher noch nicht bekannt. Sobald ich Genaueres weiß, melde ich mich in der Causa.
    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Mittlerweile ist in Japan auch Swetlanows erster Skrjabin-Zyklus erschienen. Im "Prometheus" spielt Swjatoslaw Richter den Klavierpart. Mit ist die Aufnahme bisher noch nicht bekannt. Sobald ich Genaueres weiß, melde ich mich in der Causa.


    Herzlichen Dank!

    Gruß ab


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    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Auf jeden Fall sind das die Spitzenaufnahmen der Skrjabin-Symphonien, soweit ich sie kenne.
    Mittlerweile ist in Japan auch Swetlanows erster Skrjabin-Zyklus erschienen. Im "Prometheus" spielt Swjatoslaw Richter den Klavierpart. Mit ist die Aufnahme bisher noch nicht bekannt. Sobald ich Genaueres weiß, melde ich mich in der Causa.
    :hello:


    Lieber Edwin!


    Gut Ding braucht Weil und endlich ist der Zyklus auch bei mir eingetroffen: bislang habe ich keinen Takt bereuht. Danke für den Tipp!



    Die alten Aufnahmen betreffend, ist inzwischen von Melodiya auch bei uns die Symphonie Nr. 3 +Prometheus op. 60, S. Richter, UdSSR SO, Svetlanov ( 1968/88 ) erhältlich.


    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo liebe Skrjabinisten,


    ich stelle fest, dass noch niemand die Aufnahmen mit dem RSO Frankfurt unter Dmitrij Kitajenko erwähnt hat. Ich lebe gut mit diesen Aufnahmen, habe aber überhaupt keine Vergleichsmöglichkeit und werde mir wohl die angepriesene Svetlanov-Exegese anschaffen müssen. (Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Aufnahmen überhaupt noch erhältlich sind)


    Wenn die hochverehrte Russenkapazität Edwin (oder sonstwer natürlich) in diesen Thread schaut, und sie/er diese Aufnahmen kennt, würde ich jubeln über eine kurze Einordnung von Kiti. (Bei Kitajenko schwingt bei mir immer etwas lokalpatriotische Milde und Dankbarkeit mit, hat er doch 10 Jahre lang mit gutem Erfolg die Entwicklung unseres Berner Sinfonieorchesters begleitet.)


    Lieber Gruss aus Bern


    Walter