Ok - ich habe gerade den Wetterbericht für die nächsten Tage gelesen und geb's auf:
Mit dem Sommer 2006 wird es wohl nix richtiges mehr werden...
Aber kein Grund Trübsal zu blasen - Freitag kommender Woche ist der 01. September und das ist -zumindest metereologisch gesehen- der Herbstanfang! Ich freue mich also schon einmal auf die kommende Jahreszeit und eröffne hiermit den Thread:
DER HERBST
in der Musik
So wie es für den Frühling in der Musik charakteristische Themenkreise wie die Freude über die erwachende Natur, den Gesang der Vögel und die erste Liebe gibt, ist der Herbst musikalisch mit Themen wie Nebel, Sturm, einer etwas melancholisch-tristen Grundstimmung, aber auch ganz handfest-fröhlich mit Erntefeiern (v. a. die Weinlese!) und -ganz wichtig!- der Schilderung von Jagdszenen mit charakteristischen Hornrufen besonders vielgestaltig und reichhaltig vertreten!
Zu Beginn natürlich die Nennung der entsprechenden Abteilungen in den berühmten Jahreszeiten-Zyklen von Vivaldi und Haydn, in denen ebenfalls heftig gefeiert, gezecht und gejagt wird!
An dieser Stelle möchte ich aber auch noch 3 weitere Jahreszeiten-Zyklen nennen, die immer ein bisschen im Schatten der beiden oben erwähnten Zyklen stehen:
Fanny Hensels (geb. Mendelssohn) 12-teiliger Klavierzyklus "Das Jahr"
Peter Tschaikowskys ebenfalls 12-teiliger Zyklus (op. 37 a und b), der sowohl als Orchesterwerk wie auch in einer Klavierfassung vorliegt.
Und schließlich Alexander Glasunows mehrteiliger Zyklus "Die Jahreszeiten", op. 67 - ein Orchesterwerk, von dem es aber auch eine Klavierversion gibt.
Bei allen 3 genannten Zyklen möge man sich für den Herbst halt die betreffenden Monate September bis November "herauspicken"
Auch der Rest dieser musikalischen Jahreskreise lohnt mehr als nur einmaliges Anhören - ich finde es immer wieder sehr interessant, wie unterschiedlich die musikalischen Eindrücke zum Thema Herbst von den verschiedenen KomponistInnen gestaltet wurden.
Zu den speziell dem Thema Herbst gewidmeten Werken möchte ich mit der von Edvard Grieg in jungen Jahren komponierten Konzertouvertüre "Im Herbst", op. 11 in Vorlage gehen, ein stürmisches Werk (bezieht sich wohl auf Wetterschilderungen), das aber auch typische Grieg-Passagen im norwegisch-folkloristischen Tonfall enthält.
Und zum Thema Jagdmusik - Hörnerklang, das wie kein zweites zum Herbst passt, möchte ich zunächst meine Lieblingskonzerte für dieses Instrument ins Rennen schicken:
W. A. Mozarts 4 wunderschöne Hornkonzerte (und das Rondo KV 371), die bei mir beim Anhören sofort Assoziationen von bunten, sonnendurchfluteten Herbstwäldern und munterem Jagdtreiben erwecken.
Ein bisschen melancholisch-nachdenklich im Tonfall empfinde ich hierbei die langsamen Sätze - irgendwie ja auch passend zur Herbstzeit.
Und besonders charakteristisch natürlich die jeweils letzten Sätze dieser Konzerte: Alles Rondos, mit signalartigen Jagdhornmotiven im typischen 6/8-Takt und definitivem "Ohrwurmcharakter"!!!
Unschlagbar für mich die Einspielung unter Böhm (Solist G. Högner)
und die Aufnahme mit Marriner und Barry Tuckwell als Solist
Und jetzt freue ich mich auf noch mehr herbstliches von Euch - für einen gelungenen Auftakt der bunten Jahreszeit