Cantus Classics - Line

  • Jedem Opern-Freund dürfte bereits die Reihe Cantus Classics aufgefallen sein. Beispielhaft sei angeführt - es handelt sich um die einzige CD dieser Reihe, die ich habe:



    Es handelt sich um ein ausgesprochenes Billig-Label, das vorrangig historische Aufnahmen vertreibt. Nebenbei bemerkt bin ich mir gar nicht sicher, ob Cantus Classics der Name des Labels ist. Bei jpc wird Line als Label geführt.


    Bislang bin ich bei solchen Billiglabels ausgesprochen vorsichtig und meide sie. Nun sind aber die CDs der bekanntermaßen guten Wettbewerber Preiser, Myto, Testament ungleich teurer. Sollte ich also einen weiteren Versuch wagen? Das in meinen Augen vergleichbare Label Walhall ist ja hier bereits gelobt worden - noch so eins, das ich meide.


    Wie sind eure Erfahrungen? Gibt es jemanden, der interessehalber schon einmal die Klangqualität verschieder Ausgaben derselben Aufnahme verglichen hat? Wie groß sind die Klangunterschiede? Welche CDs dieser Reihe sind empfehlenswert, welche zu meiden?


    ...fragt mit großem Interesse


    Thomas

  • hallo,


    ich habe einige opern von cantus.


    die aufmachung ist nicht gerade das gelbe vom ei - die trackliste ist immer auf der cd (wofür das wohl gut ist, wenn die cd im player steckt?), immerhin gibts eine kurze inhaltsangabe im booklet.


    die aufnahmen aber sind absolut ok. ich habe eine menge russisches (tschaikowsky, rimsky) und tschechisches (rusalka, verkaufte braut) zeugs. das sind von anderen labels zu weit höheren preisen auch vertriebene aufnahmen, vom klang her absolut gut und die besetzungen sowieso super.


    vieles sind studio oder rundfunkproduktionen (zumindest was ich habe), nur wenn auführungsmittschnitt draufsteht, kann der sound bei so alten aufnahmen natürlich schon mal sucken.


    cantus ist also eher nichts für ästheten. aber zum schnuppern, ergänzen oder kennenlernen neuer werke ums kleine geld allemal geeignet (bei jpc um 4,99 pro doppel-cd erhältlich).


    im web: "www.linemusic.de"


    greetings, uhlmann

  • Also die Aufmachung finde ich jetzt gar nicht so übel. Sie macht auf jeden Fall mehr her als die von..........verdammt, mir ist der Name entfallen (Walhalla?) - ... diese rot-schwarzen....egal.
    Das ist mir allemal lieber als solche komischen missglückten DG-Scheiben, wo man überdimensional das Antlitz des Interpreten abgebildet hat, der aber nun alles andere als fotogen auf diesem Bild wirkt...


    Was mir an der Cantus-Reihe gefällt, ist die Auswahl der Werke selbst und v.a. die Interpretationen.
    Soweit ich das als Opernlaie beurteilen kann, handelt es sich häufig um (auch hier) hoch gelobte historische Aufnahmen.....


    LG
    Wulf.

  • Im Moment ist der Onegin ja in aller Munde. Daher interessiert mich, ob die Überspielung dieser vielfach hochgelobten Aufnahme empfehlenswert ist:



    Kann jemand etwas dazu sagen?


    fragt
    Thomas

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  • Zitat

    Original von ThomasNorderstedt
    Im Moment ist der Onegin ja in aller Munde. Daher interessiert mich, ob die Überspielung dieser vielfach hochgelobten Aufnahme empfehlenswert ist:



    Kann jemand etwas dazu sagen?


    Ich habe sie mir gleich mal wieder eingelegt. Ich höre nichts Beanstandungswürdiges: gut ausgesteuertes Mono. Allein die Tatjana lohnt den Kauf, meine ich.


    Liebe Grüße Peter

  • Lieber Peter,


    das ging ja schnell! Vielen dank. Einen Hinweis im Heute gekauft-Thread erspare ich mir.


    Nachdem im oben verlinkten Thread nun doch ganz überwiegend Negativbeispiele genannt werden, fände ich es schön, wenn hier die Positivbeispiele von Cantus Classics Erwähnung finden könnten.


    Gruß
    Thomas

  • Als es "Walhalla" noch nicht gab, habe ich viel von "Cantus" gekauft - es gab die alten Aufnahmen zu einem günstigen Preis.


    In Kauf nehmen muss ich: die billige Aufmachung der CDs, die oft völlig unzureichenden Besetzungesangaben und: die schlechte Pressung (Brennung?). Mein SACD-Spieler weigert sich, auch nur eine der neueren "Cantus"-CDs abzuspielen. "No disc" zeigt mir das Display. Nur die schon zu einem ganz frühen Zeitpunkt erschienenen CDs von "Cantus" funktionieren beim Abspielen problemlos. Zugegebenerweise ist dieser CD-Player in unserem Haushalt der einzige, der dieses Problem hat, die anderen drei akzeptieren jede CD.


    Tontechnisch sind die Scheiben aber soweit in Ordnung - gerade die schon angesprochenen Aufnahmen aus der ehemaligen UDSSR sind einwandfrei, auch manche Rundfunkproduktion klingt anständig.


    Ärgerlicher ist dann schon der hin-und-wieder etwas die nötige Sorgfalt vermissen lassende Umgang mit den Originalaufnahmen beim Umschnitt auf die CD.


    Die angesprochene "Onegin"-Aufnahme ist absolut empfehlenswert, für mich auch wegen des Tenors Sergey Lemeshev, der trotz schon fortgeschrittenenen Alters eine hörenswerte Interpretation des Lensky bietet.

  • Mein Eindruck der Cantus Classics ist zwiespältig: Zunächst ist - auch in der Breite - der Katalog mittlerweile ein beeindruckendes Reservoir teils vergessener Aufnahmen, der Preis konkurrenzlos günstig. Was ich inzwischen auch positiv vermerke, ist der geringe Platz, den die CDs dank der billigen Aufmachung im Regal fressen - ganz im Gegenteil zu den hübschen, aber selten mit Gewinn aufgestellten Luxusschubern oder gar diesen aufgeblähten Doppel-CD-Boxen, die nicht einmal Inhalt bieten.
    Klangtechnisch kann ich nicht viel Negatives bemerken, etwa die Karajansche "Hänsel und Gretel" steht präsent im Raum. Ob alle Frequenzbereiche gut ausgesteuert sind, kann ich nicht sagen. Insgesamt aber ist das Angebotene mehr als akzeptabel.


    Ärgerlich ist für mich die teils fehlerhafte Betitelung einiger Tracks und - weit übler - die komplett verwirrte Trackliste, etwa beim Furtwängler-Fidelio.


    Dennoch eine Fundgrube.



    LG,


    Christian

  • Hallo Christian,


    die von dir genannten Fehler sind insbesondere dann ärgerlich, wenn man sonst keine Aufnahme der jeweiligen Oper besitzt (beim Fidelio dürfte das eher nicht der Fall sein).


    Wenn ich eine Oper kennenlernen möchte, gebe ich gern auch mehr Geld aus, um eine gut ausgestattete Box inklusive Einführung und - ganz wichtig, gerade bei eher unbekannten Werken - Libretto zu bekommen.


    Dafür nutze ich Cantus Classics aber auch nicht. Sondern ich greife vor allem dann zu Cantus Calssics, wenn ich das jeweilige Werk ohnehin schon kenne, aber noch eine bestimmte ältere Aufnahme dazu haben möchte - so wie gerade erst mit dem oben genannten Onegin.


    Über das Programm kann man sich übrigens auf der Homepage informieren: wewewe.cantusclassics.de/


    Viele

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  • Lieber Thomas,


    wenn man sonst keine Aufnahme hat, tatsächlich besonders ärgerlich - nervig aber auch, wenn man kurz einen Track anspielen will und dies auf Anhieb nur kann, wenn man die Scheibe samt Trackgerüst ohnehin auswendig kennt.


    LG,


    Christian

  • Auf der von Thomas genannten website kann man im Moment nur den aktuellen Katalog der lieferbaren Titel als pdf-Datei herumterladen.


    Früher konnte man alle Titel auch direkt bestellen - zu Preisen, die weit unter denen des Handels lagen!


    Wenn man jetzt den button "shop" anklickt, wird man auf die website des Hamburger Versandhändlers "Albert Klassik" weitergeleitet.


    Dort kosten allerdings die DoCDs nur 7,50 EUR statt 7,99 bei jpc. Wenn man mehr bestellt, lohnt sich dieser kleine Preisvorteil!


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)